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Die Einkommensteuer der Stadt Köln.
Seit mehreren Jahren ist man in den Gemeinden darauf bedacht gewesen, ein neues Steuersystem einzuführen, damit die aufzubringende Steuer für
Stadt und Staat so viel als möglich dort gehoben wurde, wo vernünftiger Weise und rechtlich die wenigsten Widersprüche sich rechtfertigen lassen, damit der Bürger im Staate, der Hoch- oder
Niedergestellte und jeder Stand zu den Gemeinde- und Staatskosten gleichmäßig beitrage, damit nicht ein Theil unserer Staatsbürger dazu verurtheilt sei, lebenslänglich der Hauptlastträger der Steuern
abzugeben, damit die künstlichen Täuschmittel und Finanzkunststücke aus der Welt geschaft werden, welche oft als die bequemsten Aussaugungsmaschinen in Anwendung kommen, dabei aber gerade den
Mittelbürgerstand und geringen Gewerbsmann am meisten mit Steuern beladen. Durch die einzuführende Einkommensteuer wird endlich der große Kampf zwischen Kapital und Arbeit auf die einzige vernünftige
Art in Stadt und Staat systematisch begonnen. Ob mit Erfolg? Dies ist eine der großen Zeitfragen, deren Beantwortung aber leider vor der Hand durch den § 3 des Regulativs für die Einkommensteuer der
Stadt Köln sehr erschwert wird, indem unter den dort von der Steuer ausgenommenen Klassen sehr vermögende Leute vorkommen, welche also steuerfrei bleiben. Es ist daher Pflicht des Gemeinderathes, auf
Aufhebung dieser unzeitgemäßen Steuerbefreiung alsbald anzutragen.
Bei der an sich richtigen Besteurung auf das Einkommen kann jedoch die Ausführung auf große Schwierigkeiten stoßen, und namentlich wird es von der Ausführung abhangen, ob nicht eine Einkommensteuer
dem Mittelstande, dem Kern der Bürgerschaft mehr schadet als nützt. Da die Einkommensteuer eigentlich eine Vermögenssteuer genannt werden kann, so wäre es den Steuervertheilern sowohl als den
Steuerpflichtigen vorerst nützlich zu wissen, ob man unter der Benennung Vermögen, woraus die Steuer entnommen werden soll, etwas anders zu verstehen habe, als jene Kräfte, körperliche oder geistige,
welche schaffen und produziren, oder bereits vorräthig geschafft haben.
Im praktischen Leben giebt es drei Arten von Vermögen! Die körperlichen Kräfte des Arbeiters bilden dessen Vermögen. Die geistigen oder intelligenten Kräfte des Gelehrten, des Kaufmanns, des
Künstlers, des Handwerkmeisters, des Fabrikanten und des Civil- und Militärbeamten bilden das Vermögen dieser Staatsbürger; hierbei sind jedoch diese Kräfte meistens von dem Kapital mehr oder weniger
begleitet, welche Hand in Hand das Vermögen dieser Klasse von Bürgern bilden und darstellen. Endlich sind es die Kapitalisten und Pensionirten, welche bereits Vermögen zum vollständigen
Lebensbedarf geschafft oder ererbt haben.
Durch die bestehende Schlacht- und Mahlsteuer, welche manches Richtige für sich hat, wird aber dennoch in der That das Vermögen des Arbeiters als Familienvater sehr überschätzt. Es wird von einem
Bürger Steuer verlangt für ein Vermögen, welches eigentlich gar nicht besteht, derselbe ist allseitig der Macht des Kapitals, dem strengen Regulator, beständig ausgesetzt. Er ist bekanntlich bei dem
allergrößten Fleiße und bei einer musterhaften Sparsamkeit kaum im Stande, sich mit seiner Familie redlich zu nähren. Alle anderweitigen entgegengesetzte Aufstellungen müssen in der Hauptsache
abgewiesen werden.
