Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687.Hörnern versehen/ sondern das Männlein tragt breite und platte Hörner nicht so lang und zackig als der gemeinen Hirsche/ seyn wie zwey außgebreitete Flügel anzusehen/ der Schwantz ist kurtz/ und die Klauwen seyn gespalten. Dies Geschlecht wird häuffig in den Gebüsch der nordischen Länder/ und vornehmlich in Preußen gefunden. Der Elend sucht sein Unterhalt von den auffgewachsenen Kräutern/ unter den Weiden geht er immer hinterwerts/ damit die oberste Lippe vorwerts sich außbreite/ und nicht in den Mund hinein krülle / und also das essen verhindere. Die Versamlung und Fortzeugung geschicht auff die Weise der Hirschen und Hinden. Diese Thiere werden gar selten allein gesehen/ sondern versamlen sich in grosse Hauffen. Die Hörner und vornehmlich die Klauwen werden als ein sonderlich Mittel wieder die fallende Seuche gerühmet; Welche Krafft ihnen auch zugeschrieben wird/ wann sie nur eußerlich angehangen werden. In Schweden gebrauchen sie die Seenen wieder den Krampff/ und zu dem Ende machen sie von denselben Riemen/ womit sie die beschädigte Glieder umbwinden. Von dem Büffel. DEr Büffel ist dem gemeinen Ochsen sehr gleich/ aber viel grösser und höher. Der Leib ist dick/ die Haut ist hart/ und die Glieder mager/ Das Haupt/ so in Ansehen des Leibes klein ist/ ist mit krüllenden Haaren umgeben/ die Lefftze ist einwenig umbgekrüllet/ die Horner seyn hinterwerts gebogen. Der gantze Leib ist mit kleinen schwartzen Haaren bewachsen/ und in dem Sterte seyn bey nahe gar keine. die Schenckel seyn dick und kurtz. Diese Thiere werden in Asia, Griechenland/ Ägypten und so weiter viel gefunden. Die Fortzeugung wird auff die Weise des gemeinen Rindviehes vollbracht. Von ihrem Alter finden wir nichts bey den Naturkündigern verzeichnet. Der Büffel hat grosses belieben zu dem Wasser/ so das er/ wann er durch Zorn erhitzet/ biß an die Kehle ins Wasser laufft/ umb seyn siedend Blut zu erkühlen. Hörnern versehen/ sondern das Männlein tragt breite und platte Hörner nicht so lang und zackig als der gemeinen Hirsche/ seyn wie zwey außgebreitete Flügel anzusehen/ der Schwantz ist kurtz/ und die Klauwen seyn gespalten. Dies Geschlecht wird häuffig in den Gebüsch der nordischen Länder/ und vornehmlich in Preußen gefunden. Der Elend sucht sein Unterhalt von den auffgewachsenen Kräutern/ unter den Weiden geht er immer hinterwerts/ damit die oberste Lippe vorwerts sich außbreite/ und nicht in den Mund hinein krülle / und also das essen verhindere. Die Versamlung und Fortzeugung geschicht auff die Weise der Hirschen und Hinden. Diese Thiere werden gar selten allein gesehen/ sondern versamlen sich in grosse Hauffen. Die Hörner und vornehmlich die Klauwen werden als ein sonderlich Mittel wieder die fallende Seuche gerühmet; Welche Krafft ihnen auch zugeschrieben wird/ wann sie nur eußerlich angehangen werden. In Schweden gebrauchen sie die Seenen wieder den Krampff/ und zu dem Ende machen sie von denselben Riemen/ womit sie die beschädigte Glieder umbwinden. Von dem Büffel. DEr Büffel ist dem gemeinen Ochsen sehr gleich/ aber viel grösser und höher. Der Leib ist dick/ die Haut ist hart/ und die Glieder mager/ Das Haupt/ so in Ansehen des Leibes klein ist/ ist mit krüllenden Haaren umgeben/ die Lefftze ist einwenig umbgekrüllet/ die Horner seyn hinterwerts gebogen. Der gantze Leib ist mit kleinen schwartzen Haaren bewachsen/ und in dem Sterte seyn bey nahe gar keine. die Schenckel seyn dick und kurtz. Diese Thiere werden in Asia, Griechenland/ Ägypten und so weiter viel gefunden. Die Fortzeugung wird auff die Weise des gemeinen Rindviehes vollbracht. Von ihrem Alter finden wir nichts bey den Naturkündigern verzeichnet. Der Büffel hat grosses belieben zu dem Wasser/ so das er/ wann er durch Zorn erhitzet/ biß an die Kehle ins Wasser laufft/ umb seyn siedend Blut zu erkühlen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0037" n="33"/> Hörnern versehen/ sondern das Männlein tragt breite und platte Hörner nicht so lang und zackig als der gemeinen Hirsche/ seyn wie zwey außgebreitete Flügel anzusehen/ der Schwantz ist kurtz/ und die Klauwen seyn gespalten.