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[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.

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Das XXXVI. Capitel/
46. Oblaten zu bachen.

Machet schönes Waitzen-Meel mit Wasser sehr dinne an/ nur daß es ein we-
nig dick von Meel wird/ fein glatt und nicht grumpfflicht. Hernach mit einem Löffel
auf das warme Eisen getragen/ starck zusammen gedrucket/ und über das Kohl-
Feuer gehalten/ bisweilen umgewendet/ bis sie ausgebachen sind/ und so fort. Die
Materi muß fein fleissig gerühret werden/ damit sie nicht klumpicht wird.

NB. Man muß allezeit das Eisen mit Speck/ Butter oder weissen Wachs/
(welches man in ein weisses Tüchlein bindet) beschmieren/ sonsten hänget sich die
Oblate an/ unter währendem Bachen muß das Eisen immer warm gehalten wer-
den/ so gehet es desto geschwinder von statten.

47. Frantzösisches Zucker-Brod zu machen.

Man nimmt frisch neugelegter Eyer zehen Stück/ schlägt solche in eine reine
Schüssel/ und zerklopffet sie bey einer Viertelstunde lang/ auf das beste/ nimmt als-
dann des allerfeinesten zerstossenen Zuckers ein Pfund/ des schönesten Nürnber-
ger-Meels ein Pfund/ rühret erstlichen den Zucker wol unter die Eyer/ thut ferner
darzu des besten Rosen- und ein wenig Zimmet-Wassers/ rühret es zimlich wol
durcheinander/ darnach rühret man es fein glatt unter das Meel/ daß es aber ja
nicht knollicht und darbey der Taig weder zu dick noch zu dinne werde/ und so man
es mit dem Löffel aufhebt/ fein gemächlich darvon ablauffe/ alsdann kan man in der
Grösse/ als man das Zucker-Brod haben will/ papierene Kapseln oder Kästlein
machen/ selbige fein hart aneinander auf ein Kupfern Blech/ so einen feinen gleichen
Boden hat/ setzen/ und solche Tröglein oder Kästlein mit einem Löffel von besagten
Taig/ nur halb voll/ einfüllen/ hernach in ein gehöriges Oefelein einsetzen/ so gehet
solches Zucker-Brod fein schön auf/ man muß aber bald zusehen/ biß daß sie anfan-
gen gelb zu werden/ so thut man es aus dem Ofen und reisset die Papierlein davon/
hernach schiebt man sie wieder auf eine halbe Viertelstunde lang in den Ofen/ da-
mit sie auch auf den Nebenseiten gar abtrocknen.

NB. Wann die Eyerdotter fein weißlicht sind/ so ist es besser/ dann dar-
durch wird der Taig auch fein schön weiß/ und so man will/ kan man auf das Zu-
cker-Brod schmale Strichlein von Zucker-Eiß machen.

Auf andere Art.
Man nimmt des feinesten schönsten Meels/
des feinesten Zuckers/ eines jeden zwey Pfund/
vierzehen Eyerdottern/
Rosenwasser zwey Loth/
Zimmet-Brandwein/ oder sonsten guten Spiritus Vini
ein Loth.
Oder/
Das XXXVI. Capitel/
46. Oblaten zu bachen.

Machet ſchoͤnes Waitzen-Meel mit Waſſer ſehr dinne an/ nur daß es ein we-
nig dick von Meel wird/ fein glatt und nicht grumpfflicht. Hernach mit einem Loͤffel
auf das warme Eiſen getragen/ ſtarck zuſammen gedrucket/ und uͤber das Kohl-
Feuer gehalten/ bisweilen umgewendet/ bis ſie ausgebachen ſind/ und ſo fort. Die
Materi muß fein fleiſſig geruͤhret werden/ damit ſie nicht klumpicht wird.

NB. Man muß allezeit das Eiſen mit Speck/ Butter oder weiſſen Wachs/
(welches man in ein weiſſes Tuͤchlein bindet) beſchmieren/ ſonſten haͤnget ſich die
Oblate an/ unter waͤhrendem Bachen muß das Eiſen immer warm gehalten wer-
den/ ſo gehet es deſto geſchwinder von ſtatten.

