Deutschland.
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] Köln, 14. März.
Die „Kölnische Zeitung“ beschäftigt sich seit einiger Zeit sehr angelegentlich und in eigenthümlich liebevoller Weise mit dem bisherigen
Abgeordnrten der Landkreise Köln und Mülheim, Hrn. A. Gladbach. Es handelt sich für sie und ihre löbliche Partei darum, die bevorstehende Wiederwahl Gladbachs zu vereiteln. Die Mittel, die sie dazu
anwendet, sind bereits einmal in unserm Blatt von Gladbach selbst charakterisirt worden.
Unter Andern hat das ehrenwerthe benachbarte Blatt schon mehrere Male der Neuen Preußischen Zeitung und anderen ehrenwerthen Blättchen die Behauptung nachgebetet, Gladbach habe, um sich bei den
Wahlmännern interessant zu machen, die Nachricht verbreitet, er sei sofort nach der Verwerfung seiner Wahl aus Berlin ausgewiesen worden. Dies sei indeß ein bloßer Wahlpuff; man habe nicht daran
gedacht, Hrn. Gladbach auszuweisen. Als Beleg läßt sich nun das ehrenwerthe Blatt noch am Vorabend der Wahl ein Billet des Berliner Polizeipräfekten Hinkeldey schreiben, worin dieser erklärt, an der
angeblichen Ausweisungsgeschichte sei kein wahres Wort!
So die „Kölnische Zeitung“.
Und nun höre, liebes Publikum, wie die „Kölnische Zeitung“ wahlklüngelt.
Das erste Blatt, das die Geschichte von der angeblichen Ausweisung Gladbachs aus Berlin brachte, war ‒ die Berliner Deutsche Reform, das Blatt des Hrn. Milde. Vermuthet die Kölnische
Zeitung etwa, die Deutsche Reform lasse sich von Hrn. Gladbach zum Organ für seine Wahlreklamen gebrauchen?
Das zweite Blatt, welches dieselbe Nachricht von Gladbach's Ausweisung brachte, war ‒ die edle „Kölnische Zeitung“ selbst!!
Sie brachte diese Nachricht in der Nummer vom 18. März, d. h. bereits am Abend des 17. März, mehrere Stunden, ehe Hr. Gladbach selbst von Berlin hier eintraf.
Merkwürdige Geschicklichkeit Gladbachs, mit der er seine „Wahlpuffs“ schon vor seiner Ankunft in die „Kölnische Zeitung“ zu schmuggeln wußte!
Daß an der ganzen Sache nichts war und daß Gladbach, der übrigens ‒ die ganze Rheinprovinz weiß es ‒ mehr als jeder Andere alle Wahlmanöver verschmäht, daß Gladbach durchaus kein
Interesse an der Verbreitung dieser Geschichte hatte ‒ die „Kölnische Zeitung“ konnte es daraus sehen, daß wir darüber schwiegen, obgleich Gladbach der einzige
Deputirte war, für dessen Wiederwahl die Neue Rheinische Zeitung auftrat.
Aber die „Kölnische Zeitung“ ist nun einmal so: am 18. März macht sie selbst „Wahlpuffs“, um am 14. April sie mit moralischer Entrüstung ihren Gegnern in die Schuhe zu
schieben.
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] Berlin, 12. März.
Camphausen hat während seiner Anwesenheit in Berlin sowohl mit den Ministern, als auch besonders mit dem Prinz von Preußen viele und längere
Konferenzen gehabt. Camphausen sinkt immer mehr zum Briefträger eines Ministeriums herab, welches er selbst und seine Freunde so oft und so hart angegriffen haben.
Der Frankfurter Schmerling ist wie sein Freund v. Bothmer hier mit der größten Auszeichnung empfangen worden. Hr. v. Prokesch-Osten hat allerdings schon gehörig vorgearbeitet, Schmerling brauchte
nur noch die letzte Hand an das schöne Werk einer entente cordiale zwischen Olmütz und Sanssouci zu legen.
Der Präsident der ersten Kammer hat heute Mittag plötzlich die Mitglieder derselben zu einer außerordentlichen Sitzung auf morgen Vormittag 10 Uhr einladen lassen. Es soll, wie wir hören, eine
Vertagungsordonnanz mitgetheilt werden.
Gestern Abend wurde im Staatsrathe, dem außer den Ministern die meisten diplomatischen Notabilitäten beiwohnten, die Frage der Abdankung des Königs verhandelt.
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] Berlin 4. April. Sitzung der zweiten Kammer.
Zwei neue Mitglieder sind eingetreten und werden die äußerste Linke verstärken. Es sind die Abgeordneten Groneweg und
Schuhmann, der letztere in Pleschen gewählt.
Der Abg. Krause, der sein Mandat niedergelegt hat, ist jetzt wieder eingekommen, daß er es behalten wolle.
Der Präsident Grabow und die Kammer ist aber der Ansicht, daß dies nicht zulässig sei und die Neuwahl stattfinden müsse.
Auch wegen der Niederlegung des Mandats des Abg. Simon (Trier), der dabei bemerkt hatte, daß er bis zur Wahl seines Nachfolgers in der Kammer bleiben werde, entspinnt sich eine Debatte.
Auerswald erklärt sich gegen diesen Modus, Wesendonk u. A. sprechen dafür und die Majorität der Kammer nimmt den Grundsatz an, daß jeder Abgeordnete sein Mandat niederlegen und bis zur Neuwahl
seinen Sitz in der Kammer noch behalten könne.
Jung interpellirt den Minister des Innern, wegen den vielfachen Ausweisungen die seit dem Belagerungszustand vorkommen. Er weist zuerst die Ungesetzlichkeit dieser Maßregel nach und zählt
dann eine Reihe der prägnantesten Fälle vor. Schließlich erwähnt der Interpellant des Gerüchts, daß eine Kabinetsordre vom 2. Februar 1844 unter dem Ministerium Arnim an das Polizeipräsidium erlassen
sei, wonach es der Polizei gestattet ist, die beliebigen Ausweisungen vorzunehmen. Auf diese Kabinetsordre wird sich das Ministerium wohl nicht berufen wollen. (Beifall).
Manteuffel antwortet, daß die erwähnte Kabinetsordre wohl nicht existire, sie ist wenigstens nicht vom Ministerium zur Anwendung gebracht worden. Wenn Jemand ausgewiesen ist, der hier sein
Domizil hatte, ist allerdings unrecht. Solche Fälle sind ihm aber nicht bekannt geworden. Nur Fremde sind ausgewiesen, was allerdings nothwendig war, um die Ruhe zu erhalten.
Rodbertus frägt, ob er denn zur Kategorie der Fremden gehöre. Er sei im vorigen Jahre in den Rath Sr. Majestät berufen worden und glaubt, daß er als Minister wohl sein Domizil in Berlin
hatte. Er wohnte auch seitdem ohne Unterbrechung hier und dennoch konnte er vom Polizeipräsidenten sowohl als vom General Wrangel keinen andern Grund erfahren, als daß er zu den Fremden gerechnet
werde. Aber auch der Minister, dem er von alle diesem Anzeige gemacht, habe nichts dafür gethan.
