Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687.

Bild:
<< vorherige Seite

Spiegel nicht bey Seite gethan würden/ auff solche Weise zu tode fliegen. Zu diesem Geschlecht gehöret auch der Vogel/ welcher des Sommers in Italien/ deß Winters aber/ oder in der Herbstzeit in den hochteutschen Wäldern gesehen wird/ und sich an Grösse fast der Spreen vergleichet/ hat einen harten Schnabel/ welcher seines Leibesgrösse nach zu rechnen/ zimlich groß/ sein Kopff ist obenher Pomerantzenfarb/ unter dem Kropff hat er einen schwartzen Flecken/ einen asche-farben Halß / goldgelben Rücken/ seine Flügel sind an den eussersten Enden auß dem gelben grünlecht/ wie der Ring an den Ringel-tauben: Der Schwantz ist am Ende weiß / unten goldgelb/ Bauch/ Brust und Kopff/ sind dergleichen Farbe.

Von dem Löfler.

DIeser Vogel vergleichet sich an Grosse dem Reyger/ der Leib ist wie ein feistleibige Henne/ doch mit einem dickern Kopff/ und einigen langen herabhangenden Federn/ kleinen Augen/ mit einem goldgelben Strahl/ hat einen mittelmässigen langen Schnabel/ an dessen eusserstem Ende die Gestalt zweyer / auffeinander gestürtzeten Löffel/ erscheinet/ dahero er den Nahmen eines Löflers bekommen: Sein grosser und dicker Kopff ist auß dem weissen aschfarbig anzusehen/ wie auch der gantze Leib; hat lange Naselöcher/ mit einer weit voneinander gehenden Kählen/ wann er das Maul auffsperret. Die Füsse sind gelb / mit drey gespaltenen Klauen/ welche durch zwischen-durchgehenden Häutlein zusammen gefüget sind/ unterschieden/ an dero Ende braune scharffe Nägel/ die hinterste und vierdte Klaue strecket er/ ohne Häutlein/ hinter sich auß / welche dann sehr scheinbar/ und mit dergleichen scharffen Nagel versehen ist.

Von dem Hahnen und Huhn.

NAchdemmahlen die Beschaffenheit/ Gestalt/ Unterscheid der Farben und Grösse / sowohl auch das Eyerlegen/ dero Unterscheid/ das Brüten und Außhecken der jungen Küchlein/ nebst der Weise ihrer Vermischung/ und Züchtungs-arth/ so sich bey Hahnen und Hühnern eräuget/ dem günstigen Leser/ der ichtens zu Verstand und Jahren gelangt/ nicht unbekant sein muß/ in dem solche in unser Gegenwart/ bey unß und benachbarten Landen und Königreichen in Menge gezeuget werden/ und zwar einiger Unterscheid an Grösse und Gestalt befunden wird / gleichwohl auff einerley Weise außgebracht und gehecket werden/ außgenommen an einigen

Spiegel nicht bey Seite gethan würden/ auff solche Weise zu tode fliegen. Zu diesem Geschlecht gehöret auch der Vogel/ welcher des Sommers in Italien/ deß Winters aber/ oder in der Herbstzeit in den hochteutschen Wäldern gesehen wird/ und sich an Grösse fast der Spreen vergleichet/ hat einen harten Schnabel/ welcher seines Leibesgrösse nach zu rechnen/ zimlich groß/ sein Kopff ist obenher Pomerantzenfarb/ unter dem Kropff hat er einen schwartzen Flecken/ einen asche-farben Halß / goldgelben Rücken/ seine Flügel sind an den eussersten Enden auß dem gelben grünlecht/ wie der Ring an den Ringel-tauben: Der Schwantz ist am Ende weiß / unten goldgelb/ Bauch/ Brust und Kopff/ sind dergleichen Farbe.

Von dem Löfler.

