rungsarten unter einander zur Bestimmung der elektroskopischen Kraft liegen nicht in unserm Zwecke.
2) Wir nehmen wahr, dass sich die elektros- kopische Kraft von einer Stelle zur andern und von einem Körper zum andern fortbewegt, so dass sie nicht blos an verschiedenen Stellen zu derselben Zeit, sondern auch an derselben Stelle zu verschiedenen Zeiten sich ändert. Um die Art und Weise, wie die elektroskopische Kraft von der Zeit, worin sie wahrgenommen wird, und dem Orte, an welchem sie sich äussert, abhängig ist, bestimmen zu können, müssen wir von Grund- gesetzen ausgehen, denen der zwischen den Ele- menten eines Körpers statt findende Austausch ihrer elektroskopischen Kraft unterworfen ist.
Diese Grundgesetze sind von zweierlei Art, entweder von der Erfahrung entlehnte, oder, da wo diese schweigt, hypothetisch angenommene. Die Zulässigkeit der erstern kann keinem Zweifel unterworfen sein, und die Rechtmässigkeit der letztern gibt sich durch die Uebereinstimmung der aus ihnen abgeleiteten Resultate der Rechnung mit dem, was in der Wirklichkeit vorfällt, unfehl-
rungsarten unter einander zur Bestimmung der elektroskopischen Kraft liegen nicht in unserm Zwecke.
2) Wir nehmen wahr, daſs sich die elektros- kopische Kraft von einer Stelle zur andern und von einem Körper zum andern fortbewegt, so daſs sie nicht blos an verschiedenen Stellen zu derselben Zeit, sondern auch an derselben Stelle zu verschiedenen Zeiten sich ändert. Um die Art und Weise, wie die elektroskopische Kraft von der Zeit, worin sie wahrgenommen wird, und dem Orte, an welchem sie sich äuſsert, abhängig ist, bestimmen zu können, müssen wir von Grund- gesetzen ausgehen, denen der zwischen den Ele- menten eines Körpers statt findende Austausch ihrer elektroskopischen Kraft unterworfen ist.
Diese Grundgesetze sind von zweierlei Art, entweder von der Erfahrung entlehnte, oder, da wo diese schweigt, hypothetisch angenommene. Die Zulässigkeit der erstern kann keinem Zweifel unterworfen sein, und die Rechtmäſsigkeit der letztern gibt sich durch die Uebereinstimmung der aus ihnen abgeleiteten Resultate der Rechnung mit dem, was in der Wirklichkeit vorfällt, unfehl-
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rungsarten unter einander zur Bestimmung der
elektroskopischen Kraft liegen nicht in unserm
Zwecke.
2) Wir nehmen wahr, daſs sich die elektros-
kopische Kraft von einer Stelle zur andern und
von einem Körper zum andern fortbewegt, so
daſs sie nicht blos an verschiedenen Stellen zu
derselben Zeit, sondern auch an derselben Stelle
zu verschiedenen Zeiten sich ändert. Um die
Art und Weise, wie die elektroskopische Kraft
von der Zeit, worin sie wahrgenommen wird, und
dem Orte, an welchem sie sich äuſsert, abhängig
ist, bestimmen zu können, müssen wir von Grund-
gesetzen ausgehen, denen der zwischen den Ele-
menten eines Körpers statt findende Austausch
ihrer elektroskopischen Kraft unterworfen ist.
Diese Grundgesetze sind von zweierlei Art,
entweder von der Erfahrung entlehnte, oder, da
wo diese schweigt, hypothetisch angenommene.
Die Zulässigkeit der erstern kann keinem Zweifel
unterworfen sein, und die Rechtmäſsigkeit der
letztern gibt sich durch die Uebereinstimmung
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Ohm, Georg Simon: Die galvanische Kette. Berlin, 1827, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ohm_galvanische_1827/99>, abgerufen am 16.02.2025.
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