Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687.Von den Böhemern. DIe Einwohner des Königreichs Böhemen sey an Gestalt des Leibes den Teutschen nicht ungleich/ mit welchen auch die Manns-Personen in der Kleidung bey nahe übereinkommen/ außgenommen das gemeine Volck/ welche kurtze gekrauselte Schürtzen mitten umb den Leib binden. Die Frawen seyn nach ihrer Weise köstlich außgeputzt/ tragen überhalb dem Brustleibichen und Röcken kurtze Mäntelchen umb die Schultern. Das Haupt verzieren sie mit einer sammiten/ oder von güldenen Lacken zubereiteten/ und mit schönen [Abbildung]Bundwerck durchgefutterten Mützen. Sie reden mehrentheils/ außerhalb einigen/ so die teutsche Sprache beliebet / die schlavonische oder wendische Sprache/ welche bey einigen in sohohen aestime, daß sie dieselbe nebst der Hebreischen/ griechischen/ lateinischen und teutschen unter die Haupt-Sprachen Von den Böhemern. DIe Einwohner des Königreichs Böhemen sey an Gestalt des Leibes den Teutschen nicht ungleich/ mit welchen auch die Manns-Personen in der Kleidung bey nahe übereinkommen/ außgenommen das gemeine Volck/ welche kurtze gekrauselte Schürtzen mitten umb den Leib binden. Die Frawen seyn nach ihrer Weise köstlich außgeputzt/ tragen überhalb dem Brustleibichen und Röcken kurtze Mäntelchen umb die Schultern. Das Haupt verzieren sie mit einer sammiten/ oder von güldenen Lacken zubereiteten/ und mit schönen [Abbildung]Bundwerck durchgefutterten Mützen. Sie reden mehrentheils/ außerhalb einigen/ so die teutsche Sprache beliebet / die schlavonische oder wendische Sprache/ welche bey einigen in sohohen aestime, daß sie dieselbe nebst der Hebreischen/ griechischen/ lateinischen und teutschen unter die Haupt-Sprachen <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0101" n="89"/> </div> <div> <head>Von den Böhemern.</head> <p>DIe Einwohner des Königreichs Böhemen sey an Gestalt des Leibes den Teutschen nicht ungleich/ mit welchen auch die Manns-Personen in der Kleidung bey nahe übereinkommen/ außgenommen das gemeine Volck/ welche kurtze gekrauselte Schürtzen mitten umb den Leib binden. Die Frawen seyn nach ihrer Weise köstlich außgeputzt/ tragen überhalb dem Brustleibichen und Röcken kurtze Mäntelchen umb die Schultern. Das Haupt verzieren sie mit einer sammiten/ oder von güldenen Lacken zubereiteten/ und mit schönen</p> <figure/> <p>Bundwerck durchgefutterten Mützen.</p> <p>Sie reden mehrentheils/ außerhalb einigen/ so die teutsche Sprache beliebet / die schlavonische oder wendische Sprache/ welche bey einigen in sohohen aestime, daß sie dieselbe nebst der Hebreischen/ griechischen/ lateinischen und teutschen unter die Haupt-Sprachen </p> </div> </body> </text> </TEI> [89/0101]
Von den Böhemern. DIe Einwohner des Königreichs Böhemen sey an Gestalt des Leibes den Teutschen nicht ungleich/ mit welchen auch die Manns-Personen in der Kleidung bey nahe übereinkommen/ außgenommen das gemeine Volck/ welche kurtze gekrauselte Schürtzen mitten umb den Leib binden. Die Frawen seyn nach ihrer Weise köstlich außgeputzt/ tragen überhalb dem Brustleibichen und Röcken kurtze Mäntelchen umb die Schultern. Das Haupt verzieren sie mit einer sammiten/ oder von güldenen Lacken zubereiteten/ und mit schönen
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Bundwerck durchgefutterten Mützen.
Sie reden mehrentheils/ außerhalb einigen/ so die teutsche Sprache beliebet / die schlavonische oder wendische Sprache/ welche bey einigen in sohohen aestime, daß sie dieselbe nebst der Hebreischen/ griechischen/ lateinischen und teutschen unter die Haupt-Sprachen
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