[Französische Republik]
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@facs | 1689 |
3) die Oestreicher sind bereits 6000 Mann stark von Mailand nach Ferrara abgegangen, um Bologna zu besetzen; andere Truppentheile sind nach Toskana aufgebrochen;
4) am 4. Mai sind die Oestreicher in Lucca eingerückt und wurden noch denselben Abend in Pisa erwartet, von wo sie ohne Zweifel auf Livorno marschiren; (sie werden hier trefflich mit
Kartätschen empfangen werden!)
5) der blödsinnige Tiger Ferdinand von Neapel hat am 29. April, an der Spitze von 5000 Mann, welche von einer neapolitanischen Flotille in Terracina ausgeschifft wurden, das römische Gebiet
betreten; einige Marinesoldaten und Linientruppen zogen nach Porto-di-Anzo, aber zu spät, um sich der Ausschiffung der lombardischen Feluccen zu widersetzen.
Dies sind die neuesten offiziellen Nachrichten. Wie man sieht, hatte die napoleonische Mondkalbregierung die seit mehreren Tagen erhaltenen Depeschen über die Bewegungen der östreichischen und
neapolitanischen Truppen zurückgehalten, um dem Sturm in der Assemblée nicht neue Mittel an die Hand zu geben.
Der „National“, der Moniteur der honetten und gemäßigten Marrastclique, bricht bei dieser Gelegenheit in folgende Exclamationen über die Regierung aus:
„Geschmiegige Buben, welche immer den Ereignissen vorgreifen wollen, nicht wo es ihre Pflicht ist, sondern wie es eben im Interesse ihrer willkürlichen Attentatgelüste liegt; schwach wenn
sie es versuchen sollen, die Schamlosigkeiten eines verurtheilten Königthums in ihre Schranken zurückzuweisen, Agenten der Tyrannei wenn sie der Sache der europäischen Ordnung zu dienen glauben; feig
wenn sie klug zu sein träumen, verzagt wenn sie, aufs Aeußerste getrieben, sich zur Strenge berufen fühlen; mit Einem Wort, immer und überall dieselben, unfähig in ihrem obersten Chef, in ihren Thaten
von dem glücklichen Geist geführt, welcher die Kraft in Schwäche, die Gunst der Umstände in Unglück, die chimärischen Gefahren in wirkliches Verhängniß, die Emeuten in Revolutionen verwandeln:
— das sind die Leute, welche Frankreich regieren!»
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@facs | 1689 |
[
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] Paris, 10. Mai.
Die 24 demokratischen Kandidaten des Seinedepartements haben folgende Proklamation erlassen:
„Bürger! Von euern Delegirten als Kandidaten vorgeschlagen, haben wir durch euer Vertrauen Pflichten erhalten, die wir zu erfüllen wissen werden.
Die Republik ist die Wiedergeburt der an Korruption verendenden Gesellschaft; sie ist die Erhebung des Volkes; sie ist die Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit; sie ist die Zukunft der so lange
erwarteten Gerechtigkeit.
Die politische und soziale Revolution, welche Frankreich und Europa befreien wird, ruft in einem Augenblick, wo sie von allen Seiten bedroht ist, ihre Vertheidiger. Sie muß gerettet werden, und wir
werden sie retten mit euch.
Es lebe die sozial-demokratische Republik!“
— Der russische Gesandte Kieseleff geht jetzt häufiger als je in das Ministerium des Auswärtigen. Er möchte gern den General Aupick aus Konstantinopel vertreiben, damit Rußland dort desto
freier seine Karten mischen könne.
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@facs | 1689 |
Paris, 10. Mai.
Barrot bat gestern die Linke, ihren Zorn wegen des Napoleonbriefes bis zur Ankunft der Oudinot'schen Depeschen aufzusparen. Diese Depeschen sind mit dem Albratos am
9. Mai in Toulon eingelaufen und können heute Abend oder morgen früh in Paris sein. Die Debatte wird also schwerlich vor morgen oder übermorgen wieder eröffnet.
