Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.

Bild:
<< vorherige Seite
Zugabe für das honette Frauenzimmer.
Num. 9.
Sehr fürtreffliche Seiffen-Kugeln.

Nehmet der besten wohlriechenden Violenwurtz ein Pfund/ des feinesten
Benzoe 4. Untzen.

Storax Calam. 2. Untzen.
Gelben Sandel 2. Untzen.
Gewürtz-Nägelein 1. Loth.
Feinen Zimmer anderthalb Loth.
Gemahlner Citronen-Schalen 2. Quentlein.
Machalep 1. Untze.
Muscaten-Nuß eine gantze/ alles zu feinen Pulver gemacht.

Hernacher nimmt man ohngefehr 2. Pfund weisser gedörrter Seiffen/
schabt und thut sie in 3. Nössel guten Brantewein oder Aquavit/ und lässet sie
4. oder 5. Tage lang darinnen weichen/ hernach knetet man sie starck unter einan-
der mit ohngefehr einem Pint sehr guten Pomerantzen-Blüh-Wasser/ oder son-
sten mit einem wohlriechenden Wasser.

Darnach nimmt man nach Gutdüncken gestossen und durchgesiebt/ Krafft-
Meel/ vermischet es mit obigen Specereyen/ und der Seiffen eine Massa oder
Teig daraus zu machen/ hernach muß man in beyden Händen haben ein wenig
Gummi Tragant/ so in einem wohlriechenden Wasser auffgebläset ist/ und das
Weisse von 5. oder 6. Eyer/ nund machet darvon Kugeln in selbsibeliebiger Grösse.

Num. 10.
Eine weiche Seiffen/ damit man schöne weiß- und
zarte Hände machen kan.

Nimm frischen Hirschen-Talch oder Unschlitt 3. Pfund/ mit etwas Zi-
beth vermischet/ guter Pommaden 2. Untzen/ knete es wohl durch einander/ hier-
zu thue ein Maaß wohlriechend Wasser mit einem Vierthel Bucca in kleine
Stücklein zerbrochen/ rühre es mit der Hand wohl um/ daß die Seiffe das
Wasser wohl austrockne/ hernach nimm auserlesenes Krafft-Meel/ das thue bey
wenigen hinzu/ biß es alles wohl durch einander vermischet ist/ wann es Mangel
an Feuchtigkeit haben möchte/ kan man nach Geduncken mehr Wasser darzu thun.

Oder nimm ein Pfund geschählter bittern Mandeln-Pulver/ Senff-Saa-
men eine Handvoll/ Hirschen Unschlitt ein halb Ey groß/ menge es alles wohl zu-
sammen/ hernach nimm 5. Pfund geschäumten Hönig lasse ihn ein wenig sieden/
thue alles mit einander hinein/ und rühre es wohl unter einander/ daß es wird ei-
ne Seiffe.

Num. 11.
Eine andere Massa/ die Hände weiß zu machen.
Nimm
Zugabe fuͤr das honette Frauenzimmer.
Num. 9.
Sehr fuͤrtreffliche Seiffen-Kugeln.

Nehmet der beſten wohlriechenden Violenwurtz ein Pfund/ des feineſten
Benzoe 4. Untzen.

Storax Calam. 2. Untzen.
Gelben Sandel 2. Untzen.
Gewuͤrtz-Naͤgelein 1. Loth.
Feinen Zimmer anderthalb Loth.
Gemahlner Citronen-Schalen 2. Quentlein.
Machalep 1. Untze.
Muſcaten-Nuß eine gantze/ alles zu feinen Pulver gemacht.

Hernacher nimmt man ohngefehr 2. Pfund weiſſer gedoͤrrter Seiffen/
ſchabt und thut ſie in 3. Noͤſſel guten Brantewein oder Aquavit/ und laͤſſet ſie
4. oder 5. Tage lang darinnen weichen/ hernach knetet man ſie ſtarck unter einan-
der mit ohngefehr einem Pint ſehr guten Pomerantzen-Bluͤh-Waſſer/ oder ſon-
ſten mit einem wohlriechenden Waſſer.

Darnach nimmt man nach Gutduͤncken geſtoſſen und durchgeſiebt/ Krafft-
Meel/ vermiſchet es mit obigen Specereyen/ und der Seiffen eine Maſſa oder
Teig daraus zu machen/ hernach muß man in beyden Haͤnden haben ein wenig
Gummi Tragant/ ſo in einem wohlriechenden Waſſer auffgeblaͤſet iſt/ und das
Weiſſe von 5. oder 6. Eyer/ nund machet darvon Kugeln in ſelbſibeliebiger Groͤſſe.

Num. 10.
Eine weiche Seiffen/ damit man ſchoͤne weiß- und
zarte Haͤnde machen kan.

