[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Das XXXVII. Capitel/ 9. Pasterol-Lebzeltlein. Nimm auf ein Pfund Mandeln/ ein Pfund Zucker/ die Mandeln klein ge- 10. Lebzeltlein von grünen Pomerantzen zu machen. Reibe das Gelbe von Pomerantzen auf einem Rieb-Eisen herab/ das Grüne 11. Weisse Lemoni-Zeltlein zu machen mit Aepffeln oder Quitten vermischt/ von Aepffeln werden sie alsdann schön weiß/ von den Quitten aber viel ge- schmäcker. Nimm eine Citrone/ thue die gelbe Schalen darvon/ darnach reibe das Weis- 12. Gute
Das XXXVII. Capitel/ 9. Paſterol-Lebzeltlein. Nimm auf ein Pfund Mandeln/ ein Pfund Zucker/ die Mandeln klein ge- 10. Lebzeltlein von gruͤnen Pomerantzen zu machen. Reibe das Gelbe von Pomerantzen auf einem Rieb-Eiſen herab/ das Gruͤne 11. Weiſſe Lemoni-Zeltlein zu machen mit Aepffeln oder Quitten vermiſcht/ von Aepffeln werden ſie alsdann ſchoͤn weiß/ von den Quitten aber viel ge- ſchmaͤcker. Nimm eine Citrone/ thue die gelbe Schalen darvon/ darnach reibe das Weiſ- 12. Gute
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Das XXXVII. Capitel/
9. Paſterol-Lebzeltlein.
Nimm auf ein Pfund Mandeln/ ein Pfund Zucker/ die Mandeln klein ge-
ſtoſſen/ und den Zucker ſchoͤn gefaͤhet/ alsdann ein halbes Pfund Zucker dick gelaͤu-
tert/ und die geſtoſſenen Mandeln hinein abgetrocknet/ und abkuͤhlen laſſen/ dar-
nach mit dem halben Pfund Zucker abknoͤten und ausgemacht/ und fein dinne aus-
waͤlgern und Lebzeltleins-Moͤdel darein gedruckt/ und zwey Stunde ſtehen laſſen/
damit ſie nicht auseinander rinnen.
10. Lebzeltlein von gruͤnen Pomerantzen zu
machen.
Reibe das Gelbe von Pomerantzen auf einem Rieb-Eiſen herab/ das Gruͤne
binde hernach in ein Tuͤchlein/ und ſtoſſe es in ein ſiedendes Waſſer/ und das thue
ſo lange/ bis die Bitterkeit heraus kommt/ drucke hernach die Pomerantzen/ daß ſie
gantz trocken werden/ ſtoſſe ſie in einem ſteinern Moͤrſel/ gieſſe darzu Limonien-
Safft/ und alleweilen geſtoſſenen Zucker nach und nach einen Loͤffel voll/ bis es wird
wie ein Taig/ darnach mache Lebzeltlein daraus/ und trockne ſie auf einem Bret-
lein.
11. Weiſſe Lemoni-Zeltlein zu machen mit Aepffeln oder
Quitten vermiſcht/ von Aepffeln werden ſie alsdann ſchoͤn
weiß/ von den Quitten aber viel ge-
ſchmaͤcker.
Nimm eine Citrone/ thue die gelbe Schalen darvon/ darnach reibe das Weiſ-
ſe in ein friſches Waſſer/ laſſe es eine halbe Stunde weichen/ alsdann die geriebene
Citrone aus dem friſchen Waſſer genommen/ in ein Tuͤchlein gebunden/ und in ein
heiſſes Waſſer geſtoſſen/ daß die Rauhe wegkommet/ thue es heraus/ lege es ge-
ſchwind in das kalte Waſſer/ darnach nimm die Citrone unter ein halb Pfund
durchgetriebene Quitten oder Aepffel geruͤhret/ und nimm ein halb Pfund ſchoͤnen
weiſſen Zucker/ ſtoſſe ihn klein/ miſche ihn unter die Quitten/ laſſe ihn ſieden/ bis er
ſich vom Beck ſchaͤlet/ alsdann in eine Schuͤſſel geſtuͤrtzet/ laſſe ihn uͤber Nacht ſte-
hen/ alsdann auf das Papier den Lebzelt-Form aufgeſtrichen/ und nach Gefallen
der dicken Moͤdel gedrucket/ man kan das Saure von Citronen ſchoͤn ausloͤſen und
darunter miſchen/ gleich wann man es vom Feuer will heben/ man muß aber Acht-
ung geben/ daß die Hitze nicht zu jaͤhe hinzu gehet/ wann ſie zwey Tage auf dem Pa-
pier liegen/ muß man ſie ſchon abledigen/ daß ſie fein roͤſch drucken werden/ ſo blei-
ben ſie inwendig ſchoͤn ſafftig.
12. Gute
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