Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687.

Bild:
<< vorherige Seite

sen sie mit rohter Farbe/ welches sie vor eine Zierde halten; Ihre Haare lassen sie lang wachsen/ die Frauen aber schneiden es ab/ außerhalb am Vorhaubt und über den Ohren.

Ihre Kahnen machen sie auß Bast oder Rinden von den Bäumen/ welche sie mit Riemen/ auß den Rücken der Rauchen-Fellen geschnitten/ sehr feste wissen an einander zu fügen/ also das kein/ oder je gar wenig Wasser durch die zusammenfügung lechtzen kan. Sie seynd gestalt wie ein halber Mond/ hinten und forn krum gebogen.

[Abbildung]

An statt der Äxten/ Beylen und Messer gebrauchen sie grosse Muschel-Schalen / welche sie auff Steinen so scharff schleiffen/ daß sie nicht allein damit daß Holtz/ sondern auch Beine und Knochen von einander kleuben.

Sie gebrauchen zu ihren Gewehr Bogen und Pfeile/ deren Spitze sie mit scharffen Holtz/ Knochen oder Steinen versehen: hierneben gebrauchen sie auch die Schleuder. Von dem Europäischen Gewehr haben sie keine Wissenschafft/ vermeinen daß man mit einem Degen oder Musquet keinen Schaden thun

sen sie mit rohter Farbe/ welches sie vor eine Zierde halten; Ihre Haare lassen sie lang wachsen/ die Frauen aber schneiden es ab/ außerhalb am Vorhaubt und über den Ohren.

Ihre Kahnen machen sie auß Bast oder Rinden von den Bäumen/ welche sie mit Riemen/ auß den Rücken der Rauchen-Fellen geschnitten/ sehr feste wissen an einander zu fügen/ also das kein/ oder je gar wenig Wasser durch die zusammenfügung lechtzen kan. Sie seynd gestalt wie ein halber Mond/ hinten und forn krum gebogen.

[Abbildung]

An statt der Äxten/ Beylen und Messer gebrauchen sie grosse Muschel-Schalen / welche sie auff Steinen so scharff schleiffen/ daß sie nicht allein damit daß Holtz/ sondern auch Beine und Knochen von einander kleuben.

Sie gebrauchen zu ihren Gewehr Bogen und Pfeile/ deren Spitze sie mit scharffen Holtz/ Knochen oder Steinen versehen: hierneben gebrauchen sie auch die Schleuder. Von dem Europäischen Gewehr haben sie keine Wissenschafft/ vermeinen daß man mit einem Degen oder Musquet keinen Schaden thun

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0069" n="57"/>
sen                      sie mit rohter Farbe/ welches sie vor eine Zierde halten; Ihre Haare lassen sie                      lang wachsen/ die Frauen aber schneiden es ab/ außerhalb am Vorhaubt und über                      den Ohren.</p>
        <p>Ihre Kahnen machen sie auß Bast oder Rinden von den Bäumen/ welche sie mit                      Riemen/ auß den Rücken der Rauchen-Fellen geschnitten/ sehr feste wissen an                      einander zu fügen/ also das kein/ oder je gar wenig Wasser durch die                      zusammenfügung lechtzen kan. Sie seynd gestalt wie ein halber Mond/ hinten und                      forn krum gebogen.</p>
        <figure/>
        <p>An statt der Äxten/ Beylen und Messer gebrauchen sie grosse Muschel-Schalen /                      welche sie auff Steinen so scharff schleiffen/ daß sie nicht allein damit daß                      Holtz/ sondern auch Beine und Knochen von einander kleuben.</p>
        <p>Sie gebrauchen zu ihren Gewehr Bogen und Pfeile/ deren Spitze sie mit scharffen                      Holtz/ Knochen oder Steinen versehen: hierneben gebrauchen sie auch die                      Schleuder. Von dem Europäischen Gewehr haben sie keine Wissenschafft/ vermeinen                      daß man mit einem Degen oder Musquet keinen Schaden thun
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[57/0069] sen sie mit rohter Farbe/ welches sie vor eine Zierde halten; Ihre Haare lassen sie lang wachsen/ die Frauen aber schneiden es ab/ außerhalb am Vorhaubt und über den Ohren. Ihre Kahnen machen sie auß Bast oder Rinden von den Bäumen/ welche sie mit Riemen/ auß den Rücken der Rauchen-Fellen geschnitten/ sehr feste wissen an einander zu fügen/ also das kein/ oder je gar wenig Wasser durch die zusammenfügung lechtzen kan. Sie seynd gestalt wie ein halber Mond/ hinten und forn krum gebogen. [Abbildung] An statt der Äxten/ Beylen und Messer gebrauchen sie grosse Muschel-Schalen / welche sie auff Steinen so scharff schleiffen/ daß sie nicht allein damit daß Holtz/ sondern auch Beine und Knochen von einander kleuben. Sie gebrauchen zu ihren Gewehr Bogen und Pfeile/ deren Spitze sie mit scharffen Holtz/ Knochen oder Steinen versehen: hierneben gebrauchen sie auch die Schleuder. Von dem Europäischen Gewehr haben sie keine Wissenschafft/ vermeinen daß man mit einem Degen oder Musquet keinen Schaden thun

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz01_1678
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz01_1678/69
Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz01_1678/69>, abgerufen am 28.11.2024.