Sollen denn gerade diese Arbeiter, häufig ohne alle Bildung und Erziehung, wie die Patriarchen leben können! Der Arbeiter genießt freilich mit jedem andern Bürger den angemessenen Schutz von Stadt
und Staat, hierfür hat er als Staatsbürger mit allen Andern die Militärpflichten zu erfüllen, bei Kriegszeiten sogar sein Leben aufzuopfern, wird in der Regel von diesen Verpflichtungen um so weniger
befreit, als demselben jederzeit die Mittel fehlen, sich dieser schweren Pflicht künstlich zu entziehen. Mithin kann nicht behauptet werden, daß der Arbeiter und geringe Mann seinen Schutz nicht
angemessen bezahle und dagegen kann von der andern Seite doch behauptet werden, daß der Arbeiter hinsichtlich seines Vermögens keines Schutzes bedarf und deshalb müssen dess n körperliche Kräfte
steuerfrei sein. Bei der zweiten Klasse von Vermögenden sind bei einem Theile derselben seit vielen Jahren unverzeihliche Prinzipienfehler in Bezug auf Besteuerung noch fortwährend in Anwendung, und
wäre es gewiß an der Zeit, bei Feststellung der neuen Steuer eine billige Ausgleichung zu bewerkstelligen. Wenn bei dem Kaufmann, dem Fabrikanten, dem Handwerksmeister, wo dessen Geschicklichkeit
nebst Betriebskapital das Vermögen thatsächlich bildet, auch fortwährend gebildet haben, dieselben dafür gesetzlich mit einer Gewerbesteuer belegt sind, wer kann alsdann zweifeln, daß diese
Bürger nicht schon seit vielen Jahren eine wirkliche Einkommensteuer bezahlt haben, und zwar unter dem verunstalteten Titel Gewerbesteuer. Aber unter welchem Titel haben der Arzt, der Jurist,
der große Unternehmer, die Associationen, der Künstler, der Pensionirte u. s. w. von ihrem Erwerbe bezahlt?! Es kann der Gesetzgeber es nimmer verantworten, daß derselbe die Erwerbsteuer als
natürliche Logik, zu einer Gewerbesteuer einer unnatürlichen Folgerung, umgewandelt hat: Der arme geringe Gewerbsmann mit zwei Gehülfen, der normal 8 Thlr. Gewerbesteuer zu zahlen hat, muß nicht
selten für die Zahlung gepfändet werden, während der Arzt, der Jurist, der Unternehmer, die Künstler, die Associationen nicht allein vom Erwerb anständig leben, sondern häufig Kapitalien sammeln
können. Es muß deshalb der Grundsatz feststehen, daß die Gewerbesteuer mit vollem Rechte bei der erst genannten Klasse einen Theil der Vermögens- oder Einkommensteuer schon seit vielen Jahren gebildet
hat.
Hiernach muß folgerecht der Bürger- und Gewerbestand darauf antragen, daß die Gewerbe-Steuer jedenfalls zu einer Erwerbsteuer umgewandelt werde, damit die Zahl der Erwerber zum Vortheile der
Gesammtzahl sich richtiger herausstelle; die Anerkennung dieser Grundsätze wird es möglich machen, daß durch eine Einkommensteuer der Mittelstand nicht noch mehr gedrückt werde. Wenn auch behauptet
wird, daß die genannten Klassen bei ihren Studien große Kapitalien verwendet haben, zur Erlangung der Prädikate als Künstler oder Doctoren, ferner, daß es oft längere Zeit erfordere, ehe diese Fächer
einen Verdienst abwerfen, so ist dagegen zu erwidern: Erstens, die Anstrengungen des Handwerkers zur tüchtigen Erlernung seines Gewerbes drücken bei dem geringen Handwerker oft weit schwerer, als die
größeren Anstrengungen des Bemitlelten; zweitens, die Verdienste der Handwerker in der ersten Zeit sind gewiß eben so in die Ferne geschoben, bls es hierbei am Wenigsten an Concurrenz fehlt.
