[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Vou allerley Gewürtze so in einer Haushaltung nöthig. Das XL. Capitel. Von allerley Bewürtze/ so in einer Haushaltung/ absonderlichen in einer wohlbestellten Ku- chen/ vonnöthen/ wie ein jeder Koch solches an seine Natur Wahl und Güte von einander zu erkennen/ und dann von seinem Nutz und Schädlichkeit/ auch endlich dessen Verbesse- rung gute Nachricht haben möge. Jn einer wohlbestellten Kuchen hat ein jeder Koch/ oder Köchin folgende 1. Saltz 2. Pfeffer 3. Jngwer 4. Muscaten-Nuß 5. Muscatenblüh 6. Nägelein 7. Saffran 8. Zimmet 9. Cordamömlein etc. Was nun für das erste anbelangt/ das Saltz und dessen Natur/ so sagen Es ist aber das Saltz unter allen Gewürtze das nothwendigste/ vornehm- Betreffend nun die Wahl und Güte des Saltzes/ so wird selbiges für Die Nutzbarkeit desselbigen seynd vornemlich nachfolgende: Man thut nemlich das Saltz unter die Speisen/ aus dreyerley Ursachen: 1. Damit solches die Speisen wegen seiner Schwehre desto eher hinab- 2. Weilen das Saltz den Speisen einen anmuthigen Geschmack ver- 3. So widerstehet das Saltz allem Gifft und der Fäule/ und trocknet 4. Das P p p p
Vou allerley Gewuͤrtze ſo in einer Haushaltung noͤthig. Das XL. Capitel. Von allerley Bewuͤrtze/ ſo in einer Haushaltung/ abſonderlichen in einer wohlbeſtellten Ku- chen/ vonnoͤthen/ wie ein jeder Koch ſolches an ſeine Natur Wahl und Guͤte von einander zu erkennen/ und dann von ſeinem Nutz und Schaͤdlichkeit/ auch endlich deſſen Verbeſſe- rung gute Nachricht haben moͤge. Jn einer wohlbeſtellten Kuchen hat ein jeder Koch/ oder Koͤchin folgende 1. Saltz 2. Pfeffer 3. Jngwer 4. Muſcaten-Nuß 5. Muſcatenbluͤh 6. Naͤgelein 7. Saffran 8. Zimmet 9. Cordamoͤmlein ꝛc. Was nun fuͤr das erſte anbelangt/ das Saltz und deſſen Natur/ ſo ſagen Es iſt aber das Saltz unter allen Gewuͤrtze das nothwendigſte/ vornehm- Betreffend nun die Wahl und Guͤte des Saltzes/ ſo wird ſelbiges fuͤr Die Nutzbarkeit deſſelbigen ſeynd vornemlich nachfolgende: Man thut nemlich das Saltz unter die Speiſen/ aus dreyerley Urſachen: 1. Damit ſolches die Speiſen wegen ſeiner Schwehre deſto eher hinab- 2. Weilen das Saltz den Speiſen einen anmuthigen Geſchmack ver- 3. So widerſtehet das Saltz allem Gifft und der Faͤule/ und trocknet 4. Das P p p p
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Vou allerley Gewuͤrtze ſo in einer Haushaltung noͤthig.
Das XL. Capitel.
Von allerley Bewuͤrtze/ ſo in einer
Haushaltung/ abſonderlichen in einer wohlbeſtellten Ku-
chen/ vonnoͤthen/ wie ein jeder Koch ſolches an ſeine Natur
Wahl und Guͤte von einander zu erkennen/ und dann von ſeinem
Nutz und Schaͤdlichkeit/ auch endlich deſſen Verbeſſe-
rung gute Nachricht haben moͤge.
Jn einer wohlbeſtellten Kuchen hat ein jeder Koch/ oder Koͤchin folgende
Gewuͤrtze von noͤthen.
1. Saltz
2. Pfeffer
3. Jngwer
4. Muſcaten-Nuß
5. Muſcatenbluͤh
6. Naͤgelein
7. Saffran
8. Zimmet
9. Cordamoͤmlein ꝛc.
Was nun fuͤr das erſte anbelangt/ das Saltz und deſſen Natur/ ſo ſagen
alle Medici, und Naturkuͤndiger/ daß daſſelbe hitzig und trocken im andern
Grad/ ziehet derowegen ein und zuſammen/ reiniget/ zertheilet und macht ſubtil.
Es iſt aber das Saltz unter allen Gewuͤrtze das nothwendigſte/ vornehm-
ſte und lieblichſte/ als durch welches die Geſundheit am allerbeſten unterhalten/
und den Speiſen ein guter und anmuthiger Geſchmack gegeben wird.
Betreffend nun die Wahl und Guͤte des Saltzes/ ſo wird ſelbiges fuͤr
das beſte erkennet/ wann es weiß/ gleichkoͤrnicht/ ſchwehr und dicht iſt.
Die Nutzbarkeit deſſelbigen ſeynd vornemlich nachfolgende:
Man thut nemlich das Saltz unter die Speiſen/ aus dreyerley Urſachen:
1. Damit ſolches die Speiſen wegen ſeiner Schwehre deſto eher hinab-
werts in den Magen ſencke.
2. Weilen das Saltz den Speiſen einen anmuthigen Geſchmack ver-
urſachet.
3. So widerſtehet das Saltz allem Gifft und der Faͤule/ und trocknet
alle uͤberfluͤſſige Feuchtigkeiten aus/ und machet Appetit zum Eſſen.
4. Das
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