[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Was vor Fische zur Speise nützlich oder schädlich seyn. Was für Fische den Menschen zur Speise nütz- oder schädlich seyn. 1. Die Fische/ welche sich in fliessenden Wassern auffhalten-/ sind am gesun- 2. Jnsgemein sind die Fische kalt und feuchter Natur/ doch einer mehr 3. Fische/ welche in sümpfichten/ leimichten und stillstehenden Wassern sich 4. Fische in denen Wassern/ wo allerhand Unrath hinzukömmt/ sind nicht 5. Fische geben eine schlechte Nahrung/ faulen gerne/ und sind nicht für alle 6. Alte grosse Fische/ sind den kleinen und jungen nicht vorzuziehen; sind auch 7. Gesottene Fische sind leichter als die gebratene und gebachene zu verdäuen. 8. Jm Oel gebratene Fische/ werden von vielen gelobet/ sind auch nicht zu 9. Wer täglich nichts anders als Fische essen wolte/ dürffte sich nicht wohl 10. Wer zu Fiebern geneiget/ der gehe der Fische/ so viel möglich mässig. 11. Zu fischen gehöret auch guter Wein. 12. Fische sollen wohl gesotten werden/ sonst kan man leichtlich ein Fieber dar- 1. Der Hecht ist etwas hart zu verdäuen/ sonderlichen so er alt. Junge Hechtlein sind am besten. Der Hecht-Rogen gehöret nicht auf den Tisch. 2. Karpffen sind eben nicht gar zum ungesundesten/ doch sind die Rogner den Alte Karpffen/ welche in sumpffichten lecktichten Wassern sich enthalten/ sind Wer zum Podagra geneigt/ der hüte sich vor diesen Fischen. 3. Persich sind nicht ungesund/ werden leichtlich verdäuet. 4. Von den Brächsen halten die Schleck-Mäuler sehr viel/ sind angenehm Gebraten aber sind sie nicht zu verachten. Je R r
Was vor Fiſche zur Speiſe nuͤtzlich oder ſchaͤdlich ſeyn. Was fuͤr Fiſche den Menſchen zur Speiſe nuͤtz- oder ſchaͤdlich ſeyn. 1. Die Fiſche/ welche ſich in flieſſenden Waſſern auffhalten-/ ſind am geſun- 2. Jnsgemein ſind die Fiſche kalt und feuchter Natur/ doch einer mehr 3. Fiſche/ welche in ſuͤmpfichten/ leimichten und ſtillſtehenden Waſſern ſich 4. Fiſche in denen Waſſern/ wo allerhand Unrath hinzukoͤmmt/ ſind nicht 5. Fiſche geben eine ſchlechte Nahrung/ faulen gerne/ und ſind nicht fuͤr alle 6. Alte groſſe Fiſche/ ſind den kleinen und jungen nicht vorzuziehen; ſind auch 7. Geſottene Fiſche ſind leichter als die gebratene und gebachene zu verdaͤuen. 8. Jm Oel gebratene Fiſche/ werden von vielen gelobet/ ſind auch nicht zu 9. Wer taͤglich nichts anders als Fiſche eſſen wolte/ duͤrffte ſich nicht wohl 10. Wer zu Fiebern geneiget/ der gehe der Fiſche/ ſo viel moͤglich maͤſſig. 11. Zu fiſchen gehoͤret auch guter Wein. 12. Fiſche ſollen wohl geſotten werden/ ſonſt kan man leichtlich ein Fieber dar- 1. Der Hecht iſt etwas hart zu verdaͤuen/ ſonderlichen ſo er alt. Junge Hechtlein ſind am beſten. Der Hecht-Rogen gehoͤret nicht auf den Tiſch. 2. Karpffen ſind eben nicht gar zum ungeſundeſten/ doch ſind die Rogner den Alte Karpffen/ welche in ſumpffichten lecktichten Waſſern ſich enthalten/ ſind Wer zum Podagra geneigt/ der huͤte ſich vor dieſen Fiſchen. 3. Perſich ſind nicht ungeſund/ werden leichtlich verdaͤuet. 4. Von den Braͤchſen halten die Schleck-Maͤuler ſehr viel/ ſind angenehm Gebraten aber ſind ſie nicht zu verachten. Je R r
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Was vor Fiſche zur Speiſe nuͤtzlich oder ſchaͤdlich ſeyn.
Was fuͤr Fiſche den Menſchen zur Speiſe
nuͤtz- oder ſchaͤdlich ſeyn.
1. Die Fiſche/ welche ſich in flieſſenden Waſſern auffhalten-/ ſind am geſun-
deſten.
2. Jnsgemein ſind die Fiſche kalt und feuchter Natur/ doch einer mehr
als der ander.
3. Fiſche/ welche in ſuͤmpfichten/ leimichten und ſtillſtehenden Waſſern ſich
finden/ ſind ungeſunder als die anderen.
4. Fiſche in denen Waſſern/ wo allerhand Unrath hinzukoͤmmt/ ſind nicht
zu erwehlen.
5. Fiſche geben eine ſchlechte Nahrung/ faulen gerne/ und ſind nicht fuͤr alle
Maͤgen/ doch liegt viel daran wie ſie zubereitet werden.
6. Alte groſſe Fiſche/ ſind den kleinen und jungen nicht vorzuziehen; ſind auch
nicht ſo wohlgeſchmack/ doch mit Unterſchied.
7. Geſottene Fiſche ſind leichter als die gebratene und gebachene zu verdaͤuen.
8. Jm Oel gebratene Fiſche/ werden von vielen gelobet/ ſind auch nicht zu
verwerffen/ doch nicht zu viel.
9. Wer taͤglich nichts anders als Fiſche eſſen wolte/ duͤrffte ſich nicht wohl
darbey befinden/ doch ſind die Naturen unterſchiedlich/ und thut die Gewohn-
heit viel.
10. Wer zu Fiebern geneiget/ der gehe der Fiſche/ ſo viel moͤglich maͤſſig.
11. Zu fiſchen gehoͤret auch guter Wein.
12. Fiſche ſollen wohl geſotten werden/ ſonſt kan man leichtlich ein Fieber dar-
an eſſen.
1. Der Hecht iſt etwas hart zu verdaͤuen/ ſonderlichen ſo er alt.
Junge Hechtlein ſind am beſten.
Der Hecht-Rogen gehoͤret nicht auf den Tiſch.
2. Karpffen ſind eben nicht gar zum ungeſundeſten/ doch ſind die Rogner den
Milchern vorzuziehen.
Alte Karpffen/ welche in ſumpffichten lecktichten Waſſern ſich enthalten/ ſind
nicht vor bloͤde Maͤgen.
Wer zum Podagra geneigt/ der huͤte ſich vor dieſen Fiſchen.
3. Perſich ſind nicht ungeſund/ werden leichtlich verdaͤuet.
4. Von den Braͤchſen halten die Schleck-Maͤuler ſehr viel/ ſind angenehm
zu eſſen/ aber nicht ſo geſund.
Gebraten aber ſind ſie nicht zu verachten.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/335>, abgerufen am 03.03.2025. |