Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687.get/ eine lange Zunge/ die sie ausserhalb deß Mundes tragen/ und einen Stachel in dem Bauch haben: imgleichen hörnichte Zähne und Augen/ so inwerts verborgen/ einen Magen so in einem Häutlein bestehet/ auff das dünneste zusammen gesetzet/ worinnen sie den versamleten Honig nicht allein behalten/ sondern auch kochen und saubern; die unterste Füslein haben 2. Häcklein/ welche sie gebrauchen/ zur Zeit des Ungewitters kleine Steine zu umbfassen/ und also ihren Leib im Gewicht zu halten/ das sie von dem Winde nicht zerstreuet oder hingerafft werden; Ihr Mist ist roth. Ob ihr König einen Stachel habe/ wie die andren Immen/ ohne welchen sie keinen Honig machen können/ und wo sie den verlieren/ sterben müssen/ ist bey meistentheils allen Naturkündigern zweifelhafft: Dahero sie Plinius allesambt herauß fordert/ die Gewißheit deßfals zu erweisen/ und ob er allein mit Großmühtigkeit bewaffnet sey/ oder ob die Natur ihme zwar einen Stachel gegebe/ dessen Gebrauch aber verwegert? So hat man auch keine Gewißheit von der Bienen ihrer Züchtung/ das aber ist ohnleugbar/ daß sie auß dem verfaulten Aaß der Stier/ Ochsen/ Kühe/ Kälber / auch zu Zeiten der todten Leuen/ außkommen: Hinwiederumb ist des Danaei und Dubravii Meinung nicht zuverwerffen/ daß sie get/ eine lange Zunge/ die sie ausserhalb deß Mundes tragen/ und einen Stachel in dem Bauch haben: imgleichen hörnichte Zähne und Augen/ so inwerts verborgen/ einen Magen so in einem Häutlein bestehet/ auff das dünneste zusammen gesetzet/ worinnen sie den versamleten Honig nicht allein behalten/ sondern auch kochen und saubern; die unterste Füslein haben 2. Häcklein/ welche sie gebrauchen/ zur Zeit des Ungewitters kleine Steine zu umbfassen/ und also ihren Leib im Gewicht zu halten/ das sie von dem Winde nicht zerstreuet oder hingerafft werden; Ihr Mist ist roth. Ob ihr König einen Stachel habe/ wie die andren Immen/ ohne welchen sie keinen Honig machen können/ und wo sie den verlieren/ sterben müssen/ ist bey meistentheils allen Naturkündigern zweifelhafft: Dahero sie Plinius allesambt herauß fordert/ die Gewißheit deßfals zu erweisen/ und ob er allein mit Großmühtigkeit bewaffnet sey/ oder ob die Natur ihme zwar einen Stachel gegebë/ dessen Gebrauch aber verwegert? So hat man auch keine Gewißheit von der Bienen ihrer Züchtung/ das aber ist ohnleugbar/ daß sie auß dem verfaulten Aaß der Stier/ Ochsen/ Kühe/ Kälber / auch zu Zeiten der todten Leuen/ außkommen: Hinwiederumb ist des Danaei und Dubravii Meinung nicht zuverwerffen/ daß sie <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0132" n="128"/> get/ eine lange Zunge/ die sie ausserhalb deß Mundes tragen/ und einen Stachel in dem Bauch haben: imgleichen hörnichte Zähne und Augen/ so inwerts verborgen/ einen Magen so in einem Häutlein bestehet/ auff das dünneste zusammen gesetzet/ worinnen sie den versamleten Honig nicht allein behalten/ sondern auch kochen und saubern; die unterste Füslein haben 2. Häcklein/ welche sie gebrauchen/ zur Zeit des Ungewitters kleine Steine zu umbfassen/ und also ihren Leib im Gewicht zu halten/ das sie von dem Winde nicht zerstreuet</p> <figure/> <p>oder hingerafft werden; Ihr Mist ist roth. Ob ihr König einen Stachel habe/ wie die andren Immen/ ohne welchen sie keinen Honig machen können/ und wo sie den verlieren/ sterben müssen/ ist bey meistentheils allen Naturkündigern zweifelhafft: Dahero sie Plinius allesambt herauß fordert/ die Gewißheit deßfals zu erweisen/ und ob er allein mit Großmühtigkeit bewaffnet sey/ oder ob die Natur ihme zwar einen Stachel gegebë/ dessen Gebrauch aber verwegert? So hat man auch keine Gewißheit von der Bienen ihrer Züchtung/ das aber ist ohnleugbar/ daß sie auß dem verfaulten Aaß der Stier/ Ochsen/ Kühe/ Kälber / auch zu Zeiten der todten Leuen/ außkommen: Hinwiederumb ist des Danaei und Dubravii Meinung nicht zuverwerffen/ daß sie </p> </div> </body> </text> </TEI> [128/0132]
get/ eine lange Zunge/ die sie ausserhalb deß Mundes tragen/ und einen Stachel in dem Bauch haben: imgleichen hörnichte Zähne und Augen/ so inwerts verborgen/ einen Magen so in einem Häutlein bestehet/ auff das dünneste zusammen gesetzet/ worinnen sie den versamleten Honig nicht allein behalten/ sondern auch kochen und saubern; die unterste Füslein haben 2. Häcklein/ welche sie gebrauchen/ zur Zeit des Ungewitters kleine Steine zu umbfassen/ und also ihren Leib im Gewicht zu halten/ das sie von dem Winde nicht zerstreuet
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oder hingerafft werden; Ihr Mist ist roth. Ob ihr König einen Stachel habe/ wie die andren Immen/ ohne welchen sie keinen Honig machen können/ und wo sie den verlieren/ sterben müssen/ ist bey meistentheils allen Naturkündigern zweifelhafft: Dahero sie Plinius allesambt herauß fordert/ die Gewißheit deßfals zu erweisen/ und ob er allein mit Großmühtigkeit bewaffnet sey/ oder ob die Natur ihme zwar einen Stachel gegebë/ dessen Gebrauch aber verwegert? So hat man auch keine Gewißheit von der Bienen ihrer Züchtung/ das aber ist ohnleugbar/ daß sie auß dem verfaulten Aaß der Stier/ Ochsen/ Kühe/ Kälber / auch zu Zeiten der todten Leuen/ außkommen: Hinwiederumb ist des Danaei und Dubravii Meinung nicht zuverwerffen/ daß sie
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Zitationshilfe: | Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz02_1678/132>, abgerufen am 16.07.2024. |