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Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687.

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da viel Kraut oder Schilff sey. Oppianus aber kombt der Warheit am nähesten/ wann er berichtet/ daß sie sich in der See und am Ufer auffhalten. Man sagt/ daß sie/ wann sie die Fischer mercken/ nach der Tieffe schiessen und im Grunde verschlieffen/ auch das Wasser/ damit man sie nicht sehen möge/ trübe machen. Albertus M. Philotimus hat mit Warheit gesagt/ daß dessen Fleisch sanfft und weich/ hingegen Diocles, daß es trocken/ hart und gutes Saffts sey/ Galenus hält die Mittelstrasse. Die Seeschollen so auff schelffigten Grunde gefangen/ sind die besten/ auch schwärtzerer Haut/ die in Pfülen gefangen werden sind weisser/ schmecken aber modderigt/ der weichste und unschmackhafftigste lebt in süssen Wassern; Nichts destoweniger sind dieselben so im Wickermeer nicht weit von Beverwyk in dem Mertzen nahe bey Huysen, Bunschoten und nach Harderwyk zu/ gefangen werden / nicht zuverwerffen. Sie wohnen gern in lättichtem Gestatt und Orten nahe am Lande/ alwo sie sich paaren und leychen/ und weil sie sich also im Modder verbergen/ werden sie/ wann die See abläufft/ also gar leicht gefangen. Sie werden gesaltzen auch ungesaltzen getrocknet/ und in unzähliger Menge verkaufft. In Holland sind sie in verschiedenen Plätzen in so grosser Menge / daß man solte meinen die gantze Welt könte damit versehen werden. Die gesaltzenen werde von den Einwohnern bey tausenden auß der Hand gegessen; wie die ungesaltzenen aber geweicht/ gekocht und zugerichtet werden/ ist mehr als zu bekannt/ sollen also auch nicht ungesund seyn/ hingegen die gesaltzene den Magen verschleimen/ Verstopffungen in den Adern verursachen/ und andere Übel mehr nach sich ziehen.

Von Butten.

DIe Butten sind bekannt gnug/ deren sind ins gemein zweyerley Sorten / und werden See- und Meerbutten genennet. Die See-butten sind noch unterschiedlich/ massen dieselbe/ so in der Tieffe gefangen/ weich- und angenehmer als die/ so an den Ufern und Schilff gründen gefangen werden / welche härter und trockner sind. Bey dem Eyland Marken bey der Goldsee gegen Monkendam über/ werden sehr gute und dicke Butten gefangen/ welche zuweiln 3. oder 4. Finger in der breite und dicke/ und fast eines Fusses lang sind / schmecken sehr angenehm/ unter welchen die Walbutten/ die in der Wal bey Marken gefangen werden/ die besten/ solche werden vielsmahls vor ein praesent nach entlegenen Ortern verschenckt/ weiln sie rar und theur verkaufft werden.

da viel Kraut oder Schilff sey. Oppianus aber kombt der Warheit am nähesten/ wann er berichtet/ daß sie sich in der See und am Ufer auffhalten. Man sagt/ daß sie/ wann sie die Fischer mercken/ nach der Tieffe schiessen und im Grunde verschlieffen/ auch das Wasser/ damit man sie nicht sehen möge/ trübe machen. Albertus M. Philotimus hat mit Warheit gesagt/ daß dessen Fleisch sanfft und weich/ hingegen Diocles, daß es trocken/ hart und gutes Saffts sey/ Galenus hält die Mittelstrasse. Die Seeschollen so auff schelffigten Grunde gefangen/ sind die besten/ auch schwärtzerer Haut/ die in Pfülen gefangen werden sind weisser/ schmecken aber modderigt/ der weichste und unschmackhafftigste lebt in süssen Wassern; Nichts destoweniger sind dieselben so im Wickermeer nicht weit von Beverwyk in dem Mertzen nahe bey Huysen, Bunschoten und nach Harderwyk zu/ gefangen werden / nicht zuverwerffen. Sie wohnen gern in lättichtem Gestatt und Orten nahe am Lande/ alwo sie sich paaren und leychen/ und weil sie sich also im Modder verbergen/ werden sie/ wann die See abläufft/ also gar leicht gefangen. Sie werden gesaltzen auch ungesaltzen getrocknet/ und in unzähliger Menge verkaufft. In Holland sind sie in verschiedenen Plätzen in so grosser Menge / daß man solte meinen die gantze Welt könte damit versehen werden. Die gesaltzenen werdë von den Einwohnern bey tausenden auß der Hand gegessen; wie die ungesaltzenen aber geweicht/ gekocht und zugerichtet werden/ ist mehr als zu bekannt/ sollen also auch nicht ungesund seyn/ hingegen die gesaltzene den Magen verschleimen/ Verstopffungen in den Adern verursachen/ und andere Übel mehr nach sich ziehen.

