Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687.schuldigte sich/ aber vergeblich/ wurde also gefangen und mit den Händen auf den Rücken gebunden an den Orth gebracht/ da es geschehen war/ daselbst pflückte sie von selbigem Busch ein Blat ab/ und damit sie dem Richter desto besser zeigen möchte/ wie es hergangen/ und auff was Weise der Todte seine Zähne damit gerieben hatte/ that sie auch also/ fiel auch angesichts/ gleich dem vorigen/ todt zur Erden: Hierüber ließ der Richter diesen Salbeyen-Busch außgraben/ unter welchem eine grosse Kröte gefunden wurde/ so den Busch dermassen vergifftet hatte/ daß dieser beyder schleuniger Todt dadurch verursachet worden. Erasmus erzehlet eine sonderliche [Abbildung]Geschicht/ welche sich in Engeland zugetragen; daß nemblich ein Münch zur Sommerzeit einige Büschlein Bintzen geholet/ solche in seine Zelle zu legen / und selbe damit zu kühlen/ als er sich nach Mittag darauff schlaffen geleget / sihe/ da kreucht eine grosse Kröte darauß hervor/ spannet sich über seinen offenen Mund/ und hält ihm die obere Lippe mit den vorder- und die untere mit den Hinterfüssen streng offen: Als nun einige seiner Mitbrüder dazu gekommen / und diß elende Spectacul mit Verwunderung angesehen/ dorffte Niemand die Kröte / auß Beysorge/ daß durch ihr Gifft der Münch noch mehr möchte verletzet werden / von seinem Mund hinweg reissen. Endlich gaben einige den Rath/ man solte ihn Rücklings ans Fenster tragen/ alwo / zu grossem Glücke/ eine grosse Spinne saß; Sobald war dieses schuldigte sich/ aber vergeblich/ wurde also gefangen und mit den Händen auf den Rücken gebunden an den Orth gebracht/ da es geschehen war/ daselbst pflückte sie von selbigem Busch ein Blat ab/ und damit sie dem Richter desto besser zeigen möchte/ wie es hergangen/ und auff was Weise der Todte seine Zähne damit gerieben hatte/ that sie auch also/ fiel auch angesichts/ gleich dem vorigen/ todt zur Erden: Hierüber ließ der Richter diesen Salbeyen-Busch außgraben/ unter welchem eine grosse Kröte gefunden wurde/ so den Busch dermassen vergifftet hatte/ daß dieser beyder schleuniger Todt dadurch verursachet worden. Erasmus erzehlet eine sonderliche [Abbildung]Geschicht/ welche sich in Engeland zugetragen; daß nemblich ein Münch zur Sommerzeit einige Büschlein Bintzen geholet/ solche in seine Zelle zu legen / und selbe damit zu kühlen/ als er sich nach Mittag darauff schlaffen geleget / sihe/ da kreucht eine grosse Kröte darauß hervor/ spannet sich über seinen offenen Mund/ und hält ihm die obere Lippe mit den vorder- und die untere mit den Hinterfüssen streng offen: Als nun einige seiner Mitbrüder dazu gekommen / und diß elende Spectacul mit Verwunderung angesehen/ dorffte Niemand die Kröte / auß Beysorge/ daß durch ihr Gifft der Münch noch mehr möchte verletzet werden / von seinem Mund hinweg reissen. Endlich gaben einige den Rath/ man solte ihn Rücklings ans Fenster tragen/ alwo / zu grossem Glücke/ eine grosse Spinne saß; Sobald war dieses <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0128" n="124"/> schuldigte sich/ aber vergeblich/ wurde also gefangen und mit den Händen auf den Rücken gebunden an den Orth gebracht/ da es geschehen war/ daselbst pflückte sie von selbigem Busch ein Blat ab/ und damit sie dem Richter desto besser zeigen möchte/ wie es hergangen/ und auff was Weise der Todte seine Zähne damit gerieben hatte/ that sie auch also/ fiel auch angesichts/ gleich dem vorigen/ todt zur Erden: Hierüber ließ der Richter diesen Salbeyen-Busch außgraben/ unter welchem eine grosse Kröte gefunden wurde/ so den Busch dermassen vergifftet hatte/ daß dieser beyder schleuniger Todt dadurch verursachet worden.</p> <p>Erasmus erzehlet eine sonderliche</p> <figure/> <p>Geschicht/ welche sich in Engeland zugetragen; daß nemblich ein Münch zur Sommerzeit einige Büschlein Bintzen geholet/ solche in seine Zelle zu legen / und selbe damit zu kühlen/ als er sich nach Mittag darauff schlaffen geleget / sihe/ da kreucht eine grosse Kröte darauß hervor/ spannet sich über seinen offenen Mund/ und hält ihm die obere Lippe mit den vorder- und die untere mit den Hinterfüssen streng offen: Als nun einige seiner Mitbrüder dazu gekommen / und diß elende Spectacul mit Verwunderung angesehen/ dorffte Niemand die Kröte / auß Beysorge/ daß durch ihr Gifft der Münch noch mehr möchte verletzet werden / von seinem Mund hinweg reissen.</p> <p>Endlich gaben einige den Rath/ man solte ihn Rücklings ans Fenster tragen/ alwo / zu grossem Glücke/ eine grosse Spinne saß; Sobald war dieses </p> </div> </body> </text> </TEI> [124/0128]
schuldigte sich/ aber vergeblich/ wurde also gefangen und mit den Händen auf den Rücken gebunden an den Orth gebracht/ da es geschehen war/ daselbst pflückte sie von selbigem Busch ein Blat ab/ und damit sie dem Richter desto besser zeigen möchte/ wie es hergangen/ und auff was Weise der Todte seine Zähne damit gerieben hatte/ that sie auch also/ fiel auch angesichts/ gleich dem vorigen/ todt zur Erden: Hierüber ließ der Richter diesen Salbeyen-Busch außgraben/ unter welchem eine grosse Kröte gefunden wurde/ so den Busch dermassen vergifftet hatte/ daß dieser beyder schleuniger Todt dadurch verursachet worden.
Erasmus erzehlet eine sonderliche
[Abbildung]
Geschicht/ welche sich in Engeland zugetragen; daß nemblich ein Münch zur Sommerzeit einige Büschlein Bintzen geholet/ solche in seine Zelle zu legen / und selbe damit zu kühlen/ als er sich nach Mittag darauff schlaffen geleget / sihe/ da kreucht eine grosse Kröte darauß hervor/ spannet sich über seinen offenen Mund/ und hält ihm die obere Lippe mit den vorder- und die untere mit den Hinterfüssen streng offen: Als nun einige seiner Mitbrüder dazu gekommen / und diß elende Spectacul mit Verwunderung angesehen/ dorffte Niemand die Kröte / auß Beysorge/ daß durch ihr Gifft der Münch noch mehr möchte verletzet werden / von seinem Mund hinweg reissen.
Endlich gaben einige den Rath/ man solte ihn Rücklings ans Fenster tragen/ alwo / zu grossem Glücke/ eine grosse Spinne saß; Sobald war dieses
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