[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Junge Hüner auf unterschiedliche Arten zuzurichten. 28. Ein schlechtes Hünlein zu braten/ daß es schmecke wie ein Rebhuhn. Nimm ein junges Huhn/ giesse ihm scharffen Wein-Essig in den Hals/ hänge 29. Einen Capaun in geschwinder Eil zu braten. Wann man einen Capaun geschwinde braten will/ so muß man ein Stuck 30. Capaunen mit Oesters zu braten. Der Capaun wird erstlich gefüllet mit langen Rosinen/ abgeschälten Man- 31. Einen Capaun oder junges Huhn gut zu braten. Brate den Capaun/ Henne oder Huhn wie sonsten/ nimm darnach ein 32. Einen
Junge Huͤner auf unterſchiedliche Arten zuzurichten. 28. Ein ſchlechtes Huͤnlein zu braten/ daß es ſchmecke wie ein Rebhuhn. Nimm ein junges Huhn/ gieſſe ihm ſcharffen Wein-Eſſig in den Hals/ haͤnge 29. Einen Capaun in geſchwinder Eil zu braten. Wann man einen Capaun geſchwinde braten will/ ſo muß man ein Stuck 30. Capaunen mit Oeſters zu braten. Der Capaun wird erſtlich gefuͤllet mit langen Roſinen/ abgeſchaͤlten Man- 31. Einen Capaun oder junges Huhn gut zu braten. Brate den Capaun/ Henne oder Huhn wie ſonſten/ nimm darnach ein 32. Einen
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Junge Huͤner auf unterſchiedliche Arten zuzurichten.
28. Ein ſchlechtes Huͤnlein zu braten/ daß es ſchmecke
wie ein Rebhuhn.
Nimm ein junges Huhn/ gieſſe ihm ſcharffen Wein-Eſſig in den Hals/ haͤnge
es auf/ und laſſe es alſo verzappeln/ dann rupffe und waſche es mit Wein aus/ wuͤrtze
es dann wol/ ſowol inwendig als auswendig mit Pfeffer/ Jngwer/ Negelein/ Mu-
ſcatenbluͤh und Cardomoͤmlein/ ſetze es eine Nacht uͤber in einen friſchen Keller/
dann laſſe es anſtecken und braten/ mache hernach folgendes Bruͤhlein daruͤber/
von guten Malvaſier/ und den Schweiß von einem Capaunen oder Hennen/ thue
es in einen Hafen/ ruͤhre es wol/ bis es erwarmet/ wuͤrtze es dann wol mit Jngwer/
Pfeffer/ Negelein und Zucker.
29. Einen Capaun in geſchwinder Eil zu braten.
Wann man einen Capaun geſchwinde braten will/ ſo muß man ein Stuck
Speck an einen Stecken feſt machen/ und ſolchen anzuͤnden/ uͤber den Capaun
im Braten halten/ dieſe brennende und auf dem Capaunen fallende Tropffen/ boh-
ren das Fleiſch bis auf den Knochen durch/ und machen es in einem Huy gar.
30. Capaunen mit Oeſters zu braten.
Der Capaun wird erſtlich gefuͤllet mit langen Roſinen/ abgeſchaͤlten Man-
deln/ in halben Theilen geſchnittenen Citronen/ geriebenem und in Butter wol ge-
roͤſtem Brod/ zuſammen hinein gefuͤllet/ und darmit gar gebraten/ dann richtet
man die Oeſtern wie ſonſten zu: Erſtlichen in Butter braun gebraten/ darnach
mit guten Wein/ Muſcatenbluͤh/ etwas Jngwer und Pfeffer/ Citronen-Safft/ ge-
riebenen Semmeln/ darmit durchgekochet/ und uͤber den Capaunen hergegoſſen.
31. Einen Capaun oder junges Huhn gut zu
braten.
Brate den Capaun/ Henne oder Huhn wie ſonſten/ nimm darnach ein
Maͤslein Wein/ thue geriebene Semmel-Broſam darzu/ ſiede es miteinander/
treibe es dann durch ein enges Sieblein/ oder haͤrenes Tuch/ thue darnach ge-
ſchnittene Mandelkerne und kleine Roſinlein darein/ wuͤrtze es mit Jngwer/
Pfeffer/ Zimmet/ Saffran und Zucker/ laſſe es auf das neue wieder ein
wenig miteinander ſieden. Wann nun der Capaun angerichtet iſt/ ſo gieſſet
man dieſes Bruͤhlein daruͤber/ ſo iſt es dann ein koͤſtliches
Eſſen.
32. Einen
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