DIeser Vogel vergleichet sich an Grosse dem Reyger/ der Leib ist wie ein feistleibige Henne/ doch mit einem dickern Kopff/ und einigen langen herabhangenden Federn/ kleinen Augen/ mit einem goldgelben Strahl/ hat einen mittelmässigen langen Schnabel/ an dessen eusserstem Ende die Gestalt zweyer / auffeinander gestürtzeten Löffel/ erscheinet/ dahero er den Nahmen eines Löflers bekommen: Sein grosser und dicker Kopff ist auß dem weissen aschfarbig anzusehen/ wie auch der gantze Leib; hat lange Naselöcher/ mit einer weit voneinander gehenden Kählen/ wann er das Maul auffsperret. Die Füsse sind gelb / mit drey gespaltenen Klauen/ welche durch zwischen-durchgehenden Häutlein zusammen gefüget sind/ unterschieden/ an dero Ende braune scharffe Nägel/ die hinterste und vierdte Klaue strecket er/ ohne Häutlein/ hinter sich auß / welche dann sehr scheinbar/ und mit dergleichen scharffen Nagel versehen ist.

Von dem Hahnen und Huhn.

NAchdemmahlen die Beschaffenheit/ Gestalt/ Unterscheid der Farben und Grösse / sowohl auch das Eyerlegen/ dero Unterscheid/ das Brüten und Außhecken der jungen Küchlein/ nebst der Weise ihrer Vermischung/ und Züchtungs-arth/ so sich bey Hahnen und Hühnern eräuget/ dem günstigen Leser/ der ichtens zu Verstand und Jahren gelangt/ nicht unbekant sein muß/ in dem solche in unser Gegenwart/ bey unß und benachbarten Landen und Königreichen in Menge gezeuget werden/ und zwar einiger Unterscheid an Grösse und Gestalt befunden wird / gleichwohl auff einerley Weise außgebracht und gehecket werden/ außgenommen an einigen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0058" n="194"/>
Spiegel nicht bey Seite gethan                      würden/ auff solche Weise zu tode fliegen. Zu diesem Geschlecht gehöret auch                      der Vogel/ welcher des Sommers in Italien/ deß Winters aber/ oder in der                      Herbstzeit in den hochteutschen Wäldern gesehen wird/ und sich an Grösse fast                      der Spreen vergleichet/ hat einen harten Schnabel/ welcher seines Leibesgrösse                      nach zu rechnen/ zimlich groß/ sein Kopff ist obenher Pomerantzenfarb/ unter                      dem Kropff hat er einen schwartzen Flecken/ einen asche-farben Halß /                      goldgelben Rücken/ seine Flügel sind an den eussersten Enden auß dem gelben                      grünlecht/ wie der Ring an den Ringel-tauben: Der Schwantz ist am Ende weiß /                      unten goldgelb/ Bauch/ Brust und Kopff/ sind dergleichen Farbe.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Von dem Löfler.</head>
        <p>DIeser Vogel vergleichet sich an Grosse dem Reyger/ der Leib ist wie ein                      feistleibige Henne/ doch mit einem dickern Kopff/ und einigen langen                      herabhangenden Federn/ kleinen Augen/ mit einem goldgelben Strahl/ hat einen                      mittelmässigen langen Schnabel/ an dessen eusserstem Ende die Gestalt zweyer /                      auffeinander gestürtzeten Löffel/ erscheinet/ dahero er den Nahmen eines                      Löflers bekommen: Sein grosser und dicker Kopff ist auß dem weissen aschfarbig                      anzusehen/ wie auch der gantze Leib; hat lange Naselöcher/ mit einer weit                      voneinander gehenden Kählen/ wann er das Maul auffsperret. Die Füsse sind gelb                     / mit drey gespaltenen Klauen/ welche durch zwischen-durchgehenden Häutlein                      zusammen gefüget sind/ unterschieden/ an dero Ende braune scharffe Nägel/ die                      hinterste und vierdte Klaue strecket er/ ohne Häutlein/ hinter sich auß /                      welche dann sehr scheinbar/ und mit dergleichen scharffen Nagel versehen                      ist.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Von dem Hahnen und Huhn.</head>