In Bezug auf die Gewerb-, oder Erwerbsteuer dieser Klasse selbst, möchte es vielleicht am rechten Orte sein darauf aufmerksam zu machen, daß die Vertheilung dieser Steuer auf einem Gewebe von
Mißverhältnissen beruht. Bei den Mittelständen stehen diese Steuern in keinem Vergleiche gegen die großartigen Geschäfte, bei welchen außer den geistigen Kräften sehr große Kapitalien thätig
mitwirken. Bei einem zehn bis zwanzigfach höhren Geschäftsumfange sehen wir meistens nur das drei bis vierfache in den Steuersätzen, so daß alle große Geschäfte verhältnismäßig zu den Steuren die
geringsten Beiträge leisten, mithin die Regulirung der Gewerbesteuer selbst sehr nützliche Steuerverminderung zu schaffen im Stande sein würde. Ob nun die Vertheiler der neuen Steuer gleichzeitig
diesen Schleier in etwa zu lüften den Beruf haben, ob solches zu verbinden möglich sein wird, alles dieses sind nicht zu beseitigende Fragen, welche bei einer gewissenhaften
Einkommensteuer-Vertheilung wohl zu erwägen sein möchten. Die dritte Klasse von Vermögenden bilden die Kapitalisten, eben so wie ein großer Theil von Staatsbürgern aus der vorherigen Klasse von
gewissen Steuern gesetzlich befreit ist, so sind es auch in gleicher Weise die Kapitalisten, welche seit vielen Jahren nicht einmal die Steuern des geringsten Arbeiters mit Familie zu tragen haben.
Bei den vielen Abstufungen der sogenannten Kapitalisten und Rentner, welche oft einen großen Theil ihres Vermögens anderwärtig untergebracht haben, wird es keine leichte Aufgabe sein, auch nur
annähernd richtig zu schätzen. Erstens gibt es Rentner; welche von ihrem Vermögen, das dieselben mit Fleiß und Sparsamkeit sich erworben haben, eben leben können; zweitens dergleichen, welche bei viel
größerem Vermögen als jenes der Ersteren ebenfalls ihr Kapitalvermögen erhalten; drittens gibt es Kapitalisten, welche buchstäblich regelmäßig und ununterbrochen erwerben, durch den großen Reichthum
wird das Vermögen derselben periodisch verdoppelt. Wenn man aber bei der Vertheilung der Einkommensteuer diejenige muthmaßliche Summe maßgebend sein lassen wollte, welche die jährliche Ausgabe
bildete, so möchte dieser Modus auf viele Irrthümer führen. Der kleine Rentner bei einer großen Haushaltung kann das Doppelte verbrauchen, was der große Kapitalist bei einer kleinen Haushaltung
bedarf, weshalb gerade bei den Rentnern, bei welchen das Vermögen rein und klar sich gestaltet, eine patriotische Selbstschätzung eben so nützlich, als auch der Zeit angemessen wäre, um zu den
Gemeinde-Abgaben zur Erleichterung ihrer Nebenmenschen einen angemessenen auf Richtigkeit gegründeten Beitrag liefern zu können.
Zu den Rentnern werden auch nicht selten diejenigen Bürger gerechnet, deren Vermögen in Grundstücken, städtische oder ländliche, bestehen, welche von der einen Seite den wirklichen Kapitalisten
Zinsen zahlen, an der andern Pachtgelder und Zinsen empfangen und in dieser Branche schweben in der That die meisten Täuschungen. Namentlich wegen dem relativen unbeweglichen Werthe der Grundstücke
und unbeständigen Miethsertrag, gegen den positiven Zinsfuß, weshalb bei dieser Klasse von Bürgern am meisten die periodischen Gestaltungen von Zeit und Umständen wahrzunehmen sein möchten. ‒
Von dem Wunsche beseelt, daß das Wesen und der Geist dieser neuen Steuer von ächt patriotischen Gesinnungen der Bürger von Köln geleitet werden möge, wollen wir uns der Hoffnung hingeben, daß der
kleine Strahl funkelnder Freiheit und löblicher Oeffentlichkeit im städtischen Gemeindeleben nicht etwas genommen, sondern in der That etwas gegeben hat.
Köln im April 1849.
Jac. Pallenberg.
@type | jAnnouncements |
@facs | 1600 |
Schifffahrts-Anzeige.
Köln, 25. April 1849.
Angekommen:
Anton Bender von Mainz.
Abgefahren.
S. Schulz nach dem Niedermain. A. Rauth nach Mannheim, beide geschleppt durch das Boot „Deutschland.“
In Ladung.
Die in der gestrigen Nr. d. Bl. angekündigten Schiffer.
Rheinhöhe: 8′ 6″ köln. Pegel.
