Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687.Halß/ Brust/ Bauch nebst den Schenckeln sind auß dem weissen und rothen mit einigen durchgehenden gelben und braunen Flecken sprencklicht/ die Füsse/ und das daran befindliche Fleisch / sind dunckelfarb/ und ist er an Leibsgestalt der Meven ähnlich. Er hält sich am Meer auff/ und nehret sich von dessen Schaum. Folgt dem Stockfisch nach/ wegen der kleinen Fische/ so sie mit ihren Zähnen zerreissen. Ist dermassen erschrocken/ wann er donnern höret/ daß er sich auß der Lufft ins Wasser stürtzet. Der Rebhühner/ oder Feldhühner Beschaffenheit/ eusserliche Gestalt und Gefieder achten wir unnötig zu beschreiben: Sondern allein ihrer Unterscheidt/ und Nahmen/ als da sind/ rothe/ aschfarbe/ Damascenische weisse Feldhühner/ und Haselhühner/ die Feldhühner sind sehr geil/ wann das Männlein nur ein Weiblein höret oder siehet/ oder nur seine eigene Gestalt in einem Spiegel erblicket / so entgehet ihm der Saame/ sie legen 18. 19. biß 20. Eyer in ein Nest/ und wann deren einige zerbrechen/ stehlen sie andren Vögeln ihre Eyer/ ihre Zahl wieder zuerfüllen; Sie legen dieselbe in den welchen Staub auff der Erden nieder / verzäunen ihr Nest mit Dornen und Sträuchen/ damit sie von andren Thieren nicht beschädiget werden. Wann daß Weiblein brütet/ versteckt es sich vor dem Männlein/ damit nicht durch dessen Geilheit und Begierde zu treten/ die Eyer zerbrochen werden. Wann der Weidman sich zu dem Neste des brütenden Feldhuhns nahet/ so läufft es ihm entgegen/ fält ihm zu seinen Füssen/ und stellet sich schwach und kranck/ hebt sich alsdann einmahl hervor/ und fält wieder zu Boden / als ob es Mangel an seinen Flügeln/ oder Füssen hette/ alsdann läufft es einwenig nach dem Vogelsteller zu/ und wann ers greiffen wil/ weichet es zurück/ biß solang es ihn seitwerts vom Nest abgeleitet/ und den Jungen raum gemacht/ sich in die Hecken zuverkriechen/ und zuverstecken. Auch haben die Jungen/ wann sie mercken/ daß man sie gesehen/ einen listigen Fund an sich; Sie legen sich auff den Rücken/ nehmen einen Erdschollen zwischen die Beine / womit sie sich bedecken (weil sie bey unß/ und an mehr Orthen/ gemeiniglich Erdfarb sind) daß man sie nicht wohl sehen kan. Gesnerus meldet/ daß die Rebhühner in diesem Stück zubelachen seyn/ daß sie meinen/ wann nur der Kopff bedecket ist/ könne man den übrigen gantzen Leib nicht sehen. Hiezu können auch die Hasel-Aur-Birck und Schnee-Hühner füglich gezählet werden / deßgleichen die Kramets-Vögel und Phasanen/ welche alle gute niedliche Speise darreichen / Halß/ Brust/ Bauch nebst den Schenckeln sind auß dem weissen und rothen mit einigen durchgehenden gelben und braunen Flecken sprencklicht/ die Füsse/ und das daran befindliche Fleisch / sind dunckelfarb/ und ist er an Leibsgestalt der Meven ähnlich. Er hält sich am Meer auff/ und nehret sich von dessen Schaum. Folgt dem Stockfisch nach/ wegen der kleinen Fische/ so sie mit ihren Zähnen zerreissen. Ist dermassen erschrocken/ wann er donnern höret/ daß er sich auß der Lufft ins Wasser stürtzet. Der Rebhühner/ oder Feldhühner Beschaffenheit/ eusserliche Gestalt und Gefieder achten wir unnötig zu beschreiben: Sondern allein ihrer Unterscheidt/ und Nahmen/ als da sind/ rothe/ aschfarbe/ Damascenische weisse Feldhühner/ und Haselhühner/ die Feldhühner sind sehr geil/ wann das Männlein nur ein Weiblein höret oder siehet/ oder nur seine eigene Gestalt in einem Spiegel erblicket / so entgehet ihm der Saame/ sie legen 18. 