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[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.

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Heringe auf unterſchiedliche Art zuzurichten.
blau ab/ giebet ſie trocken oder gieſſet Eßig und Butter daruͤber/ ſo ſind ſie auf bey-
derley Maniere gut.

Friſche Heringe ſind vom Auguſt/ biß in den Chriſtmonat am beſten/ und lieb-
ſichſten/ die geſaltzene Heringe aber ſind in der Faſten ſchier aller Orten gemein.

5. Gebachene Hering in einer Senff-Bruͤh.

Nehmet die gewaͤſſerte Heringe/ melbet ſie wohl/ und bratet ſie geſchwind aus
heiſſer Butter/ die gibt man denn warm und trocken auf den Tiſche/ beſtreuet ſie aber
zuvor mit Jngwer.

Oder man gieſſet Senff mit Butter daruͤber/ ſo werden ſie lieblich zu eſſen
ſeyn.

6. Heringe zum braten gut einzumachen.

1. Man nimmt gewaͤſſerte Hering machet ſie ein mit Butter/ Erbiß-Bruͤhe
und mit gruͤnen wohlſchmeckenden Kraͤutern/ die fein klein gehacket/ thut ein wenig
gemahlen Jngwer darzu/ ſo werden ſie gut und wohlgeſchmack.

2. Man kan die auffgewaͤſſerte und von einander geſchnittene Heringe/ eine
Stund oder zwey in Milch legen/ wann ſie nun weiche ſind/ legt ſie auf einen Roſt/
bruͤtet geſchwind ab/ richtet ſie in eine Schuͤſſel gieſſet lautere Butter daruͤber/ oder
macht ſie mit Senff ab.

Picklinge/ wie ſelbige gut zuzurichten.

Erſtlichen koͤnnen die Picklinge geſchabet- und geſchuppet/ oder ihnen gar die
Haut abgezogen/ alsdann in Wein/ Bier oder Waſſer geweichet/ und wie die He-
ringe auf dem Roſt gebraten werden.

2. Oder man kan dieſe eingeweichte Picklinge nehmen/ ſie auf einen Roſt le-
gen und braten/ dann trocken auf den Tiſch geben/ mit Pfeffer/ oder mit Senff und
Butter/ ſo ſind ſie auch gut.

3. Oder man nimmt die Picklinge/ ſchneidet ſie auf/ wirfft ſie in geſaltzen
Waſſer/ kuͤhlet ſie wieder aus/ legt ſie hernach auf einen Roſt und bratet ſie ge-
ſchwind/ begieſſet ſie mit Butter/ und wann man ſie anrichtet ſo thut man Senff mit
Butter daruͤber/ oder giebet ſie trocken mit Pfeffer/ ſo ſind ſie auf beyde Manieren
gut.

4. Kan man die Picklinge mit Eßig und Baumoͤl bereiten/ wie bey den He-
ringen zu erſehen.

5. Kan man ſie auf dem Roſt ſchwitzen laſſen/ denn ſchaͤlen/ halbiren/ und auf
den Schuͤſſel-Rand um den Salat herum legen.

NB. Das gebraͤuchlichſte iſt/ daß man die Picklinge in Bier oder Wein wei-

chet/

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/333>, abgerufen am 19.02.2025.