Außeritzung des Gemeinderathes vom 24. April.
Der Gemeinderath fährt in der Berathung des Abschnitts IV. des Ministerial-Entwurfs der Gemeinde-Ordnung vom 18 Januar letzthin fort
Die im §. 43 angeführten Gegenstände, deren Beschluß-Entwürfe ihrem Inhalte nach in ortsüblicher Weise bekannt gemacht und offen gelegt werden sollen, damit die Einwohner ihre Ansichten darüber
einem Kommissar zu Protokoll geben können, werden in der Weise modificirt, daß in Alinea 4 die „Herstellung“ in „Anlage und Erweiterung“ von Gemeindewegen verändert, und
außerdem die „Einführung aller neuen Arten von Steuern“ zugefügt wird.
§§. 44 und 45 werden unverändert angenommen, dagegen wird im §. 46 die Theilnahme an den Gemeinde-Sitzungen an die Entrichtung eines Einkaufgeldes, statt an eine jährliche Abgabe geknüpft,
welches jedoch auf eine bestimmte Reihe von Jahren vertheilt werden kann.
§§ 47 bis 52 bleiben unverändert.
§§ 49 und 50 veranlaßen den Gemeinderath zu der Erklärung, daß es nothwendig sei, die Vertheilung der Einquartirung und des Militär-Vorspanns durch ein Gesetz zu reguliren, so wie die
bestehenden Gesetze über Gemeinde-Waldungen auf dem rechten Rheinufer zu revidiren
Civilstand der Stadt Köln.
Den 21. April 1849.
Heirathen.
Gerh. Herm. Wennemer, Schreinerges., v. Riesenbeck, u. Cath. Carol. Hornenbroich, v. hier. ‒ Ludwig Braun, Bierbr., v. Aachen, u. Maria Marg. Becker, v. hier. ‒ Heinr. Peter
Beiderlinden, Gärtn., Wwr, v. Solingen, und Maria Sus. Kluth, v. Reuß. ‒ Peter Heinrich Henzen, Tagl., v. Wassenberg, u. Anna Maria Klusener, v. hier. ‒ Joh. Lau, Steuerm., und Anna Hub.
Barb. Pütz, beide v. hier. ‒ Anton Lamberz, Metalldrechsler, Wwr., v. Zingsheim, u. Maria Sophia Joseph. Walb. Hubert. Kallenberg, v. Mülheim. ‒ Joh. Friedr. Nolden,
Eisenbahn-Angestellter, Wwr., v. hier, und Helena Bodden, v. Wurm. ‒ Heinr. Jos. Breuer, ohne Gew, Wwr., v. hier, und Anna Cath. Magd. Schlösser, Ww. Hommer, v. Welz. ‒ Bern. Wescher,
Schmied, v. Linz, u. Anna Maria Kyll, v. Wesseling. ‒ Peter Römer, Nagelschm., v. hier, u. Christ. Ackermann, v. Mayen.
Geburten.
Casp. Jos., S. v. Friedr. Simon Thonet, Bäcker, Ankerstr. ‒ Silvester, S. v. Hubert Breuer, Tagl., Marsilstein. ‒ Cath, T. v Nikol. Alexis, Buchdrucker, Ketteng. ‒ Joh. Heinr.,
S. von Pet. Tellenbach, Klempnerm, gr. Telegraphenstr. ‒ Johann Wilh. Hub., S. v. Joh. Heuffler. Stellm., Streitzeugg. ‒ Gertr., T. v. Friedr. Marx, Faßb., Weißbütteng. ‒ Johann,
S. v. Heinr. Orlian, Tagl., Severinsw. ‒ Flora, T. v. Jos. Fröhling, Tapezierer, Hahnenstr. ‒ Heinr. Balth., S. v. Hnb. Corn. Könen, Kappenm., Rothgerberbach. ‒ Anna Sib., T. v.
Mich. Dimpelfeld, Maurer, Eigelst. ‒ Emanuel, S. v. Jgn. Wieners, Schneider, Hämerg. ‒ Barb. Henr., T. v. Christ. Reitinger, Dampfschiff-Maschinist, Weichserhofstr. ‒ Jakob Alex.