— Je näher der Wahltag rückt, desto weiter dehnt sich die Wahlfreiheit beim Militär aus. Seit zwei Tagen (melden die demokratischen Blätter) müssen die Wachen in Vincennes scharf laden und
das Bajonett aufstecken, um sie nicht gegen das Stadtproletariat, sondern gegen ihre eigenen Kameraden eventuell zu gebrauchen.
— Die Nationalversammlung müßte eigentlich von Rechtswegen übermorgen auseinandergehen, denn mit dem Augenblicke, wo die Wähler des Landes ihre neuen Stimmzettel in die Urne werfen, hört ihr
Mandat auf. Es scheint aber, daß der Ernst der Umstände die Versammlung veranlaßt, noch bis zum 20. zu sitzen oder sich vom 15. ab doch nur zu prorogiren. Am 28. soll die neue Kammer
zusammentreten.
— Gestern nach Postschluß traf der „Moniteur Romain“ vom 1. Mai in Paris ein und brachte uns die Details des Kampfes vom 30. April, die Sie in den Morgenblättern abgedruckt
finden.
— Lesseps und Accurfi, römischer Abgesandter, sind vorgestern mit Kurierpferden nach Rom geeilt, um dem General Oudinot in Folge der Nachtsitzung neue Instruktionen zu bringen.
— Minister Drouyn de Lhuys versicherte neulich der Nationalversammlung, daß er ihr wohl zwanzig Briefe vorlegen könne, welche beweisen, daß die römische Bevöllerung den Oudinot als
Rettungsengel begrüßen würden statt ihn zu bekämpfen etc. Es sei kein Wunder, daß der Minister an solchen Irrthümern gelitten habe, denn alle Briefe seien von einem Bruder Falloux' geschrieben,
der als einer der Geheimschreiber des Papstes ganz in der Macht der Jesuiten sich befindet.
— Hier einige Titel von Blättern, die während der glücklichen Wahlperiode von 1849 als Eintagsfliegen in Paris auf den Boulevards ausgerufen wurden und meist erklärende Canards sind:
1) La famille Bonaparte devant le tribunal du peuple, (eine unverschämte Lobhudelei 2) Le père Duchêne (falsch). 2) Les trahisons de Ledru-Rollin. 4) Les Cosaques á Paris
(demokratisch). 5) La langue de Vipère (roth). 6) Le Pousse-Caillon démocratique. 7) Le troubadour sociale. 8) La paille de fer. 9) Les crimes de la rue de Poitiers. 10) L'enfer
des Aristos (aristokratisch). 11) Le sabot enflammé. 12. Le crocodile de la Montagne. 13) Halte-là les Blancs. 14) La marmite de Lucifer. 15) Le pot aux roses (sozialistisch). 16) La
Guillotine (rothgedruckt). 17) Liste des Députés, qui ne seront pas élus etc. etc. 18) De quoi vous plaignez-vous? von Eugen Sue.
— National-Versammlung Sitzung vom 10. Mai. Anfang 1 1/2 Uhrr. Präsident Marrast. Nach Verlesung des Protokolls nimmt Marrast das Wort.
Marrast: Ich habe die Ehre, die Versammlung zu benachrichtigen, daß ich ihr als Präsident der National-Versammlung eine wichtige Mittheilung machen werde, sobald der Kriegsminister und der
Conseilpräsident auf ihren Plätzen sein werden. (Allgemeines Aufsehen im Saale).
An der Tagesordnung ist zunächst ein Gesetzentwurf über die Bahn von Paris nach Lyon. Ehe Sie in die Debatte treten, habe ich die schmerzliche Pflicht, Ihnen den abermaligen Verlust eines Kollegen,
Belespaul (von der Rechten), anzuzeigen.
Die Versammlung geht zur Lyoner Bahn über.
Artikel 1.
Der Staatsbautenminister ist zur Ausbeutung der bereits fahrbaren Strecken der Lyoner Bahn ermächtigt; sobald die ganze Linie fertig, soll ein neues Gesetz die Ausbeutung regeln.