</p> <p>Dies Geschlecht wird häuffig in den Gebüsch der nordischen Länder/ und vornehmlich in Preußen gefunden. Der Elend sucht sein Unterhalt von den auffgewachsenen Kräutern/ unter den Weiden geht er immer hinterwerts/ damit die oberste Lippe vorwerts sich außbreite/ und nicht in den Mund hinein krülle / und also das essen verhindere.</p> <p>Die Versamlung und Fortzeugung geschicht auff die Weise der Hirschen und Hinden. Diese Thiere werden gar selten allein gesehen/ sondern versamlen sich in grosse Hauffen.</p> <p>Die Hörner und vornehmlich die Klauwen werden als ein sonderlich Mittel wieder die fallende Seuche gerühmet; Welche Krafft ihnen auch zugeschrieben wird/ wann sie nur eußerlich angehangen werden.</p> <p>In Schweden gebrauchen sie die Seenen wieder den Krampff/ und zu dem Ende machen sie von denselben Riemen/ womit sie die beschädigte Glieder umbwinden.</p> </div> <div> <head>Von dem Büffel.</head> <p>DEr Büffel ist dem gemeinen Ochsen sehr gleich/ aber viel grösser und höher. Der Leib ist dick/ die Haut ist hart/ und die Glieder mager/ Das Haupt/ so in Ansehen des Leibes klein ist/ ist mit krüllenden Haaren umgeben/ die Lefftze ist einwenig umbgekrüllet/ die Horner seyn hinterwerts gebogen. Der gantze Leib ist mit kleinen schwartzen Haaren bewachsen/ und in dem Sterte seyn bey nahe gar keine. die Schenckel seyn dick und kurtz.</p> <p>Diese Thiere werden in Asia, Griechenland/ Ägypten und so weiter viel gefunden.</p> <p>Die Fortzeugung wird auff die Weise des gemeinen Rindviehes vollbracht. Von ihrem Alter finden wir nichts bey den Naturkündigern verzeichnet. Der Büffel hat grosses belieben zu dem Wasser/ so das er/ wann er durch Zorn erhitzet/ biß an die Kehle ins Wasser laufft/ umb seyn siedend Blut zu erkühlen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [33/0037]
Hörnern versehen/ sondern das Männlein tragt breite und platte Hörner nicht so lang und zackig als der gemeinen Hirsche/ seyn wie zwey außgebreitete Flügel anzusehen/ der Schwantz ist kurtz/ und die Klauwen seyn gespalten.
Dies Geschlecht wird häuffig in den Gebüsch der nordischen Länder/ und vornehmlich in Preußen gefunden. Der Elend sucht sein Unterhalt von den auffgewachsenen Kräutern/ unter den Weiden geht er immer hinterwerts/ damit die oberste Lippe vorwerts sich außbreite/ und nicht in den Mund hinein krülle / und also das essen verhindere.
Die Versamlung und Fortzeugung geschicht auff die Weise der Hirschen und Hinden. Diese Thiere werden gar selten allein gesehen/ sondern versamlen sich in grosse Hauffen.
Die Hörner und vornehmlich die Klauwen werden als ein sonderlich Mittel wieder die fallende Seuche gerühmet; Welche Krafft ihnen auch zugeschrieben wird/ wann sie nur eußerlich angehangen werden.
In Schweden gebrauchen sie die Seenen wieder den Krampff/ und zu dem Ende machen sie von denselben Riemen/ womit sie die beschädigte Glieder umbwinden.
Von dem Büffel. DEr Büffel ist dem gemeinen Ochsen sehr gleich/ aber viel grösser und höher. Der Leib ist dick/ die Haut ist hart/ und die Glieder mager/ Das Haupt/ so in Ansehen des Leibes klein ist/ ist mit krüllenden Haaren umgeben/ die Lefftze ist einwenig umbgekrüllet/ die Horner seyn hinterwerts gebogen. Der gantze Leib ist mit kleinen schwartzen Haaren bewachsen/ und in dem Sterte seyn bey nahe gar keine. die Schenckel seyn dick und kurtz.
Diese Thiere werden in Asia, Griechenland/ Ägypten und so weiter viel gefunden.
Die Fortzeugung wird auff die Weise des gemeinen Rindviehes vollbracht. Von ihrem Alter finden wir nichts bey den Naturkündigern verzeichnet. Der Büffel hat grosses belieben zu dem Wasser/ so das er/ wann er durch Zorn erhitzet/ biß an die Kehle ins Wasser laufft/ umb seyn siedend Blut zu erkühlen.
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Zitationshilfe: | Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz02_1678/37>, abgerufen am 17.02.2025. |