Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687.derbahrer Tugend/ befindlich / welches wieder das Gliederwehe sehr hoch gehalten wird. Wann die Jungen gefangen und gebraten werden/ geben sie einen Geruch von sich/ wie Hering/ das Fleisch ist hart/ und muß mit Wein/ damit es nicht zu hart in dem Magen liegen bleibe / begossen werden/ welches die Schotten in ihrer Heymath wohl gewahr werden. Man machet von ihrem Unschlitt eine Salbe/ welche mit deß Plinii Comagene an Kräfften/ Tugend und Würckung mit Fug mag verglichen werden. Es ist nicht außzusprechen/ mit was Verlangen die Einwohner deß Orths die Ankunfft dieses Vogels erwarten/ alldieweil er sie so überflüssig mit Fischen versorget/ und so viel Brenholtz ihnen zuführet: Dahero gegen seine Ankunfft die kleinen Kinder nach dem Meergestade hinlauffen/ sich nach ihm umbsehen/ und wann sie seiner gewahr werden/ sich zum höchsten drob erfreuen. Von dem grossen schwätzhafften Papagoyen. DRoben ist von den Papagoyen insgemein etwas vermeldet worden. Hierzu wollen wir etwas von dem grossen schwätzhafften Papagoy gedencken. Es sind aber solche an Grösse/ Schönheit der Farben/ und deren Mannigfaltigkeit unterschieden: diejenige/ so von den Haitinen Quacamayas genennet werden/ wie auch die Mexicaner sind gantz roth/ ausser den Schultern/ und Schwantz/ welche blau sind/ an Grösse gleichen sie unsern grössesten zahmen Hühnern/ haben grosse / weisse und krumme Schnäbel/ schwartze Füsse/ und der gleichen Fleisch/ ihrer etliche lernen/ und reden die menschliche Sprache/ doch grob und ungeschicket: Sie erziehen ihre Jungen gleich andren zahmen Vögeln/ in den Häusern/ da sie unterhalten werden: Es gibt auch bleich grüne/ mit schwartzen Schnäbeln und Füssen/ Schultern und Schwantz sind hochgrün/ an Grösse kommen sie mit den obbemeldten überein. Diese enthalten sich auff den Gipffeln der Berge/ und hohen Fichtenbäumen/ haben ein starckes Geschrey/ und fliegen bey paaren: keine dieser Gattungen hat nießbar Fleisch/ weil es schwartz und unlieblichen Geschmacks ist. Sie bewegen alle die Fersenklau/ welches keine andre Thiere thun können. Ximenes, wann er von Hispaniola redet/ vermeldet/ daß alda ohnzählich viel grüne Papagoyen/ mit purpurfarben Flecken gefunden werden/ deren in dieser Insul dreyerley Geschlechte anzutreffen/ grosse/ mittelmässige und kleine. Die Grosse werden von den Indianern Siguara genannt/ haben einen weissen/ nicht aber grünen / derbahrer Tugend/ befindlich / welches wieder das Gliederwehe sehr hoch gehalten wird. Wann die Jungen gefangen und gebraten werden/ geben sie einen Geruch von sich/ wie Hering/ das Fleisch ist hart/ und muß mit Wein/ damit es nicht zu hart in dem Magen liegen bleibe / begossen werden/ welches die Schotten in ihrer Heymath wohl gewahr werden. Man machet von ihrem Unschlitt eine Salbe/ welche mit deß Plinii Comagene an Kräfften/ Tugend und Würckung mit Fug mag verglichen werden. Es ist nicht außzusprechen/ mit was Verlangen die Einwohner deß Orths die Ankunfft dieses Vogels erwarten/ alldieweil er sie so überflüssig mit Fischen versorget/ und so viel Brenholtz ihnen zuführet: Dahero gegen seine Ankunfft die kleinen Kinder nach dem Meergestade hinlauffen/ sich nach ihm umbsehen/ und wann sie seiner gewahr werden/ sich zum höchsten drob erfreuen. Von