Lacrosse, Bauminister: Diese Fassung gehört dem Ausschusse an; sie unterscheidet sich von der ministeriellen nur in einem Punkte. Dieser Punkt ist aber wichtig, nämlich die Ausbeutung einer
Eisenbahn. Die französische Regierung hielt bisher an dem Grundsatze fest, es sei gefährlich, wenn sich der Staat als Exploiteur in irgend eine Privatindustrie mische. Sie ist auch heute noch dieser
Ansicht. Der Staat zahlte von jeher Alles theurer als der Privatmann; er wurde von jeher mehr betrogen. Indessen will die Regierung einmal bei dieser Linie eine Ausnahme machen und sich der
Exploitation so lange widmen, bis die Bahn fertig ist.
Der Artikel wird demnachst gleich den ubrigen, die das Gesammtgesetz bilden, mit 566 gegen 2 Stimmen angenommen.
Marrast liest jetzt die jüngsten Handels- und Schifffahrtsverträge mit Guatemala und Costa Rica zum dritten Male vor.
Diese Vertrage werden angenommen und konnen nun ausgewechselt werden.
Marrast: Die Minister sind auf ihren Plätzen; ich kann Ihnen jetzt die angeregte Mittheilung machen. Die Thatsache ist folgende. Im Sicherheitsinteresse der National-Versammlung glaubte ich
gestern außer der gewöhnlichen Wache noch zwei Bataillone von dem Invalidenfelde her requiriren zu müssen. Ich gab dem General Lebreton den diesfälligen Auftrag, der sich desselben sofort entledigte.
Ein Bataillon kam an; das andere kam nicht. Ich sandte wiederholt zum Befehlshaber des Invalidenfeldes, General Forey, und ließ ihn fragen, warum das zweite Bataillon nicht erschien. Er erklärte, daß
er nur seinem Obern, nämlich dem General Changarnier, gehorche. (Sensation.) Er würde vom Präsident der National-Versammlung nur dann Befehle erfüllen, wenn sie ihm durch Changarnier zugingen. (Oh!
Oh!) Ich hielt dem Forey das Gesetz und die Verfassung entgegen, welche alle Militars zum unbedingten Gehorsam gegen die Befehle des Präsidenten der National-Versammlung verpflichten. Forey erwiderte
widerholt, daß er Befehl habe, nur Changarnier zu gehorchen. Ich schrieb an den General Changarnier und ladete ihn zu mir. Er kam nicht. (Oh! Oh! Larm) Er schickte mir seinen Adjudanten. (Lärm.) Ich
frage die Minister, ob ihre Absicht ist, das Gesetz zu bestreiten und die Verfassung umzustoßen. Ist dies, wie ich glauben will, nicht ihre Absicht, so verlange ich die Bestrafung der betreffenden
militärischen Befehlshaber und die Einrückung dieser Bestrafung nebst Erzählung des Vorfalls in den morgigen allgemeinen Armeebefehl. (Agitation).
Barrot, Conseilpräsident. Ich bedauere, nicht vorher von diesem Vorfall unterrichtet worden zu sein, es wäre mir gelungen, ihm seinen ernsten Charakter zu nehmen. (Oh Oh) Das Recht des
Präsidenten der Kammer ist unbestreitbar. (Hohngelächter.) Aber ich füge bei, daß sich dieses Recht mit einer andern Nothwendigkeit, mit der Hierarchie complizirt (Ah Ah) mit der Disciplin (Oh Oh).
Man kann Alles conciliiren (heftige Unterbrechung) Ich kann nicht begreifen, wie man einen General strafen wolle, der den betreffenden Befehl, nur durch Vermittlung seines Oberbefehlshabers
auszuführen erklärte (Larm). Forey gab gewiß nicht der leisesten Absicht Raum, die Nationalversammlung oder ihren Präsidenten in ihren Rechten zu verletzen. (Stürmische Unterbrechung.) Der Präsident
glaubte die Militarbedeckung um das Sitzungslokal zu vergrößern, aber in Rücksicht auf die exorbitante Vollmacht, die das Volksvotum dem Präsidenten der Republik ertheilte (Hier hindert uns der Tumult
weiter zu verstehen.)
Stimmen links: Den Minister zur Ordnung.
Stimmen rechts: Man lese die Verfassung.