Graf Arnim: Ich halte es nicht der Mühe werth, auf die Angriffe des Abg. Jung zu antworten. Was die Ausweisung Itzsteins und Heckers betrifft, so wäre es wohl gerechtfertigt, wenn sie aus
allen deutschen Staaten verwiesen worden wären, denn der Eine von ihnen war der Erste, der mit fremden Schaaren auf deutschen Boden mit bewaffneter Hand einfiel. (Lärm links)
Nach der Interpellation des Abg. Poninski, eine Untersuchung wegen der Verhaftung preußischer Unterthanen an der russischen Gränze einzuleiten, kommt die Kammer zu dem ersten Bericht der
Petitionskommission.
Nur bei einigen der vielen Pettitionen entsteht eine kurze Debatte. So bei der einen, in der um Aufhebung des Meßkornes an die katholische Geistlichkeit in Schloppe gebeten wird. Als Grund wird
angegeben, daß diese Abgabe eine ungerechte sei, weil die Verpflichteten sich nicht zur katholischen Religion bekennen und außerdem für einen Geistlichen ihres Glaubens zu sorgen haben.
Die Petitionskommission hat als Grundsatz aufgestellt, über jede Petition, welche auf Aufhebung rechtskräftiger Erkenntnisse gerichtet ist, zur Tagesordnung überzugehen.
Wollheim u. A. sind entgegengesetzter Ansicht und weisen darauf hin, auf welche ungerechte Weise die Landleute sehr oft belastet worden sind. Auf diese erzwungenen Rezesse werden dann
Erkenntnisse gegründet.
Die Kammer geht jedoch uber alle Anträge zur Tagesordnung über.
Grün erhält das Wort zur Geschäftsordnung: Es befindet sich neben dem Minister ein ganz unbekannter Mann. Nach der Geschäftsordnung dürfen nur Minister und Abgeordnete in diesem Saale
anwesend sein. Man hat mir zwar gesagt, daß es der Justizminister sei, da aber der Kammer noch keine Mittheilung über einen Wechsel im Justizministerium zugegangen, so könne er das nicht glauben.
Präsident Grabow gesteht ganz kleinlaut, daß ihm noch keine Mittheilung hierüber zugegangen.
Große Heiterkeit erregt eine Petition des Landraths von Münchhausen in Ziesar und eilf anderer Personen, die beantragt, daß die Kammer entweder bei Gelegenheit der Adresse oder in sonstiger
erfolgreicher Weise dahin wirken möge, daß die gerichtliche Untersuchung gegen die in die Kammer gewählten Steuerverweigerer in möglichster Beschleunigung zu Ende geführt werden möge.
Schluß der Sitzung um 3 Uhr.
Morgen wird das Plakatengesetz und das über Versammlungsrecht zur Berathung kommen.
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] Wien, 10. April.
Prochaska ist wegen „Lästerung des Kaisers“ zu 8monatlichem Profoßenarrest in Eisen, Flohberger wegen Entwendung eines Telegraphendrathes
zu 3monatlichem Stockhausarrest in Eisen verurtheilt worden. Der Erste hatte seine Aeußerungen im trunkenen Zustande gethan.
Jelachich hat eine neue Nation: „dalmatinische Panduren“ entdeckt und die Errichtung eines Korps dieser aus dem Schutt der Jahrhunderte hervorgezogenen Race verordnet. Dieses Korps
soll dann nach Wien gesandt werden, um einen Theil der dortigen Besatzung zu bilden. Für die Wiener wird aus dem ganzen Reich die exquisiteste Bestialität zusammengesucht.
Dieses Korps wird vorderhand aus vier Kompagnien, je hundert Gemeinen, zwei Trompetern, zwölf Feldwebeln, zwei Harompaschas, zwei Offizieren und einem Hauptmann bestehen. Zu Ober- und
Unteroffizieren werden die tüchtigsten Serdare, Vice-Serdare und Harompaschas der Territorialmacht mit angemessenen Bezügen verwendet werden. Die Harompaschas werden eine Löhnung von 30, die Feldwebel
von 20, die Panduren und Trompeter von 5 kr. C. M. täglich nebst der Brotration beziehen. Die Werbung geschieht gegen ein Handgeld von 10 fl. C. M,, und ist für die Kriegsdauer festgesetzt.
Ein Aufruf des nämlichen Ban an die Bocchesen belehrt uns über die Existenz einer 2ten neu entdeckten Nation welches da sind die Bewohner der „Bocche di Cattaro.“
Die Stadt und das Gebiet von Fiume, von Beccari, Porte re und die ganze militärische kroatische Militär- und Provinzial-Seeküste sind nach einer von Agram am 28. März datirten Kundmachung des
F.-M.-L. und Stellvertreters des kommandirenden Generals in Kroatien und Slavonien, Dahlen, in Kriegszustand erklärt worden.
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Dessau, 11. April.
Gestern und in den größern Städten auch noch heute sind die Wahlen zu unserm ersten gesetzgebenden Landtage vollzogen worden. Sie sind entschieden im
demokratischen Sinne ausgefallen; nur in einem einzigen von unsern 22. Wahlbezirken ist ein Kandidat der streng conservativen Partei durchgekommen.
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Edition: [Friedrich Engels: Vom Kriegsschauplatze (Schleswig-Holstein), vorgesehen für: MEGA2, I/9.
]
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] Aus Schleswig-Holstein, 10. April.
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Frankfurt, 12. April.
In der heutigen Nr. des offiziellen Organs der Reichsverfaulung befindet sich die Mittheilung, daß Hr. Schmerling unterm 5. April von Wien aus angewiesen
worden, „daß die österreichischen Deputirten sofort in die Heimath zurückzukehren hätten, da ihre immerwährende Theilnahme an einer Versammlung, welche durch den am 28. März gefaßten Beschluß
den Boden des Rechts und Gesetzes verlassen habe, durchaus nicht mehr stattfinden könne.“
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] Frankfurt, 12. April.
Das Resultat der Abtheilungswahlen für den gestern beschlossenen Ausschuß zur Berichterstattung in der Kaiserfabrikationsfrage ist Folgendes. Es
wurden in den 15 Abtheilungen gewählt:
1) Waitz und Engel; 2) Wydenbrugh und Eckert (von Bromberg); 3) Plathner und Vogt; 4) Wurm und Fehrenbach; 5) Böckler und Eisenstuck; 6) Droysen und Spatz; 7) Umbscheiden und Welcker; 8) v.
Breusing und Hagen; 9) Fröbel und Stahl; 10) Langerfeld und Tafel (aus Stuttgardt); 11) Wernher von Nierstein und Raveaux; 12) Duncker und Tafel (von Zweibrücken); 13) Reichensperger und Detmold; 14)
Fischer (von Jena) und Venedey; 15) Kierulf und Simon (von Trier). Der Ausschuß hat sich sofort diesen Mittag konstituirt, und den Abgeordneten von Wydenbrugk zum ersten, Raveaux zum zweiten
Vorsitzenden, Spatz zum ersten und Langerfeld zum zweiten Schriftführer gewählt.
Von den 84 Kanonen des „Christian VIII.“ sind nach Berichten, die das „Reichs“-Ministerium erhalten, bereits mehrere aus der Tiefe herausgeholt worden. Es zeigt sich,
daß es nicht eiserne, sondern schöne metallene Kanonen sind. Man hofft sie sämmtlich herauszufischen.
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@facs | 1539 |
Mannheim, 11. April.
