Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687.sorge getragen. Die Zeichen ihres Geschlechts bestehen darinnen: Bey den Männlein erzeigen sich umb den Hintern zwey außhangende Geschirre/ an den kleinen Weiblein ebenmässig/ die grosse haben gar keine: Der Orth vor die knörblichte oder sehnige Fische ist das Meer / woselbst etliche in der Tieffe sich auffhalten etliche im Schlamm liegen und wühlen. Wann ihre Geburtszeit heran nahet/ suchen sie daß Ufer/ und den Grund. Ihre Speise sind Fische/ welche sie/ wie gesagt/ rücklings fangen. Was ihre Ziehlung angehet/ davon haben die AEgyptier auffgeschnitzen/ daß sie durch den Mund geschehe/ welches aber irrig ist: Ihre Vermischung ist unterschiedlich / man hat ihrer gesehen/ die auff Arth der Landhunde hinten aneinander gehangen. Die Ebenen/ so einen Schwantz haben/ vermischen sich nicht allein durch Einfügen deß Rückens gegen einander/ sondern es leget daß Männlein auch seinen Rücken oben auff daß Weiblein/ wann die dicke des Schwantzes solches nicht behindert. Weil sie keinen Überfluß deß Saamens haben/ wird niemahln gespüret / daß die Weiblein ihre empfangne Frucht/ oder die Männlein ihren Saamen zerstrewen/ wie solches bey andren Fischen zum öfftern zugeschehen pfleget. Zu gleicher Zeit hangen sowohl die grosse/ als viel kleine Eyer alle sampt an dem Obertheil umb die Mittelrippe/ und am Untertheil die außgebrachte Jungen: Sie gebähren die Jungen nicht alle zugleich/ sondern dann und wann/ langsamb in gewisser Zahl/ unterdessen werden die/ so zu innerst in der Gebähr-Mutter liegen/ gebrütet/ und zu ihrer Vollkommenheit gebracht: Man hält davor/ daß sie offtmahls in einem Monat gebähren/ und leichen. Aristoteles schreibet/ daß sie mannigmahl zehen Monat schwanger sind. Wann sie gebähren wollen/ schiessen sie auß der Tieffe deß Meers herauff nach dem Lande/ und suchen die Wärme / ihre Jungen soviel besser zu verpflegen/ und gebähren ein rechtes Thier/ ihres gleichen; So daß ihre Geburt der Attern gleich ist/ und zeigen die Fische den Unterscheid der Geburtsweise unter sich selber. Bellonius schreibet/ daß sie 6. 8. ja/ wann dem Rondeletio zuglauben II. vollständige Jungen/ eines Fusseslang / zu verschiedenen Zeiten hervor bringen. Überdas sagt er/ daß in dem die lebendige Frucht/ außkompt/ die Gebähr-Mutter nichts destoweniger mit vielen unvollkommenen Eyern/ die am Obertheil bey dem Mittelgrad liegen/ erfüllet / und daß ihrer etliche an der Rechten/ etliche an der lincken Seiten der Mutter geordnet seyen. sorge getragen. Die Zeichen ihres Geschlechts bestehen darinnen: Bey den Männlein erzeigen sich umb den Hintern zwey außhangende Geschirre/ an den kleinen Weiblein ebenmässig/ die grosse haben gar keine: Der Orth vor die knörblichte oder sehnige Fische ist das Meer / woselbst etliche in der Tieffe sich auffhalten etliche im Schlamm liegen und wühlen. Wann ihre Geburtszeit heran nahet/ suchen sie daß Ufer/ und den Grund. Ihre Speise sind Fische/ welche sie/ wie gesagt/ rücklings fangen. Was ihre Ziehlung angehet/ davon haben die AEgyptier auffgeschnitzen/ daß sie durch den Mund geschehe/ welches aber irrig ist: Ihre Vermischung ist unterschiedlich / man hat ihrer gesehen/ die auff Arth der Landhunde hinten aneinander gehangen. Die Ebenen/ so einen Schwantz haben/ vermischen sich nicht allein durch Einfügen deß Rückens gegen einander/ sondern es leget daß Männlein