Barrot kämpft gegen diese Gewitter, indem er sich an die Rückseite der Bühne lehnt und Ausdauer affektirt.
Lebreton, Degousé, Bureaux de Puzy, Goudchaux, Baune, Confiderant nehmen an der überaus sturmischen Debatte Theil. Alles schreit wild durcheinander.
Rulliere, Kriegsminister, verspricht, daß solche Verstöße nicht mehr vorkommen sollen. Zur Abstimmung, zur Abstimmung!)
Marrast: Ich schlage vor, daß man die Artikel 6 u. 7 des Dekrets v. 11. Mai 1848 in den morgigen Parolbefehl rücke.
Wird mit großer Mehrheit angenommen.
Marrast: In diesem Augenblick überreichen mir mehrere Deputirte einen Anklage-Akt gegen Changarnier (Oh Oh) Diese Deputirten sind: Rabaud, Laribion, Charles Dain u. s. w (Soll gedruckt
werden.
Grevy überreicht seinen Bericht über das Doppelkommando Changarniers. (Agitation)
Marrast: Wir gehen zum Büdget über. (Tobender Ruf: Die Conclusionen, die Conclusionen!)
Grevy liest die Conclusionen vor, sie lauten auf Verweisung des ministeriellen Antrags, dem Changarnier noch länger seine anormale Stellung zu lassen.
Im Augenblick, wo die Versammlung zum Kriegsbüdget übergehen will, erscheint Baune mit einem Stoß Papiere unter dem Arm auf der Buhne.
Baune: Ich habe die Ehre, mehrere Petitionen zu uberreichen, welche darauf antragen, das Ministerium und den Prasidenten in Anklagestand zu versetzen. (Hohngelächter rechts, Bravo's
links.)
Die Versammlung nimmt das Kriegsbüdget auf.
Nach Erledigung von 2 Kapiteln unterbricht der Kriegsminister die Debatte.
Rulliers, Kriegsminister: Ich empfange so eben die römische Depesche aus Toulon. Der Minister liest die Oudinot'schen Berichte vor. Sie sind zu lang, um sie hier mittheilen zu können.
Der Kampf des 30. April heißt darin eine starke Recognoscirung und doch eine der glänzendsten Schlachten.
Die Vorlesung ruft große Bewegung hervor.
Ledru-Rollin und Flocon verlangen eine Nachtsitzung, aber die Versammlung wird die römische Debatte morgen fortsetzen.
Schluß der Sitzung: 6 Uhr.
@type | jAnnouncements |
@facs | 1690 |
Schifffahrts-Anzeige.
Köln, 11. Mai 1849.
Angekommen.
J. Budberg von Duisburg. Pet. Schneider vom Obermain. Peter Kühnle nach Kannstadt.
In Ladung.
Nach Ruhrort bis Emmerich A. J. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr Chr. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied J. Krämer u. H. Schuhmacher. Nach Koblenz, der Mosel und Saar D. Schlaegel.
Nach der Mosel u. Saar J. Castor. Nach Bingen H. Leineweber. Nach Mainz, Ph. Kimpel. Nach dem Niedermain Fr. Schulz. Nach dem Obermain Th. Messerschmidt. Nach Heilbronn L. Heuß. Nach Kannstadt und
Stuttgart Pet. Kühnle Nach Worms und Mannheim S. Stehling; und (im Sicherheitshafen) A. Adams.
Ferner: Nach Rotterdam Capt. Hollenberg, Köln Nr. 27.
Nach Amsterdam Capt. Singendonk, Köln Nr. 10.
Rheinhöhe: 10′ 7″. Köln. Pegel.
Civilstand der Stadt Köln.
Den 8. Mai.
Geburten.
Wilh Sophia Emma, T. v. Joh. Friedr. Wilh. Fischer, Handlungsreisender, gr. Witschg. — Sophia Hubert. Columba, T. v. Friedr. Gosewisch, Schneider, Streitzeugg. — Christina, T. v. Joh.
