Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.

Bild:
<< vorherige Seite


Das I. Capitel.
Von allerhand Suppen.
Num. 1.
Eine sehr kräfftige gesunde Rind-Fleisch-Suppe
mit verlohrnen Eyern.

MAn nimmt eine gute Rind-Fleisch-Suppe/ oder Brühe/ thut
die Dotter/ oder das Gelbe von vier oder sechs Eyern dar-
ein/ darnach der Suppe viel oder wenig seyn oder werden
solle/ quirlet es wohl unter einander; so man will/ kan man
auch einen Löffel voll Meel darein rühren; darnach würtzet
man sie mit einem Jngwer/ klein-geschnittnen Muscaten-
Blumen/ oder einer geriebenen Muscaten-Nuß/ thut Saf-
ran darzu/ daß sie wohl gelb werde/ und setze sie von Fernen
zum Feuer/ und mache dann die verlohrnen Eyer also:

Nimm eine seichte Pfanne oder Tiegel/ geuß zweyer Finger tieff Wasser
darein/ und setze es über das Feuer/ und wann das Wasser anfänget zu sieden/ so
mache ein Ey auf/ und schütte es geschwind in das siedende Wasser. Wann du nun
sihest daß das Weisse am Ey fein herrlich wird/ so nimm es heraus/ und daß der
Dotter weich bleibet/ thue andere Eyer darein/ biß derer genug seynd/ lege sie dar-
nach auf eingeschnittene Semmel in die Schüssel/ und geuß die obbemeldte Sup-
pe warm darüber/ dieses ist dann eine sehr gesunde und kräfftige
Suppe.

Num.
A


Das I. Capitel.
Von allerhand Suppen.
Num. 1.
Eine ſehr kraͤfftige geſunde Rind-Fleiſch-Suppe
mit verlohrnen Eyern.

MAn nimmt eine gute Rind-Fleiſch-Suppe/ oder Bruͤhe/ thut
die Dotter/ oder das Gelbe von vier oder ſechs Eyern dar-
ein/ darnach der Suppe viel oder wenig ſeyn oder werden
ſolle/ quirlet es wohl unter einander; ſo man will/ kan man
auch einen Loͤffel voll Meel darein ruͤhren; darnach wuͤrtzet
man ſie mit einem Jngwer/ klein-geſchnittnen Muſcaten-
Blumen/ oder einer geriebenen Muſcaten-Nuß/ thut Saf-
ran darzu/ daß ſie wohl gelb werde/ und ſetze ſie von Fernen
zum Feuer/ und mache dann die verlohrnen Eyer alſo:

Nimm eine ſeichte Pfanne oder Tiegel/ geuß zweyer Finger tieff Waſſer
darein/ und ſetze es uͤber das Feuer/ und wann das Waſſer anfaͤnget zu ſieden/ ſo
mache ein Ey auf/ und ſchuͤtte es geſchwind in das ſiedende Waſſer. Wann du nun
ſiheſt daß das Weiſſe am Ey fein herꝛlich wird/ ſo nimm es heraus/ und daß der
Dotter weich bleibet/ thue andere Eyer darein/ biß derer genug ſeynd/ lege ſie dar-
nach auf eingeſchnittene Semmel in die Schuͤſſel/ und geuß die obbemeldte Sup-
pe warm daruͤber/ dieſes iſt dann eine ſehr geſunde und kraͤfftige
Suppe.