dem grossen schwätzhafften Papagoyen. DRoben ist von den Papagoyen insgemein etwas vermeldet worden. Hierzu wollen wir etwas von dem grossen schwätzhafften Papagoy gedencken. Es sind aber solche an Grösse/ Schönheit der Farben/ und deren Mannigfaltigkeit unterschieden: diejenige/ so von den Haitinen Quacamayas genennet werden/ wie auch die Mexicaner sind gantz roth/ ausser den Schultern/ und Schwantz/ welche blau sind/ an Grösse gleichen sie unsern grössesten zahmen Hühnern/ haben grosse / weisse und krumme Schnäbel/ schwartze Füsse/ und der gleichen Fleisch/ ihrer etliche lernen/ und reden die menschliche Sprache/ doch grob und ungeschicket: Sie erziehen ihre Jungen gleich andren zahmen Vögeln/ in den Häusern/ da sie unterhalten werden: Es gibt auch bleich grüne/ mit schwartzen Schnäbeln und Füssen/ Schultern und Schwantz sind hochgrün/ an Grösse kom̃en sie mit den obbemeldten überein. Diese enthalten sich auff den Gipffeln der Berge/ und hohen Fichtenbäumen/ haben ein starckes Geschrey/ und fliegen bey paaren: keine dieser Gattungen hat nießbar Fleisch/ weil es schwartz und unlieblichen Geschmacks ist. Sie bewegen alle die Fersenklau/ welches keine andre Thiere thun können. Ximenes, wann er von Hispaniola redet/ vermeldet/ daß alda ohnzählich viel grüne Papagoyen/ mit purpurfarben Flecken gefunden werden/ deren in dieser Insul dreyerley Geschlechte anzutreffen/ grosse/ mittelmässige und kleine. Die Grosse werden von den Indianern Siguara genannt/ haben einen weissen/ nicht aber grünen / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0093" n="229"/> derbahrer Tugend/ befindlich / welches wieder das Gliederwehe sehr hoch gehalten wird. Wann die Jungen gefangen und gebraten werden/ geben sie einen Geruch von sich/ wie Hering/ das Fleisch ist hart/ und muß mit Wein/ damit es nicht zu hart in dem Magen liegen bleibe / begossen werden/ welches die Schotten in ihrer Heymath wohl gewahr werden. Man machet von ihrem Unschlitt eine Salbe/ welche mit deß Plinii Comagene an Kräfften/ Tugend und Würckung mit Fug mag verglichen werden. Es ist nicht außzusprechen/ mit was Verlangen die Einwohner deß Orths die Ankunfft dieses Vogels erwarten/ alldieweil er sie so überflüssig mit Fischen versorget/ und so viel Brenholtz ihnen zuführet: Dahero gegen seine Ankunfft die kleinen Kinder nach dem Meergestade hinlauffen/ sich nach ihm umbsehen/ und wann sie seiner gewahr werden/ sich zum höchsten drob erfreuen.</p> </div> <div> <head>Von dem grossen schwätzhafften Papagoyen.</head> <p>DRoben ist von den Papagoyen insgemein etwas vermeldet worden. Hierzu wollen wir etwas von dem grossen schwätzhafften Papagoy gedencken. Es sind aber solche an Grösse/ Schönheit der Farben/ und deren Mannigfaltigkeit unterschieden: diejenige/ so von den Haitinen Quacamayas genennet werden/ wie auch die Mexicaner sind gantz roth/ ausser den Schultern/ und Schwantz/ welche blau sind/ an Grösse gleichen sie unsern grössesten zahmen Hühnern/ haben grosse / weisse und krumme Schnäbel/ schwartze Füsse/ und der gleichen Fleisch/ ihrer etliche lernen/ und reden die menschliche Sprache/ doch grob und ungeschicket: Sie erziehen ihre Jungen gleich andren zahmen Vögeln/ in den Häusern/ da sie unterhalten werden:</p> <p>Es gibt auch bleich grüne/ mit schwartzen Schnäbeln und Füssen/ Schultern und Schwantz sind hochgrün/ an Grösse kom̃en sie mit den obbemeldten überein. Diese enthalten sich auff den Gipffeln der Berge/ und hohen Fichtenbäumen/ haben ein starckes Geschrey/ und fliegen bey paaren: keine dieser Gattungen hat nießbar Fleisch/ weil es schwartz und unlieblichen Geschmacks ist.