Weber, Tapetendrucker, Thieboldsg. — Anna Maria Christ, T. v. Joh. Pet. Kirch, Stellmacher, Weiherstr. — Barb. Cath. Hubert., T. v. Barth. Paffenholz, Bäcker, Johannstr. — Elis.,
T. v. Jos. Faßbender, Ackerer, Carthäuserw. — Elis, T. v. Joh. Mart. Thelen, Seilerm., Carthäuserw. — Apolonia, T. v. Franz Rein. Math. Greven, Buchdrucker, Sachsenhausen. — Joh.,
S. v. Theod. Heukeshoven, Gärtner, Tempelstr. — Cath. Dorothea, T. v. Joh. Mich. Preißner, Postkondukteur, Ursulastr. — Ein unehel. Mädchen.
Sterbefälle.
Anna Rockelsberg, 4 J. 2 M. alt, kl. Griechenm. — Gertr. Deutzmann, 2 J. 9 M. alt, Ehrenstr. — Andr. Roggendorf, Unttrof. im 16. Reg., 28 J. alt, gr. Griechenmarkt, — Anna
Cath. Herbertz, 3 J. alt, Gottesgn. — Tilm. Merscheidt, 46 J. alt, Tagl., verh. Holzg.
Licitation.
Das in einem der gewerbreichsten Theile der Stadt Köln, Maximinenstraße Nr. 53 gelegene, theils in massiven Mauern, theils in Fachwerkswänden erbaute zweistöckige Haus von 16 1/2 Fuß Breite und 32
2/3 Fuß Tiefe nebst etwa 16 Fuß breitem und 56 Fuß tiefem Hofraume, sodann einem 12 1/2 Fuß langen und 13 1/2 Fuß breiten, in massiven Mauern erbauten, zu einer Schmiede-Werkstätte benutzten und
gleich dem Haupthause unterkellerten, einstöckigen Anbau, endlich mit Regensarg, Brunnen und Pumpe und dem in Fachwerk-Wänden erbauten einstöckigen, am hintern Ende des Hofes befindlichen Hinterbau
von etwa 14 Fuß Länge und 13 Fuß Tiefe soll in Theilungssachen Jansen gegen Thelen am Dienstag den 15. Mai d. J., Nachmittags 3 Uhr, auf meiner Schreibstube, woselbst Expertise und Heft der
Bedingungen einzusehen, öffentlich versteigert und dem Meistbietenden definitiv zugeschlagen werden.
Köln, den 18. April 1849.
Fier, Notar Sachsenhausen 24.
Gerichtlicher Verkauf.
Am Montag den 14 Mai 1849, Morgens 11 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Heumarkte an der ehemaligen Börse zu Köln, 1 viersitziges Schreibpult, 3 Comptoirstühle, Tische, Stühle, Kommoden, Oefen,
1 Pendeluhr etc. öffentlich an den Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher, Lustig.
Gerichtlicher Verkauf.
Am Dienstag den 15. Mai 1849, Morgens 11 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Marktplatze zu Deutz: 1 Tisch, Stühle, Schränke, 1 Ofen etc. öffentlich an den Meist- und Letztbietenden gegen gleich
baare Zahlung verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher Lustig.
Bürgerwehr 1. Comp.
Einladung zu einer Besprechung und Beschlußnahme auf heute Samstag Abend 7 1/2 Uhr bei Lugt in der Löwengasse.
Bürgerwehr 3. Comp.
Einladung zu einer Besprechung und Beschlußnahme auf heute Samstag Abend 7 1/2 Uhr bei Tils Waidmarkt.
Anzeige.
Echte demokratische Cigarren sind zu haben bei Franz Koerfer, Severinstraße Nr. 6.
Bürger-Artillerie.
Sonntag den 13. Mai. Abends 8 Uhr. Versammlung bei Lölgen auf der Hochpforte.
Das provis. Commando.
14. Bürgerwehr-Compagnie.
Sonntag den 13. Mai, Morgens 10 Uhr, Versammlung bei Veith, Ecke von Unter Goldschmidt und Hof.
Diejenigen, welche sich in die Listen der Compagnie einzeichnen wollen, können an der Versammlung Theil nehmen.
Köln, den 12. Mai 1849.