Hub., S. v. Pant. Maul, Kaufm., Breitstr. ‒ Wilhelm. Sophia. Gertr., T. v. Laur. Müllegans, Schlosserm., Kämmerg. ‒ Zwei unehel. Knaben.
Sterbefälle.
Adam Schäfer, bald 1 J. alt, Maximinstr. ‒ Joseph Genger, Sackträger, 67 J. alt, verh., Spulmannsg. ‒ Elis. Olbertz, Ww. Rosenbaum, 73 J. alt, Kranenbäumen. ‒ Anna Maria Lintz,
Ww. Pelzer, 67 J. alt, Cäciliensp. ‒ Stephan Jos. Wirtz, Hufschmid und Eisenhändler, 49 J. alt, Wwr., Eigelstein ‒ Carl Heinrich Schmitt, 3 1/4 M. alt, Benesisstraße ‒ Christ.
Maria Grahle, geb. Panitz, 41 J. alt, gr. Witschg. ‒ Franz Jos. Vaas, 7 J. 2 M. alt, Telegraphenstr. ‒ Ein unehel. Mädchen.
Den 22. April 1849.
Geburten.
Barb., T., v. Pet. Jos. Thies, Schuhm, Holzm. ‒ Joh., S. v. Joh. Steph Heynen, ohne Gew., Löhrg. ‒ Joh. Jacob, S. v. Heinr. Demarteau, Büchsenm., St. Apernstr. ‒ Adelh., T. v.
Franz Urbach, Gärtner, Severinsw. ‒ Friedr. Wilh., S. v. Friedr. Aug Krüger, Schuhm. kl. Griechenm. ‒ Joh., S. v. Joh Toönnessen, Schuhm., Maximinenstr. ‒ Pet. Jos., S. v. Pet.
Brodesser, Schreinerges., kl. Griechenm. ‒ Theodora, T. v. Theod. Bürvenich, Kleiderm., Poststr. ‒ Joh., S. v Jos. Hermanns, Tagl, Mechtildisstr. ‒ Pet. Jos., S. v. Paul Steinborn
Tischlerm, kr. Büchel. ‒ Anna Matia Cathar., T. v. Martin Jos. Reuß, Conditor, Helenastr. ‒ Math., S. v. Jos. Bender, Kutscher, Pflückhof. ‒ Ein unehel Mädchen.
Sterbefälle.
Helena Pape, 13 M. alt, Bayardsg. ‒ Cathar. Moll, 4 W. alt, Eigelstein. ‒ Aug Jos. Hub. Morschbach, 4 W. alt, Mühlenbach. ‒ Hubert. Sophia Gertr. Maria Körfer, 3 J. alt,
Severinstr. ‒ Jacob Offermann, 14 M. alt, Cäcilienstr.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß des Publikums gebracht, daß an die Stelle des am 6. April v. J. gestorbenen Rendanten des Verwaltungsrathes der Gymnasial-Fonds und der
Studien-Stiftungen zu Köln, des Konigl. Rechnungsrathes Johann Christian Bochem, der frühere Verwaltungs-Sekretär Johann Philipp Warburg von uns zum Rendanten des genannten Verwaltungsrathes ernannt
worden ist.
Koblenz, den 5. April 1849.
Königl. Provinzial-Schul-Collegium.
