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Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687.

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weil dieselbe derjenige/ der sie zur Frauen begeheret/ von den Eltern um Ochsen/ Schaffe oder etwas anders erkauffen muß.

Den Frembdlingen lassen sie nicht zu in ihre Wohnung zu treten/ gestatten ihnen auch nicht mit ihren Frauen zu reden/ welches ihre argwöhnische Art andeutet; Wann sie aber dieselbe jemandten zeigen wollen/ machen sie ein sonderlich Gethön/ so dem Blöcken der Kühe und Ochsen sehr gleichet/ worauff die Frauen in guter Ordnung zum vorschein kommen/ und von Stund an auff ihre Knie niederfallen.

Ihr meister Reichthumb bestehet in überfluß von grossen und kleinen Vieh/ damit sie auch sorgfältig umb gehen.

Die Chileser sein gute unverzagete Krieges-Leute/ und führen den Krieg auff eine gantz andere Weise/ als andere wilde Leute; Dann im Streit ordiniren sie ihre Trouppen bey nahe auff dieselbe Manier/ wie die Europäer: Sie halten scharffe Krieges disciplin; haben auch gute Wissenschafft ihr Lager zubeschantzen/ ihren Feinden Hinterlagen zu legen/ Städte zu belagern und zu stürmen. Sie seyn der Hispanier Tod-Feinde/ welche auch oftermals viele Niederlagen von ihnen erlitten.

Ihre Waffen seyn Pfeile und Bogen/ und lange Spiesse. Ihre Sturmhauben/ Schilde und Brust-Waffen/ seyn auß den Rücke von rauhe Leder gemachet. Das Gewehr so sie von den erschlagenen Hispaniern bekommen haben/ wissen sie auch wohl zu gebrauchen.

Von ihren Gottes-Dienst/ oder desselben übung/ hat man nichts können vernehmen / doch ist wohl gläublich/ daß sie/ gleich andern Einwohnern in America / Götzen-Diener seyn.

Von den Magellanern.

DIe Magellaner seyn die Einwohner der Cüste/ ohnweit der Strasse Magellanes/ in dem Süder-Theil von America gelegen. Sie seyn ein wüst und unsittsam Volck / etliche mittelmässiger/ andere grösserer Statur/ auffwachsend in die Länge biß 10. oder II. Fuß. Diese seyn sehr starck/ so daß sie die dickesten Äste von den Bäumen mit weniger mühe abrücken/ und etliche Schritte weit/ als ein leichtes Höltzlein/ wegwerffen.

Im Sommer gehen sie gantz nacked/ doch etliche bedecken ihre Scham mit rauhen Fellen/ und umbhangen die Schultern und den Rücken mit eben selbigen Fellen.

Ihren Leib bemahlen und beschmeis-

weil dieselbe derjenige/ der sie zur Frauen begeheret/ von den Eltern um Ochsen/ Schaffe oder etwas anders erkauffen muß.

Den Frembdlingen lassen sie nicht zu in ihre Wohnung zu treten/ gestatten ihnen auch nicht mit ihren Frauen zu reden/ welches ihre argwöhnische Art andeutet; Wann sie aber dieselbe jemandten zeigen wollen/ machen sie ein sonderlich Gethön/ so dem Blöcken der Kühe und Ochsen sehr gleichet/ worauff die Frauen in guter Ordnung zum vorschein kommen/ und von Stund an auff ihre Knie niederfallen.

Ihr meister Reichthumb bestehet in überfluß von grossen und kleinen Vieh/ damit sie auch sorgfältig umb gehen.

Die Chileser sein gute unverzagete Krieges-Leute/ und führen den Krieg auff eine gantz andere Weise/ als andere wilde Leute; Dann im Streit ordiniren sie ihre Trouppen bey nahe auff dieselbe Manier/ wie die Europäer: Sie halten scharffe Krieges disciplin; haben auch gute Wissenschafft ihr Lager zubeschantzen/ ihren Feinden Hinterlagen zu legen/ Städte zu belagern und zu stürmen. Sie seyn der Hispanier Tod-Feinde/ welche auch oftermals viele Niederlagen von ihnen erlitten.

