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Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687.

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sind bärtig/ etliche haben Locken an den Knien.

Von der Meer-Katzen Listigkeit und Geschwindigkeit/ werden sonderliche kurtzweilige Sachen erzehlet.

Wann eine von ihnen auff einen Baum klettert/ nimbt sie so viel Steine mit sich / als sie in der Pfoten halten kan/ auch wohl einige ins Manl: Damit werffen sie auff die Jägerhauffen/ wann sie auffhören zu schiessen/ tapffer loß.

Als ein gewisser Schütze mit einem krummen Pfeil auff einen alten Affen oder Meer-Katze anlegte/ stellte sich die Meer-Katze/ als wolte sie ihme den Schus außhalten: wie sie aber sahe/ daß er daß eine Aug zuthat/ und mit dem anderen auff sie ziehlte/ hat sie mit einem herab geworffenen Stein dem Schützen das Angesicht zerquetschet/ daß ihm die Zähne auß dem Munde gefallen: und mit diesem Steinwurff flog ihr zugleich der Pfeil durch den Leib.

Es meldet Johannes Ardenois, daß diese Thiere grosse Gemeinschafft und Umbgang mit den wilden Menschen haben/ mit ihnen umb Gelt spielen/ das Geträncke ihnen mit baarem Gelde bezahlen/ und ihre Mit-Spieler mit sich zum Trunck nötigen sollen.

Zu Hauana wahr unter den spielenden Soldaten ein Affe/ welcher auff denjenigen / der am meisten gewan/ Achtung gegeben/ und nicht von ihm weichen wollen/ biß er ihm von seinem Gewinst etwas mittheilte.

Als ers aber nicht thun wolte/ schlug ihn der Affe so lang mit Feusten/ biß er ihne eine Gabe zukommen ließ: Darauff lieff der Affe nach der Schencke/ reichte mit seiner Pfoten dem Weinschencken ein Gefäß/ daß er ihm etwas drein geben solte/ als solches voll wahr/ tranck ers auß/ und gab ihme dagegen das empfangene Gelt zur Bezahlung.

Es sind einige gefunden worden/ die dermassen abgerichtet waren/ daß ihr Herr ihnen Gelt anvertrauet/ und sie mit einem Krug/ Wein zu holen/ nach dem Wirthshauß geschickt. Wann sie dann daß Gelt davor gegeben/ und wieder nach Hause gekehret/ haben sie die Buben/ so sich auß Kurtzweil gestellet ob wolten sie ihnen den Wein/ abnehmen/ mit Steinen von sich gejaget.

Von dem Thier Laudi Verba.

DIs wundersame Thier hat eine wunderbahre Gestalt/ weit von seinem Nahmen unterschieden/ vornemlich wegen seiner seltsamen Bildung/ dann Laudi Verba soviel/ als ein löblich Wort/ bedeutet soll.

Sein Kopff ist dick mit Schuppen besetzet/ wie ein Fisch/ der Leib glatt

sind bärtig/ etliche haben Locken an den Knien.

Von der Meer-Katzen Listigkeit und Geschwindigkeit/ werden sonderliche kurtzweilige Sachen erzehlet.

Wann eine von ihnen auff einen Baum klettert/ nimbt sie so viel Steine mit sich / als sie in der Pfoten halten kan/ auch wohl einige ins Manl: Damit werffen sie auff die Jägerhauffen/ wann sie auffhören zu schiessen/ tapffer loß.

Als ein gewisser Schütze mit einem krummen Pfeil auff einen alten Affen oder Meer-Katze anlegte/ stellte sich die Meer-Katze/ als wolte sie ihme den Schus außhalten: wie sie aber sahe/ daß er daß eine Aug zuthat/ und mit dem anderen auff sie ziehlte/ hat sie mit einem herab geworffenen Stein dem Schützen das Angesicht zerquetschet/ daß ihm die Zähne auß dem Munde gefallen: und mit diesem Steinwurff flog ihr zugleich der Pfeil durch den Leib.

Es meldet Johannes Ardenois, daß diese Thiere grosse Gemeinschafft und Umbgang mit den wilden Menschen haben/ mit ihnen umb Gelt spielen/ das Geträncke ihnen mit baarem Gelde bezahlen/ und ihre Mit-Spieler mit sich zum Trunck nötigen sollen.

Zu Hauana wahr unter den spielenden Soldaten ein Affe/ welcher auff denjenigen / der am meisten gewan/ Achtung gegeben/ und nicht von ihm weichen wollen/ biß er ihm von seinem Gewinst etwas mittheilte.

