[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Das XXVI. Capitel/ Meel/ schüttet selbiges auf einen Tisch/ oder darzu gemachtes Bret/ machet in derMitten eine Grube darein/ schneidet ein gut Theil Butter/ ohngefehr ein halb Pfund/ schüttet hernach siedend heisses Wasser darzu/ und arbeitet den Taig wie gemeldet/ lässet ihn alsdann/ mit einem Tuch/ eine gute Weile zugedecket stehen/ formiret daraus alsdann die Pastete wie man selbsten will. Jn solchen Pasteten-Taig mag man nun allerley Arten der Fische einschla- NB. Dergleichen Taig mag man auch zu den kleinen Pastetlein nehmen/ Man kan den aufgesetzten Pasteten-Taig also machen/ nur daß das Meel Vor allen ist dieses noch zu beobachten/ daß man den Taig sowohl zu solchen/ Etliche pflegen auch etwas Pfeffer und Jngwer unter dergleichen Pasteten- NB. Zu denen Fisch-Pasteten kan man absonderlich mehr Saltz/ als zu den Was man sonsten eigentlich für Gewürtz oder Specereyen zu dergleichen Pasteten zu nehmen pfleget/ wann solche sehr gut seyn sollen. Gemeiniglich nimmt man Pfeffer vier Theil/ Jngwer drey Theil/ Muscaten/ oder Muscaten-Blumen ein Theil/ Cordamömlein ein Theil/ Nägelein ein Theil/ und Zimmet ein Theil/ auch so viel Saltz/ als der Gewürtz oder Specerey insgesamt ist. Man mag auch von guter Fleisch-Brühe mit Wein und Essig vermischet/ Dann kan man auch Limonien oder Citronen-Plätzlein darein schneiden. NB.
Das XXVI. Capitel/ Meel/ ſchuͤttet ſelbiges auf einen Tiſch/ oder darzu gemachtes Bret/ machet in derMitten eine Grube darein/ ſchneidet ein gut Theil Butter/ ohngefehr ein halb Pfund/ ſchuͤttet hernach ſiedend heiſſes Waſſer darzu/ und arbeitet den Taig wie gemeldet/ laͤſſet ihn alsdann/ mit einem Tuch/ eine gute Weile zugedecket ſtehen/ formiret daraus alsdann die Paſtete wie man ſelbſten will. Jn ſolchen Paſteten-Taig mag man nun allerley Arten der Fiſche einſchla- NB. Dergleichen Taig mag man auch zu den kleinen Paſtetlein nehmen/ Man kan den aufgeſetzten Paſteten-Taig alſo machen/ nur daß das Meel Vor allen iſt dieſes noch zu beobachten/ daß man den Taig ſowohl zu ſolchen/ Etliche pflegen auch etwas Pfeffer und Jngwer unter dergleichen Paſteten- NB. Zu denen Fiſch-Paſteten kan man abſonderlich mehr Saltz/ als zu den Was man ſonſten eigentlich fuͤr Gewuͤrtz oder Specereyen zu dergleichen Paſteten zu nehmen pfleget/ wann ſolche ſehr gut ſeyn ſollen. Gemeiniglich nimmt man Pfeffer vier Theil/ Jngwer drey Theil/ Muſcaten/ oder Muſcaten-Blumen ein Theil/ Cordamoͤmlein ein Theil/ Naͤgelein ein Theil/ und Zimmet ein Theil/ auch ſo viel Saltz/ als der Gewuͤrtz oder Specerey insgeſamt iſt. Man mag auch von guter Fleiſch-Bruͤhe mit Wein und Eſſig vermiſchet/ Dann kan man auch Limonien oder Citronen-Plaͤtzlein darein ſchneiden. NB.
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Das XXVI. Capitel/
Meel/ ſchuͤttet ſelbiges auf einen Tiſch/ oder darzu gemachtes Bret/ machet in der
Mitten eine Grube darein/ ſchneidet ein gut Theil Butter/ ohngefehr ein halb
Pfund/ ſchuͤttet hernach ſiedend heiſſes Waſſer darzu/ und arbeitet den Taig wie
gemeldet/ laͤſſet ihn alsdann/ mit einem Tuch/ eine gute Weile zugedecket ſtehen/
formiret daraus alsdann die Paſtete wie man ſelbſten will.
Jn ſolchen Paſteten-Taig mag man nun allerley Arten der Fiſche einſchla-
gen; ſo nun der Paſteten-Hafen alſo/ wie man ſelbſten will/ verfertiget/ und die
Fiſche darein geſchlagen und geſchloſſen ſind/ ſo ſtreichet man die Paſtete mit
etwas warm Waſſer wohl zerklopfften Eyer-Dottern an/ ſo wird es dann ſchoͤn
gelb.
NB. Dergleichen Taig mag man auch zu den kleinen Paſtetlein nehmen/
darein man allerley Gehaͤcke von Rind- oder Kalb-Fleiſch/ Brießlein/ Krebſen/
Merchelen/ Kalbs-Hirn/ Artiſchocken-Kern/ und andern Fruͤchten mehr ein-
machet.
Man kan den aufgeſetzten Paſteten-Taig alſo machen/ nur daß das Meel
mit einem dritten Theil Roggen-Meel vermenget wird/ damit er nicht ſo leichtlich
zerreiſſen/ oder gar ausrinnen kan.
Vor allen iſt dieſes noch zu beobachten/ daß man den Taig ſowohl zu ſolchen/
als zu andern Paſteten das Saltz darzu recht treffen moͤge.
Etliche pflegen auch etwas Pfeffer und Jngwer unter dergleichen Paſteten-
Taig mit zu vermengen/ und kan endlich dergleichen Paſteten-Taig ebenmaͤſſig zu
den Torten alſo bereitet werden.
NB. Zu denen Fiſch-Paſteten kan man abſonderlich mehr Saltz/ als zu den
andern Fleiſch- oder Wildpraͤt-Paſteten nehmen.
Was man ſonſten eigentlich fuͤr Gewuͤrtz oder Specereyen
zu dergleichen Paſteten zu nehmen pfleget/ wann ſolche ſehr
gut ſeyn ſollen.
Gemeiniglich nimmt man Pfeffer vier Theil/
Jngwer drey Theil/
Muſcaten/ oder Muſcaten-Blumen ein Theil/
Cordamoͤmlein ein Theil/
Naͤgelein ein Theil/
und Zimmet ein Theil/
auch ſo viel Saltz/ als der Gewuͤrtz oder Specerey insgeſamt iſt.
Man mag auch von guter Fleiſch-Bruͤhe mit Wein und Eſſig vermiſchet/
auch ein Ey darein geruͤhret/ eine Bruͤhe oder Suppen in die Paſteten machen.
Dann kan man auch Limonien oder Citronen-Plaͤtzlein darein ſchneiden.
NB.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/450>, abgerufen am 03.03.2025. |