Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687.Von den Völckern in Virginia. DIe Einwohner in Virginia seyn starck und geschlang von Gliedern/ zu allerhand Ungemach und kälte zu ertragen wol gewohnet/ furchtsam/ zornig/ gehässig von Natur/ doch wieder die Art der wilden Leute sehr klug/ sehr fleissig und geschwind ein Ding zu begreiffen. Die Männer lassen das Haar an der einen Seite des Haubtes durch die Frauen mit Schilff abschaben/ an der andern Seiten aber lang wachsen/ die Frauen scheren das Haar auff verschiedene weise/ nach dem Stand ihres Alters/ jedoch lassen sie mehrentheils an der einen Seiten lange Locken herunten hangen. Des Winters bedecken sie ihren [Abbildung]Leib mit Viehe-Fellen/ etliche der vornehmesten tragen Kleider/ auff die weise unserer Mäntel/ so von Pfawen-Federn sehr artig seyn zusammen gefüget. Die Frauen haben allezeit den Bauch und die Scham bedeckt/ und die Beine/ Hände und Angesicht mit schwartzen Flecken/ oder Gestalten der wilden Thiere oder Schlangen bemahlet. Die Ohren haben sie mehr entheils an dreyen Orten durchbohret/ um einige Schneusterey darein zubefästigen. Endlich je greßlicher und abscheulicher sie bekleidet seyn/ je Von den Völckern in Virginia. DIe Einwohner in Virginia seyn starck und geschlang von Gliedern/ zu allerhand Ungemach und kälte zu ertragen wol gewohnet/ furchtsam/ zornig/ gehässig von Natur/ doch wieder die Art der wilden Leute sehr klug/ sehr fleissig und geschwind ein Ding zu begreiffen. Die Männer lassen das Haar an der einen Seite des Haubtes durch die Frauen mit Schilff abschaben/ an der andern Seiten aber lang wachsen/ die Frauen scheren das Haar auff verschiedene weise/ nach dem Stand ihres Alters/ jedoch lassen sie mehrentheils an der einen Seiten lange Locken herunten hangen. Des Winters bedecken sie ihren [Abbildung]Leib mit Viehe-Fellen/ etliche der vornehmesten tragen Kleider/ auff die weise unserer Mäntel/ so von Pfawen-Federn sehr artig seyn zusammen gefüget. Die Frauen haben allezeit den Bauch und die Scham bedeckt/ und die Beine/ Hände und Angesicht mit schwartzen Flecken/ oder Gestalten der wilden Thiere oder Schlangen bemahlet. Die Ohren haben sie mehr entheils an dreyen Orten durchbohret/ um einige Schneusterey darein zubefästigen. Endlich je greßlicher und abscheulicher sie bekleidet seyn/ je <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0063" n="51"/> </div> <div> <head>Von den Völckern in Virginia.</head> <p>DIe Einwohner in Virginia seyn starck und geschlang von Gliedern/ zu allerhand Ungemach und kälte zu ertragen wol gewohnet/ furchtsam/ zornig/ gehässig von Natur/ doch wieder die Art der wilden Leute sehr klug/ sehr fleissig und geschwind ein Ding zu begreiffen.</p> <p>Die Männer lassen das Haar an der einen Seite des Haubtes durch die Frauen mit Schilff abschaben/ an der andern Seiten aber lang wachsen/ die Frauen scheren das Haar auff verschiedene weise/ nach dem Stand ihres Alters/ jedoch lassen sie mehrentheils an der einen Seiten lange Locken herunten hangen.</p> <p>Des Winters bedecken sie ihren</p> <figure/> <p>Leib mit Viehe-Fellen/ etliche der vornehmesten tragen Kleider/ auff die weise unserer Mäntel/ so von Pfawen-Federn sehr artig seyn zusammen gefüget. Die Frauen haben allezeit den Bauch und die Scham bedeckt/ und die Beine/ Hände und Angesicht mit schwartzen Flecken/ oder Gestalten der wilden Thiere oder Schlangen bemahlet. Die Ohren haben sie mehr entheils an dreyen Orten durchbohret/ um einige Schneusterey darein zubefästigen. Endlich je greßlicher und abscheulicher sie bekleidet seyn/ je </p> </div> </body> </text> </TEI> [51/0063]
Von den Völckern in Virginia. DIe Einwohner in Virginia seyn starck und geschlang von Gliedern/ zu allerhand Ungemach und kälte zu ertragen wol gewohnet/ furchtsam/ zornig/ gehässig von Natur/ doch wieder die Art der wilden Leute sehr klug/ sehr fleissig und geschwind ein Ding zu begreiffen.
Die Männer lassen das Haar an der einen Seite des Haubtes durch die Frauen mit Schilff abschaben/ an der andern Seiten aber lang wachsen/ die Frauen scheren das Haar auff verschiedene weise/ nach dem Stand ihres Alters/ jedoch lassen sie mehrentheils an der einen Seiten lange Locken herunten hangen.
Des Winters bedecken sie ihren
[Abbildung]
Leib mit Viehe-Fellen/ etliche der vornehmesten tragen Kleider/ auff die weise unserer Mäntel/ so von Pfawen-Federn sehr artig seyn zusammen gefüget. Die Frauen haben allezeit den Bauch und die Scham bedeckt/ und die Beine/ Hände und Angesicht mit schwartzen Flecken/ oder Gestalten der wilden Thiere oder Schlangen bemahlet. Die Ohren haben sie mehr entheils an dreyen Orten durchbohret/ um einige Schneusterey darein zubefästigen. Endlich je greßlicher und abscheulicher sie bekleidet seyn/ je
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