Die Brutto-Einnahme des am 18. März zum Besten der städtischen Arbeiterfamilien auf dem Gürzenichsaale stattgefundenen Conzertes betrug 1472 - 29 - 6
Nach Abzug der Kosten im Betrag von 190 - 23 - 3
verbleiben noch 1287 - 6 - 3
Diese Summe wurde unter die bei dem städtischen Arbeiter Nachweisebüreau eingeschriebenen 2834 Arbeiter, die sich mit ihren Familien auf 8194 Köpfe belaufen in Gemäßheit des Beschlusses des
Festcomites vom 26. März in folgender Weise an die 14 Armenbezirke vertheilt:
1. | Bezirk | mit | 972 | Bedürftigen erhielt: |
| | | | | 151 Thlr. | - | 9 Sgr. | - | Pf. |
2. | Bezirk | mit | 868 | Bedürftigen erhielt: | 135 Thlr. | - | 9 Sgr. | - | Pf. |
3. | Bezirk | mit | 468 | Bedürftigen erhielt: | 72 Thlr. | - | 24 Sgr. | - | Pf. |
4. | Bezirk | mit | 1165 | Bedürftigen erhielt: | 181 Thlr. | - | 6 Sgr. | - | 8 Pf. |
5. | Bezirk | mit | 886 | Bedürftigen erhielt: | 137 Thlr. | - | 24 Sgr. | - | 8 Pf. |
6. | Bezirk | mit | 82 | Bedürftigen erhielt: | 12 Thlr. | - | 22 Sgr. | - | 8 Pf. |
7. | Bezirk | mit | 100 | Bedürftigen erhielt: | 15 Thlr. | - | 16 Sgr. | - | 8 Pf. |
8. | Bezirk | mit | 288 | Bedürftigen erhielt: | 44 Thlr. | - | 24 Sgr. | - | 8 Pf. |
9. | Bezirk | mit | 552 | Bedürftigen erhielt: | 35 Thlr. | - | 26 Sgr. | - | 8 Pf. |
10. | Bezirk | mit | 657 | Bedürftigen erhielt: | 102 Thlr. | - | 6 Sgr. | - | 8 Pf. |
11. | Bezirk | mit | 659 | Bedürftigen erhielt: | 102 Thlr. | - | 15 Sgr. | - | 4 Pf. |
12. | Bezirk | mit | 194 | Bedürftigen erhielt: | 30 Thlr. | - | 5 Sgr. | - | 4 Pf. |
13. | Bezirk | mit | 1001 | Bedürftigen erhielt: | 155 Thlr. | - | 21 Sgr. | - | 4 Pf. |
14. | Bezirk | mit | 302 | Bedürftigen erhielt: | 46 Thlr. | - | 29 Sgr. | - | 4 Pf. |
| | | | | 1274 Thlr. | - | 18 Sgr. | - | 8 Pf. |
Die noch restirenden Thlr. 12 - 17 - 5 wurden so vertheilt, daß Bezirk 1 bis 7 Sgr. 27 und Bezirk 8 bis 14 Sgr. 26 - 11 Pf. erhielten.
Köln, den 25. April 1849.
Das Oberbürgermeister-Amt.
Bekanntmachung.
Die Verhandlungen über die Abschätzung des Brandschadens an den Häusern Nr. 15, 17, 19 und 23 in der Schaafenstraße liegen dem §. 45 des Rhein. Provinzial-Feuer-Societäts-Reglements gemäß von
heute ab, 8 Tage lang auf dem städtischen Steuerbüreau im Rathhause zu Jedermanns Einsicht offen.
Köln, 24. April 1849.
Das Ober-Bürgermeister-Amt, Justizrath Schenk.
Licitation.
Das in einem der gewerbreichsten Theile der Stadt Köln, Maximinenstraße Nr. 53 gelegene, theils in massiven Mauern, theils in Fachwerkswänden erbaute zweistöckige Haus von 16 1/2 Fuß Breite und 32
2/3 Fuß Tiefe nebst etwa 16 Fuß breitem und 56 Fuß tiefem Hofraume, sodann einem 12 1/2 Fuß langen und 13 1/2 Fuß breiten, in massiven Mauern erbauten, zu einer Schmiede-Werkstätte benutzten und
gleich dem Haupthause unterkellerten, einstöckigen Anbau, endlich mit Regensarg, Brunnen und Pumpe und dem in Fachwerk-Wänden erbauten einstöckigen, am hintern Ende des Hofes befindlichen Hinterbau
von etwa 14 Fuß Länge und 13 Fuß Tiefe soll in Theilungssachen Jansen gegen Thelen am Dienstag den 15. Mai d. J., Nachmittags 3 Uhr, auf meiner Schreibstube, woselbst Expertise und Heft der
Bedingungen einzusehen, öffentlich versteigert und dem Meistbietenden definitiv zugeschlagen werden.
Köln, den 18. April 1849.
Fier, Notar Sachsenhausen 24.
Kendall'sche Seifen-Parfümeriefabrik.
(H. Pohlen) Hochstraße Nr. 146.
Harte Haushaltungsseife à Sgr. 3 1/4 per Pfd. 10 Pfd. für 1 Thlr. Wohlriechende Seifen à 4 1/2, 5, 6, 9 & 11 Sgr. per Pfd.