Morgen Vormittags 9 Uhr wird vor Gr. Hofgericht dahier die Anklage des badischen Ministeriums gegen Fl. Mördes und Jak. Rothweiler wegen Beleidigung des
preußischen Königs Fr. Wilhelm des IV. durch die Presse (Deutscher Zuschauer) in öffentlicher Sitzung verhandelt. Eine wichtige Frage dieses Prozesses ist, ob und in wie weit der „Deutsche
Bund“ noch rechtlichen Bestand habe.
[(M. A. Z.)]
Italien.
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068
] Die französischen Nachrichten von der Einnahme Genua's waren zum mindesten voreilig, wahrscheinlich ein Börsenmanöver des verschuldeten Ochsen Bonaparte. Nach
einer Correspondenz des „Journal des Debats“ leisteten die Republikaner von Genua noch am 5. den verzweifeltsten Widerstand, während die Bourgeoisie, überall die Avant-Garde bei Feigheit
und Verrath, bereits mit La Marmora über einen Waffenstillstand unterhandelte, und eine Deputation mit der Bitte um Amnestie nach Turin sandte. Genua war nach diesen Nachrichten ein
Aschenhaufen wie Messina, aber noch immer nicht in der Gewalt der königlichen Mordbrenner; die Republikaner hatten nach Ablauf des dreistündlichen Waffenstillstandes unter den brennenden Ruinen von
Neuem zu den Waffen gegriffen.
Wir machen uns deßhalb keine Illusionen. Die Stadt ist trotzdem verloren, gefallen durch den Verrath seiner königlichen Henkerfamilie, durch den Verrath der Bourgeoisie im Innern, und den Verrath
der allzeit bereiten äußeren Heere, hinter denen nicht wie in der ersten französischen Revolution die Guillotine und der revolutionäre Terrorismus droht. Aber Ehre diesen tapfern Revolutionären,
welche sich selbst unter den Mauern ihrer Stadt begraben, Ehre diesem unerschrockenen Proletariat, welches allein den Kampf gegen die Coalition der deutschen Hunde mit seinen eignen Aristocraten- und
Bourgeois-Verräthern aufnahm!
La Marmora hatte nach einem mörderischen Kampf die Forts Begato und Dello Sperone, welches letztere die Spitze eines großen Dreiecks der äußeren Befestigungswerke bildet, und am Vorabend des 5. mit
den Tirailleurs (bersaglieri) die kleineren Forts und vorgeschobenen Batterien genommen. Das Fort Dello Sperone, welches den Ausländern und erprobtesten genuesischen Revolutionären mit förmlichem
Ausschluß der Bourgeois-Nationalgarde anvertraut war, hatte dabei am längsten und hartnäckigsten dem unausgesetzten Kartätschenfeuer der Königlichen Trotz geboten.
Am 5. hatten also die Truppen die beiden Seiten dieses äußern Dreiecks inne, dessen dritte Seite von dem Hafen und der Fortificationslinie der Stadt selbst gebildet wird.
Um 11 Uhr Morgens erschien eine Deputation von „gutgesinnten Bürgern“, Proprietairen und Beutelschneidern, bei dem General La Mormora, um zum Zweck einer Capitulation und einer
Gnadenbitte in Turin einen dreistündlichen Waffenstillstand zu erwirken. Als die Republikaner Kenntniß von diesen Verhandlungen erhielten, verbarrikadirten sie die Straßen, entwaffneten die letzten
Reste der Nationalgarde und eröffneten sofort noch vor vollständigem Ablauf der Waffenruhe das Feuer auf die Royalisten. La Marmora antwortete mit einem unausgesetzten Bombardement von sämmtlichen
Forts, ohne aber an diesem Tage nur den geringsten Vortheil zu erringen: am Abend war die Stadt, obwohl an mehreren Orten in hellen Flammen, noch immer in den Händen der Republikaner.
Soweit der Stand der Dinge am 5. April. Der Heldenkampf dieses Volkes ist werth, von den bezahlten feigen Polizeispionen einer „uns benachbarten Zeitung“ mit dem Sprichwort der
„italienischen Feigheit“ beantwortet zu werden.
Wir lassen jetzt den Brief des „Journal des Debats“ von Turin, 7. April, folgen:
„In diesem Augenblick ist eine Genueser Deputation angekommen, um die Gnade und Verzeihung Sr. sardinischen M. anzurufen. Wir haben begreiflicher Weise nach den letzten beklagenswerthen
Ereignissen weder Zeitungen noch Briefe erhalten, und ich beschränke mich in meiner Mittheilung auf das, was mir ein Mitglied der Deputation selbst erzählt hat.
„Als der General La Marmora im Besitz der Forts Della Tenaglia und Del Belvedere war, bereitete er sofort ohne den Zuzug von Truppen und Artillerie aus Turin zu erwarten, mit Mörsern und
Haubitzen das Bombardement auf die Stadt vor. Um aber die Stadt vollständig zu beherrschen, bedurfte es vor Allem noch des Forts Del Perrone, welches von wohlbewaffneten Volkshaufen, von kraftgeübten
Arbeitern und Proletariern vertheidigt war, die sich mit Waffen und Munition aller Art aus dem Arsenal versehen hatten.
„Der General sah die Nothwendigkeit ein, Maßregeln zu treffen, um das Fort beim ersten Angriff zu nehmen; ein mißlungener, selbst ein zweifelhafter Versuch wurde die Insurgenten zur höchsten
Wuth entflammt, und ihnen Freunde und Brüder von Livorno, Florenz und Rom zugeführt haben. Die Piemontesen setzten daher den Angriff mit Aufbieten aller ihrer Streitkräfte in's Werk; das
Fort aber fiel erst nach einem zwölfstündigen ununterbrochenen Bombardement in die Hände der Royalisten.
„Nach diesem Sieg begann ein vierundzwanzigstündliches mörderisches Bombardement gegen die Stadt. Einige Freiwilligenkorps versuchten einen Ausfall zu machen; allein das Thor
San-Thomaso war von den königlichen Truppen besetzt, und die Republikaner mußten sich auf ein Gewehrfeuer von den mittlerweile errichteten Barrikaden und aus den fest verschanzten benachbarten Häusern
beschränken.
„Häuser wurden zerstört, und in der Stadt erhoben sich hier und dort Brandsäulen. In diesem Augenblick war es, wo die „Verständigeren“ (Bourgeois), welche bis dahin von den
Revolutionären terrorisirt und mit Gewalt niedergehalten wurden, die Oberhand gewannen (d. h. die Gelegenheit, als die Republikaner im Feuer standen, zum Verrath benutzten). Zwei der Triumvirn hatten
zu Meer die Flucht ergriffen, nur Alvezzana war noch zurückgeblieben.
„Es begab sich eine Deputation des Stadtrathes nach dem Hauptquartier. La Marmora theilte ihr eine Proklamation mit, die er am Abend vorher (!) nach Empfang seiner außerordentlichen
Vollmachten aus Turin hatte veröffentlichen lassen. Die Municipal-Emissäre verlangten einen 24stündlichen Waffenstillstand, um sich nach Turin zu begeben und direkt mit den Ministern die Uebergabe der
Stadt zu verhandeln.“
Soweit der Bericht der am 7. in Turin angekommenen Deputation.
