[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Allerhand Speisen von Köhl und Kraut. 16. Köstliches Kombus-Kraut einzu- machen. Man schneidet die Häuptlein in vier kleine Theile/ wirfft etliche der äussern Nota, Wann es beliebet/ so kan man mit hinweg thun aller äusseren Blätter/ 17. Kappus-Kohl auf das beste einzumachen/ und zu erhalten. Man muß das Kohl-Haupt in viel Stücke zerschneiden und dann mit Saltz Man kan sich dessen zum Salat bedienen/ und etliche Blätter von Lactuck 18. Portulac einzumachen. Hiermit kan man eben dieses thun/ wie in vorhergehenden/ nur daß 19. Un- A a a a 3
Allerhand Speiſen von Koͤhl und Kraut. 16. Koͤſtliches Kombus-Kraut einzu- machen. Man ſchneidet die Haͤuptlein in vier kleine Theile/ wirfft etliche der aͤuſſern Nota, Wann es beliebet/ ſo kan man mit hinweg thun aller aͤuſſeren Blaͤtter/ 17. Kappus-Kohl auf das beſte einzumachen/ und zu erhalten. Man muß das Kohl-Haupt in viel Stuͤcke zerſchneiden und dann mit Saltz Man kan ſich deſſen zum Salat bedienen/ und etliche Blaͤtter von Lactuck 18. Portulac einzumachen. Hiermit kan man eben dieſes thun/ wie in vorhergehenden/ nur daß 19. Un- A a a a 3
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Allerhand Speiſen von Koͤhl und Kraut.
16. Koͤſtliches Kombus-Kraut einzu-
machen.
Man ſchneidet die Haͤuptlein in vier kleine Theile/ wirfft etliche der aͤuſſern
Blaͤtter darvon hinweg/ und ſchneidet die Stortzeln oder Rippen nach der Laͤnge
heraus/ ſo daß die Theile doch beyſammen bleiben/ ſchuͤpffet ſelbige nur ein wenig
in heiſſem Waſſer/ nimmt ſie heraus/ legt ſie in ein Faͤßlein/ ſo auf der Seiten an-
gezapffet iſt/ gieſſet halb Wein/ und halb Waſſer daruͤber/ in welchen man zuvor
ein wenig Sauerteig oder Saltz zertrieben und zerlaſſen/ ſchlaͤget das Faͤßlein feſt
zu/ und behaͤlt es zum Gebrauch auf/ wann es aber einmahl eroͤffnet worden/ ſo
muß man oͤffter darnach ſehen/ und ſo es etwan anlauffen wolte/ fleißig ſaubern
und reinigen.
Nota, Wann es beliebet/ ſo kan man mit hinweg thun aller aͤuſſeren Blaͤtter/
nur allein die an einem gelben Hertzlein behalten/ und auf obbeſagte Manier ein-
machen.
17. Kappus-Kohl auf das beſte einzumachen/
und zu erhalten.
Man muß das Kohl-Haupt in viel Stuͤcke zerſchneiden und dann mit Saltz
und groͤblicht geſtoſſenen Naͤgelein beſtreuen und in einen verglaſurten Topffe legen/
erſtlichen eine Schicht mit Saltz/ hernach mit Kohl/ und ſo fort biß der Topff voll
wird/ jedoch daß die unterſte und oberſte Lage mit dem Saltz geſchehe/ hernach mit
Eſſig uͤbergieſſen/ und es wohl verſtopfft halten/ und wann ihr es zum Eſſen wollet
heraus nehmen/ muß es mit einen ſilbernen oder hoͤltzernen Loͤffel geſchehen/ und die
Haͤnde aus dem Eßig nicht beruͤhren.
Man kan ſich deſſen zum Salat bedienen/ und etliche Blaͤtter von Lactuck
darzu thun/ welches macht/ daß man dencken ſolte/ es waͤren ſaure Lactucken/ aber
auf dieſe Art muß man keine Naͤgelein darzu thun/ ſondern nur bloß Saltz.
18. Portulac einzumachen.
Hiermit kan man eben dieſes thun/ wie in vorhergehenden/ nur daß
man in Acht nehme/ daß der ſo ein wenig gelb iſt/ der beſte ſeye/ aber
nicht der braune.
19. Un-
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