Wein-Versteigerung zu Koblenz.
Auf Anstehen des zu Koblenz wohnenden Küfermeisters Herrn J. G. Dornbach, wird der Unterzeichnete am Donnerstag den 10. Mai dieses Jahres, Nachmittags zwei Uhr, im Saale des Gastwirths Herrn
Colding zu Koblenz nachverzeichnete, selbst gezogene und rein gehaltene Weine gegen 6monatlichen Zahlungs-Ausstand einer freiwilligen Versteigerung aussetzen, nämlich:
- A. Rheinweine.
- 1842r. Steeger 1 Fuder, 2 Ohm u. 1/2 Ohm,
- 1848r. Steeger 1 Fuder,
- 1842r. Engehöller 1 Fud., 1 Ohm u. 2/4 Ohm,
- 1848r. Engehöller 2 Fuder,
- 1842r. Zeltinger 1 Fuder,
- 1848r. Oberweseler 1 Fuder,
- 1846r. Bodenthaler 2 Fud., 1 Ohm u. 2/4 Ohm,
- 1846r. Dellhöfer, 1 Zulast und 2 Ohm.
- B. Moselweine.
- 1846r. Merler 2 Fuder, 1 Ohm u. 3 halbe Ohm,
- 1846r. Layer Röttchen 1 Fuder,
- 1846r. Briedeler, 3 Fuder,
- 1846r. Winninger 1 Zulast, 2 Ohm u. 2/2 Ohm,
- 1848r. Petersberger Reeser 4 Fuder,
- 1847r. Petersberger Reeser 2 Fuder,
- C. Rothe Weine.
- 1848r. Oberweseler 2 Fuder, 1 Zulast, 1 Ohm,
1/2 Ohm und 2 Viertel Ohm.
Die Proben werden am Tage der Versteigerung und Tags vorher an den Fässern gegeben.
Koblenz, den 24. April 1849.
Laymann, Notar.
F. W. Riebur Leinen-Fabrikant aus Bielefeld, beehrt sich hiermit anzuzeigen, daß er in Folge seines späten Eintreffens genöthigt war, auf der gegenwärtigen Frühjahrsmesse eine Bude zu
beziehen, und es ihm nicht möglich wurde, sich seinen verehrtesten Kunden von hier und der Umgegend persönlich zu empfehlen; er ladet sie daher freundlichst ein, ihn mit ihrem werthesten Besuche zu
beehren, und macht sie unter der Versicherung reeller Bedienung auf sein Lager in Bielefelder Leinwand, Battist, Taschentücher, Thee-Servietten, Handtücher- und Tischgebild, in Damast und Trille,
ächten Bielefelder Häckel- und Nähzwirn in 36 verschiedenen Farben aus Handgespinst etc. etc. aufmerksam. Seine Bude befindet sich in der dritten Reihe, gegenüber dem Schuh-Lager der Frau Bender aus
Mainz, kennbar an obiger Firma
Die statutenmäßige jährliche General-Versammlung der Aktionäre der künstlichen Mineral-Wasser- und Bade-Anstalt in Köln findet am Samstag, den 28. April, Nachmittags 2 1/2 Uhr, im Lokale
des Gewerbe-Vereins (an der Portalsgasse) Statt, wozu die Herren Aktionäre hiermit ergebenst eingeladen werden.
Köln, den 14. April 1849.
Die Verwaltung.
Im Perlengäßchen Nr. 2 ‒ wird ein Sattlergehülfe gesucht.
Wein-Versteigerung.
Montag den 30. April d. J., Vormittags 10 Uhr und folgende Tage, werden zu Bingen im Gasthause zum „weißen Roß“, auf Anstehen der Kinder und Erben des zu Bingen verlebten
Gutsbesitzers Herrn Anton Brilmayer senior abtheilungshalber die nachverzeichneten, in den besten Lagen der Gemarkungen von Bingen und Büdesheim, ‒ Scharlachberg, Mainzerweg, Eifel etc.
