Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687.führet er einen mittelmässigen Ahl in die Lufft empor / und ringet damit geraume Zeit/ ehe dann er ihn verschlinget. Hiezu gehöret auch der Wald-Rabe/ ob selbiger zwar kein Breit-Fuß oder Wasser-Vogel ist: Es ist aber dieser so groß als ein Huhn/ von ferne scheinet er über seinen gantzen Leib schwartz/ wann man aber nahe bey ihm/ und in der Sonne ist seine Farbe mit grün vermischet; Sein Schnabel ist lang/ und röthlich/ auch bequem/ daß er in die kleine Löcher der Erden und Bäume gesteckt werde: Hat hinten auff dem Kopff eine Haube/ ob sie es aber alle zusammen haben/ wird gezweifelt: Die Füsse sind länger als der Hühner/ mit gespaltenen Klauen. Er isset Fische / Heüschrecken/ Frösche und Kröten. Sein Nestmachet er in Steinklippen verfallenen Thürnen und Pforten/ dahero er von unß Hochteutschen Lutz-Trapp genennet wird. Er le get 2. oder 3. Eyer/ fleucht sehr hoch/ und ist fast der erste Vogel/ welcher im Anfang des Junii wegfleucht. Wann die Jungen etliche Tage vorher/ ehe sie flück werden/ außgenommen/ werden sie so zahm/ daß sie hinauß auffs Land fliegen / und wieder zu Hause kehren. In Istria/ bey dem Vorgebirge Pola, werden sie von einem Menschen mit einem Seil gezogen/ gefangen/ gekocht/ oder gebraten/ und zur niedlichen Speise gebraucht. Die Vogelsteller lassen führet er einen mittelmässigen Ahl in die Lufft empor / und ringet damit geraume Zeit/ ehe dann er ihn verschlinget. Hiezu gehöret auch der Wald-Rabe/ ob selbiger zwar kein Breit-Fuß oder Wasser-Vogel ist: Es ist aber dieser so groß als ein Huhn/ von ferne scheinet er über seinen gantzen Leib schwartz/ wann man aber nahe bey ihm/ und in der Sonne ist seine Farbe mit grün vermischet; Sein Schnabel ist lang/ und röthlich/ auch bequem/ daß er in die kleine Löcher der Erden und Bäume gesteckt werde: Hat hinten auff dem Kopff eine Haube/ ob sie es aber alle zusammen haben/ wird gezweifelt: Die Füsse sind länger als der Hühner/ mit gespaltenen Klauen. Er isset Fische / Heüschrecken/ Frösche und Kröten. Sein Nestmachet er in Steinklippen verfallenen Thürnen und Pforten/ dahero er von unß Hochteutschen Lutz-Trapp genennet wird. Er le get 2. oder 3. Eyer/ fleucht sehr hoch/ und ist fast der erste Vogel/ welcher im Anfang des Junii wegfleucht. Wann die Jungen etliche Tage vorher/ ehe sie flück werden/ außgenommen/ werden sie so zahm/ daß sie hinauß auffs Land fliegen / und wieder zu Hause kehren. In Istria/ bey dem Vorgebirge Pola, werden sie von einem Menschen mit einem Seil gezogen/ gefangen/ gekocht/ oder gebraten/ und zur niedlichen Speise gebraucht. Die Vogelsteller lassen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0091" n="227"/> führet er einen mittelmässigen Ahl in die Lufft empor / und ringet damit geraume Zeit/ ehe dann er ihn verschlinget. Hiezu gehöret auch der Wald-Rabe/ ob selbiger zwar kein Breit-Fuß oder Wasser-Vogel ist: Es ist aber dieser so groß als ein Huhn/ von ferne scheinet er über seinen gantzen Leib schwartz/ wann man aber nahe bey ihm/ und in der Sonne ist seine Farbe mit grün vermischet; Sein Schnabel ist lang/ und röthlich/ auch bequem/ daß er in die kleine Löcher der Erden und Bäume gesteckt werde: Hat hinten auff dem Kopff eine Haube/ ob sie es aber alle zusammen haben/ wird gezweifelt: Die Füsse sind länger als der Hühner/ mit gespaltenen Klauen. Er isset Fische / Heüschrecken/ Frösche und Kröten. Sein Nestmachet er in Steinklippen verfallenen Thürnen und Pforten/ dahero er von unß Hochteutschen Lutz-Trapp genennet wird. Er le get 2. oder 3. Eyer/ fleucht sehr hoch/ und ist fast der erste Vogel/ welcher im Anfang des Junii wegfleucht. Wann die Jungen etliche Tage vorher/ ehe sie flück</p> <figure/> <p>werden/ außgenommen/ werden sie so zahm/ daß sie hinauß auffs Land fliegen / und wieder zu Hause kehren. In Istria/ bey dem Vorgebirge Pola, werden sie von einem Menschen mit einem Seil gezogen/ gefangen/ gekocht/ oder gebraten/ und zur niedlichen Speise gebraucht. Die Vogelsteller lassen </p> </div> </body> </text> </TEI> [227/0091]
führet er einen mittelmässigen Ahl in die Lufft empor / und ringet damit geraume Zeit/ ehe dann er ihn verschlinget. Hiezu gehöret auch der Wald-Rabe/ ob selbiger zwar kein Breit-Fuß oder Wasser-Vogel ist: Es ist aber dieser so groß als ein Huhn/ von ferne scheinet er über seinen gantzen Leib schwartz/ wann man aber nahe bey ihm/ und in der Sonne ist seine Farbe mit grün vermischet; Sein Schnabel ist lang/ und röthlich/ auch bequem/ daß er in die kleine Löcher der Erden und Bäume gesteckt werde: Hat hinten auff dem Kopff eine Haube/ ob sie es aber alle zusammen haben/ wird gezweifelt: Die Füsse sind länger als der Hühner/ mit gespaltenen Klauen. Er isset Fische / Heüschrecken/ Frösche und Kröten. Sein Nestmachet er in Steinklippen verfallenen Thürnen und Pforten/ dahero er von unß Hochteutschen Lutz-Trapp genennet wird. Er le get 2. oder 3. Eyer/ fleucht sehr hoch/ und ist fast der erste Vogel/ welcher im Anfang des Junii wegfleucht. Wann die Jungen etliche Tage vorher/ ehe sie flück
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werden/ außgenommen/ werden sie so zahm/ daß sie hinauß auffs Land fliegen / und wieder zu Hause kehren. In Istria/ bey dem Vorgebirge Pola, werden sie von einem Menschen mit einem Seil gezogen/ gefangen/ gekocht/ oder gebraten/ und zur niedlichen Speise gebraucht. Die Vogelsteller lassen
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