Von Butten.

DIe Butten sind bekañt gnug/ deren sind ins gemein zweyerley Sorten / und werden See- und Meerbutten genennet. Die See-butten sind noch unterschiedlich/ massen dieselbe/ so in der Tieffe gefangen/ weich- und angenehmer als die/ so an den Ufern und Schilff gründen gefangen werden / welche härter und trockner sind. Bey dem Eyland Marken bey der Goldsee gegen Monkendam über/ werden sehr gute und dicke Butten gefangen/ welche zuweiln 3. oder 4. Finger in der breite und dicke/ und fast eines Fusses lang sind / schmecken sehr angenehm/ unter welchen die Walbutten/ die in der Wal bey Marken gefangen werden/ die besten/ solche werden vielsmahls vor ein praesent nach entlegenen Ortern verschenckt/ weiln sie rar und theur verkaufft werden.

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[279/0047] da viel Kraut oder Schilff sey. Oppianus aber kombt der Warheit am nähesten/ wann er berichtet/ daß sie sich in der See und am Ufer auffhalten. Man sagt/ daß sie/ wann sie die Fischer mercken/ nach der Tieffe schiessen und im Grunde verschlieffen/ auch das Wasser/ damit man sie nicht sehen möge/ trübe machen. Albertus M. Philotimus hat mit Warheit gesagt/ daß dessen Fleisch sanfft und weich/ hingegen Diocles, daß es trocken/ hart und gutes Saffts sey/ Galenus hält die Mittelstrasse. Die Seeschollen so auff schelffigten Grunde gefangen/ sind die besten/ auch schwärtzerer Haut/ die in Pfülen gefangen werden sind weisser/ schmecken aber modderigt/ der weichste und unschmackhafftigste lebt in süssen Wassern; Nichts destoweniger sind dieselben so im Wickermeer nicht weit von Beverwyk in dem Mertzen nahe bey Huysen, Bunschoten und nach Harderwyk zu/ gefangen werden / nicht zuverwerffen. Sie wohnen gern in lättichtem Gestatt und Orten nahe am Lande/ alwo sie sich paaren und leychen/ und weil sie sich also im Modder verbergen/ werden sie/ wann die See abläufft/ also gar leicht gefangen. Sie werden gesaltzen auch ungesaltzen getrocknet/ und in unzähliger Menge verkaufft. In Holland sind sie in verschiedenen Plätzen in so grosser Menge / daß man solte meinen die gantze Welt könte damit versehen werden. Die gesaltzenen werdë von den Einwohnern bey tausenden auß der Hand gegessen; wie die ungesaltzenen aber geweicht/ gekocht und zugerichtet werden/ ist mehr als zu bekannt/ sollen also auch nicht ungesund seyn/ hingegen die gesaltzene den Magen verschleimen/ Verstopffungen in den Adern verursachen/ und andere Übel mehr nach sich ziehen. Von Butten. DIe Butten sind bekañt gnug/ deren sind ins gemein zweyerley Sorten / und werden See- und Meerbutten genennet. Die See-butten sind noch unterschiedlich/ massen dieselbe/ so in der Tieffe gefangen/ weich- und angenehmer als die/ so an den Ufern und Schilff gründen gefangen werden / welche härter und trockner sind. Bey dem Eyland Marken bey der Goldsee gegen Monkendam über/ werden sehr gute und dicke Butten gefangen/ welche zuweiln 3. oder 4. Finger in der breite und dicke/ und fast eines Fusses lang sind / schmecken sehr angenehm/ unter welchen die Walbutten/ die in der Wal bey Marken gefangen werden/ die besten/ solche werden vielsmahls vor ein praesent nach entlegenen Ortern verschenckt/ weiln sie rar und theur verkaufft werden.

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz04_1678/47>, abgerufen am 23.11.2024.