</p> <p>Sie bewegen alle die Fersenklau/ welches keine andre Thiere thun können. Ximenes, wann er von Hispaniola redet/ vermeldet/ daß alda ohnzählich viel grüne Papagoyen/ mit purpurfarben Flecken gefunden werden/ deren in dieser Insul dreyerley Geschlechte anzutreffen/ grosse/ mittelmässige und kleine. Die Grosse werden von den Indianern Siguara genannt/ haben einen weissen/ nicht aber grünen / </p> </div> </body> </text> </TEI> [229/0093]
derbahrer Tugend/ befindlich / welches wieder das Gliederwehe sehr hoch gehalten wird. Wann die Jungen gefangen und gebraten werden/ geben sie einen Geruch von sich/ wie Hering/ das Fleisch ist hart/ und muß mit Wein/ damit es nicht zu hart in dem Magen liegen bleibe / begossen werden/ welches die Schotten in ihrer Heymath wohl gewahr werden. Man machet von ihrem Unschlitt eine Salbe/ welche mit deß Plinii Comagene an Kräfften/ Tugend und Würckung mit Fug mag verglichen werden. Es ist nicht außzusprechen/ mit was Verlangen die Einwohner deß Orths die Ankunfft dieses Vogels erwarten/ alldieweil er sie so überflüssig mit Fischen versorget/ und so viel Brenholtz ihnen zuführet: Dahero gegen seine Ankunfft die kleinen Kinder nach dem Meergestade hinlauffen/ sich nach ihm umbsehen/ und wann sie seiner gewahr werden/ sich zum höchsten drob erfreuen.
Von dem grossen schwätzhafften Papagoyen. DRoben ist von den Papagoyen insgemein etwas vermeldet worden. Hierzu wollen wir etwas von dem grossen schwätzhafften Papagoy gedencken. Es sind aber solche an Grösse/ Schönheit der Farben/ und deren Mannigfaltigkeit unterschieden: diejenige/ so von den Haitinen Quacamayas genennet werden/ wie auch die Mexicaner sind gantz roth/ ausser den Schultern/ und Schwantz/ welche blau sind/ an Grösse gleichen sie unsern grössesten zahmen Hühnern/ haben grosse / weisse und krumme Schnäbel/ schwartze Füsse/ und der gleichen Fleisch/ ihrer etliche lernen/ und reden die menschliche Sprache/ doch grob und ungeschicket: Sie erziehen ihre Jungen gleich andren zahmen Vögeln/ in den Häusern/ da sie unterhalten werden:
Es gibt auch bleich grüne/ mit schwartzen Schnäbeln und Füssen/ Schultern und Schwantz sind hochgrün/ an Grösse kom̃en sie mit den obbemeldten überein. Diese enthalten sich auff den Gipffeln der Berge/ und hohen Fichtenbäumen/ haben ein starckes Geschrey/ und fliegen bey paaren: keine dieser Gattungen hat nießbar Fleisch/ weil es schwartz und unlieblichen Geschmacks ist.
Sie bewegen alle die Fersenklau/ welches keine andre Thiere thun können. Ximenes, wann er von Hispaniola redet/ vermeldet/ daß alda ohnzählich viel grüne Papagoyen/ mit purpurfarben Flecken gefunden werden/ deren in dieser Insul dreyerley Geschlechte anzutreffen/ grosse/ mittelmässige und kleine. Die Grosse werden von den Indianern Siguara genannt/ haben einen weissen/ nicht aber grünen /
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Zitationshilfe: | Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz03_1678/93>, abgerufen am 16.02.2025. |