Nach einer Privatkorrespondenz der „Nation“ sind in Paris Flüchtlingsbriefe vom Bord eines französischen Schiffes vom 6. angekommen, wonach Genua auch an diesem Tage noch nicht
übergeben war, wiewohl Alles auf eine Kapitulation schließen ließ. Die Vertheidigung der Republikaner wurde mit einem Heldenmuth ohne Gleichen geführt. Hundert Polen, die am Abend vorher in Genua
ankamen und sich sogleich in den Kampf stürzten, fielen bis auf den letzten Mann.
Beim Schluß dieses Briefes verlautete das Gerücht, daß La Marmora erschossen sei.
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@facs | 1540 |
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068
] Das Postboot Alexandre verließ Genua am 7. April Abends und lief am 8. April Abends in Marseille mit folgenden Nachrichten ein:
Nach einem zweitägigen Bombardement durch La Marmora kam man überein, zu parlamentiren. Es wurden dem General folgende Anträge übermacht:
„Der Stadtrath von Genua stellt an den General La Marmora den Antrag eines Waffenstillstands:
a) La Marmora's Truppen besetzen die Stadt und ihre Forts;
b) ganze und volle Amnestie für Alle. Das Eigenthum ist gewährleistet;
c) alle Kriegsgefangenen, Geißeln u. s. w. werden gegenseitig ausgeliefert.
Diese Bedingungen wurden durch eine Deputation nach Turin geschickt und das Bombardement auf zwei Tage (bis zum 9.) eingestellt.
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@facs | 1540 |
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] Turin, 7. April Abends.
Genua verlangt unter gewissen Bedingungen zu capituliren. Die piemontesische Regierung ist entschlossen, nur in eine volle und bedinglose
Uebergabe zu willigen.
Minister Bruck aus Wien ist in Mailand und wird an den Friedensunterhandlungen Theil nehmen.
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@facs | 1540 |
Rom, 29. März.
Außer dem Silbergeschirr des päbstlichen Haushaltes mußten auch die Weihgefäße in die Münze wandern, welche in der Kapelle Paolino a. S. Pietro aufbewahrt wurden,
worunter sich auch die „goldene Rose“ befand, im Werth von 4000 Scudi und meisterhafter Arbeit. Die Verhandlungen der Interventionsmächte in Gaëta begannen am 23. Es nahmen daran
Theil: Kardinal Antonelli, Graf Esterhazy, d'Arcourt, Martinez de la Rosa.
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@facs | 1540 |
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] Rom, 29. März.
In der heutigen Sitzung der Constituante theilte der Minister des Auswärtigen den Deputirten die wenig erfreulichen Nachrichten aus Piemont mit. Die ganze
Versammlung erhob sich mit dem Ruf: „Es lebe der Krieg! Es lebe die italienische Republik!“ Dann theilte der Minister mit, daß in der Provinz Terra di Lavoro und in den Abruzzen die
Republik proklamirt worden sei, und die Soldaten mit dem Volke fraternisirt hätten. Es sind dies bekanntlich die dem römischen Gebiet zunächstliegenden neapolitanischen Distrikte.
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@facs | 1540 |
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] Palermo, 31. März.
Der 29. März, der Tag, an dem der Waffenstillstand zu Ende ging, war ein Tag des Jubels und der Freude. Die Schanzarbeiten werden mit erstaunlicher
Energie unter Theilnahme der gesammten Bevölkerung fortgesetzt. Es herrscht überhaupt eine Einstimmigkeit, eine Entschiedenheit, ein gemeinsam alle Klassen umfassender Enthusiasmus, daß Palermo in
dieser Hinsicht gewiß die erste Stadt Europa's genannt werden kann. Alle Eingänge der Stadt sind verschanzt, mit Ausnahme der 4 Hauptthore. Niemand wird mit Waffen hereingelassen. Der Posten
der Nationalgarde nimmt die Waffen dem Einpassirenden ab, der sie dann bei seiner Rückkehr wieder empfängt. Die Admiräle Parker und Baudin sind fort; bloß eine englische Fregatte und ein Linienschiff,
so wie eine französische Dampffregatte, sind hier zurückgeblieben. Aus Marseille ist die von der provisorischen Regierung angekaufte Dampffregatte Vechis, jetzt „Independenza“ genannt
und ein zweiter Dämpfer mit Truppen, Munition etc. hier eingetroffen. Diese Verstärkung hat große Freude hervorgerufen. Nach telegraphischen Berichten haben sich die Neapolitaner aus mehrern Plätzen
in der Nähe von Milazzo und Messiana zurückgezogen. Ein Treffen hat bis jetzt nicht stattgefunden.
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@facs | 1540 |
Mailand, 7. April.
Der Handelsminister v. Bruck ist gestern hier eingetroffen. Heute erwartet man von Piemontesischer Seite den Marquis Revell, frühern Gesandten in London, durch
das vorige Ministerium in Turin abberufen, und jetzt von dem König Viktor Emanuel bestimmt, hier in Mailand an den Friedensunterhandlungen Theil zu nehmen. Man glaubt nicht, daß dieselben lange
dauern, sondern daß sie baldigst zu einem erwünschten Resultat geführt werden. Auf dringendes Bitten des Königs Viktor ist die Besetzung Alessandria's bis jetzt unterblieben, und die Erhaltung
oder Nichterfüllung dieses Punktes des Waffenstillstandes der Gnade Sr. kais. Maj. anheimgestellt worden.
In Venedig hat die Assemblea dekretirt: „Widerstand gegen Oestreich, es koste, was es wolle; dem Präsidenten Manin wird unbeschränkte Vollmacht übertragen.
[(A. Z.)]
Französische Republik.
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@facs | 1540 |
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43
] Paris, 11. April.
Die beiden Artikel, für welche „la Révolution“ gestern zu dreijährigem (nicht fünfjährigem, wie ich Ihnen irrthümlich schrieb)
Gefängniß und 10,000 Fr. Geldstrafe verurtheilt wurde, constituiren nach dem Urtheil der Geschworenen das doppelte Verbrechen: Aufreizung zum Haß und zur Verachtung der republikanischen Regierung und
Aufreizung zum Bürgerkrieg. Beide Artikel handelten von der Wiederaufrichtung des „Politischen Schaffots“, von der standrechtlichen Ermordung der Juni Insurgenten Daix und Lahr. Dieser
Blutakt des an der Rückendarre verblödsinnigten Präsidenten Bonaparte war außerordentlich einfach zu „constituiren“: Entweder werden Daix und Lahr als Mörder gerichtet, und dann gehören
sie nicht vor die politischen Standrechtstribunale, oder sie sind als „politische Verbrecher“ vor die Kriegsgerichte gezogen und dann hatte der Ochse Napoleon nach der Constitution, nach
der Abschaffung des politischen Schaffots, noch weniger ein Recht auf ihr Blut. Daix gehörte zu den „Rothen“ und die Ochsen gerathen stets vor dieser Farbe in Wuth; Lahr aber war noch im
Juni ein Agent Napoleons, und seine Ermordung ist nichts als die feige Wegräumung eines Zeugen, einer Erinnerung des Ochsen an seine Kälberjahre. Die „Revolution“ rief bei dieser
Gelegenheit, daß das Volk diese Herstellung des „politischen Schaffots“ nicht vergessen werde, daß es sich eines Tages aller seiner Erfahrungen über die Fraternitätsphrasen erinnern und
die Guillotine ebenfalls acceptiren werde, und das Blut der Juni-Insurgenten auf die zurückfallen möge, welche den Kampf durch ihre Agenten geschürt, mit dem Blut für ihre Privatinteressen gewuchert
hätten. Die Geschwornen erklären diese Vertheidigung der Konstitution, welche das politische Schaffot abgeschafft hat, für eine Anregung zum Bürgerkrieg durch Erregung von Haß und Verachtung gegen die
Regierung der Republik, während die Sache umgekehrt ist, daß die Regierung, die capitolinischen Gänse Odilon-Faucher, welche alle drei Tage einmal das Vaterland retten, durch Erregung von Haß und
Verachtung gegen die honette Konstitution zum Bürgerkrieg auffordern.
