Des Edlen Ritter Morgeners Walfart. Erfurt, 1497.Das .xxxv. Der weinschenck sprach gar tugentleich gern du liebster pilgerein zw hant trag ichs der frawen vein den pecher gab er ir in die hant set nembt hin zarte frawe mein last eüuch verschmahen nicht das schenckt eüch der pilgerein Das .xxxvi. Vnd da die ritterliche fraw das vingerlein jm pecher sach sy gund es eben ane schaw mügt geren hören wie sy sprach mein herr der morgener ist hie auff stund die fraw gar tugentleich viel für in nider auff die knie. Das .xxxvij. Seit got wilkummen mein lieber herr ir seit doch alles leides vol wo seit ir gewest so verr jr sollet eüch gehaben wol ich gib mich in die gnade dein lat ewer schweres trauren far wan jch hab noch die ere mein Das .xxxviij. Die hab ich doch gehalten vest ach lieber herr gar sycherleich das duncket mich das aller pest jch danck sein Cristo von himmelreich doch wolt ich vnrecht haben gethan mein weiplich gelüb das wolt ich prech Das .xxxv. Der weinschenck sprach gar tugentleich gern du liebster pilgerein zw hant trag ichs der frawen vein den pecher gab er ir in die hant set nembt hin zarte frawe mein last euͤuch verschmahen nicht das schenckt euͤch der pilgerein Das .xxxvi. Vnd da die ritterliche fraw das vingerlein jm pecher sach sy gund es eben ane schaw muͤgt geren hoͤren wie sy sprach mein herr der morgener ist hie auff stund die fraw gar tugentleich viel fuͤr in nider auff die knie. Das .xxxvij. Seit got wilkummen mein lieber herr ir seit doch alles leides vol wo seit ir gewest so verr jr sollet euͤch gehaben wol ich gib mich in die gnade dein lat ewer schweres trauren far wan jch hab noch die ere mein Das .xxxviij. Die hab ich doch gehalten vest ach lieber herr gar sycherleich das duncket mich das aller pest jch danck sein Cristo von himmelreich doch wolt ich vnrecht haben gethan mein weiplich geluͤb das wolt ich prech <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0015" n="6v"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Das .xxxv.</hi> </head> <lg type="poem"> <l>Der weinschenck sprach gar tugentleich</l><lb/> <l>gern du liebster pilgerein</l><lb/> <l>zw hant trag ichs der frawen vein</l><lb/> <l>den pecher gab er ir in die hant</l><lb/> <l>set nembt hin zarte frawe mein</l><lb/> <l>last euͤuch verschmahen nicht</l><lb/> <l>das schenckt euͤch der pilgerein</l><lb/> </lg> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Das .xxxvi.</hi> </head> <lg type="poem"> <l>Vnd da die ritterliche fraw</l><lb/> <l>das vingerlein jm pecher sach</l><lb/> <l>sy gund es eben ane schaw</l><lb/> <l>muͤgt geren hoͤren wie sy sprach</l><lb/> <l>mein herr der morgener ist hie</l><lb/> <l>auff stund die fraw gar tugentleich</l><lb/> <l>viel fuͤr in nider auff die knie.</l><lb/> </lg> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Das .xxxvij.</hi> </head> <lg type="poem"> <l>Seit got wilkummen mein lieber herr</l><lb/> <l>ir seit doch alles leides vol</l><lb/> <l>wo seit ir gewest so verr</l><lb/> <l>jr sollet euͤch gehaben wol</l><lb/> <l>ich gib mich in die gnade dein</l><lb/> <l>lat ewer schweres trauren far</l><lb/> <l>wan jch hab noch die ere mein</l><lb/> </lg> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Das .xxxviij.</hi> </head> <lg type="poem"> <l>Die hab ich doch gehalten vest</l><lb/> <l>ach lieber herr gar sycherleich</l><lb/> <l>das duncket mich das aller pest</l><lb/> <l>jch danck sein Cristo von himmelreich</l><lb/> <l>doch wolt ich vnrecht haben gethan</l><lb/> <l>mein weiplich geluͤb das wolt ich prech</l><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [6v/0015]
Das .xxxv. Der weinschenck sprach gar tugentleich
gern du liebster pilgerein
zw hant trag ichs der frawen vein
den pecher gab er ir in die hant
set nembt hin zarte frawe mein
last euͤuch verschmahen nicht
das schenckt euͤch der pilgerein
Das .xxxvi. Vnd da die ritterliche fraw
das vingerlein jm pecher sach
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mein herr der morgener ist hie
auff stund die fraw gar tugentleich
viel fuͤr in nider auff die knie.
Das .xxxvij. Seit got wilkummen mein lieber herr
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wo seit ir gewest so verr
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