Oest, Johann Friedrich: Nöthige Belehrung und Warnung für Jüngling und solche Knaben. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens: von einer Gesellschaft practischer Erzieher, Bd. 6. Wolfenbüttel, 1787. S. 293-434unfähig war, und zuletzt in die traurige Krankheit verfiel, die man das schwere Gebrechen nennt. Er starb als ein ausgemergelter, halbblödsinniger, zu allem unfähiger Jüngling im neunzehnten Jahre seines Alters." "Ein anderer junger Mensch verlor durch die Ausübung dieses Lasters das Gesicht. Was nachher aus ihm geworden sey, habe ich nicht erfahren." "Jm **schen lebt noch jetzt ein Unglücklicher dieser Art, der theils durch die Folgen dieses Lasters, theils durch die Gewissensbisse, die er darüber empfand, völlig verrückt wurde und es bis jetzt geblieben ist." "Verschiedene andere höchst traurige Beispiele dieser Art muß ich deswegen mit Stillschweigen übergehen, weil zu besorgen stünde, daß ich die, schon an sich in so hohem Grade unglücklichen Personen durch die Erzählung ihrer Leiden kenntlich machen und ihr Elend dadurch vergrössen würde." "Aber von den vielen Briefen solcher Unglücklichen, welche Rath und Hülfe bei mir suchten, kann ich, mit Unterdrückung desjenigen, was gemißbraucht werden dürfte, einen und den andern hier wol abdrucken lassen." unfähig war, und zuletzt in die traurige Krankheit verfiel, die man das schwere Gebrechen nennt. Er starb als ein ausgemergelter, halbblödsinniger, zu allem unfähiger Jüngling im neunzehnten Jahre seines Alters.“ „Ein anderer junger Mensch verlor durch die Ausübung dieses Lasters das Gesicht. Was nachher aus ihm geworden sey, habe ich nicht erfahren.“ „Jm **schen lebt noch jetzt ein Unglücklicher dieser Art, der theils durch die Folgen dieses Lasters, theils durch die Gewissensbisse, die er darüber empfand, völlig verrückt wurde und es bis jetzt geblieben ist.“ „Verschiedene andere höchst traurige Beispiele dieser Art muß ich deswegen mit Stillschweigen übergehen, weil zu besorgen stünde, daß ich die, schon an sich in so hohem Grade unglücklichen Personen durch die Erzählung ihrer Leiden kenntlich machen und ihr Elend dadurch vergrössen würde.“ „Aber von den vielen Briefen solcher Unglücklichen, welche Rath und Hülfe bei mir suchten, kann ich, mit Unterdrückung desjenigen, was gemißbraucht werden dürfte, einen und den andern hier wol abdrucken lassen.“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0058" n="350"/> unfähig war, und zuletzt in die traurige Krankheit verfiel, die man das schwere Gebrechen nennt. Er starb als ein ausgemergelter, halbblödsinniger, zu allem unfähiger Jüngling im neunzehnten Jahre seines Alters.“</p> <p>„Ein anderer junger Mensch verlor durch die Ausübung dieses Lasters das Gesicht. Was nachher aus ihm geworden sey, habe ich nicht erfahren.“</p> <p>„Jm **schen lebt noch jetzt ein Unglücklicher dieser Art, der theils durch die Folgen dieses Lasters, theils durch die Gewissensbisse, die er darüber empfand, völlig verrückt wurde und es bis jetzt geblieben ist.“</p> <p>„Verschiedene andere höchst traurige Beispiele dieser Art muß ich deswegen mit Stillschweigen übergehen, weil zu besorgen stünde, daß ich die, schon an sich in so hohem Grade unglücklichen Personen durch die Erzählung ihrer Leiden kenntlich machen und ihr Elend dadurch vergrössen würde.“</p> <p>„Aber von den vielen Briefen solcher Unglücklichen, welche Rath und Hülfe bei mir suchten, kann ich, mit Unterdrückung desjenigen, was gemißbraucht werden dürfte, einen und den andern hier wol abdrucken lassen.“</p> </div> <div n="2"> </div> </body> </text> </TEI> [350/0058]
unfähig war, und zuletzt in die traurige Krankheit verfiel, die man das schwere Gebrechen nennt. Er starb als ein ausgemergelter, halbblödsinniger, zu allem unfähiger Jüngling im neunzehnten Jahre seines Alters.“
„Ein anderer junger Mensch verlor durch die Ausübung dieses Lasters das Gesicht. Was nachher aus ihm geworden sey, habe ich nicht erfahren.“
„Jm **schen lebt noch jetzt ein Unglücklicher dieser Art, der theils durch die Folgen dieses Lasters, theils durch die Gewissensbisse, die er darüber empfand, völlig verrückt wurde und es bis jetzt geblieben ist.“
„Verschiedene andere höchst traurige Beispiele dieser Art muß ich deswegen mit Stillschweigen übergehen, weil zu besorgen stünde, daß ich die, schon an sich in so hohem Grade unglücklichen Personen durch die Erzählung ihrer Leiden kenntlich machen und ihr Elend dadurch vergrössen würde.“
„Aber von den vielen Briefen solcher Unglücklichen, welche Rath und Hülfe bei mir suchten, kann ich, mit Unterdrückung desjenigen, was gemißbraucht werden dürfte, einen und den andern hier wol abdrucken lassen.“
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Zitationshilfe: | Oest, Johann Friedrich: Nöthige Belehrung und Warnung für Jüngling und solche Knaben. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens: von einer Gesellschaft practischer Erzieher, Bd. 6. Wolfenbüttel, 1787. S. 293-434, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oest_knaben_1787/58>, abgerufen am 16.07.2024. |