auch seinen Rücken oben auff daß Weiblein/ wann die dicke des Schwantzes solches nicht behindert. Weil sie keinen Überfluß deß Saamens haben/ wird niemahln gespüret / daß die Weiblein ihre empfangne Frucht/ oder die Männlein ihren Saamen zerstrewen/ wie solches bey andren Fischen zum öfftern zugeschehen pfleget. Zu gleicher Zeit hangen sowohl die grosse/ als viel kleine Eyer alle sampt an dem Obertheil umb die Mittelrippe/ und am Untertheil die außgebrachte Jungen: Sie gebähren die Jungen nicht alle zugleich/ sondern dann und wann/ langsamb in gewisser Zahl/ unterdessen werden die/ so zu innerst in der Gebähr-Mutter liegen/ gebrütet/ und zu ihrer Vollkommenheit gebracht: Man hält davor/ daß sie offtmahls in einem Monat gebähren/ und leichen. Aristoteles schreibet/ daß sie mannigmahl zehen Monat schwanger sind. Wann sie gebähren wollen/ schiessen sie auß der Tieffe deß Meers herauff nach dem Lande/ und suchen die Wärme / ihre Jungen soviel besser zu verpflegen/ und gebähren ein rechtes Thier/ ihres gleichen; So daß ihre Geburt der Attern gleich ist/ und zeigen die Fische den Unterscheid der Geburtsweise unter sich selber. Bellonius schreibet/ daß sie 6. 8. ja/ wann dem Rondeletio zuglauben II. vollständige Jungen/ eines Fusseslang / zu verschiedenen Zeiten hervor bringen. Überdas sagt er/ daß in dem die lebendige Frucht/ außkompt/ die Gebähr-Mutter nichts destoweniger mit vielen unvollkommenen Eyern/ die am Obertheil bey dem Mittelgrad liegen/ erfüllet / und daß ihrer etliche an der Rechten/ etliche an der lincken Seiten der Mutter geordnet seyen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0022" n="254"/> sorge getragen. Die Zeichen ihres Geschlechts bestehen darinnen: Bey den Männlein erzeigen sich umb den Hintern zwey außhangende Geschirre/ an den kleinen Weiblein ebenmässig/ die grosse haben gar keine: Der Orth vor die knörblichte oder sehnige Fische ist das Meer / woselbst etliche in der Tieffe sich auffhalten etliche im Schlamm liegen und wühlen. Wann ihre Geburtszeit heran nahet/ suchen sie daß Ufer/ und den Grund. Ihre Speise sind Fische/ welche sie/ wie gesagt/ rücklings fangen. Was ihre Ziehlung angehet/ davon haben die AEgyptier auffgeschnitzen/ daß sie durch den Mund geschehe/ welches aber irrig ist: Ihre Vermischung ist unterschiedlich / man hat ihrer gesehen/ die auff Arth der Landhunde hinten aneinander gehangen. Die Ebenen/ so einen Schwantz haben/ vermischen sich nicht allein durch Einfügen deß Rückens gegen einander/ sondern es leget daß Männlein auch seinen Rücken oben auff daß Weiblein/ wann die dicke des Schwantzes solches nicht behindert. Weil sie keinen Überfluß deß Saamens haben/ wird niemahln gespüret / daß die Weiblein ihre empfangne Frucht/ oder die Männlein ihren Saamen zerstrewen/ wie solches bey andren Fischen zum öfftern zugeschehen pfleget. Zu gleicher Zeit hangen sowohl die grosse/ als viel kleine Eyer alle sampt an dem Obertheil umb die Mittelrippe/ und am Untertheil die außgebrachte Jungen: Sie gebähren die Jungen nicht alle zugleich/ sondern dann und wann/ langsamb in gewisser Zahl/ unterdessen werden die/ so zu innerst in der Gebähr-Mutter liegen/ gebrütet/ und zu ihrer Vollkommenheit gebracht: Man hält davor/ daß sie offtmahls in einem Monat gebähren/ und leichen. Aristoteles schreibet/ daß sie mannigmahl zehen Monat schwanger sind. Wann sie gebähren wollen/ schiessen sie auß der Tieffe deß Meers herauff nach dem Lande/ und suchen die Wärme / ihre Jungen soviel besser zu verpflegen/ und gebähren ein rechtes Thier/ ihres gleichen; So daß ihre Geburt der Attern gleich ist/ und zeigen die Fische den Unterscheid der Geburtsweise unter sich selber. Bellonius schreibet/ daß sie 6. 