19. biß 20. Eyer in ein Nest/ und wann deren einige zerbrechen/ stehlen sie andren Vögeln ihre Eyer/ ihre Zahl wieder zuerfüllen; Sie legen dieselbe in den welchen Staub auff der Erden nieder / verzäunen ihr Nest mit Dornen und Sträuchen/ damit sie von andren Thieren nicht beschädiget werden. Wann daß Weiblein brütet/ versteckt es sich vor dem Männlein/ damit nicht durch dessen Geilheit und Begierde zu treten/ die Eyer zerbrochen werden. Wann der Weidman sich zu dem Neste des brütenden Feldhuhns nahet/ so läufft es ihm entgegen/ fält ihm zu seinen Füssen/ und stellet sich schwach und kranck/ hebt sich alsdann einmahl hervor/ und fält wieder zu Boden / als ob es Mangel an seinen Flügeln/ oder Füssen hette/ alsdann läufft es einwenig nach dem Vogelsteller zu/ und wann ers greiffen wil/ weichet es zurück/ biß solang es ihn seitwerts vom Nest abgeleitet/ und den Jungen raum gemacht/ sich in die Hecken zuverkriechen/ und zuverstecken. Auch haben die Jungen/ wann sie mercken/ daß man sie gesehen/ einen listigen Fund an sich; Sie legen sich auff den Rücken/ nehmen einen Erdschollen zwischen die Beine / womit sie sich bedecken (weil sie bey unß/ und an mehr Orthen/ gemeiniglich Erdfarb sind) daß man sie nicht wohl sehen kan. Gesnerus meldet/ daß die Rebhühner in diesem Stück zubelachen seyn/ daß sie meinen/ wann nur der Kopff bedecket ist/ könne man den übrigen gantzen Leib nicht sehen. Hiezu können auch die Hasel-Aur-Birck und Schnee-Hühner füglich gezählet werden / deßgleichen die Kramets-Vögel und Phasanen/ welche alle gute niedliche Speise darreichen / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0079" n="215"/> Halß/ Brust/ Bauch nebst den Schenckeln sind auß dem weissen und rothen mit einigen durchgehenden gelben und braunen Flecken sprencklicht/ die Füsse/ und das daran befindliche Fleisch / sind dunckelfarb/ und ist er an Leibsgestalt der Meven ähnlich.</p> <p>Er hält sich am Meer auff/ und nehret sich von dessen Schaum. Folgt dem Stockfisch nach/ wegen der kleinen Fische/ so sie mit ihren Zähnen zerreissen. Ist dermassen erschrocken/ wann er donnern höret/ daß er sich auß der Lufft ins Wasser stürtzet.</p> <p>Der Rebhühner/ oder Feldhühner Beschaffenheit/ eusserliche Gestalt und Gefieder achten wir unnötig zu beschreiben: Sondern allein ihrer Unterscheidt/ und Nahmen/ als da sind/ rothe/ aschfarbe/ Damascenische weisse Feldhühner/ und Haselhühner/ die Feldhühner sind sehr geil/ wann das Männlein nur ein Weiblein höret oder siehet/ oder nur seine eigene Gestalt in einem Spiegel erblicket / so entgehet ihm der Saame/ sie legen 18. 19. biß 20. Eyer in ein Nest/ und wann deren einige zerbrechen/ stehlen sie andren Vögeln ihre Eyer/ ihre Zahl wieder zuerfüllen; Sie legen dieselbe in den welchen Staub auff der Erden nieder / verzäunen ihr Nest mit Dornen und Sträuchen/ damit sie von andren Thieren nicht beschädiget werden. Wann daß Weiblein brütet/ versteckt es sich vor dem Männlein/ damit nicht durch dessen Geilheit und Begierde zu treten/ die Eyer zerbrochen werden. Wann der Weidman sich zu dem Neste des brütenden Feldhuhns nahet/ so läufft es ihm entgegen/ fält ihm zu seinen Füssen/ und stellet sich schwach und kranck/ hebt sich alsdann einmahl hervor/ und fält wieder zu Boden / als ob es Mangel an seinen Flügeln/ oder Füssen hette/ alsdann läufft es einwenig nach dem Vogelsteller zu/ und wann ers greiffen wil/ weichet es zurück/ biß solang es ihn seitwerts