H. Korff, provisorischer Kommandeur.
16. Compagnie Bürgerwehr.
Heute Sonntag Morgens 11 Uhr, Versammlung im Stammlokale bei Opladen Streitzeuggasse.
Diejenigen, welche sich obiger Compagnie anschließen wollen, sind gebeten ebenfalls daselbst zu erscheinen.
Für den Hauptmann:
Der Feldwebel.
Die Kaltwasserheil-Anstalt Rolandseck bei Bonn a. R. ausgezeichnet durch ihre sehr schöne Lage, im Angesicht des Siebengebirges, elegante und zweckmäßige Einrichtung, ist das ganze Jahr hindurch
dem hülfesuchenden Publikum eröffnet. Zur Kur eingewurzelter Krankheiten sind die Frühlingsmonate April, Mai, Juni passender, als der heiße Sommer. — Der wochentliche Kurpreis beträgt, Alles in
Allem, je nach der Schönheit der Zimmer, 8 bis 15 Thlr. Verwandte und Bekannte der Kurgäste, die hier bei den Ihrigen verweilen wollen, ohne die Kur zu brauchen, finden stets in dem neben der Anstalt
liegenden großen Hotel Roland bequemes Unterkommen. Aerztliche Anfragen bitte ich an den in der Anstalt wohnenden Arzt Herrn Dr. Davey, ökonomische an mich postfrei zu richten.
Rolandseck, den 15. April 1849.
F. Küpper.
Selterser Mineralwasser.
Die mit dem Selterser Krugzeichen versehenen Krüge werden nach Consumtion des wahren Inhalts nicht selten dazu benutzt, anderes Mineralwasser in denselben zum Verkauf zu bringen.
Die unterzeichnete Verwaltung sieht sich daher veranlaßt, auf diesen Verkauf mit dem Bemerken aufmerksam zu machen, daß, abgesehen von den bekannten äußern Kennzeichen der Krüge, alles ächte
Selterser Mineralwasser nur durch Stopfen geschlossen wird, welche am untern Theil mit dem hierneben abgedruckten Brandzeichen versehen sind.
Herzogl. Nass. Brunnen-Comptoir:
ROTWITT.
Niederselters, den 1. Mai 1849.
Nachdem Schildergasse 46 das alte Lager durch Ausverkauf geräumt war, haben die Besitzer ein best assortirtes im selben Lokale errichtet, was sie um so mehr einem geschätzten Publikum zu empfehlen
sich veranlaßt fühlen, da sie durch vortheilhafte persönlich gemachte Einkäufe auf der jüngsten Leipziger Messe im Stande sind, die sie mit ihrem Besuche Beehrenden eine preiswürdige und äußerst
schöne Waare zu bieten.
Besonders zeichnen sich aus:
- 9/4 feine schw. Tuche von 35 bis 60 Sgr.
- 9/4 feine dessinirte Palletots-Stoffe 30 bis 60 Sgr.
- 4/4 feine Sommerbukskin 17 bis 32 Sgr.
- 4/4 feine 1/2 wollen dito 5 bis 10 Sgr.
- 3/4 feine Damentuche 18 bis 35 Sgr.
- 2000 Ellen Westen in schönsten Mustern von 6 bis 15 Sgr.
per große Elle.
In leinenen, halbleinenen und baumwollenen Hosenzeugen, schw. Seidentüchern, Foulards und verschiedenen andern Artikeln große Auswahl zu billigsten Preisen Schildergasse 46.
Verkauf einer Besitzung.
In Folge einer Acquisition eines Etablissements am hiesigen Markte werde ich meine auf dem Westenhellwege, an drei Straßen und dem Gerichtsgebäude gegenüberliegende Besitzung, bestehend in einem
Wohnhause, einer Scheune und einem dazwischen liegenden Garten, am 2. Juni d. J., Nachmittags 2 Uhr, an den Meistbietenden freiwillig zum Verkaufe aussetzen.
Gleichzeitig soll dann auch der unmittelbar dabei liegende Bauplatz in einer Breite von 37 Fuß, der mit dem vorgedachten Hause eine Fronte von 74 Fuß bildet, verkauft werden und haben beide
Besitzungen einen Flächeninhalt von circa 172 Ruthen.
