Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687.Schwantz voller Stacheln sind. Der Stachel-Rochen/ ist oben und unten so häuffig mit Stacheln versehen/ dz er sonst an keinem Ort als bey dem Schwantz/ kan angegriffen werden. Unter diese kan auch füglich der Rochen Squatina, und Lamia gezogen werden. Aristoteles machet ihm mit dem vordersten Theil dem Rochen/ und mit dem hintersten/ der Squatina gleich. Von dem Garnel. DEr Garnel mit seinen schwartzen Augen/ Beinen/ Leib/ spitzigem Barte/ und Gestalt/ ist an den See-Örtern und einigen der Flüssen allzuwol bekandt/ wird allda/ wann er gesotten/ beym truncke häuffig gegessen/ lebet nicht lang ausser dem Wasser/ daher er an andere Örter selten gebracht wird. Vom Aal/ und Nenn-augen oder Prücklein. DEr Aale sind zweyerley/ groß und kleine/ wie auch weiß und schwartze/ werden in etzlichen Flüssen nicht gefunden-als in der Tonau wird keiner gefangen / können auch wo sie in solchen geworffen werden/ nicht leben/ sondern sterben alsobald/ im gegentheil in etlichen Seen in Italien/ Franckreich und andern Orten/ absonderlich wann das Wasser trüb ist/ viel tausend zusammen in Kugeln geweltzet/ und gehäuffet/ mit den Netzen/ und Reiffen heraus gezogen. In Schweitzerland werden sie auch in grosser Menge gefangen und an andere Orten geführet. Ist sonst ein gemeiner und bekandter Fisch in gantz Teutschland. Ihre eusserliche Gestalt ist hieneben vorgebildet; an der innerlichen aber ist zu mercken/ daß sie kleine Fisch-Ohren haben/ mit einem Häutlein bedeckt und beschlossen/ durch welches ein kleiner spalt gehet/ zur erfrischung solcher Thiere/ wo durch sie gar zeitlich in trüben Wassern erstickt werden/ hingegen eine gute Zeit ohne Wasser in der Lufft leben können. Sie halten sich in gesaltzenen und süssen Wassern auff/ sie wollen lauter klare frische Örter und Wasser haben/ in trüben/ und faulen wie schon gemeldet/ ersticken sie. Bey Nacht weiden sie/ bey Tage verschliessen sie sich in die Löcher des Grunds; Fressen zerrissene Fisch/ Würme/ Frösche/ Kränter und Wurtzeln; Und wie Albertus Schwantz voller Stacheln sind. Der Stachel-Rochen/ ist oben und unten so häuffig mit Stacheln versehen/ dz er sonst an keinem Ort als bey dem Schwantz/ kan angegriffen werden. Unter diese kan auch füglich der Rochen Squatina, und Lamia gezogen werden. Aristoteles machet ihm mit dem vordersten Theil dem Rochen/ und mit dem hintersten/ der Squatina gleich. Von dem Garnel. DEr Garnel mit seinen schwartzen Augen/ Beinen/ Leib/ spitzigem Barte/ und Gestalt/ ist an den See-Örtern und einigen der Flüssen allzuwol bekandt/ wird allda/ wann er gesotten/ beym truncke häuffig gegessen/ lebet nicht lang ausser dem Wasser/ daher er an andere Örter selten gebracht wird. Vom Aal/ und Nenn-augen oder Prücklein. DEr Aale sind zweyerley/ groß und kleine/ wie auch weiß und schwartze/ werden in etzlichen Flüssen nicht gefunden-als in der Tonau wird keiner gefangen / können auch wo sie in solchen geworffen werden/ nicht leben/ sondern sterben alsobald/ im gegentheil in etlichen Seen in Italien/ Franckreich und andern Orten/ absonderlich wann das Wasser trüb ist/ viel tausend zusammen in Kugeln geweltzet/ und gehäuffet/ mit den Netzen/ und Reiffen heraus gezogen. In Schweitzerland werden sie auch in grosser Menge gefangen und an andere Orten geführet. Ist sonst ein gemeiner und bekandter Fisch in gantz Teutschland. Ihre eusserliche Gestalt ist hieneben vorgebildet; an der innerlichen aber ist zu mercken/ daß sie kleine Fisch-Ohren haben/ mit einem Häutlein bedeckt und beschlossen/ durch welches ein kleiner spalt gehet/ zur erfrischung solcher Thiere/ wo durch sie gar zeitlich in trüben Wassern erstickt werden/ hingegen eine gute Zeit ohne Wasser in