vom Nest abgeleitet/ und den Jungen raum gemacht/ sich in die Hecken zuverkriechen/ und zuverstecken. Auch haben die Jungen/ wann sie mercken/ daß man sie gesehen/ einen listigen Fund an sich; Sie legen sich auff den Rücken/ nehmen einen Erdschollen zwischen die Beine / womit sie sich bedecken (weil sie bey unß/ und an mehr Orthen/ gemeiniglich Erdfarb sind) daß man sie nicht wohl sehen kan. Gesnerus meldet/ daß die Rebhühner in diesem Stück zubelachen seyn/ daß sie meinen/ wann nur der Kopff bedecket ist/ könne man den übrigen gantzen Leib nicht sehen.</p> <p>Hiezu können auch die Hasel-Aur-Birck und Schnee-Hühner füglich gezählet werden / deßgleichen die Kramets-Vögel und Phasanen/ welche alle gute niedliche Speise darreichen / </p> </div> </body> </text> </TEI> [215/0079]
Halß/ Brust/ Bauch nebst den Schenckeln sind auß dem weissen und rothen mit einigen durchgehenden gelben und braunen Flecken sprencklicht/ die Füsse/ und das daran befindliche Fleisch / sind dunckelfarb/ und ist er an Leibsgestalt der Meven ähnlich.
Er hält sich am Meer auff/ und nehret sich von dessen Schaum. Folgt dem Stockfisch nach/ wegen der kleinen Fische/ so sie mit ihren Zähnen zerreissen. Ist dermassen erschrocken/ wann er donnern höret/ daß er sich auß der Lufft ins Wasser stürtzet.
Der Rebhühner/ oder Feldhühner Beschaffenheit/ eusserliche Gestalt und Gefieder achten wir unnötig zu beschreiben: Sondern allein ihrer Unterscheidt/ und Nahmen/ als da sind/ rothe/ aschfarbe/ Damascenische weisse Feldhühner/ und Haselhühner/ die Feldhühner sind sehr geil/ wann das Männlein nur ein Weiblein höret oder siehet/ oder nur seine eigene Gestalt in einem Spiegel erblicket / so entgehet ihm der Saame/ sie legen 18. 19. biß 20. Eyer in ein Nest/ und wann deren einige zerbrechen/ stehlen sie andren Vögeln ihre Eyer/ ihre Zahl wieder zuerfüllen; Sie legen dieselbe in den welchen Staub auff der Erden nieder / verzäunen ihr Nest mit Dornen und Sträuchen/ damit sie von andren Thieren nicht beschädiget werden. Wann daß Weiblein brütet/ versteckt es sich vor dem Männlein/ damit nicht durch dessen Geilheit und Begierde zu treten/ die Eyer zerbrochen werden. Wann der Weidman sich zu dem Neste des brütenden Feldhuhns nahet/ so läufft es ihm entgegen/ fält ihm zu seinen Füssen/ und stellet sich schwach und kranck/ hebt sich alsdann einmahl hervor/ und fält wieder zu Boden / als ob es Mangel an seinen Flügeln/ oder Füssen hette/ alsdann läufft es einwenig nach dem Vogelsteller zu/ und wann ers greiffen wil/ weichet es zurück/ biß solang es ihn seitwerts vom Nest abgeleitet/ und den Jungen raum gemacht/ sich in die Hecken zuverkriechen/ und zuverstecken. Auch haben die Jungen/ wann sie mercken/ daß man sie gesehen/ einen listigen Fund an sich; Sie legen sich auff den Rücken/ nehmen einen Erdschollen zwischen die Beine / womit sie sich bedecken (weil sie bey unß/ und an mehr Orthen/ gemeiniglich Erdfarb sind) daß man sie nicht wohl sehen kan. Gesnerus meldet/ daß die Rebhühner in diesem Stück zubelachen seyn/ daß sie meinen/ wann nur der Kopff bedecket ist/ könne man den übrigen gantzen Leib nicht sehen.
Hiezu können auch die Hasel-Aur-Birck und Schnee-Hühner füglich gezählet werden / deßgleichen die Kramets-Vögel und Phasanen/ welche alle gute niedliche Speise darreichen /
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Zitationshilfe: | Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz03_1678/79>, abgerufen am 21.02.2025. |