19) Stellen wir uns vor, dass einer der Theile, woraus die galvanische Kette zusammen gesetzt ist, ein Nichtleiter der Elektrizität, d. h. ein solcher Körper sei, dessen Leitungsvermögen null ist, so erhält die reduzirte Länge der ganzen Kette einen unendlich grossen Werth. Macht man es sich nun zum Gesetze, die Abscissen nie in den nichtleitenden Theil hineingehen zu lassen, damit die reduzirte Abscisse y stets einen endli- chen Werth behalte, so verwandelt sich die all- gemeine Gleichung in diesem Falle in folgende.
[Formel 1]
welche anzeigt, dass die elektroskopische Kraft in der ganzen Ausdehnung eines jeden andern ho- mogenen Theils der Kette überall dieselbe ist und nur von einem Theile zum andern um die ganze an ihrer Berührungsstelle herrschende Spannung sich plötzlich ändert.
Um die Konstante c in dieser Gleichung zu bestimmen, wollen wir annehmen, dass die elek- troskopische Kraft an irgend einer Stelle der Kette gegeben ist. Nennen wir diese u' und die Summe der daselbst von der Abscisse übersprun- genen Spannungen O', so wird
19) Stellen wir uns vor, daſs einer der Theile, woraus die galvanische Kette zusammen gesetzt ist, ein Nichtleiter der Elektrizität, d. h. ein solcher Körper sei, dessen Leitungsvermögen null ist, so erhält die reduzirte Länge der ganzen Kette einen unendlich groſsen Werth. Macht man es sich nun zum Gesetze, die Abscissen nie in den nichtleitenden Theil hineingehen zu lassen, damit die reduzirte Abscisse y stets einen endli- chen Werth behalte, so verwandelt sich die all- gemeine Gleichung in diesem Falle in folgende.
[Formel 1]
welche anzeigt, daſs die elektroskopische Kraft in der ganzen Ausdehnung eines jeden andern ho- mogenen Theils der Kette überall dieselbe ist und nur von einem Theile zum andern um die ganze an ihrer Berührungsstelle herrschende Spannung sich plötzlich ändert.
Um die Konstante c in dieser Gleichung zu bestimmen, wollen wir annehmen, daſs die elek- troskopische Kraft an irgend einer Stelle der Kette gegeben ist. Nennen wir diese u′ und die Summe der daselbst von der Abscisse übersprun- genen Spannungen O′, so wird
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0164"n="154"/><p>19) Stellen wir uns vor, daſs einer der<lb/>
Theile, woraus die galvanische Kette zusammen<lb/>
gesetzt ist, ein Nichtleiter der Elektrizität, d. h.<lb/>
ein solcher Körper sei, dessen Leitungsvermögen<lb/>
null ist, so erhält die reduzirte Länge der ganzen<lb/>
Kette einen unendlich groſsen Werth. Macht<lb/>
man es sich nun zum Gesetze, die Abscissen nie<lb/>
in den nichtleitenden Theil hineingehen zu lassen,<lb/>
damit die reduzirte Abscisse <hirendition="#i">y</hi> stets einen endli-<lb/>
chen Werth behalte, so verwandelt sich die all-<lb/>
gemeine Gleichung in diesem Falle in folgende.<lb/><formula/> welche anzeigt, daſs die elektroskopische Kraft in<lb/>
der ganzen Ausdehnung eines jeden andern ho-<lb/>
mogenen Theils der Kette überall dieselbe ist<lb/>
und nur von einem Theile zum andern um die<lb/>
ganze an ihrer Berührungsstelle herrschende<lb/>
Spannung sich plötzlich ändert.</p><lb/><p>Um die Konstante <hirendition="#i">c</hi> in dieser Gleichung zu<lb/>
bestimmen, wollen wir annehmen, daſs die elek-<lb/>
troskopische Kraft an irgend einer Stelle der<lb/>
Kette gegeben ist. Nennen wir diese <hirendition="#i">u′</hi> und die<lb/>
Summe der daselbst von der Abscisse übersprun-<lb/>
genen Spannungen <hirendition="#i">O′</hi>, so wird<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[154/0164]
19) Stellen wir uns vor, daſs einer der
Theile, woraus die galvanische Kette zusammen
gesetzt ist, ein Nichtleiter der Elektrizität, d. h.
ein solcher Körper sei, dessen Leitungsvermögen
null ist, so erhält die reduzirte Länge der ganzen
Kette einen unendlich groſsen Werth. Macht
man es sich nun zum Gesetze, die Abscissen nie
in den nichtleitenden Theil hineingehen zu lassen,
damit die reduzirte Abscisse y stets einen endli-
chen Werth behalte, so verwandelt sich die all-
gemeine Gleichung in diesem Falle in folgende.
[FORMEL] welche anzeigt, daſs die elektroskopische Kraft in
der ganzen Ausdehnung eines jeden andern ho-
mogenen Theils der Kette überall dieselbe ist
und nur von einem Theile zum andern um die
ganze an ihrer Berührungsstelle herrschende
Spannung sich plötzlich ändert.
Um die Konstante c in dieser Gleichung zu
bestimmen, wollen wir annehmen, daſs die elek-
troskopische Kraft an irgend einer Stelle der
Kette gegeben ist. Nennen wir diese u′ und die
Summe der daselbst von der Abscisse übersprun-
genen Spannungen O′, so wird
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Ohm, Georg Simon: Die galvanische Kette. Berlin, 1827, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ohm_galvanische_1827/164>, abgerufen am 05.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.