        <p>NAchdemmahlen die Beschaffenheit/ Gestalt/ Unterscheid der Farben und Grösse /                      sowohl auch das Eyerlegen/ dero Unterscheid/ das Brüten und Außhecken der                      jungen Küchlein/ nebst der Weise ihrer Vermischung/ und Züchtungs-arth/ so                      sich bey Hahnen und Hühnern eräuget/ dem günstigen Leser/ der ichtens zu                      Verstand und Jahren gelangt/ nicht unbekant sein muß/ in dem solche in unser                      Gegenwart/ bey unß und benachbarten Landen und Königreichen in Menge gezeuget                      werden/ und zwar einiger Unterscheid an Grösse und Gestalt befunden wird /                      gleichwohl auff einerley Weise außgebracht und gehecket werden/ außgenommen an                          einigen
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[194/0058] Spiegel nicht bey Seite gethan würden/ auff solche Weise zu tode fliegen. Zu diesem Geschlecht gehöret auch der Vogel/ welcher des Sommers in Italien/ deß Winters aber/ oder in der Herbstzeit in den hochteutschen Wäldern gesehen wird/ und sich an Grösse fast der Spreen vergleichet/ hat einen harten Schnabel/ welcher seines Leibesgrösse nach zu rechnen/ zimlich groß/ sein Kopff ist obenher Pomerantzenfarb/ unter dem Kropff hat er einen schwartzen Flecken/ einen asche-farben Halß / goldgelben Rücken/ seine Flügel sind an den eussersten Enden auß dem gelben grünlecht/ wie der Ring an den Ringel-tauben: Der Schwantz ist am Ende weiß / unten goldgelb/ Bauch/ Brust und Kopff/ sind dergleichen Farbe. Von dem Löfler. DIeser Vogel vergleichet sich an Grosse dem Reyger/ der Leib ist wie ein feistleibige Henne/ doch mit einem dickern Kopff/ und einigen langen herabhangenden Federn/ kleinen Augen/ mit einem goldgelben Strahl/ hat einen mittelmässigen langen Schnabel/ an dessen eusserstem Ende die Gestalt zweyer / auffeinander gestürtzeten Löffel/ erscheinet/ dahero er den Nahmen eines Löflers bekommen: Sein grosser und dicker Kopff ist auß dem weissen aschfarbig anzusehen/ wie auch der gantze Leib; hat lange Naselöcher/ mit einer weit voneinander gehenden Kählen/ wann er das Maul auffsperret. Die Füsse sind gelb / mit drey gespaltenen Klauen/ welche durch zwischen-durchgehenden Häutlein zusammen gefüget sind/ unterschieden/ an dero Ende braune scharffe Nägel/ die hinterste und vierdte Klaue strecket er/ ohne Häutlein/ hinter sich auß / welche dann sehr scheinbar/ und mit dergleichen scharffen Nagel versehen ist. Von dem Hahnen und Huhn. NAchdemmahlen die Beschaffenheit/ Gestalt/ Unterscheid der Farben und Grösse / sowohl auch das Eyerlegen/ dero Unterscheid/ das Brüten und Außhecken der jungen Küchlein/ nebst der Weise ihrer Vermischung/ und Züchtungs-arth/ so sich bey Hahnen und Hühnern eräuget/ dem günstigen Leser/ der ichtens zu Verstand und Jahren gelangt/ nicht unbekant sein muß/ in dem solche in unser Gegenwart/ bey unß und benachbarten Landen und Königreichen in Menge gezeuget werden/ und zwar einiger Unterscheid an Grösse und Gestalt befunden wird / gleichwohl auff einerley Weise außgebracht und gehecket werden/ außgenommen an einigen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz03_1678
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz03_1678/58
Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz03_1678/58>, abgerufen am 23.11.2024.