Als ers aber nicht thun wolte/ schlug ihn der Affe so lang mit Feusten/ biß er ihne eine Gabe zukommen ließ: Darauff lieff der Affe nach der Schencke/ reichte mit seiner Pfoten dem Weinschencken ein Gefäß/ daß er ihm etwas drein geben solte/ als solches voll wahr/ tranck ers auß/ und gab ihme dagegen das empfangene Gelt zur Bezahlung.

Es sind einige gefunden worden/ die dermassen abgerichtet waren/ daß ihr Herr ihnen Gelt anvertrauet/ und sie mit einem Krug/ Wein zu holen/ nach dem Wirthshauß geschickt. Wann sie dann daß Gelt davor gegeben/ und wieder nach Hause gekehret/ haben sie die Buben/ so sich auß Kurtzweil gestellet ob wolten sie ihnen den Wein/ abnehmen/ mit Steinen von sich gejaget.

Von dem Thier Laudi Verba.

DIs wundersame Thier hat eine wunderbahre Gestalt/ weit von seinem Nahmen unterschieden/ vornemlich wegen seiner seltsamen Bildung/ dann Laudi Verba soviel/ als ein löblich Wort/ bedeutet soll.

Sein Kopff ist dick mit Schuppen besetzet/ wie ein Fisch/ der Leib glatt

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        <p>Als ers aber nicht thun wolte/ schlug ihn der Affe so lang mit Feusten/ biß er                      ihne eine Gabe zukommen ließ: Darauff lieff der Affe nach der Schencke/ reichte                      mit seiner Pfoten dem Weinschencken ein Gefäß/ daß er ihm etwas drein geben                      solte/ als solches voll wahr/ tranck ers auß/ und gab ihme dagegen das                      empfangene Gelt zur Bezahlung.</p>
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[101/0105] sind bärtig/ etliche haben Locken an den Knien. Von der Meer-Katzen Listigkeit und Geschwindigkeit/ werden sonderliche kurtzweilige Sachen erzehlet. Wann eine von ihnen auff einen Baum klettert/ nimbt sie so viel Steine mit sich / als sie in der Pfoten halten kan/ auch wohl einige ins Manl: Damit werffen sie auff die Jägerhauffen/ wann sie auffhören zu schiessen/ tapffer loß. Als ein gewisser Schütze mit einem krummen Pfeil auff einen alten Affen oder Meer-Katze anlegte/ stellte sich die Meer-Katze/ als wolte sie ihme den Schus außhalten: wie sie aber sahe/ daß er daß eine Aug zuthat/ und mit dem anderen auff sie ziehlte/ hat sie mit einem herab geworffenen Stein dem Schützen das Angesicht zerquetschet/ daß ihm die Zähne auß dem Munde gefallen: und mit diesem Steinwurff flog ihr zugleich der Pfeil durch den Leib. Es meldet Johannes Ardenois, daß diese Thiere grosse Gemeinschafft und Umbgang mit den wilden Menschen haben/ mit ihnen umb Gelt spielen/ das Geträncke ihnen mit baarem Gelde bezahlen/ und ihre Mit-Spieler mit sich zum Trunck nötigen sollen. Zu Hauana wahr unter den spielenden Soldaten ein Affe/ welcher auff denjenigen / der am meisten gewan/ Achtung gegeben/ und nicht von ihm weichen wollen/ biß er ihm von seinem Gewinst etwas mittheilte. Als ers aber nicht thun wolte/ schlug ihn der Affe so lang mit Feusten/ biß er ihne eine Gabe zukommen ließ: Darauff lieff der Affe nach der Schencke/ reichte mit seiner Pfoten dem Weinschencken ein Gefäß/ daß er ihm etwas drein geben solte/ als solches voll wahr/ tranck ers auß/ und gab ihme dagegen das empfangene Gelt zur Bezahlung. Es sind einige gefunden worden/ die dermassen abgerichtet waren/ daß ihr Herr ihnen Gelt anvertrauet/ und sie mit einem Krug/ Wein zu holen/ nach dem Wirthshauß geschickt. Wann sie dann daß Gelt davor gegeben/ und wieder nach Hause gekehret/ haben sie die Buben/ so sich auß Kurtzweil gestellet ob wolten sie ihnen den Wein/ abnehmen/ mit Steinen von sich gejaget. Von dem Thier Laudi Verba. DIs wundersame Thier hat eine wunderbahre Gestalt/ weit von seinem Nahmen unterschieden/ vornemlich wegen seiner seltsamen Bildung/ dann Laudi Verba soviel/ als ein löblich Wort/ bedeutet soll. Sein Kopff ist dick mit Schuppen besetzet/ wie ein Fisch/ der Leib glatt

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz02_1678/105>, abgerufen am 22.12.2024.