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Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687.

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allezeit wieder in das Wasser zu kommen/ welches jedoch die genaue Auffsicht verhütete. Hernacher ist es nach Harlem gebracht/ allwo sie spinnen gelernt/ aber allezeit stumm geblieben / und einige Jahr gelebet/ und weilen man dafür gehalten/ daß sie einig liecht von dem Christlichen Glauben durch gegebene Zeichen sehen lassen/ ist sie nach dero absterben auff den Kirchhoff begraben worden. In Edam, Purmerent, Ryp, Graft, Wormer und andern angelegenen örtern/ sollen sich noch viel Conterfaite, worunter einige Verse geschrieben/ von diesem See-Weiblein/ finden/ wenn man mit den Einwohnern davon redet/ nennen sie es das grüne Weib. Ich selbsten habe es in gedachten Edam nach dem Leben abgemahlet/ gesehen/ und von alten Leuten vernommen/ daß an der Warheit hierinn im geringsten nicht zuzweiffeln.

Guicciardinus schreibet/ daß in der See nahe bey Frießland Anno 1566. ein See-Mann von wunderlicher Gestalt/ mit Haaren und Bart/ aber rauher/ gefangen sey: Selbigen lehreten sie Brodt und andere gemeine Speise essen: war zu erst sehr wild/ jedoch mit der Zeit bequemer/ lebte lang/ und starb an der Pest. Er nennet verschiedene glaubwürdige Leute die solchen gesehen haben. Nicht weit von Koppenhagen bey den Städlein Malmöen/ sol im Sund ein See-Monstrum/ mit einem geschornen Bart/ Bauren Angesicht/ gefangen seyn/ welcher ein Tuch auff seiner Schulter/ als eine Münchs-Kappe/ gehabt/ sey stumm gewesen/ habe aber geseufftzet und geweinet/ und sey vom König in Dennemarck dem Carolo V. geschickt worden. Desgleichen ist einer in der Ost-See Anno 1531. mit einer Mütze/ und anderm Zeug/ auff dem Kopffe/ gefangen/ und dem Könige in Polen Augusto/ gesand worden.

Von See-Klippen/ Felß-Schuecken/ und Schaal-Fischen ins gemein.

DIe Testacena, oder mit Schalen bedeckte blutlose/ nennet Cicero Thiere/ die an ihren angebohrnen Schalen hängen/ Palladius, geschlossene See-Thiere/ Albertus Testudines, oder Schildkröten/ und andere Concha, und Conchilia, worunter die Muscheln zuverstehen/ die Griechen Ostrakoderma, und Thiere so mit einer schalig-

allezeit wieder in das Wasser zu kommen/ welches jedoch die genaue Auffsicht verhütete. Hernacher ist es nach Harlem gebracht/ allwo sie spinnen gelernt/ aber allezeit stumm geblieben / und einige Jahr gelebet/ und weilen man dafür gehalten/ daß sie einig liecht von dem Christlichen Glauben durch gegebene Zeichen sehen lassen/ ist sie nach dero absterben auff den Kirchhoff begraben worden. In Edam, Purmerent, Ryp, Graft, Wormer und andern angelegenen örtern/ sollen sich noch viel Conterfaite, worunter einige Verse geschrieben/ von diesem See-Weiblein/ finden/ wenn man mit den Einwohnern davon redet/ nennen sie es das grüne Weib. Ich selbsten habe es in gedachten Edam nach dem Leben abgemahlet/ gesehen/ und von alten Leuten vernommen/ daß an der Warheit hierinn im geringsten nicht zuzweiffeln.