47. Frantzoͤſiſches Zucker-Brod zu machen.

Man nimmt friſch neugelegter Eyer zehen Stuͤck/ ſchlaͤgt ſolche in eine reine
Schuͤſſel/ und zerklopffet ſie bey einer Viertelſtunde lang/ auf das beſte/ nimmt als-
dann des allerfeineſten zerſtoſſenen Zuckers ein Pfund/ des ſchoͤneſten Nuͤrnber-
ger-Meels ein Pfund/ ruͤhret erſtlichen den Zucker wol unter die Eyer/ thut ferner
darzu des beſten Roſen- und ein wenig Zimmet-Waſſers/ ruͤhret es zimlich wol
durcheinander/ darnach ruͤhret man es fein glatt unter das Meel/ daß es aber ja
nicht knollicht und darbey der Taig weder zu dick noch zu dinne werde/ und ſo man
es mit dem Loͤffel aufhebt/ fein gemaͤchlich darvon ablauffe/ alsdann kan man in der
Groͤſſe/ als man das Zucker-Brod haben will/ papierene Kapſeln oder Kaͤſtlein
machen/ ſelbige fein hart aneinander auf ein Kupfern Blech/ ſo einen feinen gleichen
Boden hat/ ſetzen/ und ſolche Troͤglein oder Kaͤſtlein mit einem Loͤffel von beſagten
Taig/ nur halb voll/ einfuͤllen/ hernach in ein gehoͤriges Oefelein einſetzen/ ſo gehet
ſolches Zucker-Brod fein ſchoͤn auf/ man muß aber bald zuſehen/ biß daß ſie anfan-
gen gelb zu werden/ ſo thut man es aus dem Ofen und reiſſet die Papierlein davon/
hernach ſchiebt man ſie wieder auf eine halbe Viertelſtunde lang in den Ofen/ da-
mit ſie auch auf den Nebenſeiten gar abtrocknen.

NB. Wann die Eyerdotter fein weißlicht ſind/ ſo iſt es beſſer/ dann dar-
durch wird der Taig auch fein ſchoͤn weiß/ und ſo man will/ kan man auf das Zu-
cker-Brod ſchmale Strichlein von Zucker-Eiß machen.

Auf andere Art.
Man nimmt des feineſten ſchoͤnſten Meels/
des feineſten Zuckers/ eines jeden zwey Pfund/
vierzehen Eyerdottern/
Roſenwaſſer zwey Loth/
Zimmet-Brandwein/ oder ſonſten guten Spiritus Vini
ein Loth.
Oder/
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[618/0640] Das XXXVI. Capitel/ 46. Oblaten zu bachen. Machet ſchoͤnes Waitzen-Meel mit Waſſer ſehr dinne an/ nur daß es ein we- nig dick von Meel wird/ fein glatt und nicht grumpfflicht. Hernach mit einem Loͤffel auf das warme Eiſen getragen/ ſtarck zuſammen gedrucket/ und uͤber das Kohl- Feuer gehalten/ bisweilen umgewendet/ bis ſie ausgebachen ſind/ und ſo fort. Die Materi muß fein fleiſſig geruͤhret werden/ damit ſie nicht klumpicht wird. NB. Man muß allezeit das Eiſen mit Speck/ Butter oder weiſſen Wachs/ (welches man in ein weiſſes Tuͤchlein bindet) beſchmieren/ ſonſten haͤnget ſich die Oblate an/ unter waͤhrendem Bachen muß das Eiſen immer warm gehalten wer- den/ ſo gehet es deſto geſchwinder von ſtatten. 47. Frantzoͤſiſches Zucker-Brod zu machen. Man nimmt friſch neugelegter Eyer zehen Stuͤck/ ſchlaͤgt ſolche in eine reine Schuͤſſel/ und zerklopffet ſie bey einer Viertelſtunde lang/ auf das beſte/ nimmt als- dann des allerfeineſten zerſtoſſenen Zuckers ein Pfund/ des ſchoͤneſten Nuͤrnber- ger-Meels ein Pfund/ ruͤhret erſtlichen den Zucker wol unter die Eyer/ thut ferner darzu des beſten Roſen- und ein wenig Zimmet-Waſſers/ ruͤhret es zimlich wol durcheinander/ darnach ruͤhret man es fein glatt unter das Meel/ daß es aber ja nicht knollicht und darbey der Taig weder zu dick noch zu dinne werde/ und ſo man es mit dem Loͤffel aufhebt/ fein gemaͤchlich darvon ablauffe/ alsdann kan man in der Groͤſſe/ als man das Zucker-Brod haben will/ papierene Kapſeln oder Kaͤſtlein machen/ ſelbige fein hart aneinander auf ein Kupfern Blech/ ſo einen feinen gleichen Boden hat/ ſetzen/ und ſolche Troͤglein oder Kaͤſtlein mit einem Loͤffel von beſagten Taig/ nur halb voll/ einfuͤllen/ hernach in ein gehoͤriges Oefelein einſetzen/ ſo gehet ſolches Zucker-Brod fein ſchoͤn auf/ man muß aber bald zuſehen/ biß daß ſie anfan- gen gelb zu werden/ ſo thut man es aus dem Ofen und reiſſet die Papierlein davon/ hernach ſchiebt man ſie wieder auf eine halbe Viertelſtunde lang in den Ofen/ da- mit ſie auch auf den Nebenſeiten gar abtrocknen. NB. Wann die Eyerdotter fein weißlicht ſind/ ſo iſt es beſſer/ dann dar- durch wird der Taig auch fein ſchoͤn weiß/ und ſo man will/ kan man auf das Zu- cker-Brod ſchmale Strichlein von Zucker-Eiß machen. Auf andere Art. Man nimmt des feineſten ſchoͤnſten Meels/ des feineſten Zuckers/ eines jeden zwey Pfund/ vierzehen Eyerdottern/ Roſenwaſſer zwey Loth/ Zimmet-Brandwein/ oder ſonſten guten Spiritus Vini ein Loth. Oder/

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 618. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/640>, abgerufen am 13.11.2024.