Die Verurtheilung des „Peuple“ und der „Revolution“ hat übriges die wüthendste Entrüstung in ganz Paris, in den Journalen der gemäßigsten Parteien hervorgerufen. Die
Montagne hat für jedes der beiden Blätter 500 Fr. eingesendet, und selbst der „National,“ der so oft mit seinen Freunden Marrast, Marie, Cavaignac, die Fußtritte der revolutionären
Presse empfand, selbst der „National“ kann sich in dieser Sache der Parteinahme für die Verurtheilten nicht entziehen. Diese Parteinahme aber ist hier nicht eine bloße Unterstützung zur
Ausgleichung der Geldbußen, es ist die revolutionäre Opposition, welcher selbst die „honetten“ Blätter à la „National“ in die Arme geworfen werden, die revolutionäre
Opposition gegen die honetten Gesetze, in deren Namen Recht gesprochen wurde, gegen die Unabsetzbarkeit der alten, in Ränken ergrauten Beamten nach der Revolution, welche wieder vor den Thoren
steht.
[1541]
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12
] Paris, 11. April.
Ein Antiprogramm! Die Rue de Poitiers will das Programm des Berges widerlegen, und diese Widerlegung, dieses Antiprogramm an alle Bauern und Soldaten,
in Stadt und Land verbreiten. Die Rue de Poitiers hat weiter nichts zu bieten, als Geld und Papier; einige Frankenthaler für den Agenten, der die Wähler bearbeitet, und eine Masse gedrucktes Papier,
für die Wähler selbst: Ihre Thätigkeit erstreckt sich in Paris blos auf die Kleinbürger und Krämer, und in den Departements auf die Geistlichen und Beamten. Zu den Arbeitern, zu den Hunderttausenden
von Arbeitern kann die Rue de Poitiers schon deßhalb nicht durchdringen, weil sie gar nicht weiß, wo sie wohnen. Die Arbeiter werden erst sichtbar in Zeiten der Revolution, auf der Straße, wenn sie zu
Tausenden wie aus dem Boden hervorkommen. Die Industrie hat es dem Arbeiter unmöglich gemacht, vereinzelt zu wohnen; er wohnt mit Hunderten seiner Genossen in demselben Hause, auf demselben Korridor,
und da wohnt er auch eigentlich nicht: er schläft nur da. Er wohnt auf der Straße und in der Werkstätte, ebenfalls nicht vereinzelt, sondern mit seinen Kameraden. Hier im Atelier, im Hause, hat die
Association bereits ihren Anfang genommen, noch ehe das Associationsrecht als eine Errungenschaft faktisch proklamirt worden. Die Rue Poitiers sieht weiter nichts als die Klubs und die öffentlichen
Associationen, und in ihrer Verblendung wähnte sie, durch Verurtheilung der Führer und Organe die demokratische Partei direkt auf's Haupt zu schlagen. Die Wirkung dieser Verurtheilungen ist
gerade eine entgegengesetzte. Selbst der National tritt für den „Peuple“ und die „Revolution demokratique et sociale“ auf. Der National, der zur Begründung seiner
Herrschaft auf dieselbe Weise verfuhr, wie jetzt Faucher und Barrot, wirft der Magistratur der Herren Barrot und Faucher vor, daß sie „monarchisch“ urtheile. Ungeachtet aller Angriffe,
welche der National vom „Peuple“ und der „Revolution“ erfahren hat und noch täglich erfährt, ist der National genöthigt, alles zu vergessen, alle Angriffe zu übersehen,
und, verstoßen von der Partei der Rue Poitiers, sich heranzudrängen an die demokratische-soziale Partei der Revolution.
Der National unterschreibt für 100 Franken zu Gunsten der verfolgten Journale. So weit ist es also mit dieser Bastards-Partei gekommen, daß sie, nachdem sie die Revolution untergraben und die
Juni-Insurgenten geschlachtet hat jetzt, um nicht selbst abgeschlachtet zu werden, sich gezwungen sieht, für die Schlachtopfer zu unterschreiben. Dieses Faktum allein zeigt schon an, wie es mit dem
Programm der Montagne steht. Die Schläge, welche die Montagne erlitten hat, sei es in ihren Männern, sei es in ihren Journalen, sind direkt veranlaßt worden von der Rue Poitiers; Cavaignac und Marrast
waren auf der Liste der Rue Poitiers als Candidaten vorgeschlagen; und der National, der immer noch Verbindungen mit Marrast unterhält und Cavaignac sogar als seinen geheimen Mitarbeiter hat, reißt
sich durch diese Souscription los von der rue Poitiers, um sich für die „verfolgte Montagne“ zu erklären, obgleich er weiß, daß die Angriffe später wieder beginnen werden.
Also ungeachtet der Kapitulation, über welche die Rue Poitiers zu verfügen hat, ist die Stellung dieser Partei täglich mehr gefährdet. Am deutlichsten geht dies aber aus dem Vorschlag des Herrn
Faucher hervor, welcher die exceptionelle Stellung des Herrn Changarnier, als obersten Commandanten der Nationalgarde und der Linientruppen legalisiren lassen will. Durch ein Gesetz soll die Kammer
dem Herrn Changarnier diese ungeheure Macht während der ganzen Zeit der Wahlen in Händen lassen. Was Bugeaud im Februar als Plan dem Herrn Thiers mitgetheilt, das soll Changarnier verwirklichen. Die
siegreiche Demokratie soll durch einen Handstreich des Herrn Changarnier überrumpelt werden. Es ist vorauszusehen, daß dieser Vorschlag in der Kammer scheitern wird. Das Auftreten des Nationals
hat die Lage der Dinge ungemein geändert, und Verlust für Verlust, denkt der National, besser ist's noch von der Montagne als von der Partei des Herrn Thiers aus dem Felde geschlagen zu
werden.
Was übrigens die Kandidatur des Hrn. Cavaignac anbetrifft, so meint es keineswegs die Rue Poitiers ernst mit ihr. Sie hat in diesem Augenblick viel zu viel zu thun, um die des Hrn. Thiers und
Molé durchzubringen. Cavaignac weiß dies recht wohl, und er weiß auch, daß Changarnier ihn völlig überflüssig macht. Die Rue Poitiers braucht wirkliche Generäle, aber keine vergangenen Größen,
und weiter ist Cavaignac nichts mehr in den Augen der Rue Poitiers. Hat man ihm nicht bereits seine Mobilen genommen, deren letzte 12 Bataillone nun auch bis auf die Hälfte beurlaubt sind? Und was ist
Cavaignac ohne die Mobile, und zumal da die Afrikaner nur dem General Bugeaud angehören?