‒ selbstgezogenen Weine öffentlich versteigert werden als:
3 | Stück | 1842r, |
6 | Stück | 1843r, |
16 1/2 | Stück | 1844r, |
5 1/2 | Stück | 1845r, |
64 | Stück | 1846r, |
34 | Stück | 1847r, |
28 | Stück | 1848r, |
zusammen 157 Stück oder 1177 1/2 Ohm. |
Die vorzügliche Qualität der Weine des Herrn Anton Brilmayer sen. ist bekannt, und werden die Proben bei der Versteigerung und Tags vorher an den Fässern verabreicht.
Bingen, den 4. April 1849.
Dr. Gaszner, Notar.
Zwei anständige Mädchen wünschen beschäftigt zu sein in oder außer dem Hause. Die eine im Kleidermachen die andere im Leinwandnähen. Sternengasse Nr. 59
Neuestes.
So eben erhielt ich komische Karrikatur-Gesichter, die durch Drücken die lächerlichsten Gestalten annehmen und empfehle sie zu den billigsten Preisen bestens.
Fr. Hermann, Marsplatz Nr. 3.
Kunstnotiz.
Den zahlreichen Verehrern des Herrn Carl Formes die erfreuliche Nachricht, daß derselbe noch vor seiner Abreise nach London in dem von Herrn Kleinert veranstalteten, und Sonntag Mittag
stattfindenden Konzerte mitwirken wird.
Theater in Köln.
Stollwerk'sches Vaudeville-Theater.
Samstag den 28. April 1849 vorletzte Vorstellung.
Zum Letztenmale:
Peter im Frack.
Dienstag den 1. Mai 1849.
Letzte Vorstellung.
Auf vielseitiges Verlangen:
100,000 Thaler.
franz Stollwerk.
Theater-Anzeige.
Freitag den 27. April.
Benefiz für Herr Bahrdt und Becker.
Martha oder der Markt zu Richmond.
Große romantische Oper in 4 Akten. Musik von Flotow.
Rhein- und Yssel-Dampfschifffahrt.
Von Köln nach Düsseldorf, Wesel, Emmerich, Arnheim, Doesborgh, Zütphen, Denenter, Zwolle, Kampen u. Amsterdam, in Verbindung nach Hull, London und Hamburg, jeden Sonntag, Dienstag und Freitag,
Abends 8 Uhr.
Ankunft der Passagiere in Amsterdam am nächsten Tage um 2 Uhr Mittags.
Näheres über die ermässigten Frachten für Passagiere und Güter ettheilt:
Die Agentur, Friedrich-Wilhelm-Strasse Nro. 6-8.
Köln, den 30. März 1849.
Niederländische Dampfschifffahrts-Gesellschaft.
Vom 17. April ab fahren die Schiffe von Köln:
Morgens um 4 Uhr täglich, außer Donnerstag und Samstag.
In einem Tage über Nymegen nach Rotterdam.
In einem Tage über Arnheim nach Amsterdam.
(resp. im Anschluß an den vorletzten 4 3/4 Uhr Eisenbahnzug von Arnheim nach Amsterdam).
Nachts um 1 Uhr täglich, außer Sonntag und Dienstag direkt nach Mannheim und Ludwigshafen.
Der „Batavier“ fährt jeden Dienstag von Rotterdam nach London;
Der „Batavier“ fährt jeden Sonntag von London nach Rotterdam.
Bei direkten Einschreibungen betragen die ermäßigten Preise von Köln bis London:
Große Cajütte (Chief Cabin) Thlr. 8 17 Sgr.
Vorkajütte (Fore Cabin) Thlr. 5 4 Sgr.
Nähere Auskunft wegen Passagiere und Güter ertheilt der Agent Albert Heimann, Friedrich-Wilhelmstraße Nro. 4.
Für Auswanderer „Die Hoffnung“, koncessionirte deutsche Bureaux für Auswanderung nach Amerika.
expedirt von London am 10., 17., 24. und 31. Mai große gekupferte Dreimaster-Schiffe 1. Klasse nach New-York, so wie am 8. Mai den schönen gekupferten Dreimaster Home, Kapitain Thomas Wingate nach
Baltimore.
Wegen Ueberfahrtsverträgen beliebe man sich baldigst zu wenden an die Die General-Agenten für Preußen:
Vogel & Mack.
Köln, 26. April 1849.