Num.
A
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0023" n="1"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">I.</hi> Capitel.<lb/>
Von allerhand Suppen.</hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#aq">Num.</hi> 1.<lb/><hi rendition="#b">Eine &#x017F;ehr kra&#x0364;fftige ge&#x017F;unde Rind-Flei&#x017F;ch-Suppe<lb/>
mit verlohrnen Eyern.</hi></head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">M</hi>An nimmt eine gute Rind-Flei&#x017F;ch-Suppe/ oder Bru&#x0364;he/ thut<lb/>
die Dotter/ oder das Gelbe von vier oder &#x017F;echs Eyern dar-<lb/>
ein/ darnach der Suppe viel oder wenig &#x017F;eyn oder werden<lb/>
&#x017F;olle/ quirlet es wohl unter einander; &#x017F;o man will/ kan man<lb/>
auch einen Lo&#x0364;ffel voll Meel darein ru&#x0364;hren; darnach wu&#x0364;rtzet<lb/>
man &#x017F;ie mit einem Jngwer/ klein-ge&#x017F;chnittnen Mu&#x017F;caten-<lb/>
Blumen/ oder einer geriebenen Mu&#x017F;caten-Nuß/ thut Saf-<lb/>
ran darzu/ daß &#x017F;ie wohl gelb werde/ und &#x017F;etze &#x017F;ie von Fernen<lb/>
zum Feuer/ und mache dann die verlohrnen Eyer al&#x017F;o:</p><lb/>
          <p>Nimm eine &#x017F;eichte Pfanne oder Tiegel/ geuß zweyer Finger tieff Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
darein/ und &#x017F;etze es u&#x0364;ber das Feuer/ und wann das Wa&#x017F;&#x017F;er anfa&#x0364;nget zu &#x017F;ieden/ &#x017F;o<lb/>
mache ein Ey auf/ und &#x017F;chu&#x0364;tte es ge&#x017F;chwind in das &#x017F;iedende Wa&#x017F;&#x017F;er. Wann du nun<lb/>
&#x017F;ihe&#x017F;t daß das Wei&#x017F;&#x017F;e am Ey fein her&#xA75B;lich wird/ &#x017F;o nimm es heraus/ und daß der<lb/>
Dotter weich bleibet/ thue andere Eyer darein/ biß derer genug &#x017F;eynd/ lege &#x017F;ie dar-<lb/>
nach auf einge&#x017F;chnittene Semmel in die Schu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el/ und geuß die obbemeldte Sup-<lb/><hi rendition="#c">pe warm daru&#x0364;ber/ die&#x017F;es i&#x017F;t dann eine &#x017F;ehr ge&#x017F;unde und kra&#x0364;fftige<lb/>
Suppe.</hi></p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">A</fw>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Num.</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1/0023] Das I. Capitel. Von allerhand Suppen. Num. 1. Eine ſehr kraͤfftige geſunde Rind-Fleiſch-Suppe mit verlohrnen Eyern. MAn nimmt eine gute Rind-Fleiſch-Suppe/ oder Bruͤhe/ thut die Dotter/ oder das Gelbe von vier oder ſechs Eyern dar- ein/ darnach der Suppe viel oder wenig ſeyn oder werden ſolle/ quirlet es wohl unter einander; ſo man will/ kan man auch einen Loͤffel voll Meel darein ruͤhren; darnach wuͤrtzet man ſie mit einem Jngwer/ klein-geſchnittnen Muſcaten- Blumen/ oder einer geriebenen Muſcaten-Nuß/ thut Saf- ran darzu/ daß ſie wohl gelb werde/ und ſetze ſie von Fernen zum Feuer/ und mache dann die verlohrnen Eyer alſo: Nimm eine ſeichte Pfanne oder Tiegel/ geuß zweyer Finger tieff Waſſer darein/ und ſetze es uͤber das Feuer/ und wann das Waſſer anfaͤnget zu ſieden/ ſo mache ein Ey auf/ und ſchuͤtte es geſchwind in das ſiedende Waſſer. Wann du nun ſiheſt daß das Weiſſe am Ey fein herꝛlich wird/ ſo nimm es heraus/ und daß der Dotter weich bleibet/ thue andere Eyer darein/ biß derer genug ſeynd/ lege ſie dar- nach auf eingeſchnittene Semmel in die Schuͤſſel/ und geuß die obbemeldte Sup- pe warm daruͤber/ dieſes iſt dann eine ſehr geſunde und kraͤfftige Suppe. Num. A

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/23
Zitationshilfe: [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/23>, abgerufen am 24.11.2024.