Wir stehen am Vorabend einer neuen Revolution. Die Parteien fangen an, sich in Schlachtordnung aufzustellen. „Ruhe und Ordnung,“ das ist der Schlachtruf der Einen, und um die Ruhe und
Ordnung herzustellen, sind sie bereit, den Kampf in den Straßen aufs Neue anzufachen. „Ueber die Alpen und an den Rhein!“ das ist der Schlachtruf der andern Partei, der wahren Franzosen,
und dazwischen tönt der Ruf der Bauern: „Heraus mit der Milliarde!“ und der Ruf der Arbeiter: „Recht auf Arbeit,“ und Bauern und Arbeiter, die „Ruhe und
Ordnung“ des Kapitalisten verhöhnend, sind entbrannt von kriegerischem Muthe. Napoleon allein ist ernst und nachsinnend: dem König von Preußen wird eine Kaiserkrone angeboten; der König
Friedrich Wilhelm IV. wird um den Helm ein kaiserliches Diadem aufsetzen, und er, der kaiserliche Neffe, hat noch immer keinen Bonaparteshut, und er, der ein zweiter Napoleon werden wollte, ist noch
immer nicht Napoleon der Zweite.
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@facs | 1541 |
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12
] Paris, 12. April.
Mit dem Berge ist's aus. Der Berg ist todt! so jubeln die reaktionären Blätter. Und warum ist es mit dem Berge aus? Warum ist der Berg todt?
Weil Eugene Raspail dem Herrn Point eine Ohrschelle gegeben hat! Die Ohrfeige also hat den Berg getödtet! Das ist noch nicht Alles. Raspail, Mitglied des Berges, hat nicht allein durch eine Ohrfeige
den Berg, sondern der Berg durch seine Sympathie für Raspail soll die ganze demokratische Partei getödtet haben. Und wer führt diese Sprache? Das Journal des Debats! In einem Leitartikel wird der
Untergang des Berges ausführlich auseinandergesetzt, und am Ende des Artikels das Bedauern darüber ausgesprochen, daß der Kammer das Recht nicht zustände, den Raspail gleich in der Sitzung zu
verurtheilen. Wir wollen die Geschichte mit der Ohrfeige kurz erzählen, und dann wird es klar werden, daß die von Herrn Raspail Ertheilte eine Ohrfeige ist, welche die ganze Bourgeoisie in der Person
des Herrn Point erhalten hat. Der Deputirte Point ist der famose Zeuge in dem Prozesse von Bourges, der hauptsächlich Schuld an Raspail's Verhaftung war. Sei es Neugierde oder Schadenfreude, in
der heutigen Sitzung hatte er seine Lorgnette beständig fixirt gehalten auf Eugene Raspail, den Neffen des Verurtheilten. Der junge Raspail stellte ihn deshalb außerhalb der Kammer zur Rede; sie
geriethen in Wortwechsel und die Sache endigte mit einer Ohrfeige, die Raspail dem Hrn. Point zu geben sich veranlaßt gefunden. Point rief den bekannten Prokurator Baroche herbei, der auf der Stelle
sein Requisitorium redigirte, und darauf besteht, daß die Kammer die nöthige Autorisation zur Belangung des Herrn Raspail vor dem kompetenten Gerichte bewillige, was denn auch geschah. Der Berg gab
seine Entrüstung laut zu erkennen: also Herr Point, statt die ihm gebotene Satisfaktion anzunehmen, wendet sich an das Gericht! Statt sich zu schlagen im Duell, wie ein Franzose, wie ein Mann von Muth
und Ehre, zieht er es vor, die Ohrfeige zu behalten und Raspail verurtheilen zu lassen. Und das Duell ist nicht allein tolerirt in Frankreich, sondern sogar geboten, von Guizot selbst, der, ich weiß
nicht mehr bei welcher Gelegenheit, in der Kammer erklärt hat, daß es Fälle gebe, wo das bürgerliche Gericht aufhöre und das Ehrengericht des Duells anfange. Und als wenn Guizot's Autorität
noch nöthig wäre, um dies einem Franzosen zu sagen. Aber die Bourgeoisie ist so feige geworden, daß sie gar nicht mehr fühlt, wie Point's feiges Betragen in ganz Frankreich das Blut in Wallung
bringen muß. Im Gegentheil: sie will die Ohrfeige exploitiren; sie will sie als Argument gebrauchen, um zu zeigen, wie Leute, „die so wenig Anstand“ hätten, nicht mehr für die nächste
Kammer gewählt werden können! Und sie sieht gar nicht ein, daß die Franzosen sich innerlich freuen über die so gut applizirte Ohrfeige, und daß Point, wenn er sie wirklich nicht verdient hätte, schon
durch die Verweigerung der Satisfaktion als der gehässigste Mensch dasteht. Die Ohrfeige, wie gesagt, wird die Runde in Frankreich machen: die Bourgeoisie wird dies bald merken, und Point könnte am
Ende genöthigt werden, sich nicht mehr für seine Ehre, sondern für die Interessen der Bourgeoisie, gezwungenerweise zu schlagen.
Das bürgerliche Gericht: hiermit hoffte die Bourgeoisie die Demokratie zu tödten. Man kennt die Verfolgungen der Presse; trotzdem tritt sie kühner auf, als je. Die Verfolgungen schlagen sogar zum
Besten der demokratischen Partei aus.
Proudhon hat heute die erste revolutionäre Maßregel getroffen: er hat seine Bank aufgelöst. Als Grund dieser Auflösung giebt Hr. Proudhon seine Verurtheilung an. «Loin des bureaux, loin des
affaires.» Weil er, Proudhon, sei es in Folge seiner bevorstehenden Einkerkerung, oder einer freiwilligen Verbannung, nicht mehr in den Bureaux ist, kann er auch die Geschäfte, die
„Affaires“ nicht mehr überwachen. Was für Geschäfte? Die kleinen Epiciersgeschäfte, die Geschäfte, die im Austausche innerhalb eines ganz kleinen Kreises bestanden, mit Hinweglassung der
Hauptgeschäfte, der Geschäftsverbindungen mit den andern Staaten, ohne der Hindernisse zu gedenken, auf welchen diese Geschäfte bei der mindesten Berührung mit der Bourgeoisie, ob ausländisch ob
französisch, stoßen mußten! Und als wenn diese Geschäftsversuche, diese Organisationspläne schon nach der Februarrevolution nicht Alles verdorben hätten, weil sie die Arbeiter eben abführten von den
revolutionären Maßregeln, die getroffen werden mußten, um die Schranken der bürgerlichen Produktion zu brechen, ehe noch überhaupt die Rede sein konnte von einer Aenderung im Produktionsaustausche!