Ihre Waffen seyn Pfeile und Bogen/ und lange Spiesse. Ihre Sturmhauben/ Schilde und Brust-Waffen/ seyn auß den Rückë von rauhë Leder gemachet. Das Gewehr so sie von den erschlagenen Hispaniern bekommen haben/ wissen sie auch wohl zu gebrauchen.

Von ihren Gottes-Dienst/ oder desselben übung/ hat man nichts können vernehmen / doch ist wohl gläublich/ daß sie/ gleich andern Einwohnern in America / Götzen-Diener seyn.

Von den Magellanern.

DIe Magellaner seyn die Einwohner der Cüste/ ohnweit der Strasse Magellanes/ in dem Süder-Theil von America gelegen. Sie seyn ein wüst und unsittsam Volck / etliche mittelmässiger/ andere grösserer Statur/ auffwachsend in die Länge biß 10. oder II. Fuß. Diese seyn sehr starck/ so daß sie die dickesten Äste von den Bäumen mit weniger mühe abrücken/ und etliche Schritte weit/ als ein leichtes Höltzlein/ wegwerffen.

Im Sommer gehen sie gantz nacked/ doch etliche bedecken ihre Scham mit rauhen Fellen/ und umbhangen die Schultern und den Rücken mit eben selbigen Fellen.

Ihren Leib bemahlen und beschmeis-

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[56/0068] weil dieselbe derjenige/ der sie zur Frauen begeheret/ von den Eltern um Ochsen/ Schaffe oder etwas anders erkauffen muß. Den Frembdlingen lassen sie nicht zu in ihre Wohnung zu treten/ gestatten ihnen auch nicht mit ihren Frauen zu reden/ welches ihre argwöhnische Art andeutet; Wann sie aber dieselbe jemandten zeigen wollen/ machen sie ein sonderlich Gethön/ so dem Blöcken der Kühe und Ochsen sehr gleichet/ worauff die Frauen in guter Ordnung zum vorschein kommen/ und von Stund an auff ihre Knie niederfallen. Ihr meister Reichthumb bestehet in überfluß von grossen und kleinen Vieh/ damit sie auch sorgfältig umb gehen. Die Chileser sein gute unverzagete Krieges-Leute/ und führen den Krieg auff eine gantz andere Weise/ als andere wilde Leute; Dann im Streit ordiniren sie ihre Trouppen bey nahe auff dieselbe Manier/ wie die Europäer: Sie halten scharffe Krieges disciplin; haben auch gute Wissenschafft ihr Lager zubeschantzen/ ihren Feinden Hinterlagen zu legen/ Städte zu belagern und zu stürmen. Sie seyn der Hispanier Tod-Feinde/ welche auch oftermals viele Niederlagen von ihnen erlitten. Ihre Waffen seyn Pfeile und Bogen/ und lange Spiesse. Ihre Sturmhauben/ Schilde und Brust-Waffen/ seyn auß den Rückë von rauhë Leder gemachet. Das Gewehr so sie von den erschlagenen Hispaniern bekommen haben/ wissen sie auch wohl zu gebrauchen. Von ihren Gottes-Dienst/ oder desselben übung/ hat man nichts können vernehmen / doch ist wohl gläublich/ daß sie/ gleich andern Einwohnern in America / Götzen-Diener seyn. Von den Magellanern. DIe Magellaner seyn die Einwohner der Cüste/ ohnweit der Strasse Magellanes/ in dem Süder-Theil von America gelegen. Sie seyn ein wüst und unsittsam Volck / etliche mittelmässiger/ andere grösserer Statur/ auffwachsend in die Länge biß 10. oder II. Fuß. Diese seyn sehr starck/ so daß sie die dickesten Äste von den Bäumen mit weniger mühe abrücken/ und etliche Schritte weit/ als ein leichtes Höltzlein/ wegwerffen. Im Sommer gehen sie gantz nacked/ doch etliche bedecken ihre Scham mit rauhen Fellen/ und umbhangen die Schultern und den Rücken mit eben selbigen Fellen. Ihren Leib bemahlen und beschmeis-

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz01_1678/68>, abgerufen am 22.11.2024.