Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687.Dann wann sie gefangen/ und schon todt/ kan man die außgespreitete Beinlein auff den Rücken finden/ und wann die an einander gerieben werden/ höret man dasselbige Gethön/ jedoch etwas schwächer/ als bey ihrer Lebenszeit. In Indien werden ihre Beine an statt der Sägen gebrauchet/ bey uns aber sind sie nicht so groß. Die Gryllen sind/ wie Plinius bezeuget/ unter allen lebendigen Thieren/ ohne Mund: Jedoch haben sie an dessen statt eine lange Zunge in der Brust/ womit sie den Thau lecken; Sie wohnen bey den warmen Feuerheerden/ hinter den Feuer-Platen/ und umb die Becker-Ofen. Die Heimchen sind mancherley Gattungen/ werden in Nacht- und Tag-Heimchen unterschieden/ die umb und in die Lichter und Feuer-Flammen fliegen/ und sich darinnen verbrennen/ oder zum wenigsten die Flügel versengen. Diese Heimchen sind gemeine/ oder Seyden-Eulchen/ haben sechs Füsse/ zwey auß ragende Augen / durch welche zwey Hörnlein herauß kommen: Der Schnabel ist/ wie eine Gabel / zerspalten/ worinnen ein kleiner Rüssel verborgen/ damit sie theils bey Tage / theils bey Nacht den Thau saugen/ sind gefärbet nach der Materie darauß sie entsprossen sind. Ende des andern Theils. Dann wann sie gefangen/ und schon todt/ kan man die außgespreitete Beinlein auff den Rücken finden/ und wann die an einander gerieben werden/ höret man dasselbige Gethön/ jedoch etwas schwächer/ als bey ihrer Lebenszeit. In Indien werden ihre Beine an statt der Sägen gebrauchet/ bey uns aber sind sie nicht so groß. Die Gryllen sind/ wie Plinius bezeuget/ unter allen lebendigen Thieren/ ohne Mund: Jedoch haben sie an dessen statt eine lange Zunge in der Brust/ womit sie den Thau lecken; Sie wohnen bey den warmen Feuerheerden/ hinter den Feuer-Platen/ und umb die Becker-Ofen. Die Heimchen sind mancherley Gattungen/ werden in Nacht- und Tag-Heimchen unterschieden/ die umb und in die Lichter und Feuer-Flammen fliegen/ und sich darinnen verbrennen/ oder zum wenigsten die Flügel versengen. Diese Heimchen sind gemeine/ oder Seyden-Eulchen/ haben sechs Füsse/ zwey auß ragende Augen / durch welche zwey Hörnlein herauß kommen: Der Schnabel ist/ wie eine Gabel / zerspalten/ worinnen ein kleiner Rüssel verborgen/ damit sie theils bey Tage / theils bey Nacht den Thau saugen/ sind gefärbet nach der Materie darauß sie entsprossen sind. Ende des andern Theils. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0141" n="137"/> Dann wann sie gefangen/ und schon todt/ kan man die außgespreitete Beinlein auff den Rücken finden/ und wann die an einander gerieben werden/ höret man dasselbige Gethön/ jedoch etwas schwächer/ als bey ihrer Lebenszeit.</p> <p>In Indien werden ihre Beine an statt der Sägen gebrauchet/ bey uns aber sind sie nicht so groß.</p> <p>Die Gryllen sind/ wie Plinius bezeuget/ unter allen lebendigen Thieren/ ohne Mund: Jedoch haben sie an dessen statt eine lange Zunge in der Brust/ womit sie den Thau lecken; Sie wohnen bey den warmen Feuerheerden/ hinter den Feuer-Platen/ und umb die Becker-Ofen.</p> <p>Die Heimchen sind mancherley Gattungen/ werden in Nacht- und Tag-Heimchen unterschieden/ die umb und in die Lichter und Feuer-Flammen fliegen/ und sich darinnen verbrennen/ oder zum wenigsten die Flügel versengen. Diese Heimchen sind gemeine/ oder Seyden-Eulchen/ haben sechs Füsse/ zwey auß ragende Augen / durch welche zwey Hörnlein herauß kommen: Der Schnabel ist/ wie eine Gabel / zerspalten/ worinnen ein kleiner Rüssel verborgen/ damit sie theils bey Tage / theils bey Nacht den Thau saugen/ sind gefärbet nach der Materie darauß sie entsprossen sind.</p> <p>Ende des andern Theils.</p> </div> </body> <back> <div> </div> </back> </text> </TEI> [137/0141]
Dann wann sie gefangen/ und schon todt/ kan man die außgespreitete Beinlein auff den Rücken finden/ und wann die an einander gerieben werden/ höret man dasselbige Gethön/ jedoch etwas schwächer/ als bey ihrer Lebenszeit.
In Indien werden ihre Beine an statt der Sägen gebrauchet/ bey uns aber sind sie nicht so groß.
Die Gryllen sind/ wie Plinius bezeuget/ unter allen lebendigen Thieren/ ohne Mund: Jedoch haben sie an dessen statt eine lange Zunge in der Brust/ womit sie den Thau lecken; Sie wohnen bey den warmen Feuerheerden/ hinter den Feuer-Platen/ und umb die Becker-Ofen.
Die Heimchen sind mancherley Gattungen/ werden in Nacht- und Tag-Heimchen unterschieden/ die umb und in die Lichter und Feuer-Flammen fliegen/ und sich darinnen verbrennen/ oder zum wenigsten die Flügel versengen. Diese Heimchen sind gemeine/ oder Seyden-Eulchen/ haben sechs Füsse/ zwey auß ragende Augen / durch welche zwey Hörnlein herauß kommen: Der Schnabel ist/ wie eine Gabel / zerspalten/ worinnen ein kleiner Rüssel verborgen/ damit sie theils bey Tage / theils bey Nacht den Thau saugen/ sind gefärbet nach der Materie darauß sie entsprossen sind.
Ende des andern Theils.
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Zitationshilfe: | Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz02_1678/141>, abgerufen am 16.02.2025. |