Oest, Johann Friedrich: Nöthige Belehrung und Warnung für Jüngling und solche Knaben. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens: von einer Gesellschaft practischer Erzieher, Bd. 6. Wolfenbüttel, 1787. S. 293-434fallen; denn hier folgt ein Schritt dem andern schnell nach. Was kann euch denn auch nun vor dieser Gefahr schützen? Nichts, als eure früh erlangte ernste Denkart über diese Dinge; eure Hochachtung gegen die weisen Endzwecke Gottes, mit welcher Scheu und Abneigung gegen alles, was diesen zuwider ist, natürlich verbunden ist; eure öftere Erwägung alles des Unglücks, das aus der unerlaubten Befriedigung des Geschlechtstriebes entsteht, eure lebhafte Vorstellung der künftigen frohen Tage, die auf euch warten, wenn ihr eure Unschuld bewahret; und endlich der Umgang mit edeln gutgesinnten Menschen, die euch zu nützlichen Beschäftigungen Gelegenheit geben. Dies schützet euch jetzt vor jeder Verführung eurer selbst. Dies wird euch auch einst schützen vor jeder Verführung der Welt. O, mögtet ihr alle, meine jungen Freunde, so glücklich werden, als ihr es nach dem Willen eures gütigen Schöpfers werden sollt! Mögtet ihr jetzt und ferner nach allen euren Kräften daran arbeiten! Mögte meine herzliche Belehrung euch dazu geschickter und williger gemacht haben! fallen; denn hier folgt ein Schritt dem andern schnell nach. Was kann euch denn auch nun vor dieser Gefahr schützen? Nichts, als eure früh erlangte ernste Denkart über diese Dinge; eure Hochachtung gegen die weisen Endzwecke Gottes, mit welcher Scheu und Abneigung gegen alles, was diesen zuwider ist, natürlich verbunden ist; eure öftere Erwägung alles des Unglücks, das aus der unerlaubten Befriedigung des Geschlechtstriebes entsteht, eure lebhafte Vorstellung der künftigen frohen Tage, die auf euch warten, wenn ihr eure Unschuld bewahret; und endlich der Umgang mit edeln gutgesinnten Menschen, die euch zu nützlichen Beschäftigungen Gelegenheit geben. Dies schützet euch jetzt vor jeder Verführung eurer selbst. Dies wird euch auch einst schützen vor jeder Verführung der Welt. O, mögtet ihr alle, meine jungen Freunde, so glücklich werden, als ihr es nach dem Willen eures gütigen Schöpfers werden sollt! Mögtet ihr jetzt und ferner nach allen euren Kräften daran arbeiten! Mögte meine herzliche Belehrung euch dazu geschickter und williger gemacht haben! <TEI> <text> <body> <div n="2"> <div> <div n="1"> <p><pb facs="#f0138" n="430"/> fallen; denn hier folgt ein Schritt dem andern schnell nach. Was kann euch denn auch nun vor dieser Gefahr schützen? Nichts, als eure früh erlangte ernste Denkart über diese Dinge; eure Hochachtung gegen die weisen Endzwecke Gottes, mit welcher Scheu und Abneigung gegen alles, was diesen zuwider ist, natürlich verbunden ist; eure öftere Erwägung alles des Unglücks, das aus der unerlaubten Befriedigung des Geschlechtstriebes entsteht, eure lebhafte Vorstellung der künftigen frohen Tage, die auf euch warten, wenn ihr eure Unschuld bewahret; und endlich der Umgang mit edeln gutgesinnten Menschen, die euch zu nützlichen Beschäftigungen Gelegenheit geben. Dies schützet euch jetzt vor jeder Verführung eurer selbst. Dies wird euch auch einst schützen vor jeder Verführung der Welt.</p> <p>O, mögtet ihr alle, meine jungen Freunde, so glücklich werden, als ihr es nach dem Willen eures gütigen Schöpfers werden sollt! Mögtet ihr jetzt und ferner nach allen euren Kräften daran arbeiten! Mögte meine herzliche Belehrung euch dazu geschickter und williger gemacht haben!</p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [430/0138]
fallen; denn hier folgt ein Schritt dem andern schnell nach. Was kann euch denn auch nun vor dieser Gefahr schützen? Nichts, als eure früh erlangte ernste Denkart über diese Dinge; eure Hochachtung gegen die weisen Endzwecke Gottes, mit welcher Scheu und Abneigung gegen alles, was diesen zuwider ist, natürlich verbunden ist; eure öftere Erwägung alles des Unglücks, das aus der unerlaubten Befriedigung des Geschlechtstriebes entsteht, eure lebhafte Vorstellung der künftigen frohen Tage, die auf euch warten, wenn ihr eure Unschuld bewahret; und endlich der Umgang mit edeln gutgesinnten Menschen, die euch zu nützlichen Beschäftigungen Gelegenheit geben. Dies schützet euch jetzt vor jeder Verführung eurer selbst. Dies wird euch auch einst schützen vor jeder Verführung der Welt.
O, mögtet ihr alle, meine jungen Freunde, so glücklich werden, als ihr es nach dem Willen eures gütigen Schöpfers werden sollt! Mögtet ihr jetzt und ferner nach allen euren Kräften daran arbeiten! Mögte meine herzliche Belehrung euch dazu geschickter und williger gemacht haben!
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Zitationshilfe: | Oest, Johann Friedrich: Nöthige Belehrung und Warnung für Jüngling und solche Knaben. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens: von einer Gesellschaft practischer Erzieher, Bd. 6. Wolfenbüttel, 1787. S. 293-434, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oest_knaben_1787/138>, abgerufen am 16.02.2025. |