körpern geworfen, und wo von dem Riech- nerven die gehrochne Electricität, wie vom Sehnerven das gebrochne Licht ange- schaut wird. Als das Aug2 ist die Bedeu- tung der Verbindung der Ciliarnerven mit- tels des Ganglion lenticulare mit dem Riechorgan begreiflich; merkwürdig ist es aber, dass nur die Nebennerven der ho- mologen Sinne sich verbinden, wie der Maxillaris superior mit der Portio dura, die nebst einem Faden zum Säkchen eines Bogengangs nur die Paukensaite abgibt, und die Riechnerven nicht mit dem Seh- sondern nur mit den Ciliarnerven.
Jedermann weiss, wie sehr der Kam- pher electrisch ist, so dass er auf Wasser geworfen, beständig angezogen und abge- stossen wird. Ebenso verhalten sich ande- re riechbare Substanzen, bei der Electrisir- maschine entsteht Geruch, ja selbst das blosse Reiben vieler Körper, von denen doch nichts ausdünsten kann, wie das Kupfer, bringt Geruch hervor, und zwar sehr begreiflich, da durch das Reiben ihr electrischer Zustand aus dem Gleichge-
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körpern geworfen, und wo von dem Riech- nerven die gehrochne Electricität, wie vom Sehnerven das gebrochne Licht ange- schaut wird. Als das Aug2 iſt die Bedeu- tung der Verbindung der Ciliarnerven mit- tels des Ganglion lenticulare mit dem Riechorgan begreiflich; merkwürdig iſt es aber, daſs nur die Nebennerven der ho- mologen Sinne sich verbinden, wie der Maxillaris superior mit der Portio dura, die nebſt einem Faden zum Säkchen eines Bogengangs nur die Paukenſaite abgibt, und die Riechnerven nicht mit dem Seh- sondern nur mit den Ciliarnerven.
Jedermann weiſs, wie sehr der Kam- pher electriſch iſt, so daſs er auf Waſſer geworfen, beſtändig angezogen und abge- ſtoſsen wird. Ebenſo verhalten sich ande- re riechbare Subſtanzen, bei der Electriſir- maſchine entſteht Geruch, ja selbſt das bloſse Reiben vieler Körper, von denen doch nichts ausdünſten kann, wie das Kupfer, bringt Geruch hervor, und zwar sehr begreiflich, da durch das Reiben ihr electriſcher Zuſtand aus dem Gleichge-
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körpern geworfen, und wo von dem Riech-
nerven die gehrochne Electricität, wie
vom Sehnerven das gebrochne Licht ange-
schaut wird. Als das Aug2 iſt die Bedeu-
tung der Verbindung der Ciliarnerven mit-
tels des Ganglion lenticulare mit dem
Riechorgan begreiflich; merkwürdig iſt es
aber, daſs nur die Nebennerven der ho-
mologen Sinne sich verbinden, wie der
Maxillaris superior mit der Portio dura,
die nebſt einem Faden zum Säkchen eines
Bogengangs nur die Paukenſaite abgibt,
und die Riechnerven nicht mit dem Seh-
sondern nur mit den Ciliarnerven.
Jedermann weiſs, wie sehr der Kam-
pher electriſch iſt, so daſs er auf Waſſer
geworfen, beſtändig angezogen und abge-
ſtoſsen wird. Ebenſo verhalten sich ande-
re riechbare Subſtanzen, bei der Electriſir-
maſchine entſteht Geruch, ja selbſt das
bloſse Reiben vieler Körper, von denen
doch nichts ausdünſten kann, wie das
Kupfer, bringt Geruch hervor, und zwar
sehr begreiflich, da durch das Reiben ihr
electriſcher Zuſtand aus dem Gleichge-
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Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oken_biologie_1805/136>, abgerufen am 16.02.2025.
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