Und als wenn nicht im günstigsten Falle dieser Produktenaustausch nothwendigerweise in die alten Verhältnisse zurückführen mußte, während im ungünstigeren Falle die Bank Proudhon's jedesmal,
wenn sie auf die Kreise außerhalb ihres Bereiches stieß, d. h. jedesmal, wenn sie in Geschäftsverbindung treten mußte mit Nichtaktionären, in Stockung zu gerathen Gefahr lief! Und als wenn endlich
nicht jeder Bourgeois mit einem Einlegekapital von 100,000 Fr. die ganze Bank zum Bankrutmachen bringen konnte. Alle diese ungünstigen Fälle sind unglücklicherweise nicht eingetroffen. Die Bank ist
nicht dazu gekommen, Geschäfte zu machen. Proudhon, in seine Rechnungsablage, führt 17,000 Fr. an, die im Ganzen eingekommen sind; davon gehen 8000 Fr. Kosten ab, die Proudhon sich persönlich
anheischig macht, den Gläubigern zurückzuzahlen. Einige Anhänger Proudhon's bestehen zwar darauf, das Geschäft fortzuführen; aber Proudhon, der von vornherein erklärte, daß zur Ausführung der
Idee, „die er in die Welt geschleudert,“ seine Gegenwart nothwendig sei, ist nicht mehr verantwortlich. Wenn seine Idee falsch aufgegriffen, oder falsch angewendet werde, was um so
leichter sei, da er „mit seiner im Kontrakte erheischten monarchischen Autorität“ nicht mehr die Geschäfte leiten könne, so dürfe man ihm die Schuld davon nicht aufbürden. Die
Jury's haben Proudhon so möglich gemacht, seine Volksbank mit Anstand untergehen zu lassen. Weiter heißt der erste Theil seiner Erklärung im „Peuple“ nichts.
Aber Proudhon beschränkt sich nicht darauf, das Eingehen seiner Bank durch den «accident judiciaire,» durch den Zufall seiner gerichtlichen Verurtheilung zu erklären. Das
welterlösende Projekt an den Stimmen zweier Jury's gescheitert! Die Kriegsmaschine gegen die bestehende Gesellschaft zersplittert an der leisesten Berührung mit den äußerlichsten Haken dieser
Gesellschaft!
Proudhon kann unmöglich dies demüthigende Geständniß zu Protokoll geben.
Nein, zum «accident judiciaire,» zum Zufall eines Urtheilsspuchs kommen allgemeine „Motive“ hinzu, „abgeleitet aus der Lage Frankreichs und der Politik seiner
Regierung.“
„Die Zeit,“ ruft Proudhon aus, „die Zeit ist vorbei für friedliche und auf dem Boden der Gesetze sich bewegende Organisation. Es gilt jetzt, für unsere Existenz zu kämpfen.
Organisiren durch freiwillige Unterschriften und in Verbindungssetzen der Arbeiterassociationen, heißt seine Zeit mit Bagatellen verlieren und uns fruchtlos den Transportationen und Füsilladen
aussetzen. Die Welt hat keine Zeit mehr, das Resultat unsrer Erfahrungen abzuwarten. Siegen gilt es oder sterben auf dem Kampfplatz der Revolution! Siegen! d. h. das demokratisch-soziale Prinzip zur
Herrschaft erheben. Wozu bedarf es aber dann noch der Volksbank? Wozu der Büreaus der Straße des Faubourg St. Denis? Wenn wir siegen, steht uns nicht die Bank von Frankreich zu Gebot? Unterliegen wir
aber, fallen wir zurück unter das Joch der Kapitalisten, wozu Tag für Tag den Centime des Armen abzwacken?“ Herr Proudhon ist also jetzt durch die Erfahrung gezwungen, zu proklamiren, was ihm
Karl Marx in seiner Schrift «Misére de la Philosophie» vor der Februarrevolution zurief:
„Um Ihren Plan zu verwirklichen, setzen Sie den Sturz der bestehenden Gesellschaftszustände voraus. Ist die jetzige Gesellschaft aber gestürzt, so brauchen wir Ihren Plan nicht mehr.“
Marx endete damals seine Schrift gegen Proudhon damit, daß es sich vor allem für die Proletarier um die Erringung der Herrschaft handle, die nur auf revolutionärem Wege zu erkämpfen
sei.
Mit Proudhons dokrinärem Socialismus ist der doktrinäre Socialismus in Frankreich überhaupt gescheitert, gründlich gescheitert. Der Klassenkampf des Proletariats gegen die Bourgeoisie hat
jetzt glücklich die letzte doktrinär organisirende Form abgestreift und tritt somit in seine wirklich revolutionäre Phase.
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@facs | 1541 |
Paris, 12. April.
Gestern Abend verbreitete sich das Gerücht, der Präsident Bonaparte habe den Hals gebrochen.
Der Moniteur beruhigt die Bevölkerung hierüber durch folgenden Artikel:
„Während seiner gewöhnlichen Promenade im Gehölz von Boulogne stieß dem Präsidenten ein leichter Unfall zu. Sein Pferd glitt im raschen Fluge auf dem beweglichen Boden aus und stürzte mit
ihm nieder. Der Präsident trug keine Verletzung davon; er erhob sich sofort, bestieg das Pferd wieder und kehrte in das Elysée zurück.“
‒ Im Elysée trafen diesen Morgen wichtige Depeschen aus Turin ein. Ihr Inhalt blieb für uns bis Postschluß noch ein Geheimniß.
Auf dem gewöhnlichen Korrespondenzwege kennen wir nur das Bombardement Genua's durch Lamarmora, das am 7. April eingestellt wurde, um eine Antwort aus Turin abzuwarten. (Siehe Italine.)
‒ Wie wir hören, ist Montanelli mit wichtigen Aufträgen der toskanischen Republik in Paris eingetroffen.
‒ Der „Courrier de Lyon“ vom 11. April meldet: Eben geht dem Generalstabe der Alpenarmee aus dem Kriegsministerium der Befehl zu, eine Brigade abzuzweigen und sie nach
Marseille zu schicken, um sie der Rom-Expedition beizugesellen.
‒ Die Journale aus Turin, Genua, Florenz und Rom sind heute in Paris ausgeblieben.
‒ Aus Perpignan liegen Briefe vom 7. April Abends vor uns, laut welchen Cabrera noch nicht todt war.
Montemolin ist mit Extrapost nach England zurückexpedirt worden. Die Carlistische Wiedereroberung Spaniens hätte somit ein Ende und die Theefeste in London können wieder ihren Anfang nehmen.
‒ National-Versammlung vom 12. April. Anfang 12 1/2 Uhr. Präsident Marrast.
Beim Beginn hört man, daß Eugene Raspail eben verhaftet worden sei. Diese Maßregel wurde wahrscheinlich nur angewandt, um ein n Zweikampf zu verhindern. Ferner hört man, daß es in den
Abtheilungssälen, wo die ausnahmsweise Stellung Changarnier's besprochen wurde, sehr heiß hergegangen sein soll. Das Ministerium verlangt nämlich, dem Changarnier im Gegensatze zum Artikel 67
des Bürgerwehrgesetzes sein Doppelkommando noch drei Monate lang zu erhalten, wofür eben eine Kommission zur Begutachtung erwählt worden ist. Dieselbe besteht aus 15 Gliedern, von denen sich 9 für und
nur 6 gegen die ministerielle Absicht aussprachen. Der Berg und die entschiedene Linke sollen schrecklich über den armen Ordnungsgeneral hergefallen sein.
Nachdem sich die Deputirten eingefunden und das Protokoll verlesen, wurden die Staatsrathswahlen fortgesetzt. Lamoriciere leitet dieses Mal die Stimmzettelzählung, deren Resultat schwerlich vor 6
Uhr bekannt werden dürfte.
Während sich Lamoriciere um 2 1/2 Uhr mit sämmtlichen Urnen, Skrutatoren und Schriftführern in einen der Nebensäle begibt, nimmt die Versammlung nach Erledigung einiger dringender
Lokalgesetzentwürfe das Büdget wieder auf.
Sie war beim Kultusbüdget stehen geblieben, von dem einige Artikel wegen nochmaliger Begutachtung an die Kommission zurückgewiesen worden waren.
