[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Das XXV. Capitel/ Wasser/ wann es nicht genug ist. Hernach würcket man diesen Teig sehr wohl/also daß er gantz zähe wird/ man muß ihn aber fast eine gute halbe Stunde lang/ oder länger würcken gleichwie einen Torten-Teig. Hernach macht man den Hafen daraus/ und thut darein was man will; wann nun also das Gehäuß ver- fertiget/ und das Fleisch darein geschlossen/ so streichet man die Pasteten an/ mit dem Gelben von einem Ey/ so mit Wasser untereinander zerklopffet worden/ als- dann muß man sie im Ofen wieder erwarmen lassen/ so wird sie fein braun. 2. Wie man den Pasteten-Teig auf eine andere Art machen solle. Man nimmt ohngefehr einen halben Vierling schön Meel/ schüttet dasselbi- NB. Diesen Teig nimmt man auch zu den kleinen Pastetlein/ darein thut Den aufgesetzten Pasteten-Teig machet man auch also/ allein man nimmt Gleichmässig wird auch der aufgesetzte Teig zu den Torten gemachet. 3. Wie man einen Wildpret-Pasteten-Teig anmachen solle. Den Teig macht man mit halb schönen/ und halb Roggen-Meel/ mit Was- Oder/ man nimmt zu einem Wildpret-Pasteten-Teig eine Maas Rog- Wie man das Wildpret-Fleisch zubereiten solle. Man beitzet das Wildpret über Nacht in Essig/ leget es aber zuvor in heisses Man D d d 3
Das XXV. Capitel/ Waſſer/ wann es nicht genug iſt. Hernach wuͤrcket man dieſen Teig ſehr wohl/alſo daß er gantz zaͤhe wird/ man muß ihn aber faſt eine gute halbe Stunde lang/ oder laͤnger wuͤrcken gleichwie einen Torten-Teig. Hernach macht man den Hafen daraus/ und thut darein was man will; wann nun alſo das Gehaͤuß ver- fertiget/ und das Fleiſch darein geſchloſſen/ ſo ſtreichet man die Paſteten an/ mit dem Gelben von einem Ey/ ſo mit Waſſer untereinander zerklopffet worden/ als- dann muß man ſie im Ofen wieder erwarmen laſſen/ ſo wird ſie fein braun. 2. Wie man den Paſteten-Teig auf eine andere Art machen ſolle. Man nimmt ohngefehr einen halben Vierling ſchoͤn Meel/ ſchuͤttet daſſelbi- NB. Dieſen Teig nimmt man auch zu den kleinen Paſtetlein/ darein thut Den aufgeſetzten Paſteten-Teig machet man auch alſo/ allein man nimmt Gleichmaͤſſig wird auch der aufgeſetzte Teig zu den Torten gemachet. 3. Wie man einen Wildpret-Paſteten-Teig anmachen ſolle. Den Teig macht man mit halb ſchoͤnen/ und halb Roggen-Meel/ mit Waſ- Oder/ man nimmt zu einem Wildpret-Paſteten-Teig eine Maas Rog- Wie man das Wildpret-Fleiſch zubereiten ſolle. Man beitzet das Wildpret uͤber Nacht in Eſſig/ leget es aber zuvor in heiſſes Man D d d 3
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Das XXV. Capitel/
Waſſer/ wann es nicht genug iſt. Hernach wuͤrcket man dieſen Teig ſehr wohl/
alſo daß er gantz zaͤhe wird/ man muß ihn aber faſt eine gute halbe Stunde lang/
oder laͤnger wuͤrcken gleichwie einen Torten-Teig. Hernach macht man den
Hafen daraus/ und thut darein was man will; wann nun alſo das Gehaͤuß ver-
fertiget/ und das Fleiſch darein geſchloſſen/ ſo ſtreichet man die Paſteten an/ mit
dem Gelben von einem Ey/ ſo mit Waſſer untereinander zerklopffet worden/ als-
dann muß man ſie im Ofen wieder erwarmen laſſen/ ſo wird ſie fein braun.
2. Wie man den Paſteten-Teig auf eine andere Art
machen ſolle.
Man nimmt ohngefehr einen halben Vierling ſchoͤn Meel/ ſchuͤttet daſſelbi-
ge auf einen Tiſch/ macht in der Mitten eine Grube darein/ ſchneidet ein gut Theil
Brocken-Schmaltz in die Grube/ ſchuͤttet hernach heiß ſiedend Waſſer daran/
und waͤllet den Teig/ jedoch nicht ſo ſehr/ als wann man ihn ſonſten bachen wollte/
laͤſſet ihn alsdann mit einem Tuch zugedeckt/ eine Weile ſtehen/ macht ferner die
Paſteten daraus/ nach Gefallen.
NB. Dieſen Teig nimmt man auch zu den kleinen Paſtetlein/ darein thut
man gehacktes Rind- oder Kalb-Fleiſch/ Hirn/ Prießlein/ Krebſe oder Schne-
cken.
Den aufgeſetzten Paſteten-Teig machet man auch alſo/ allein man nimmt
nur ein Drittel Roggen-Meel darzu/ er rinnet ſonſten gerne aus/ ſaltzet und pfef-
fert den Teig.
Gleichmaͤſſig wird auch der aufgeſetzte Teig zu den Torten gemachet.
3. Wie man einen Wildpret-Paſteten-Teig anmachen
ſolle.
Den Teig macht man mit halb ſchoͤnen/ und halb Roggen-Meel/ mit Waſ-
ſer und 2. Eyern/ und ein Ey groß Schmaltz darunter gewuͤrcket/ und laͤſſet ihn 3.
Stund lang im Ofen bachen.
Oder/ man nimmt zu einem Wildpret-Paſteten-Teig eine Maas Rog-
gen-Meel/ und zwey Pfund Butter/ und ſo viel Saltz/ als vonnoͤthen/ macht ihn
mit Waſſer an.
Wie man das Wildpret-Fleiſch zubereiten ſolle.
Man beitzet das Wildpret uͤber Nacht in Eſſig/ leget es aber zuvor in heiſſes
Waſſer/ daß daſſelbige dem Fleiſch die Roͤthe benehme/ nachdem es nun in Eſſig
gelegen/ ſo thut man daſſelbige heraus/ und waͤſchet es wohl/ ſaltzet und wuͤrtzet es
mit Pfeffer/ laͤſſet ſolches alſo uͤber Nacht im Gewuͤrtze ſtehen/ macht es darnach
in den Teig folgender Geſtalt:
Man
D d d 3
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