Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.

Bild:
<< vorherige Seite
wie die Schönheit des Leibes auf das beste zu unterhalten.
Num. 4.
Ein fürtreffliches Wasser/ Maasen und Flecken zu vertrei-
ben/ auch sonsten zu gar vielen Sachen dienlich.
Nimm frischer Muscaten-Nuß vier und zwantzig Loth/
Muscatenblüh/
Jngwer/
Borax/
Negelein/ jedes ein Loth/
Rhabarbara zwey Loth/
Bibergail/
Spicanarden/ jedes ein Loth/
Lohr-Oel vier Loth/

das Gewürtz lasse alles gantz/ giesse daran sechs Maas des besten Weins/ verdecke
es wol in einen Cöllnischen Krug/ allenthalben wol verbunden/ und lasse es also mit-
einander vier Wochen lang im Keller stehen und baitzen/ hernach seyhe den Wein
sauber herab/ und stosse das Gewürtze zu einen Mues/ thue es wieder an den vorigen
Wein/ verdecke es wol/ und lasse es noch drey Tage stehen/ rühre es inzwischen offt
und wol/ distillire es hernach aus dem Balneo Mariae herüber per gradus, so gehet das
Wasser schön hell und weiß herüber/ behalte und verwahre es dann wolvermacht.
Es vertreibet alle Maasen und Flecken des Angesichts/ und des gantzen Leibes/ wo
man sich nur mit netzet/ machet schön zart und weiß.

Jst auch ein gewisses Stück für das Zahnwehe/ so man ein wenig davon in
den Mund nimmt

Was man darmit besprenget oder darein legt/ als Wildprät/ Vögel/ Fische/
hält sich Jahr und Tag frisch.

Jngleichen kan man auch Kirschen/ Weichsel/ Amarellen/ Blumen und der-
gleichen/ den gantzen Winter durch/ mit diesem Wasser zu einer Rarität aufbehal-
ten/ und mit nicht geringer Verwunderung vorweisen.

So man ein wenig davon in ein Faß gantz zähen Weins tropffen lässet/ so ma-
chet es selbigen gleich wieder frisch.

So man dieses Wassers nur ein wenig triucket/ so zerbricht es alle innerliche
Geschwähr/ heilet und erhält Leber/ Lungen und Miltz/ auch das gantze Jngebäu
in steter Gesundheit/ ist auch bewährt wider das Grimmen.

Ein Tüchlein darein genetzt/ und über frische Wunden geleget/ heilet sie von
Grund aus.

Es ist auch gut und verhütet den Schlag. Wann man es trincket/ so trocknet
es das flüssige Hirn aus/ wann es aber zum Trincken widerstehet/ kan man nur das
Haupt damit bestreichen.

Es
Aa aa a 2
wie die Schoͤnheit des Leibes auf das beſte zu unterhalten.
Num. 4.
Ein fuͤrtreffliches Waſſer/ Maaſen und Flecken zu vertrei-
ben/ auch ſonſten zu gar vielen Sachen dienlich.
Nimm friſcher Muſcaten-Nuß vier und zwantzig Loth/
Muſcatenbluͤh/
Jngwer/
Borax/
Negelein/ jedes ein Loth/
Rhabarbara zwey Loth/
Bibergail/
Spicanarden/ jedes ein Loth/
Lohr-Oel vier Loth/

das Gewuͤrtz laſſe alles gantz/ gieſſe daran ſechs Maas des beſten Weins/ verdecke
es wol in einen Coͤllniſchen Krug/ allenthalben wol verbunden/ und laſſe es alſo mit-
einander vier Wochen lang im Keller ſtehen und baitzen/ hernach ſeyhe den Wein
ſauber herab/ und ſtoſſe das Gewuͤrtze zu einen Mues/ thue es wieder an den vorigen
Wein/ verdecke es wol/ und laſſe es noch drey Tage ſtehen/ ruͤhre es inzwiſchen offt
und wol/ diſtillire es hernach aus dem Balneo Mariæ heruͤber per gradus, ſo gehet das
Waſſer ſchoͤn hell und weiß heruͤber/ behalte und verwahre es dann wolvermacht.
Es vertreibet alle Maaſen und Flecken des Angeſichts/ und des gantzen Leibes/ wo
man ſich nur mit netzet/ machet ſchoͤn zart und weiß.

Jſt auch ein gewiſſes Stuͤck fuͤr das Zahnwehe/ ſo man ein wenig davon in
den Mund nimmt

Was man darmit beſprenget oder darein legt/ als Wildpraͤt/ Voͤgel/ Fiſche/
haͤlt ſich Jahr und Tag friſch.

