[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Allerhand Feld-Früchte im Winter frisch zu behalten. die Frucht/ als den Stengel/ so man hier bey uns zu Lande Cardus oder Kardannzu nennen pfleget/ auffbehält/ so kan man selbige auch ausser der Zeit nutzen und ver- speisen. 4. Wie die Endivien und Lactuck den Winter über grün aufzubehalten. Man kan die Endivien und Lactuck gleicher Gestalt vor Winters aus den 5. Wie der schwartze Rettig so wohln auch der Meer- rettich oder Krän den Winter über/ auff zu- behalten. Es kan so wohl der schwartze Rettich als Meerrettich in Gruben mit Sand 6. Wie der grüne Kohl ingleichen auch der weisse Kopff-Köhl oder weisses Kraut über Winter auffzubehalten. Man kan beyde solche den Winter durch frisch und gut auffbehalten/ wann Von solchem weissen Kraut/ kan man dann nun das bey uns wohlbe- 7. Pe- C c c c 2
Allerhand Feld-Fruͤchte im Winter friſch zu behalten. die Frucht/ als den Stengel/ ſo man hier bey uns zu Lande Cardus oder Kardannzu nennen pfleget/ auffbehaͤlt/ ſo kan man ſelbige auch auſſer der Zeit nutzen und ver- ſpeiſen. 4. Wie die Endivien und Lactuck den Winter uͤber gruͤn aufzubehalten. Man kan die Endivien und Lactuck gleicher Geſtalt vor Winters aus den 5. Wie der ſchwartze Rettig ſo wohln auch der Meer- rettich oder Kraͤn den Winter uͤber/ auff zu- behalten. Es kan ſo wohl der ſchwartze Rettich als Meerrettich in Gruben mit Sand 6. Wie der gruͤne Kohl ingleichen auch der weiſſe Kopff-Koͤhl oder weiſſes Kraut uͤber Winter auffzubehalten. Man kan beyde ſolche den Winter durch friſch und gut auffbehalten/ wann Von ſolchem weiſſen Kraut/ kan man dann nun das bey uns wohlbe- 7. Pe- C c c c 2
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Allerhand Feld-Fruͤchte im Winter friſch zu behalten.
die Frucht/ als den Stengel/ ſo man hier bey uns zu Lande Cardus oder Kardann
zu nennen pfleget/ auffbehaͤlt/ ſo kan man ſelbige auch auſſer der Zeit nutzen und ver-
ſpeiſen.
4. Wie die Endivien und Lactuck den Winter
uͤber gruͤn aufzubehalten.
Man kan die Endivien und Lactuck gleicher Geſtalt vor Winters aus den
Felde oder einem Garten-Beete ausheilen und in einen Keller in die Erde verpflan-
tzen/ oder gar nur mit Sand bewerffen/ jedoch aber umkehren/ daß die Wurtzeln
uͤber ſich kommen/ und der Sand nicht ſo ſehr zwiſchen die Blaͤtter hinein fallen
koͤnne/ ſolcher Geſtalt kan man ſie lange Zeit friſch haben/ und ſo wohl warm/ ver-
kochen/ als kalt zu einem Salat auf den Tiſch tragen laͤſt.
5. Wie der ſchwartze Rettig ſo wohln auch der Meer-
rettich oder Kraͤn den Winter uͤber/ auff zu-
behalten.
Es kan ſo wohl der ſchwartze Rettich als Meerrettich in Gruben mit Sand
eingeſchlagen/ und alſo ſehr wohl uͤberwintert werden.
6. Wie der gruͤne Kohl ingleichen auch der weiſſe
Kopff-Koͤhl oder weiſſes Kraut uͤber Winter
auffzubehalten.
Man kan beyde ſolche den Winter durch friſch und gut auffbehalten/ wann
man ſo wohl die Kohl/ als weiſſe Kraut-Haͤupter/ ehe ſie noch von einen kalten
Froſt oder Reiff betroffen worden/ mit ſamt der Wurtzel aus der Erden hebet/
und entweder in eine Grube mit Sand angefuͤllet/ wohl verdecket/ oder auf gleiche
Art in einen Keller ſetzet/ wann man es aber nicht beobachtet und einige nur von ei-
nen ſcharffen Reiff oder ſonſt ein wenig getroffene Blaͤtter daran laͤſſet/ ſo werden ſie
alſo bald im Keller oder Grube ſchwaͤrtzlicht fangen an zu faulen und ſtecken damit
zugleich die andern an.
Von ſolchem weiſſen Kraut/ kan man dann nun das bey uns wohlbe-
kannte ſauere Kraut einſchneiden/ auch zu beliebiger Zeit den Winter uͤber fein
ſchoͤn klein und ablaͤnglicht ſchneiden/ und nebſt dem Brunn-Kreß zu einem Salat
verſpeiſen.
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