Führer durch Coswig, Kötitz, Neu-Coswig und Umgegend. Kötzschenbroda-Dresden, 1906.Kötitz, errichtet. 1905 wurde das zu Coswig um ein Stockwerk erhöht. Mehr und mehr machte sich auch das Bedürfnis nach einer Abteilung mit höheren Zielen und fremdsprachlichem Unterrichte geltend. Seit 1901 hat sie vielen Kindern aus allen Kreisen der Bevölkerung die Grundlagen zu einer weiteren Ausbildung gelegt, vor allem aber Kinder beiderlei Geschlechts auf höhere Schulen vorbereitet. Seit Ostern 1905 sind auch die hiesigen Ärzte als Schulärzte tätig, um die Gesundheit der Kinder dauernd zu überwachen. Wer später an einem Gymnasium oder einer anderen Schule seine Bildung fortsetzen soll, dem ist durch den ausgezeichneten Bahnverkehr Gelegenheit geboten, vom elterlichen Hause aus in Meißen (Realgymnasien mit Progymnasium, landwirtschaftlicher sowie Handels-, Gewerbe- und Industrieschulen), oder Dresden die Schulen zu besuchen. 1905 wurde hier ein Drogisten-Technikum gegründet. Über 70 Drogisten, im Alter von 18-30 Jahren, kommen jährlich aus allen Gegenden des In- und Auslandes hierher, um sich an dieser Anstalt für ihren Beruf zu vervollkommnen. Der herrliche Neubau einer Kirche, an der 2 Geistliche angestellt sind, zeigt, wie man auch dem religiösen Bedürfnisse der Bewohner gerecht zu werden sucht. Wie hoch die Lage der Orte, ihr Klima und ihre Waldnähe für die Gesundheit einzuschätzen sind, ist daraus zu ersehen, daß nicht nur Herr Sanitätsrat Dr. Pierson in Neu-Coswig eine Heilanstalt für Nervenkranke errichtet hat, die unter den vier größten Privatanstalten gleicher Art in Deutschland die höchste jährliche Frequenz aufweist und die weit über die Grenzen des deutschen Reiches sich eines ausgezeichneten Rufes erfreut, sondern auch Herr Dr. Nöhring an den bewaldeten Höhen ein Sanatorium eröffnete, das mit seinen glänzenden und zweckmäßigen Einrichtungen die Besucher in berechtigtes Erstaunen setzt und Gewähr für einen erfolgreichen Aufenthalt bietet. Außerdem sind die nahen Höhen bebaut mit Sanatorien, Erholungs- und anderen Heimen, die sich zum Teil in privater, zum Teil in der Verwaltung der Stadt Dresden oder anderer Gemeinden befinden. Kötitz, errichtet. 1905 wurde das zu Coswig um ein Stockwerk erhöht. Mehr und mehr machte sich auch das Bedürfnis nach einer Abteilung mit höheren Zielen und fremdsprachlichem Unterrichte geltend. Seit 1901 hat sie vielen Kindern aus allen Kreisen der Bevölkerung die Grundlagen zu einer weiteren Ausbildung gelegt, vor allem aber Kinder beiderlei Geschlechts auf höhere Schulen vorbereitet. Seit Ostern 1905 sind auch die hiesigen Ärzte als Schulärzte tätig, um die Gesundheit der Kinder dauernd zu überwachen. Wer später an einem Gymnasium oder einer anderen Schule seine Bildung fortsetzen soll, dem ist durch den ausgezeichneten Bahnverkehr Gelegenheit geboten, vom elterlichen Hause aus in Meißen (Realgymnasien mit Progymnasium, landwirtschaftlicher sowie Handels-, Gewerbe- und Industrieschulen), oder Dresden die Schulen zu besuchen. 1905 wurde hier ein Drogisten-Technikum gegründet. Über 70 Drogisten, im Alter von 18–30 Jahren, kommen jährlich aus allen Gegenden des In- und Auslandes hierher, um sich an dieser Anstalt für ihren Beruf zu vervollkommnen. Der herrliche Neubau einer Kirche, an der 2 Geistliche angestellt sind, zeigt, wie man auch dem religiösen Bedürfnisse der Bewohner gerecht zu werden sucht. Wie hoch die Lage der Orte, ihr Klima und ihre Waldnähe für die Gesundheit einzuschätzen sind, ist daraus zu ersehen, daß nicht nur Herr Sanitätsrat Dr. Pierson in Neu-Coswig eine Heilanstalt für Nervenkranke errichtet hat, die unter den vier größten Privatanstalten gleicher Art in Deutschland die höchste jährliche Frequenz aufweist und die weit über die Grenzen des deutschen Reiches sich eines ausgezeichneten Rufes erfreut, sondern auch Herr Dr. Nöhring an den bewaldeten Höhen ein Sanatorium eröffnete, das mit seinen glänzenden und zweckmäßigen Einrichtungen die Besucher in berechtigtes Erstaunen setzt und Gewähr für einen erfolgreichen Aufenthalt bietet. Außerdem sind die nahen Höhen bebaut mit Sanatorien, Erholungs- und anderen Heimen, die sich zum Teil in privater, zum Teil in der Verwaltung der Stadt Dresden oder anderer Gemeinden befinden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0013" n="13"/> Kötitz, errichtet. 