Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687.gleich als wenn es gedrähet wäre; solches Horn stehet gerade vor sich außgestrecket/ und ist etwa zwey/ drey / oder vier Fuß lang: Die Vorderfüsse sind den Maulthiers-Füssen gleich/ die hinterste sind mit drey scharffen Nägeln am ende der Klauen versehen/ welche einem Schwanen-Fuß nicht unähnlich/ und durch ein dünnes Häutlein unterschieden / und zusammen gehefftet. Das erste gleich oberhalb der Hinter-Pfoten hat drey Knobben/ der Leib ist länglicht/ und wol proportionirt/ die Brust ist breit/ der Kopff lang und dick / [Abbildung]woran er unter dem Maul einen Bart träget. Es länfft dieses Thier sehr schnell und geschwinde/ der gestalt daß wann es auff dem Lande ist/ es nicht kan eingeholet werden/ wie sehr man ihm auch nachjaget. Diß Thier ist ein Amphibion welches so wohl in dem Meer/ als auff dem Lande/ wie mehrentheils geschicht / leben kan. Auff dem Lande geht es mit den Seekühen in der Weyde/ und frisset Graß/ wann es aber im Meer oder Flüssen schwimmet/ fängt und ißt es Fische. Es wird seiner auch in H. Schrifft Meldung gethan; Diß Meerwunder oder Einhorn aber (wann mans also nennen mag) ist von den Schifleuthen umb den Mittag in Noua Zembla, wie auch an den eußer- gleich als wenn es gedrähet wäre; solches Horn stehet gerade vor sich außgestrecket/ und ist etwa zwey/ drey / oder vier Fuß lang: Die Vorderfüsse sind den Maulthiers-Füssen gleich/ die hinterste sind mit drey scharffen Nägeln am ende der Klauen versehen/ welche einem Schwanen-Fuß nicht unähnlich/ und durch ein dünnes Häutlein unterschieden / und zusammen gehefftet. Das erste gleich oberhalb der Hinter-Pfoten hat drey Knobben/ der Leib ist länglicht/ uñ wol proportionirt/ die Brust ist breit/ der Kopff lang und dick / [Abbildung]woran er unter dem Maul einen Bart träget. Es länfft dieses Thier sehr schnell und geschwinde/ der gestalt daß wann es auff dem Lande ist/ es nicht kan eingeholet werden/ wie sehr man ihm auch nachjaget. Diß Thier ist ein Amphibion welches so wohl in dem Meer/ als auff dem Lande/ wie mehrentheils geschicht / leben kan. Auff dem Lande geht es mit den Seekühen in der Weyde/ und frisset Graß/ wann es aber im Meer oder Flüssen schwimmet/ fängt und ißt es Fische. Es wird seiner auch in H. Schrifft Meldung gethan; Diß Meerwunder oder Einhorn aber (wann mans also nennen mag) ist von den Schifleuthen umb den Mittag in Noua Zembla, wie auch an den eußer- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0114" n="110"/> gleich als wenn es gedrähet wäre; solches Horn stehet gerade vor sich außgestrecket/ und ist etwa zwey/ drey / oder vier Fuß lang: Die Vorderfüsse sind den Maulthiers-Füssen gleich/ die hinterste sind mit drey scharffen Nägeln am ende der Klauen versehen/ welche einem Schwanen-Fuß nicht unähnlich/ und durch ein dünnes Häutlein unterschieden / und zusammen gehefftet.</p> <p>Das erste gleich oberhalb der Hinter-Pfoten hat drey Knobben/ der Leib ist länglicht/ uñ wol proportionirt/ die Brust ist breit/ der Kopff lang und dick /</p> <figure/> <p>woran er unter dem Maul einen Bart träget. Es länfft dieses Thier sehr schnell und geschwinde/ der gestalt daß wann es auff dem Lande ist/ es nicht kan eingeholet werden/ wie sehr man ihm auch nachjaget. Diß Thier ist ein Amphibion welches so wohl in dem Meer/ als auff dem Lande/ wie mehrentheils geschicht / leben kan. Auff dem Lande geht es mit den Seekühen in der Weyde/ und frisset Graß/ wann es aber im Meer oder Flüssen schwimmet/ fängt und ißt es Fische. Es wird seiner auch in H. Schrifft Meldung gethan; Diß Meerwunder oder Einhorn aber (wann mans also nennen mag) ist von den Schifleuthen umb den Mittag in Noua Zembla, wie auch an den eußer- </p> </div> </body> </text> </TEI> [110/0114]
gleich als wenn es gedrähet wäre; solches Horn stehet gerade vor sich außgestrecket/ und ist etwa zwey/ drey / oder vier Fuß lang: Die Vorderfüsse sind den Maulthiers-Füssen gleich/ die hinterste sind mit drey scharffen Nägeln am ende der Klauen versehen/ welche einem Schwanen-Fuß nicht unähnlich/ und durch ein dünnes Häutlein unterschieden / und zusammen gehefftet.
Das erste gleich oberhalb der Hinter-Pfoten hat drey Knobben/ der Leib ist länglicht/ uñ wol proportionirt/ die Brust ist breit/ der Kopff lang und dick /
[Abbildung]
woran er unter dem Maul einen Bart träget. Es länfft dieses Thier sehr schnell und geschwinde/ der gestalt daß wann es auff dem Lande ist/ es nicht kan eingeholet werden/ wie sehr man ihm auch nachjaget. Diß Thier ist ein Amphibion welches so wohl in dem Meer/ als auff dem Lande/ wie mehrentheils geschicht / leben kan. Auff dem Lande geht es mit den Seekühen in der Weyde/ und frisset Graß/ wann es aber im Meer oder Flüssen schwimmet/ fängt und ißt es Fische. Es wird seiner auch in H. Schrifft Meldung gethan; Diß Meerwunder oder Einhorn aber (wann mans also nennen mag) ist von den Schifleuthen umb den Mittag in Noua Zembla, wie auch an den eußer-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |