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Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687.

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auff einige alte zerrissene Lumpen gebunden.

Zur Fischerey gebrauchen sie Kahnen/ so von einem Stam oder Baum durchs Feur ausgehölet seyn. Ihre Waffen pflegen Bogen und Pfeile zu seyn/ bey etlichen wird ein Streithammer theils von Holtz/ theils von Eisen gefunden; allein durch die Hollander und Engelschen seyn sie zur Käutniß und Gebrauch der Flinten und Schnaphanen/ des Krauts und Lohts gelanget/ also/ daß sie eben mit dem Messer / welches sie ihnen durch ihre alzubegierige Gewinst sucht und Kauffhandel in ihre Hände gegeben/ nun zum öfftern beschädiget und bekrieget werden.

Die Männer nehmen die Jagt/ das Fischen und den Krieg in acht; die Frawen aber hawen Holtz/ bauen das Land/ pflantzen Mays/ und versehen das Haußwerck/ und müssen den Männern/ außerhalb was die Jagt/ Fischerey/ und den Krieg betrifft/ zu dienste seyn. Die Männer seyn wieder ihre Frauen sehr Argwöhnisch/ und nehmen daher dieselbe sehr genaw in acht/ auff das ihr Nest nicht beflecket werde.

Man verspüret bey ihnen keinen Gottesdienst/ doch bekennen sie gleichwol/ daß einer ist/ der Sackimachi genennet wird/ und ihnen kein Leid thue. Sie fürchten sich sehr für den Teuffel/ welchen sie Mamtto oder Menetto nennen / doch sie verehren ihn nicht mit eußerlichen Ceremonien/ wie die in Africa thun; jedoch aber wird er in schweren wichtigen Sachen/ und zur Kriegeszeit auff folgende Weise zu raht gefraget: Es versamlen sich diese Wilden von allen Orten und E[unleserliches Material]den/ und Kintecayen daß ist/ tantzen und springen/ alsdann fält ein Sausewind in halben Schwindel zur Erden nieder/ machet ein hauffen seltzamer Grimmatschen/ das ihm das Maul davon schäumet: dann/ sagen sie / kombt der Teuffel in gestalt eines schwartzen Hundes/ und bläset ihm diß oder das in seine Ohren. Was nun dieser/ nachdem er wider zu sich selber kommen / aussagt/ daran wird im geringesten nicht gezweifelt/ und als eine göttliche Außsage auf und angenommen.

Von der Aufferstehung der Todten halten sie vor gewiß/ daß/ die sich wohl verhalten haben/ gegen Süiden unter einen temperirten Climate wieder aufftehen sollen; Die aber übel gelebet haben/ sollen in einem Busche herumb schweben / deren Stimme und verzweistendes Geschrey sie bey der Nacht und zu Unzeiten offtmahls sollen hören.

auff einige alte zerrissene Lumpen gebunden.

Zur Fischerey gebrauchen sie Kahnen/ so von einem Stam oder Baum durchs Feur ausgehölet seyn. Ihre Waffen pflegen Bogen und Pfeile zu seyn/ bey etlichen wird ein Streithammer theils von Holtz/ theils von Eisen gefunden; allein durch die Hollander und Engelschen seyn sie zur Käutniß und Gebrauch der Flinten und Schnaphanen/ des Krauts und Lohts gelanget/ also/ daß sie eben mit dem Messer / welches sie ihnen durch ihre alzubegierige Gewinst sucht und Kauffhandel in ihre Hände gegeben/ nun zum öfftern beschädiget und bekrieget werden.

Die Männer nehmen die Jagt/ das Fischen und den Krieg in acht; die Frawen aber hawen Holtz/ bauen das Land/ pflantzen Mays/ uñ versehen das Haußwerck/ und müssen den Männern/ außerhalb was die Jagt/ Fischerey/ und den Krieg betrifft/ zu dienste seyn. Die Männer seyn wieder ihre Frauen sehr Argwöhnisch/ und nehmen daher dieselbe sehr genaw in acht/ auff das ihr Nest nicht beflecket werde.

Man verspüret bey ihnen keinen Gottesdienst/ doch bekennen sie gleichwol/ daß einer ist/ der Sackimachi genennet wird/ und ihnen kein Leid thue. Sie fürchten sich sehr für den Teuffel/ welchen sie Mamtto oder Menetto nennen / doch sie verehren ihn nicht mit eußerlichen Ceremonien/ wie die in Africa thun; jedoch aber wird er in schweren wichtigen Sachen/ und zur Kriegeszeit auff folgende Weise zu raht gefraget: Es versamlen sich diese Wilden von allen Orten uñ E[unleserliches Material]den/ und Kintecayen daß ist/ tantzen und springen/ alsdann fält ein Sausewind in halben Schwindel zur Erden nieder/ machet ein hauffen seltzamer Grimmatschen/ das ihm das Maul davon schäumet: dann/ sagen sie / kombt der Teuffel in gestalt eines schwartzen Hundes/ und bläset ihm diß oder das in seine Ohren. Was nun dieser/ nachdem er wider zu sich selber kommen / aussagt/ daran wird im geringesten nicht gezweifelt/ und als eine göttliche Außsage auf und angenommen.

Von der Aufferstehung der Todten halten sie vor gewiß/ daß/ die sich wohl verhalten haben/ gegen Süiden unter einen temperirten Climate wieder aufftehen sollen; Die aber übel gelebet haben/ sollen in einem Busche herumb schweben / deren Stimme und verzweistendes Geschrey sie bey der Nacht und zu Unzeiten offtmahls sollen hören.

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[63/0075] auff einige alte zerrissene Lumpen gebunden. Zur Fischerey gebrauchen sie Kahnen/ so von einem Stam oder Baum durchs Feur ausgehölet seyn. Ihre Waffen pflegen Bogen und Pfeile zu seyn/ bey etlichen wird ein Streithammer theils von Holtz/ theils von Eisen gefunden; allein durch die Hollander und Engelschen seyn sie zur Käutniß und Gebrauch der Flinten und Schnaphanen/ des Krauts und Lohts gelanget/ also/ daß sie eben mit dem Messer / welches sie ihnen durch ihre alzubegierige Gewinst sucht und Kauffhandel in ihre Hände gegeben/ nun zum öfftern beschädiget und bekrieget werden. Die Männer nehmen die Jagt/ das Fischen und den Krieg in acht; die Frawen aber hawen Holtz/ bauen das Land/ pflantzen Mays/ uñ versehen das Haußwerck/ und müssen den Männern/ außerhalb was die Jagt/ Fischerey/ und den Krieg betrifft/ zu dienste seyn. Die Männer seyn wieder ihre Frauen sehr Argwöhnisch/ und nehmen daher dieselbe sehr genaw in acht/ auff das ihr Nest nicht beflecket werde. Man verspüret bey ihnen keinen Gottesdienst/ doch bekennen sie gleichwol/ daß einer ist/ der Sackimachi genennet wird/ und ihnen kein Leid thue. Sie fürchten sich sehr für den Teuffel/ welchen sie Mamtto oder Menetto nennen / doch sie verehren ihn nicht mit eußerlichen Ceremonien/ wie die in Africa thun; jedoch aber wird er in schweren wichtigen Sachen/ und zur Kriegeszeit auff folgende Weise zu raht gefraget: Es versamlen sich diese Wilden von allen Orten uñ E_ den/ und Kintecayen daß ist/ tantzen und springen/ alsdann fält ein Sausewind in halben Schwindel zur Erden nieder/ machet ein hauffen seltzamer Grimmatschen/ das ihm das Maul davon schäumet: dann/ sagen sie / kombt der Teuffel in gestalt eines schwartzen Hundes/ und bläset ihm diß oder das in seine Ohren. Was nun dieser/ nachdem er wider zu sich selber kommen / aussagt/ daran wird im geringesten nicht gezweifelt/ und als eine göttliche Außsage auf und angenommen. Von der Aufferstehung der Todten halten sie vor gewiß/ daß/ die sich wohl verhalten haben/ gegen Süiden unter einen temperirten Climate wieder aufftehen sollen; Die aber übel gelebet haben/ sollen in einem Busche herumb schweben / deren Stimme und verzweistendes Geschrey sie bey der Nacht und zu Unzeiten offtmahls sollen hören.

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz01_1678/75>, abgerufen am 22.11.2024.