Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Oest, Johann Friedrich: Versuch einer Beantwortung der pädagogischen Frage: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Leib und Seele verwüstenden Laster der Unzucht überhaupt, und der Selbstschwächung insonderheit verwahren, oder, wofern sie schon davon angesteckt waren, wie man sie davon heilen könne? Wien, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite

ster oder Gespielen dabei sind. Man heiße sie aber nicht weggehen, weil nun dies und jenes vorgenommen werden solle; denn dadurch würde man ihnen nur etwas aufzulösen geben. Je mehr man hier thun kann ohne zu zeigen, warum man es thut, desto besser ist es.

Zusatz des Herausgebers.

"Es wird nicht undienlich seyn, zu dieser dreizehnten Regel eine zwar sehr specielle, aber gar nicht unwichtige Bemerkung hinzuzufügen, die ich in einer der übrigen Abhandlungen finde, die über diesen Gegenstand eingelaufen sind. Sie ist folgende: Man lasse nicht zu, daß Kinder ohne Aufsicht und ohne vorhergenommene Abrede zur Vermeidung schändlicher Anblicke an Oerter gehn, wo ausländische Thiere, besonders Affen mit ihren Künsten für Geld gezeigt werden. Denn da besonders die Affen von ihren gottlosen Führern so abgerichtet sind, daß sie, auf ein gegebenes Zeichen, die teuflische Handlung der Selbstschändung zum Gelächter des Pöbels, aber zur Schande der Menschheit, öffentlich vornehmen müssen: so muß solches allemal zum größten Verderben

ster oder Gespielen dabei sind. Man heiße sie aber nicht weggehen, weil nun dies und jenes vorgenommen werden solle; denn dadurch würde man ihnen nur etwas aufzulösen geben. Je mehr man hier thun kann ohne zu zeigen, warum man es thut, desto besser ist es.

Zusatz des Herausgebers.

„Es wird nicht undienlich seyn, zu dieser dreizehnten Regel eine zwar sehr specielle, aber gar nicht unwichtige Bemerkung hinzuzufügen, die ich in einer der übrigen Abhandlungen finde, die über diesen Gegenstand eingelaufen sind. Sie ist folgende: Man lasse nicht zu, daß Kinder ohne Aufsicht und ohne vorhergenommene Abrede zur Vermeidung schändlicher Anblicke an Oerter gehn, wo ausländische Thiere, besonders Affen mit ihren Künsten für Geld gezeigt werden. Denn da besonders die Affen von ihren gottlosen Führern so abgerichtet sind, daß sie, auf ein gegebenes Zeichen, die teuflische Handlung der Selbstschändung zum Gelächter des Pöbels, aber zur Schande der Menschheit, öffentlich vornehmen müssen: so muß solches allemal zum größten Verderben

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0149" n="150"/>
ster oder Gespielen dabei sind. Man heiße sie aber nicht weggehen, weil nun dies und jenes vorgenommen werden solle; denn dadurch würde man ihnen nur etwas aufzulösen geben. Je mehr man hier thun kann ohne zu zeigen, warum man es thut, desto besser ist es.</p>
          <p> <hi rendition="#b">Zusatz des Herausgebers.</hi> </p>
          <p>&#x201E;Es wird nicht undienlich seyn, zu dieser dreizehnten Regel eine zwar sehr specielle, aber gar nicht unwichtige Bemerkung hinzuzufügen, die ich in einer der übrigen Abhandlungen finde, die über diesen Gegenstand eingelaufen sind. Sie ist folgende: Man lasse nicht zu, daß Kinder ohne Aufsicht und ohne vorhergenommene Abrede zur Vermeidung schändlicher Anblicke an Oerter gehn, wo ausländische Thiere, besonders Affen mit ihren Künsten für Geld gezeigt werden. Denn da besonders die Affen von ihren gottlosen Führern so abgerichtet sind, daß sie, auf ein gegebenes Zeichen, die teuflische Handlung der Selbstschändung zum Gelächter des Pöbels, aber zur Schande der Menschheit, öffentlich vornehmen müssen: so muß solches allemal zum größten Verderben
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[150/0149] ster oder Gespielen dabei sind. Man heiße sie aber nicht weggehen, weil nun dies und jenes vorgenommen werden solle; denn dadurch würde man ihnen nur etwas aufzulösen geben. Je mehr man hier thun kann ohne zu zeigen, warum man es thut, desto besser ist es. Zusatz des Herausgebers. „Es wird nicht undienlich seyn, zu dieser dreizehnten Regel eine zwar sehr specielle, aber gar nicht unwichtige Bemerkung hinzuzufügen, die ich in einer der übrigen Abhandlungen finde, die über diesen Gegenstand eingelaufen sind. Sie ist folgende: Man lasse nicht zu, daß Kinder ohne Aufsicht und ohne vorhergenommene Abrede zur Vermeidung schändlicher Anblicke an Oerter gehn, wo ausländische Thiere, besonders Affen mit ihren Künsten für Geld gezeigt werden. Denn da besonders die Affen von ihren gottlosen Führern so abgerichtet sind, daß sie, auf ein gegebenes Zeichen, die teuflische Handlung der Selbstschändung zum Gelächter des Pöbels, aber zur Schande der Menschheit, öffentlich vornehmen müssen: so muß solches allemal zum größten Verderben

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-11-05T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-11-05T10:30:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-11-05T10:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien
  • Überschriebene „e“ über den Vokalen „a“, „o“ und „u“ werden als moderne Umlaute transkribiert.
  • Bindestriche werden nicht als =, sondern als - transkribiert.
  • Das Anführungszeichen „ wird am Ende eines Zitats als “ transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/oest_kinder_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/oest_kinder_1787/149
Zitationshilfe: Oest, Johann Friedrich: Versuch einer Beantwortung der pädagogischen Frage: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Leib und Seele verwüstenden Laster der Unzucht überhaupt, und der Selbstschwächung insonderheit verwahren, oder, wofern sie schon davon angesteckt waren, wie man sie davon heilen könne? Wien, 1787, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oest_kinder_1787/149>, abgerufen am 24.11.2024.