Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687.sehr grimmig und wütend. Das Weiblein ist zwey Monate trächtig/ und bringt nach solcher Zeit blinde Jungen/ gleich wie die Hunde. Das Alter der Wolffe wird von den Naturkündigern nicht eigentlich beschrieben / doch werden sie mit dem Alter/ nach Art der Hunde und Pferde/ greiß. Man hält vor gewiß/ daß so der Wolff den Menschen zu erst ersiehet/ so werde der Mensch eine Zeitlang gantz heiserig und stum/ ob er schon den Willen habe zu ruffen/ und im Gegentheil / [Abbildung]wann der Wolff von dem Menschen eher gesehen werde/ so verliehre er seine Grimmigkeit und werde verjaget. Wann der Wolff ein Pferd oder Kuhbeest anfallen will/ so füllet er zu vor seinen Leib mit Erden/ umb durch solche Schwärigkeit das Thier abzumatten/ und zur Erden zu werffen/ hernach lässet er die Erde wieder von oben auß/ und ersättiget sich von dem Fleische. Dafern ihm ein einig klein Vieh begegnet / fasset er das bey die Ohren und leitet es also fort/ und so es da wieder strebet/ schlägt ers von hinten mit seiner sehr grimmig und wütend. Das Weiblein ist zwey Monate trächtig/ und bringt nach solcher Zeit blinde Jungen/ gleich wie die Hunde. Das Alter der Wolffe wird von den Naturkündigern nicht eigentlich beschrieben / doch werden sie mit dem Alter/ nach Art der Hunde und Pferde/ greiß. Man hält vor gewiß/ daß so der Wolff den Menschen zu erst ersiehet/ so werde der Mensch eine Zeitlang gantz heiserig und stum/ ob er schon den Willen habe zu ruffen/ und im Gegentheil / [Abbildung]wann der Wolff von dem Menschen eher gesehen werde/ so verliehre er seine Grimmigkeit und werde verjaget. Wann der Wolff ein Pferd oder Kuhbeest anfallen will/ so füllet er zu vor seinen Leib mit Erden/ umb durch solche Schwärigkeit das Thier abzumatten/ und zur Erden zu werffen/ hernach lässet er die Erde wieder von oben auß/ und ersättiget sich von dem Fleische. Dafern ihm ein einig klein Vieh begegnet / fasset er das bey die Ohren und leitet es also fort/ und so es da wieder strebet/ schlägt ers von hinten mit seiner <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0060" n="56"/> sehr grimmig und wütend. Das Weiblein ist zwey Monate trächtig/ und bringt nach solcher Zeit blinde Jungen/ gleich wie die Hunde.</p> <p>Das Alter der Wolffe wird von den Naturkündigern nicht eigentlich beschrieben / doch werden sie mit dem Alter/ nach Art der Hunde und Pferde/ greiß.</p> <p>Man hält vor gewiß/ daß so der Wolff den Menschen zu erst ersiehet/ so werde der Mensch eine Zeitlang gantz heiserig und stum/ ob er schon den Willen habe zu ruffen/ und im Gegentheil /</p> <figure/> <p>wann der Wolff von dem Menschen eher gesehen werde/ so verliehre er seine Grimmigkeit und werde verjaget.</p> <p>Wann der Wolff ein Pferd oder Kuhbeest anfallen will/ so füllet er zu vor seinen Leib mit Erden/ umb durch solche Schwärigkeit das Thier abzumatten/ und zur Erden zu werffen/ hernach lässet er die Erde wieder von oben auß/ und ersättiget sich von dem Fleische. Dafern ihm ein einig klein Vieh begegnet / fasset er das bey die Ohren und leitet es also fort/ und so es da wieder strebet/ schlägt ers von hinten mit seiner </p> </div> </body> </text> </TEI> [56/0060]
sehr grimmig und wütend. Das Weiblein ist zwey Monate trächtig/ und bringt nach solcher Zeit blinde Jungen/ gleich wie die Hunde.
Das Alter der Wolffe wird von den Naturkündigern nicht eigentlich beschrieben / doch werden sie mit dem Alter/ nach Art der Hunde und Pferde/ greiß.
Man hält vor gewiß/ daß so der Wolff den Menschen zu erst ersiehet/ so werde der Mensch eine Zeitlang gantz heiserig und stum/ ob er schon den Willen habe zu ruffen/ und im Gegentheil /
[Abbildung]
wann der Wolff von dem Menschen eher gesehen werde/ so verliehre er seine Grimmigkeit und werde verjaget.
Wann der Wolff ein Pferd oder Kuhbeest anfallen will/ so füllet er zu vor seinen Leib mit Erden/ umb durch solche Schwärigkeit das Thier abzumatten/ und zur Erden zu werffen/ hernach lässet er die Erde wieder von oben auß/ und ersättiget sich von dem Fleische. Dafern ihm ein einig klein Vieh begegnet / fasset er das bey die Ohren und leitet es also fort/ und so es da wieder strebet/ schlägt ers von hinten mit seiner
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Zitationshilfe: | Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz02_1678/60>, abgerufen am 16.02.2025. |