Guicciardinus schreibet/ daß in der See nahe bey Frießland Anno 1566. ein See-Mann von wunderlicher Gestalt/ mit Haaren und Bart/ aber rauher/ gefangen sey: Selbigen lehreten sie Brodt und andere gemeine Speise essen: war zu erst sehr wild/ jedoch mit der Zeit bequemer/ lebte lang/ und starb an der Pest. Er nennet verschiedene glaubwürdige Leute die solchen gesehen haben. Nicht weit von Koppenhagen bey den Städlein Malmöen/ sol im Sund ein See-Monstrum/ mit einem geschornen Bart/ Bauren Angesicht/ gefangen seyn/ welcher ein Tuch auff seiner Schulter/ als eine Münchs-Kappe/ gehabt/ sey stumm gewesen/ habe aber geseufftzet und geweinet/ und sey vom König in Dennemarck dem Carolo V. geschickt worden. Desgleichen ist einer in der Ost-See Anno 1531. mit einer Mütze/ und anderm Zeug/ auff dem Kopffe/ gefangen/ und dem Könige in Polen Augusto/ gesand worden.

Von See-Klippen/ Felß-Schuecken/ und Schaal-Fischen ins gemein.

DIe Testacena, oder mit Schalen bedeckte blutlose/ nennet Cicero Thiere/ die an ihren angebohrnen Schalen hängen/ Palladius, geschlossene See-Thiere/ Albertus Testudines, oder Schildkröten/ und andere Concha, und Conchilia, worunter die Muscheln zuverstehen/ die Griechen Ostrakoderma, und Thiere so mit einer schalig-

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[301/0069] allezeit wieder in das Wasser zu kommen/ welches jedoch die genaue Auffsicht verhütete. Hernacher ist es nach Harlem gebracht/ allwo sie spinnen gelernt/ aber allezeit stumm geblieben / und einige Jahr gelebet/ und weilen man dafür gehalten/ daß sie einig liecht von dem Christlichen Glauben durch gegebene Zeichen sehen lassen/ ist sie nach dero absterben auff den Kirchhoff begraben worden. In Edam, Purmerent, Ryp, Graft, Wormer und andern angelegenen örtern/ sollen sich noch viel Conterfaite, worunter einige Verse geschrieben/ von diesem See-Weiblein/ finden/ wenn man mit den Einwohnern davon redet/ nennen sie es das grüne Weib. Ich selbsten habe es in gedachten Edam nach dem Leben abgemahlet/ gesehen/ und von alten Leuten vernommen/ daß an der Warheit hierinn im geringsten nicht zuzweiffeln. Guicciardinus schreibet/ daß in der See nahe bey Frießland Anno 1566. ein See-Mann von wunderlicher Gestalt/ mit Haaren und Bart/ aber rauher/ gefangen sey: Selbigen lehreten sie Brodt und andere gemeine Speise essen: war zu erst sehr wild/ jedoch mit der Zeit bequemer/ lebte lang/ und starb an der Pest. Er nennet verschiedene glaubwürdige Leute die solchen gesehen haben. Nicht weit von Koppenhagen bey den Städlein Malmöen/ sol im Sund ein See-Monstrum/ mit einem geschornen Bart/ Bauren Angesicht/ gefangen seyn/ welcher ein Tuch auff seiner Schulter/ als eine Münchs-Kappe/ gehabt/ sey stumm gewesen/ habe aber geseufftzet und geweinet/ und sey vom König in Dennemarck dem Carolo V. geschickt worden. Desgleichen ist einer in der Ost-See Anno 1531. mit einer Mütze/ und anderm Zeug/ auff dem Kopffe/ gefangen/ und dem Könige in Polen Augusto/ gesand worden. Von See-Klippen/ Felß-Schuecken/ und Schaal-Fischen ins gemein. DIe Testacena, oder mit Schalen bedeckte blutlose/ nennet Cicero Thiere/ die an ihren angebohrnen Schalen hängen/ Palladius, geschlossene See-Thiere/ Albertus Testudines, oder Schildkröten/ und andere Concha, und Conchilia, worunter die Muscheln zuverstehen/ die Griechen Ostrakoderma, und Thiere so mit einer schalig-

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz04_1678/69>, abgerufen am 22.12.2024.