Nimm friſchen Hirſchen-Talch oder Unſchlitt 3. Pfund/ mit etwas Zi-
beth vermiſchet/ guter Pommaden 2. Untzen/ knete es wohl durch einander/ hier-
zu thue ein Maaß wohlriechend Waſſer mit einem Vierthel Bucca in kleine
Stuͤcklein zerbrochen/ ruͤhre es mit der Hand wohl um/ daß die Seiffe das
Waſſer wohl austrockne/ hernach nimm auserleſenes Krafft-Meel/ das thue bey
wenigen hinzu/ biß es alles wohl durch einander vermiſchet iſt/ wann es Mangel
an Feuchtigkeit haben moͤchte/ kan man nach Geduncken mehr Waſſeꝛ daꝛzu thun.

Oder nimm ein Pfund geſchaͤhlter bittern Mandeln-Pulver/ Senff-Saa-
men eine Handvoll/ Hirſchen Unſchlitt ein halb Ey groß/ menge es alles wohl zu-
ſammen/ hernach nimm 5. Pfund geſchaͤumten Hoͤnig laſſe ihn ein wenig ſieden/
thue alles mit einander hinein/ und ruͤhre es wohl unter einander/ daß es wird ei-
ne Seiffe.

Num. 11.
Eine andere Maſſa/ die Haͤnde weiß zu machen.
Nimm
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0780" n="756"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zugabe fu&#x0364;r das <hi rendition="#aq">honette</hi> Frauenzimmer.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#aq">Num.</hi> 9.<lb/><hi rendition="#b">Sehr fu&#x0364;rtreffliche Seiffen-Kugeln.</hi></head><lb/>
            <p>Nehmet der be&#x017F;ten wohlriechenden Violenwurtz ein Pfund/ des feine&#x017F;ten<lb/><hi rendition="#aq">Benzoe</hi> 4. Untzen.</p><lb/>
            <list>
              <item><hi rendition="#aq">Storax Calam.</hi> 2. Untzen.</item><lb/>
              <item>Gelben Sandel 2. Untzen.</item><lb/>
              <item>Gewu&#x0364;rtz-Na&#x0364;gelein 1. Loth.</item><lb/>
              <item>Feinen Zimmer anderthalb Loth.</item><lb/>
              <item>Gemahlner Citronen-Schalen 2. Quentlein.</item><lb/>
              <item>Machalep 1. Untze.</item><lb/>
              <item>Mu&#x017F;caten-Nuß eine gantze/ alles zu feinen Pulver gemacht.</item>
            </list><lb/>
            <p>Hernacher nimmt man ohngefehr 2. Pfund wei&#x017F;&#x017F;er gedo&#x0364;rrter Seiffen/<lb/>
&#x017F;chabt und thut &#x017F;ie in 3. No&#x0364;&#x017F;&#x017F;el guten Brantewein oder Aquavit/ und la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ie<lb/>
4. oder 5. Tage lang darinnen weichen/ hernach knetet man &#x017F;ie &#x017F;tarck unter einan-<lb/>
der mit ohngefehr einem Pint &#x017F;ehr guten Pomerantzen-Blu&#x0364;h-Wa&#x017F;&#x017F;er/ oder &#x017F;on-<lb/>
&#x017F;ten mit einem wohlriechenden Wa&#x017F;&#x017F;er.</p><lb/>
            <p>Darnach nimmt man nach Gutdu&#x0364;ncken ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en und durchge&#x017F;iebt/ Krafft-<lb/>
Meel/ vermi&#x017F;chet es mit obigen Specereyen/ und der Seiffen eine Ma&#x017F;&#x017F;a oder<lb/>
Teig daraus zu machen/ hernach muß man in beyden Ha&#x0364;nden haben ein wenig<lb/>
Gummi Tragant/ &#x017F;o in einem wohlriechenden Wa&#x017F;&#x017F;er auffgebla&#x0364;&#x017F;et i&#x017F;t/ und das<lb/>
Wei&#x017F;&#x017F;e von 5. oder 6. Eyer/ nund machet darvon Kugeln in &#x017F;elb&#x017F;ibeliebiger Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#aq">Num.</hi> 10.<lb/><hi rendition="#b">Eine weiche Seiffen/ damit man &#x017F;cho&#x0364;ne weiß- und<lb/>
zarte Ha&#x0364;nde machen kan.</hi></head><lb/>
            <p>Nimm fri&#x017F;chen Hir&#x017F;chen-Talch oder Un&#x017F;chlitt 3. Pfund/ mit etwas Zi-<lb/>
beth vermi&#x017F;chet/ guter Pommaden 2. Untzen/ knete es wohl durch einander/ hier-<lb/>
zu thue ein Maaß wohlriechend Wa&#x017F;&#x017F;er mit einem Vierthel Bucca in kleine<lb/>