Jngleichen kan man auch Kirſchen/ Weichſel/ Amarellen/ Blumen und der-
gleichen/ den gantzen Winter durch/ mit dieſem Waſſer zu einer Raritaͤt aufbehal-
ten/ und mit nicht geringer Verwunderung vorweiſen.

So man ein wenig davon in ein Faß gantz zaͤhen Weins tropffen laͤſſet/ ſo ma-
chet es ſelbigen gleich wieder friſch.

So man dieſes Waſſers nur ein wenig triucket/ ſo zerbricht es alle innerliche
Geſchwaͤhr/ heilet und erhaͤlt Leber/ Lungen und Miltz/ auch das gantze Jngebaͤu
in ſteter Geſundheit/ iſt auch bewaͤhrt wider das Grimmen.

Ein Tuͤchlein darein genetzt/ und uͤber friſche Wunden geleget/ heilet ſie von
Grund aus.

Es iſt auch gut und verhuͤtet den Schlag. Wann man es trincket/ ſo trocknet
es das fluͤſſige Hirn aus/ wann es aber zum Trincken widerſtehet/ kan man nur das
Haupt damit beſtreichen.

Es
Aa aa a 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0763" n="739"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">wie die Scho&#x0364;nheit des Leibes auf das be&#x017F;te zu unterhalten.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#aq">Num.</hi> 4.<lb/><hi rendition="#b">Ein fu&#x0364;rtreffliches Wa&#x017F;&#x017F;er/ Maa&#x017F;en und Flecken zu vertrei-<lb/>
ben/ auch &#x017F;on&#x017F;ten zu gar vielen Sachen dienlich.</hi></head><lb/>
          <list>
            <item>Nimm fri&#x017F;cher Mu&#x017F;caten-Nuß vier und zwantzig Loth/<lb/><list><item>Mu&#x017F;catenblu&#x0364;h/</item><lb/><item>Jngwer/</item><lb/><item>Borax/</item><lb/><item>Negelein/ jedes ein Loth/</item><lb/><item>Rhabarbara zwey Loth/</item><lb/><item>Bibergail/</item><lb/><item>Spicanarden/ jedes ein Loth/</item><lb/><item>Lohr-Oel vier Loth/</item></list></item>
          </list><lb/>
          <p>das Gewu&#x0364;rtz la&#x017F;&#x017F;e alles gantz/ gie&#x017F;&#x017F;e daran &#x017F;echs Maas des be&#x017F;ten Weins/ verdecke<lb/>
es wol in einen Co&#x0364;llni&#x017F;chen Krug/ allenthalben wol verbunden/ und la&#x017F;&#x017F;e es al&#x017F;o mit-<lb/>
einander vier Wochen lang im Keller &#x017F;tehen und baitzen/ hernach &#x017F;eyhe den Wein<lb/>
&#x017F;auber herab/ und &#x017F;to&#x017F;&#x017F;e das Gewu&#x0364;rtze zu einen Mues/ thue es wieder an den vorigen<lb/>
Wein/ verdecke es wol/ und la&#x017F;&#x017F;e es noch drey Tage &#x017F;tehen/ ru&#x0364;hre es inzwi&#x017F;chen offt<lb/>
und wol/ di&#x017F;tillire es hernach aus dem <hi rendition="#aq">Balneo Mariæ</hi> heru&#x0364;ber <hi rendition="#aq">per gradus,</hi> &#x017F;o gehet das<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;cho&#x0364;n hell und weiß heru&#x0364;ber/ behalte und verwahre es dann wolvermacht.<lb/>
Es vertreibet alle Maa&#x017F;en und Flecken des Ange&#x017F;ichts/ und des gantzen Leibes/ wo<lb/>
man &#x017F;ich nur mit netzet/ machet &#x017F;cho&#x0364;n zart und weiß.</p><lb/>
          <p>J&#x017F;t auch ein gewi&#x017F;&#x017F;es Stu&#x0364;ck fu&#x0364;r das Zahnwehe/ &#x017F;o man ein wenig davon in<lb/>
den Mund nimmt</p><lb/>
          <p>Was man darmit be&#x017F;prenget oder darein legt/ als Wildpra&#x0364;t/ Vo&#x0364;gel/ Fi&#x017F;che/<lb/>
ha&#x0364;lt &#x017F;ich Jahr und Tag fri&#x017F;ch.</p><lb/>
          <p>Jngleichen kan man auch Kir&#x017F;chen/ Weich&#x017F;el/ Amarellen/ Blumen und der-<lb/>
gleichen/ den gantzen Winter durch/ mit die&#x017F;em Wa&#x017F;&#x017F;er zu einer Rarita&#x0364;t aufbehal-<lb/>
