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[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.

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Von allerley hohl-gegoſſenen Zucker-Werck/
gieſſen/ eine gute Stunde darinnen erkalten laſſen/ ſo brechen hernach ſolche Figu-
ren nicht ab/ koͤnnen hernach aufgerichtet/ und mit gehoͤrigen Farben und Gold nach
Belieben/ ausgezieret werden.

Zucker in getheilte hoͤltzerne Formen zu gieſſen.

Man muß die Formen 3. oder 4. Stunden in rein Waſſer/ ehe man darein
gieſſet/ legen laſſen/ hernach inwendig mit einem reinen leinen Tuch wieder abtrock-
nen. Alsdann ſiedet man den Zucker mit Roſen-Waſſer/ doch nicht zu ſteiff/ gieſ-
ſet ihn in die Formen/ und laͤſſet ihn eine Stunde ſtehen/ alsdann machet man die
Forme gar ſanfft auf/ und nimmt die Figur heraus/ und handelt ferner damit/ wie es
ſeyn ſolle.

Eine andere und deutlichere Art von hohlgegoſſenen
Zucker-Bildern/ Fruͤchten und Thieren ꝛc.

Man muß erſtlichen die Formen/ wie bey dem Wachs-Gieſſen/ eine Zeitlang
in laulichtes Waſſer legen/ dann mit einem leinen Tuch wieder austrocknen/ als-
dann nimmt man mit Roſen- oder Zimmet/ auch gar nur mit gemeinem Waſſer
gelaͤuterten Zucker/ laͤſſet ſolchen ſo lange ſieden/ biß man von einer darein-gedruck-
ten Spindel/ ſo man ſolche in die Lufft ſchlaͤget/ den Zucker wie Federn darvon flie-
gen ſiehet. Alsdann hebt man ſolchen von dem Feuer/ und reibet mit einem reinen
hoͤltzern Koch-Loͤffel/ den am Rande deß Keſſels angelegten Zucker/ ein wenig ab/
daß ſolcher wieder mit dem andern zergehen mag. Dann gieſſet man ſolchen mit
einem reinen Gieß-Loͤffel in die Moͤdel/ laͤſſet ſolche ohngefehr/ ein gut Vatter-Un-
ſer lang alſo ſtehen biß man ſiehet/ daß der Zucker bey dem Gieß-Loche der Form ge-
ſtehen will/ alsdann luͤfftet man ſelbiges/ und laͤſſet den Zucker wieder heraus lauffen/
ſo viel es ſeyn kan/ laͤſſet alſo die Formen/ auch eine gute Zeit/ als ohngefehr eine
halbe Stunde lang/ ſtehen/ und den Zucker darinnen fein recht abkuͤhlen/ alsdann
loͤſet man die zuſammengebundene Formen fein beſcheidentlich voneinander auf/
thut die von Zucker gegoſſene Frucht heraus/ und macht es bey dem Loch/ da der
Zucker heraus gelauffen/ mit Beſchneiden fein eben/ und beſtreicht es mit dem her-
ausgelauffenen Zucker fein wohl wieder zu/ und ſaͤubert es an allen Enden/ da die
Ecken der Moͤdel zuſammen geſetzet worden/ mit einem Meſſer fein ſauber/ und pu-
tzet ſolche dermaſſen/ daß man keinen Guß daran vermercken kan.

Wann man nun ſolche zuckerne Fruͤchte/ huͤpſch ausmahlen und zieren will/
kan ſolches am beſten nach denen natuͤrlichen/ die man vor ſich haben kan/ geſchehen.
Dieſes Hohl-Gieſſen der Zucker-Fruͤchte/ gehet beſſer von ſtatten/ als mit andern
Bildern und Figuren.

Noth-

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 778. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/802>, abgerufen am 19.02.2025.