Stu&#x0364;cklein zerbrochen/ ru&#x0364;hre es mit der Hand wohl um/ daß die Seiffe das<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er wohl austrockne/ hernach nimm auserle&#x017F;enes Krafft-Meel/ das thue bey<lb/>
wenigen hinzu/ biß es alles wohl durch einander vermi&#x017F;chet i&#x017F;t/ wann es Mangel<lb/>
an Feuchtigkeit haben mo&#x0364;chte/ kan man nach Geduncken mehr Wa&#x017F;&#x017F;e&#xA75B; da&#xA75B;zu thun.</p><lb/>
            <p>Oder nimm ein Pfund ge&#x017F;cha&#x0364;hlter bittern Mandeln-Pulver/ Senff-Saa-<lb/>
men eine Handvoll/ Hir&#x017F;chen Un&#x017F;chlitt ein halb Ey groß/ menge es alles wohl zu-<lb/>
&#x017F;ammen/ hernach nimm 5. Pfund ge&#x017F;cha&#x0364;umten Ho&#x0364;nig la&#x017F;&#x017F;e ihn ein wenig &#x017F;ieden/<lb/>
thue alles mit einander hinein/ und ru&#x0364;hre es wohl unter einander/ daß es wird ei-<lb/>
ne Seiffe.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#aq">Num.</hi> 11.<lb/><hi rendition="#b">Eine andere Ma&#x017F;&#x017F;a/ die Ha&#x0364;nde weiß zu machen.</hi></head><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Nimm</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[756/0780] Zugabe fuͤr das honette Frauenzimmer. Num. 9. Sehr fuͤrtreffliche Seiffen-Kugeln. Nehmet der beſten wohlriechenden Violenwurtz ein Pfund/ des feineſten Benzoe 4. Untzen. Storax Calam. 2. Untzen. Gelben Sandel 2. Untzen. Gewuͤrtz-Naͤgelein 1. Loth. Feinen Zimmer anderthalb Loth. Gemahlner Citronen-Schalen 2. Quentlein. Machalep 1. Untze. Muſcaten-Nuß eine gantze/ alles zu feinen Pulver gemacht. Hernacher nimmt man ohngefehr 2. Pfund weiſſer gedoͤrrter Seiffen/ ſchabt und thut ſie in 3. Noͤſſel guten Brantewein oder Aquavit/ und laͤſſet ſie 4. oder 5. Tage lang darinnen weichen/ hernach knetet man ſie ſtarck unter einan- der mit ohngefehr einem Pint ſehr guten Pomerantzen-Bluͤh-Waſſer/ oder ſon- ſten mit einem wohlriechenden Waſſer. Darnach nimmt man nach Gutduͤncken geſtoſſen und durchgeſiebt/ Krafft- Meel/ vermiſchet es mit obigen Specereyen/ und der Seiffen eine Maſſa oder Teig daraus zu machen/ hernach muß man in beyden Haͤnden haben ein wenig Gummi Tragant/ ſo in einem wohlriechenden Waſſer auffgeblaͤſet iſt/ und das Weiſſe von 5. oder 6. Eyer/ nund machet darvon Kugeln in ſelbſibeliebiger Groͤſſe. Num. 10. Eine weiche Seiffen/ damit man ſchoͤne weiß- und zarte Haͤnde machen kan. Nimm friſchen Hirſchen-Talch oder Unſchlitt 3. Pfund/ mit etwas Zi- beth vermiſchet/ guter Pommaden 2. Untzen/ knete es wohl durch einander/ hier- zu thue ein Maaß wohlriechend Waſſer mit einem Vierthel Bucca in kleine Stuͤcklein zerbrochen/ ruͤhre es mit der Hand wohl um/ daß die Seiffe das Waſſer wohl austrockne/ hernach nimm auserleſenes Krafft-Meel/ das thue bey wenigen hinzu/ biß es alles wohl durch einander vermiſchet iſt/ wann es Mangel an Feuchtigkeit haben moͤchte/ kan man nach Geduncken mehr Waſſeꝛ daꝛzu thun. Oder nimm ein Pfund geſchaͤhlter bittern Mandeln-Pulver/ Senff-Saa- men eine Handvoll/ Hirſchen Unſchlitt ein halb Ey groß/ menge es alles wohl zu- ſammen/ hernach nimm 5. Pfund geſchaͤumten Hoͤnig laſſe ihn ein wenig ſieden/ thue alles mit einander hinein/ und ruͤhre es wohl unter einander/ daß es wird ei- ne Seiffe. Num. 11. Eine andere Maſſa/ die Haͤnde weiß zu machen. Nimm

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/780
Zitationshilfe: [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 756. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/780>, abgerufen am 23.11.2024.