[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Das XXII. Capitel/ 11. Eine gute Gallerte von Kalb-Fleisch zu machen. Man nimmt ein vörderes Viertel Kalbfleisch/ hauet es in drey unterschiede- Oder/ man schüttet es nur auf einen zinnernen Deller/ lässet es gestehen/ blei- 12. Eine schöne rothe Gallerte zu machen. Man nimmt von vorgemeldeter dinnen Gallert ein Mäßlein/ darzu den vier- 13. Eine schöne weisse Gallert. Man nimmt ebenmässig so viel von voriger Gallert/ und so viel Zucker/ und 14. Eine
Das XXII. Capitel/ 11. Eine gute Gallerte von Kalb-Fleiſch zu machen. Man nimmt ein voͤrderes Viertel Kalbfleiſch/ hauet es in drey unterſchiede- Oder/ man ſchuͤttet es nur auf einen zinnernen Deller/ laͤſſet es geſtehen/ blei- 12. Eine ſchoͤne rothe Gallerte zu machen. Man nimmt von vorgemeldeter dinnen Gallert ein Maͤßlein/ darzu den vier- 13. Eine ſchoͤne weiſſe Gallert. Man nimmt ebenmaͤſſig ſo viel von voriger Gallert/ und ſo viel Zucker/ und 14. Eine
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Das XXII. Capitel/
11. Eine gute Gallerte von Kalb-Fleiſch zu
machen.
Man nimmt ein voͤrderes Viertel Kalbfleiſch/ hauet es in drey unterſchiede-
ne Stuͤcke/ man ſolle aber keinen Knochen entzwey hauen/ nimmt alles Fette da-
von ab/ ſo rein als man immer kan/ waͤſchet es fuͤnff oder ſechs malen in friſchem
Waſſer/ und laͤſſet es im Waſſer drey oder vier Stunden lang liegen/ kochet es
hernach im reinen Waſſer/ bis daß es fein rein und ſauber ſeye/ ſchaͤumet es wol ab/
nimmt es alsdann von dem Feuer/ und thut es in einen andern Topff/ mit einem
Haͤfelein voll weiſſen Wein/ und ſo viel Bruͤhe als Wein/ ſetzet es wieder zum
Feuer/ und ſo offt als Schaum aufkommet/ ſo ſchaͤumet man es ab/ ſetzet es her-
nach uͤber ein gelindes Feuer/ ſechs oder ſieben Stunden lang wol zugedeckt/ nimmt
alsdann von der Bruͤhe drey oder vier Tropffen/ thut ſie in eine flache Hand/ und
laͤſſet ſie kalt werden/ wann ſie kalt/ legt man die andere Hand daruͤber/ und ſiehet
ob es klebe/ wann es nun klebet/ ſo iſt es genug.
Oder/ man ſchuͤttet es nur auf einen zinnernen Deller/ laͤſſet es geſtehen/ blei-
bet es gar waͤſſerig/ ſo iſt es nicht genug geſotten/ ſo es aber bald geſtehet/ und fein
klebericht iſt/ ſo thut man es von dem Feuer/ ſeyhet es durch/ laͤſſet es kalt werden/
und thut oben alles Fette darvon/ was ſich aber auf dem Grund geſetzet hat/ iſt gut
zum Faͤrben und Wuͤrtzen.
12. Eine ſchoͤne rothe Gallerte zu machen.
Man nimmt von vorgemeldeter dinnen Gallert ein Maͤßlein/ darzu den vier-
ten Theil voriges Maͤßleins puren weiſſen Wein/ und ein halb Pfund Zucker/ et-
was Zimmet/ Muſcaten-Nuß und Negelein/ hernach nimmt man ein oder zwey
Tuͤcher/ ſo mit Torna Solis gefaͤrbet/ und bey dem Feuer wol getrocknet ſeynd/
auch mit einem Staͤblein den Staub darvon ausgeklopfft und gereiniget/ thut ſie in
die zugerichtete Gallerte/ ſetzet es zum Feuer/ bis daß es gut und warm werde/
preſſet oder drucket die Tuͤcher wol aus/ bis daß man ſiehet/ daß es genug gefaͤrbet
ſeye/ alsdann thut man ſechs oder acht Weiſſes von Eyern wol geklopfft und geruͤh-
ret darein/ bis daß es gekochet iſt/ nimmt es von dem Feuer/ laͤſſet es durch ein haͤ-
ren Saͤcklein durchlauffen in eine Schuͤſſel/ und alſo geſtehen.
13. Eine ſchoͤne weiſſe Gallert.
Man nimmt ebenmaͤſſig ſo viel von voriger Gallert/ und ſo viel Zucker/ und
nur ein wenig gewuͤrtzet wegen der Farbe/ und kochet es mit dem Eyerweiß/ laͤſſet es
durch den Beutel lauffen.
14. Eine
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