An der Hauptstraße unserer Stadt liegend, mit bequemer Abfahrt versehen und in gutem baulichen Zustande, eignet sich das Haus sowohl als die Scheune, zu denen auch zwei Gemeinheitstheile, circa 4
Morgen groß, gehören, zu jedem Geschäftsbetriebe, namentlich würden kaufmännische Geschäfte und Wirthschaft, welche seit vielen Jahren mit Vortheil darin betrieben sind, auch ferner darin fortgesetzt
werden können.
Indem ich noch ausdrücklich darauf aufmerksam mache, daß ein Theil des Kaufschillings auf die Besitzung stehen bleiben kann, bemerke ich, daß der Verkauf in dem in Rede stehenden Wohnhause
stattfinden wird.
Dortmund, 28. April 1849.
Friedrich Wurm.
Für Geschäftsleute.
Ein kaufmännisch erfahrener Mann empfiehlt sich kleinern Geschäftsleuten zum einrichten und führen der Bücher und Correspondenz, zur Liquidation und Auseinandersetzung von Rechnungen während einer
Stunde täglich, gegen mäßiges Honorar. Anträge sub La Z. an d. Exp.
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Buttermarkt 38 stehen mehrere hübsche Wohnungen, welche die schönste Aussicht auf den Rhein darbieten, billigst zu vermiethen.
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ostindische Foulards per Stück 18 Sgr. bis 1 1/2 Thlr., große Reisesäcke per Stück 25 Sgr. bis 3 Thlr., alle Arten Herrenbinden in Seide und Wolle von 10 Sgr. bis 2 Thlr., Crawatten in Lasting u.
Wolle per Stück 9 Sgr. bis 1 Thlr., Handschuhe von 2 Sgr. bis 15 Sgr. bei Jos. Sachs, Obenmarspforten, gegenüber dem Jülichsplatz.
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Regelmäßige Post-Schifffahrt zwischen Antwerpen u. Newyork.
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am | 15. | Mai | den | amerikanischen | Dreimaster | Rondleff, | Capt. Asgood. |
am | 20/25. | Mai | den | amerikanischen | Dreimaster | Hattrick, | Capt. Rockwell. |
am | 1. | Juni | den | amerikanischen | Dreimaster | Shakspeare, | Capt. Crombs. |
Vorgenannte Schiffe sind sehr bequem eingerichtet, mit außergewöhnlich hohen Zwischendeck und Cajüttenplätzen.
Die Preise sind billigst gestellt und die Abfahrtstage werden genau eingehalten.
van Maenen & Comp.
Thurnmarkt Nr. 73.
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Konstituirt unter dem Schutze und mit Genehmigung der hohen Staats-Regierung.
Wir expediren vorzügliche, gekupferte Dreimaster-Schiffe erster Klasse mit hohem Zwischendeck:
Von | Antwerpen | nach | New-York am 20. und 30. Mai und 10. Juni. |
| Havre | - | New-York am 20. und 30. Mai und 10. Juni über Rotterdam per Dampfboot bis Havre. |
| Rotterdam | - | New-York und Baltimore am 15., 25 und 30. Mai. |
| Bremen | - | New-York, Philadelphia, Baltimore & Quebeck am 1. und 15. eines jeden Monats. |
| Hamburg |
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Köln, im Mai 1849.
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Chr. Fremery. Joh. Ad. Roeder. L. Spiegelthal.
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oder der Einspritzungen, die das Gift nur zurücktreiben, ohne es unwirksam zu machen. — Der Boyveau'sche Saft ist hauptsächlich anempfohlen gegen frische, eingewurzelte oder dem
Quecksilber und der Verbindung des Potassiums widerspenstigen syphitischen Krankheiten. Der Prospektus über dessen Behandlung wird gratis und franko denjenigen zugeschickt, welche ihr desfallsiges
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Täglich Maiwein, Caffee, vorzüglich baierisches Bier.
Täglich frischer Maitrank bei Schmitz-Bilstein, zum „goldenen Kreuz“, Gereonsstraße Nr. 38.