ten/ und mit nicht geringer Verwunderung vorwei&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>So man ein wenig davon in ein Faß gantz za&#x0364;hen Weins tropffen la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et/ &#x017F;o ma-<lb/>
chet es &#x017F;elbigen gleich wieder fri&#x017F;ch.</p><lb/>
          <p>So man die&#x017F;es Wa&#x017F;&#x017F;ers nur ein wenig triucket/ &#x017F;o zerbricht es alle innerliche<lb/>
Ge&#x017F;chwa&#x0364;hr/ heilet und erha&#x0364;lt Leber/ Lungen und Miltz/ auch das gantze Jngeba&#x0364;u<lb/>
in &#x017F;teter Ge&#x017F;undheit/ i&#x017F;t auch bewa&#x0364;hrt wider das Grimmen.</p><lb/>
          <p>Ein Tu&#x0364;chlein darein genetzt/ und u&#x0364;ber fri&#x017F;che Wunden geleget/ heilet &#x017F;ie von<lb/>
Grund aus.</p><lb/>
          <p>Es i&#x017F;t auch gut und verhu&#x0364;tet den Schlag. Wann man es trincket/ &#x017F;o trocknet<lb/>
es das flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ige Hirn aus/ wann es aber zum Trincken wider&#x017F;tehet/ kan man nur das<lb/>
Haupt damit be&#x017F;treichen.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">Aa aa a 2</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[739/0763] wie die Schoͤnheit des Leibes auf das beſte zu unterhalten. Num. 4. Ein fuͤrtreffliches Waſſer/ Maaſen und Flecken zu vertrei- ben/ auch ſonſten zu gar vielen Sachen dienlich. Nimm friſcher Muſcaten-Nuß vier und zwantzig Loth/ Muſcatenbluͤh/ Jngwer/ Borax/ Negelein/ jedes ein Loth/ Rhabarbara zwey Loth/ Bibergail/ Spicanarden/ jedes ein Loth/ Lohr-Oel vier Loth/ das Gewuͤrtz laſſe alles gantz/ gieſſe daran ſechs Maas des beſten Weins/ verdecke es wol in einen Coͤllniſchen Krug/ allenthalben wol verbunden/ und laſſe es alſo mit- einander vier Wochen lang im Keller ſtehen und baitzen/ hernach ſeyhe den Wein ſauber herab/ und ſtoſſe das Gewuͤrtze zu einen Mues/ thue es wieder an den vorigen Wein/ verdecke es wol/ und laſſe es noch drey Tage ſtehen/ ruͤhre es inzwiſchen offt und wol/ diſtillire es hernach aus dem Balneo Mariæ heruͤber per gradus, ſo gehet das Waſſer ſchoͤn hell und weiß heruͤber/ behalte und verwahre es dann wolvermacht. Es vertreibet alle Maaſen und Flecken des Angeſichts/ und des gantzen Leibes/ wo man ſich nur mit netzet/ machet ſchoͤn zart und weiß. Jſt auch ein gewiſſes Stuͤck fuͤr das Zahnwehe/ ſo man ein wenig davon in den Mund nimmt Was man darmit beſprenget oder darein legt/ als Wildpraͤt/ Voͤgel/ Fiſche/ haͤlt ſich Jahr und Tag friſch. Jngleichen kan man auch Kirſchen/ Weichſel/ Amarellen/ Blumen und der- gleichen/ den gantzen Winter durch/ mit dieſem Waſſer zu einer Raritaͤt aufbehal- ten/ und mit nicht geringer Verwunderung vorweiſen. So man ein wenig davon in ein Faß gantz zaͤhen Weins tropffen laͤſſet/ ſo ma- chet es ſelbigen gleich wieder friſch. So man dieſes Waſſers nur ein wenig triucket/ ſo zerbricht es alle innerliche Geſchwaͤhr/ heilet und erhaͤlt Leber/ Lungen und Miltz/ auch das gantze Jngebaͤu in ſteter Geſundheit/ iſt auch bewaͤhrt wider das Grimmen. Ein Tuͤchlein darein genetzt/ und uͤber friſche Wunden geleget/ heilet ſie von Grund aus. Es iſt auch gut und verhuͤtet den Schlag. Wann man es trincket/ ſo trocknet es das fluͤſſige Hirn aus/ wann es aber zum Trincken widerſtehet/ kan man nur das Haupt damit beſtreichen. Es Aa aa a 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/763
Zitationshilfe: [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 739. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/763>, abgerufen am 13.11.2024.