1905 wurde das zu Coswig um ein Stockwerk erhöht. Mehr und mehr machte sich auch das Bedürfnis nach einer Abteilung mit höheren Zielen und fremdsprachlichem Unterrichte geltend. Seit 1901 hat sie vielen Kindern aus allen Kreisen der Bevölkerung die Grundlagen zu einer weiteren Ausbildung gelegt, vor allem aber Kinder beiderlei Geschlechts auf höhere Schulen vorbereitet. Seit Ostern 1905 sind auch die hiesigen Ärzte als Schulärzte tätig, um die Gesundheit der Kinder dauernd zu überwachen.</p> <p>Wer später an einem Gymnasium oder einer anderen Schule seine Bildung fortsetzen soll, dem ist durch den ausgezeichneten Bahnverkehr Gelegenheit geboten, vom elterlichen Hause aus in Meißen (Realgymnasien mit Progymnasium, landwirtschaftlicher sowie Handels-, Gewerbe- und Industrieschulen), oder Dresden die Schulen zu besuchen.</p> <p>1905 wurde hier ein Drogisten-Technikum gegründet. Über 70 Drogisten, im Alter von 18–30 Jahren, kommen jährlich aus allen Gegenden des In- und Auslandes hierher, um sich an dieser Anstalt für ihren Beruf zu vervollkommnen.</p> <p>Der herrliche Neubau einer Kirche, an der 2 Geistliche angestellt sind, zeigt, wie man auch dem religiösen Bedürfnisse der Bewohner gerecht zu werden sucht.</p> <p>Wie hoch die Lage der Orte, ihr Klima und ihre Waldnähe für die Gesundheit einzuschätzen sind, ist daraus zu ersehen, daß nicht nur Herr Sanitätsrat Dr. Pierson in Neu-Coswig eine Heilanstalt für Nervenkranke errichtet hat, die unter den vier größten Privatanstalten gleicher Art in Deutschland die höchste jährliche Frequenz aufweist und die weit über die Grenzen des deutschen Reiches sich eines ausgezeichneten Rufes erfreut, sondern auch Herr Dr. Nöhring an den bewaldeten Höhen ein Sanatorium eröffnete, das mit seinen glänzenden und zweckmäßigen Einrichtungen die Besucher in berechtigtes Erstaunen setzt und Gewähr für einen erfolgreichen Aufenthalt bietet. Außerdem sind die nahen Höhen bebaut mit Sanatorien, Erholungs- und anderen Heimen, die sich zum Teil in privater, zum Teil in der Verwaltung der Stadt Dresden oder anderer Gemeinden befinden.</p> </div> </body> </text> </TEI> [13/0013]
Kötitz, errichtet. 1905 wurde das zu Coswig um ein Stockwerk erhöht. Mehr und mehr machte sich auch das Bedürfnis nach einer Abteilung mit höheren Zielen und fremdsprachlichem Unterrichte geltend. Seit 1901 hat sie vielen Kindern aus allen Kreisen der Bevölkerung die Grundlagen zu einer weiteren Ausbildung gelegt, vor allem aber Kinder beiderlei Geschlechts auf höhere Schulen vorbereitet. Seit Ostern 1905 sind auch die hiesigen Ärzte als Schulärzte tätig, um die Gesundheit der Kinder dauernd zu überwachen.
Wer später an einem Gymnasium oder einer anderen Schule seine Bildung fortsetzen soll, dem ist durch den ausgezeichneten Bahnverkehr Gelegenheit geboten, vom elterlichen Hause aus in Meißen (Realgymnasien mit Progymnasium, landwirtschaftlicher sowie Handels-, Gewerbe- und Industrieschulen), oder Dresden die Schulen zu besuchen.
1905 wurde hier ein Drogisten-Technikum gegründet. Über 70 Drogisten, im Alter von 18–30 Jahren, kommen jährlich aus allen Gegenden des In- und Auslandes hierher, um sich an dieser Anstalt für ihren Beruf zu vervollkommnen.
Der herrliche Neubau einer Kirche, an der 2 Geistliche angestellt sind, zeigt, wie man auch dem religiösen Bedürfnisse der Bewohner gerecht zu werden sucht.
Wie hoch die Lage der Orte, ihr Klima und ihre Waldnähe für die Gesundheit einzuschätzen sind, ist daraus zu ersehen, daß nicht nur Herr Sanitätsrat Dr. Pierson in Neu-Coswig eine Heilanstalt für Nervenkranke errichtet hat, die unter den vier größten Privatanstalten gleicher Art in Deutschland die höchste jährliche Frequenz aufweist und die weit über die Grenzen des deutschen Reiches sich eines ausgezeichneten Rufes erfreut, sondern auch Herr Dr. Nöhring an den bewaldeten Höhen ein Sanatorium eröffnete, das mit seinen glänzenden und zweckmäßigen Einrichtungen die Besucher in berechtigtes Erstaunen setzt und Gewähr für einen erfolgreichen Aufenthalt bietet. Außerdem sind die nahen Höhen bebaut mit Sanatorien, Erholungs- und anderen Heimen, die sich zum Teil in privater, zum Teil in der Verwaltung der Stadt Dresden oder anderer Gemeinden befinden.
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