auf einen Unterschied aufmerksam machen, der zwischen der oben untersuchten Elektrizitätsver- breitung und der jetzt betrachteten Molekular- bewegung Statt findet. Wenn nämlich dieselben Kräfte, welche vorhin die Leitung der Elektrizi- tät bewirkten, und dort, gleichsam ohne Leib, ungehindert mit sich selber kämpfen, hier an Massen sich üben, durch die ihre freie Wirk- samkeit beschränkt wird -- eine Beschränkung, die, wir mögen die Elektrizität an sich für etwas Materielles halten oder nicht, ihre jetzigen Ge- schwindigkeiten ohne allen Vergleich geringer als die vorigen machen muss --, so dürfen wir auf keinen Fall erwarten, dass der bleibende Zustand, den wir jetzt untersuchen, gleich dem oben bei der Elektri- zitätsvertheilung wahrgenommenen, augenblicklich eintreten werde; vielmehr haben wir uns darauf zu versehen, dass der in dem Mischungsverhält- nisse beider Bestandtheile erfolgende bleibende Zustand erst nach einer merklichen, obschon längern oder kürzern, Zeit eintreten werde.
Nach diesen Bemerkungen gehen wir nun zur Bestimmung der einzelnen Werthe X und Y über.
auf einen Unterschied aufmerksam machen, der zwischen der oben untersuchten Elektrizitätsver- breitung und der jetzt betrachteten Molekular- bewegung Statt findet. Wenn nämlich dieselben Kräfte, welche vorhin die Leitung der Elektrizi- tät bewirkten, und dort, gleichsam ohne Leib, ungehindert mit sich selber kämpfen, hier an Massen sich üben, durch die ihre freie Wirk- samkeit beschränkt wird — eine Beschränkung, die, wir mögen die Elektrizität an sich für etwas Materielles halten oder nicht, ihre jetzigen Ge- schwindigkeiten ohne allen Vergleich geringer als die vorigen machen muſs —, so dürfen wir auf keinen Fall erwarten, daſs der bleibende Zustand, den wir jetzt untersuchen, gleich dem oben bei der Elektri- zitätsvertheilung wahrgenommenen, augenblicklich eintreten werde; vielmehr haben wir uns darauf zu versehen, daſs der in dem Mischungsverhält- nisse beider Bestandtheile erfolgende bleibende Zustand erst nach einer merklichen, obschon längern oder kürzern, Zeit eintreten werde.
Nach diesen Bemerkungen gehen wir nun zur Bestimmung der einzelnen Werthe X und Y über.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0233"n="223"/>
auf einen Unterschied aufmerksam machen, der<lb/>
zwischen der oben untersuchten Elektrizitätsver-<lb/>
breitung und der jetzt betrachteten Molekular-<lb/>
bewegung Statt findet. Wenn nämlich dieselben<lb/>
Kräfte, welche vorhin die Leitung der Elektrizi-<lb/>
tät bewirkten, und dort, gleichsam ohne Leib,<lb/>
ungehindert mit sich selber kämpfen, hier an<lb/>
Massen sich üben, durch die ihre freie Wirk-<lb/>
samkeit beschränkt wird — eine Beschränkung,<lb/>
die, wir mögen die Elektrizität an sich für etwas<lb/>
Materielles halten oder nicht, ihre jetzigen Ge-<lb/>
schwindigkeiten ohne allen Vergleich geringer als<lb/>
die vorigen machen muſs —, so dürfen wir auf<lb/>
keinen Fall erwarten, daſs der bleibende Zustand, den<lb/>
wir jetzt untersuchen, gleich dem oben bei der Elektri-<lb/>
zitätsvertheilung wahrgenommenen, augenblicklich<lb/>
eintreten werde; vielmehr haben wir uns darauf<lb/>
zu versehen, daſs der in dem Mischungsverhält-<lb/>
nisse beider Bestandtheile erfolgende bleibende<lb/>
Zustand erst nach einer merklichen, obschon<lb/>
längern oder kürzern, Zeit eintreten werde.</p><lb/><p>Nach diesen Bemerkungen gehen wir nun<lb/>
zur Bestimmung der einzelnen Werthe <hirendition="#i">X</hi> und<lb/><hirendition="#i">Y</hi> über.</p><lb/></div></div></body></text></TEI>
[223/0233]
auf einen Unterschied aufmerksam machen, der
zwischen der oben untersuchten Elektrizitätsver-
breitung und der jetzt betrachteten Molekular-
bewegung Statt findet. Wenn nämlich dieselben
Kräfte, welche vorhin die Leitung der Elektrizi-
tät bewirkten, und dort, gleichsam ohne Leib,
ungehindert mit sich selber kämpfen, hier an
Massen sich üben, durch die ihre freie Wirk-
samkeit beschränkt wird — eine Beschränkung,
die, wir mögen die Elektrizität an sich für etwas
Materielles halten oder nicht, ihre jetzigen Ge-
schwindigkeiten ohne allen Vergleich geringer als
die vorigen machen muſs —, so dürfen wir auf
keinen Fall erwarten, daſs der bleibende Zustand, den
wir jetzt untersuchen, gleich dem oben bei der Elektri-
zitätsvertheilung wahrgenommenen, augenblicklich
eintreten werde; vielmehr haben wir uns darauf
zu versehen, daſs der in dem Mischungsverhält-
nisse beider Bestandtheile erfolgende bleibende
Zustand erst nach einer merklichen, obschon
längern oder kürzern, Zeit eintreten werde.
Nach diesen Bemerkungen gehen wir nun
zur Bestimmung der einzelnen Werthe X und
Y über.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Ohm, Georg Simon: Die galvanische Kette. Berlin, 1827, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ohm_galvanische_1827/233>, abgerufen am 29.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.