der Lufft leben können. Sie halten sich in gesaltzenen und süssen Wassern auff/ sie wollen lauter klare frische Örter und Wasser haben/ in trüben/ und faulen wie schon gemeldet/ ersticken sie. Bey Nacht weiden sie/ bey Tage verschliessen sie sich in die Löcher des Grunds; Fressen zerrissene Fisch/ Würme/ Frösche/ Kränter und Wurtzeln; Und wie Albertus <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0062" n="294"/> Schwantz voller Stacheln sind. Der Stachel-Rochen/ ist oben und unten so häuffig mit Stacheln versehen/ dz er sonst an keinem Ort als bey dem Schwantz/ kan angegriffen werden. 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In Schweitzerland werden sie auch in grosser Menge gefangen und an andere Orten geführet. Ist sonst ein gemeiner und bekandter Fisch in gantz Teutschland. Ihre eusserliche Gestalt ist hieneben vorgebildet; an der innerlichen aber ist zu mercken/ daß sie kleine Fisch-Ohren haben/ mit einem Häutlein bedeckt und beschlossen/ durch welches ein kleiner spalt gehet/ zur erfrischung solcher Thiere/ wo durch sie gar zeitlich in trüben Wassern erstickt werden/ hingegen eine gute Zeit ohne Wasser in der Lufft leben können. Sie halten sich in gesaltzenen und süssen Wassern auff/ sie wollen lauter klare frische Örter und Wasser haben/ in trüben/ und faulen wie schon gemeldet/ ersticken sie. Bey Nacht weiden sie/ bey Tage verschliessen sie sich in die Löcher des Grunds; Fressen zerrissene Fisch/ Würme/ Frösche/ Kränter und Wurtzeln; Und wie Albertus </p> </div> </body> </text> </TEI> [294/0062]
Schwantz voller Stacheln sind. Der Stachel-Rochen/ ist oben und unten so häuffig mit Stacheln versehen/ dz er sonst an keinem Ort als bey dem Schwantz/ kan angegriffen werden. Unter diese kan auch füglich der Rochen Squatina, und Lamia gezogen werden. Aristoteles machet ihm mit dem vordersten Theil dem Rochen/ und mit dem hintersten/ der Squatina gleich.
Von dem Garnel. DEr Garnel mit seinen schwartzen Augen/ Beinen/ Leib/ spitzigem Barte/ und Gestalt/ ist an den See-Örtern und einigen der Flüssen allzuwol bekandt/ wird allda/ wann er gesotten/ beym truncke häuffig gegessen/ lebet nicht lang ausser dem Wasser/ daher er an andere Örter selten gebracht wird.
Vom Aal/ und Nenn-augen oder Prücklein.
DEr Aale sind zweyerley/ groß und kleine/ wie auch weiß und schwartze/ werden in etzlichen Flüssen nicht gefunden-als in der Tonau wird keiner gefangen / können auch wo sie in solchen geworffen werden/ nicht leben/ sondern sterben alsobald/ im gegentheil in etlichen Seen in Italien/ Franckreich und andern Orten/ absonderlich wann das Wasser trüb ist/ viel tausend zusammen in Kugeln geweltzet/ und gehäuffet/ mit den Netzen/ und Reiffen heraus gezogen. In Schweitzerland werden sie auch in grosser Menge gefangen und an andere Orten geführet. Ist sonst ein gemeiner und bekandter Fisch in gantz Teutschland. Ihre eusserliche Gestalt ist hieneben vorgebildet; an der innerlichen aber ist zu mercken/ daß sie kleine Fisch-Ohren haben/ mit einem Häutlein bedeckt und beschlossen/ durch welches ein kleiner spalt gehet/ zur erfrischung solcher Thiere/ wo durch sie gar zeitlich in trüben Wassern erstickt werden/ hingegen eine gute Zeit ohne Wasser in der Lufft leben können. Sie halten sich in gesaltzenen und süssen Wassern auff/ sie wollen lauter klare frische Örter und Wasser haben/ in trüben/ und faulen wie schon gemeldet/ ersticken sie. Bey Nacht weiden sie/ bey Tage verschliessen sie sich in die Löcher des Grunds; Fressen zerrissene Fisch/ Würme/ Frösche/ Kränter und Wurtzeln; Und wie Albertus
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Zitationshilfe: | Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz04_1678/62>, abgerufen am 22.02.2025. |