8. ja/ wann dem Rondeletio zuglauben II. vollständige Jungen/ eines Fusseslang / zu verschiedenen Zeiten hervor bringen. Überdas sagt er/ daß in dem die lebendige Frucht/ außkompt/ die Gebähr-Mutter nichts destoweniger mit vielen unvollkommenen Eyern/ die am Obertheil bey dem Mittelgrad liegen/ erfüllet / und daß ihrer etliche an der Rechten/ etliche an der lincken Seiten der Mutter geordnet seyen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [254/0022]
sorge getragen. Die Zeichen ihres Geschlechts bestehen darinnen: Bey den Männlein erzeigen sich umb den Hintern zwey außhangende Geschirre/ an den kleinen Weiblein ebenmässig/ die grosse haben gar keine: Der Orth vor die knörblichte oder sehnige Fische ist das Meer / woselbst etliche in der Tieffe sich auffhalten etliche im Schlamm liegen und wühlen. Wann ihre Geburtszeit heran nahet/ suchen sie daß Ufer/ und den Grund. Ihre Speise sind Fische/ welche sie/ wie gesagt/ rücklings fangen. Was ihre Ziehlung angehet/ davon haben die AEgyptier auffgeschnitzen/ daß sie durch den Mund geschehe/ welches aber irrig ist: Ihre Vermischung ist unterschiedlich / man hat ihrer gesehen/ die auff Arth der Landhunde hinten aneinander gehangen. Die Ebenen/ so einen Schwantz haben/ vermischen sich nicht allein durch Einfügen deß Rückens gegen einander/ sondern es leget daß Männlein auch seinen Rücken oben auff daß Weiblein/ wann die dicke des Schwantzes solches nicht behindert. Weil sie keinen Überfluß deß Saamens haben/ wird niemahln gespüret / daß die Weiblein ihre empfangne Frucht/ oder die Männlein ihren Saamen zerstrewen/ wie solches bey andren Fischen zum öfftern zugeschehen pfleget. Zu gleicher Zeit hangen sowohl die grosse/ als viel kleine Eyer alle sampt an dem Obertheil umb die Mittelrippe/ und am Untertheil die außgebrachte Jungen: Sie gebähren die Jungen nicht alle zugleich/ sondern dann und wann/ langsamb in gewisser Zahl/ unterdessen werden die/ so zu innerst in der Gebähr-Mutter liegen/ gebrütet/ und zu ihrer Vollkommenheit gebracht: Man hält davor/ daß sie offtmahls in einem Monat gebähren/ und leichen. Aristoteles schreibet/ daß sie mannigmahl zehen Monat schwanger sind. Wann sie gebähren wollen/ schiessen sie auß der Tieffe deß Meers herauff nach dem Lande/ und suchen die Wärme / ihre Jungen soviel besser zu verpflegen/ und gebähren ein rechtes Thier/ ihres gleichen; So daß ihre Geburt der Attern gleich ist/ und zeigen die Fische den Unterscheid der Geburtsweise unter sich selber. Bellonius schreibet/ daß sie 6. 8. ja/ wann dem Rondeletio zuglauben II. vollständige Jungen/ eines Fusseslang / zu verschiedenen Zeiten hervor bringen. Überdas sagt er/ daß in dem die lebendige Frucht/ außkompt/ die Gebähr-Mutter nichts destoweniger mit vielen unvollkommenen Eyern/ die am Obertheil bey dem Mittelgrad liegen/ erfüllet / und daß ihrer etliche an der Rechten/ etliche an der lincken Seiten der Mutter geordnet seyen.
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Zitationshilfe: | Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz04_1678/22>, abgerufen am 16.02.2025. |