Mailust in Deutz.
Heute Sonntag Nachmittags Harmonie, Abends Familien-Kränzchen. Anfang 6 Uhr. Eintritts-Karten zum Kränzchen bis 6 Uhr à 5 Sgr. An der Kasse 7 1/2 Sgr. Damen frei.
So eben eingetroffen und vorräthig in der F. C. Eisen'schen Sortiments-, Buch- und Kunsthandlung in Köln:
Lassalle, meine Assisenrede.
Preis: 7 Sgr. 6 Pf.
Düsseldorf. Scheub'sche Buchhandlung.
In Amsterdam liegen in Ladung nach New-York: Jacob Cats, Cpt. Keemann, bis 20. April.
Triest: Vereeniging, Cpt. Ouweband, holl. Fl.
Livorno: jonge Walrave, Cpt. de Vries, holl. Fl.
Genua: Amicitia, Cpt. Wijgers, holl. Fl.
Marseille: Monnikendam, Cpt. Olimans, holl. Fl.
Lissabon: Cornelia, Cpt. Beekmann, holl. Fl.
Bilbao: Isabel, Cpt. Hormaechea, span. Fl.
Bayonne: Margina, Cpt. Boer, holl. Fl.
Bordeaux: Vrouw Geertje, Cpt. Bakker, holl. Fl.
Petersburg: Elisabeth Johanna, Cpt. Ekens, holl. Fl.
Riga: Riga, Cpt. Kerter, holl. Fl.
Stockholm: Carl Gustav, Cpt. Wulff, schwed. Fl.
Konigsberg: Catharina, Cpt. Bekkering, holl. Fl.
Danzig: goede Verwachting, Cpt. Riensema, holl. Fl.
Stettin: Dieverdina, Cpt. P. Neints, holl. Fl.
Rostock: Tweeling, Cpt. Schoemaker, holl. Fl.
Kopenhagen: Margina, Cpt. Huising, holl. Fl.
Bergen: Soeblomsten, Cpt. Holm, norw. Fl.
Drammen, Christiania: Apollo, Cpt. Nickelsen.
Hamburg: viele Segelschiffe und 3 Dampfboote.
Bremen u. a. M. viele Segelschiffe.
Zur Beförderung von Waaren empfehlen sich THOLEN & Comp. in Amsterdam.
Freies Tanzvergnügen.
Heute Sonntag den 13 Mai im „Neuen Kuhberg“ auf der Ehrenstraße bei L. Senf. Anfang 4 Uhr.
Heute Sonntag den 13. Mai freies Tanzvergnügen bei J. Dickopf im Eiser'schen Saal, für gute Getränke so wie Ordnung und berühmte Musik ist bestens gesorgt. Anfang 3 Uhr.
Börse bei Halin.
Heute Mittags und Abends große Harmonie. Täglich frischer Maitrank.
Täglich großer Maifischfang von Gebr. Wattler am Thürmchen.
Bürger- u. Handwerker-Gesang-Verein.
Versammlung heute Nachmittags 2 Uhr, Mühlengasse Nr. 1.
pr. Direktion:
W Herz, Lehrer.
Das Haus Heumarkt Nr. 9 steht zu vermiethen. Näheres in Nr. 19 daselbst.
Vortreffliches Futter für Ratten, Mäuse, Schwaben und Wanzen. Große Bubengasse Nro. 5.
Fröhlicher St. Cuniberts-Bau-Verein.
Heute Sonntag den 6. Mai, Abends 8 Uhr, Versammlung bei Herrn Kleefisch, Eigelstein Nr. 51 in der Eisenbahn Der Vorstand.
Minoriten Reparatur Bau-Verein.
Bei Jüsgen, jeden Dienstag Abend Versammlung.
Geselliger Cuniberts Bau-Verein.
Morgen Abend 7 Uhr bei Herrn Rakatenus Eigelstein
Missions-Verein Sternengasse Nr. 30.
Heute Sonntag Abend, 7 Uhr, Versammlung, wozu alle Mitglieder und Freunde höflichst eingeladen werden.
Der Vorstand.