Jean Reynaud stattet Bericht über diese Nachprüfung ab, die sich auf eine Gehaltserhöhung für die niedrige Geistlichkeit bezieht.
Nach Erledigung dieser Nachträge zum Kultusbüdget geht die Versammlung zum Büdget des Finanzministeriums über.
Die 45 Centimensteuer wird bei der Generaldiskussion abermals durchgedroschen.
Duclerc eilt auf die Bühne und ruft nach einer kurzen Einleitung: So wird denn abermals die 45 Centimensteuer ins Spiel geworfen! Wir wollten auf diese neuen Provokationen nicht antworten.
Starke Mißhelligkeiten herrschten unter der Provisorischen Regierung, doch bisher schleuderte man uns kein Defi entgegen. Heute geschieht dies, wohlan ich will antworten. Am 10 März 1848 war Garnier
Pages Finanzminister. Er stattete die Regierung einen ziemlich befriedigenden Bericht über die Finanzlagen der kaum erstandenen Republik ab. Am 15 März, also kaum fünf Tage darauf, war der Horizont
plötzlich finsterer geworden. (Ah! Ah!) Warum? Welches waren die Gründe? Die Rundschreiben Ledru-Rollin's waren erschienen. (Fröhlicher Tumult vom Berge.)
Rechts: Zur Ordnung! Zur Ordnung!
Duclerc: Ich sage die Wahrheit.… Man muß sie endlich wissen… Man schlug den National-Bankerott vor. (Sensation im ganzen Saal.) Jawohl, man schlug dem Finanzminister den
Nationalbankerott vor …
Stimmen: Wer? Wer?
Duclerc: Herr Ledru-Rollin wird es Ihnen sagen.
Ledru-Rollin: Niemals!
Duclerc: Sie schlugen Papiergeld vor!
Ledru-Rollin: erwidert, daß er weder den Nationalbankerott, noch das Papiergeld vorgeschlagen, sondern daß er 2 Frcs. oder mindesters 1 1/2 Frcs. Steuerzuschuß auf die Reichen vorgeschlagen
habe. (Ah! Ah! zur Rechten. Bravo vom Berge) Sodann vertheidigt er die andern Maßregeln der Regierung des Februar.
Flocon donnert gegen die 45 Centimensteuer und stellt den Antrag:
„Die 45 Centimensteuer durch jährliche Beträge binnen sechs Jahren zurückzuzahlen und damit am 1. Januar 1849 anzufangen.“
Die gesammte Rechte ruft: La question préalable!
Die Versammlung laßt den Antrag fallen.
Chavoix nimmt ihn wieder auf.
Flocon erklärt, daß er sich verschrieben habe, er habe „vom 1. Januar 1850, statt 1849“, schreiben wollen.
Marrast läßt zur Abstimmung schreiten.
Viele Stimmen: Kugelabstimmung!
Diese Operation gibt folgendes Resultat:
414 gegen 119 Stimmen nehmen die Question préalable an, d. h. verwerfen die Rückzahlung der 45 Centimensteuer.
Schließlich proklamirt Marrast die heute gewählten Glieder des Staatsrathes, deren Namen wir morgen mittheilen wollen.
Die Sitzung wird um 6 3/4 Uhr geschlossen.
@type | jAnnouncements |
@facs | 1542 |
Schifffahrts-Anzeige.
Köln, 13. April 1849.
Angekommen:
Joh. Budberg von Duisburg
In Ladung.
Nach Ruhrort bis Emmerich J. A. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr C. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied Cl. Rollbach und C. Kaiser. Nach Koblenz, der Mosel, der Saar und Luxemburg
Jak. Tillmann. Nach der Mosel, der Saar u. Trier H. Bayer. Nach Bingen Wwe. Jonas. Nach Mainz Joh. Kiefer. Nach dem Niedermain Seb. Schulz. Nach dem Mittel- und Obermain C. Hegewein sen. Nach
Heilbronn G. A. Klee. Nach Kannstadt und Stuttgart Louis Klee. Nach Worms und Mannheim Joh. König. und (im Sicherheitshafen) M. Görgens.
Ferner: Nach Rotterdam Capt. Kamps, Köln Nr. 17.
Nach Amsterdam Capt. Linkewitz, Köln Nr. 12.
Rheinhöhe: 8' 6″. Köln. Pegel.
Sitzung des Gemeinderathes Donnerstag den 12. April 1849.
Der Gemeinderath bewilligt dem Verwaltungs-Ausschusse des Central-Dombau-Vereins die Benutzung des Gürzenichs zur diesjährigen Wahlversammlung am 22. Mai.
Auf den Vortrag des Beigeordneten Herrn Sonorée über die neuen Hafenbauten genehmigt der Gemeinderath:
1) Daß der Bau des Leinenpfades, der Kehlmauer und der Festungswerke, sobald die Vorarbeiten fertig sind, in Angriff genommen werde.
2) Daß der städtischen Verwaltung zur Ausführung derselben ein vorläufiger Kredit von 100,000 Thlr. bewilligt werde.
3) Das die Arbeiten, in möglichst viele Loose vertheilt, an zuverläßige Unternehmer verdungen werden, mit der Bedingung, nur kölnische Arbeiter zu beschäftigen.
4) Daß die Verwaltung mit einem tüchtigen Wasserbaumeister wegen Leitung des Baues in Unterhandlung trete, und mit demselben einen dem Gemeinderathe vorher vorzulegenden Vertrag mit möglichst
günstigen Bedingungen für die Stadt abschließe, sowie
5) die Bedingungen, welche an die Verminderung der Höhe der Kehlmauer und die Anlage eines eisernen Verschlusses an Stelle des massiven Thores geknüpft sind.
Als Anfangstermin der städtischen Anleihe wird der 1. Januar 1851 festgesetzt.
Die Pflasterung der Kaufhausstraße wird unter der Bedingung, daß Herr Rolffs 1/2 der Kosten trage, genehmigt, so wie des Domklosters unter den Bedingungen, daß die Anwohner desselben binnen 8 Tagen
einen Zuschuß von 800 Thlr. beibrächten, und auf ihr Gesuch, daß die Bauhütte entfernt würde, Verzicht leisteten; eben so wird die nachträgliche Beschaffung der zum Neubau der Schule zur Kupfergasse
noch erforderlichen 59 Q-Fuß bewilligt.
Der Gemeinderath beschließt, daß der botanische Garten seiner Bestimmung gemäß erhalten, und der Direktor desselben mit Ertheilung des botanischen Unterrichts beauftragt werde, welche für die
höhere Bürgerschule sofort unter die Fachwissenschaften aufgenommen, während von Seiten der Verwaltung bei den Schulbehörden ein Gleiches für die hiesigen Gymnasien nachgesucht werden soll.
Zur Ueberwachung des Gartens im Vereine mit dem Direktor desselben, wird ein Mitglied des Gemeinderaths delegirt. Schließlich wird die Verwaltung beauftragt, den Direktor des Gartens aufzufordern,
die Pflanzenzensammlung zu vervollständigen, ein systematisches Verzeichniß über alle im Garten gezogene Gewächse anzufertigen und baldmöglichst zu veröffentlichen, endlich alle für den Unterricht
bestimmten Pflanzen mit dauerhaften, in die Augen fallenden botanischen Bezeichnungen zu versehen.
Civilstand der Stadt Köln.
Den 10. April 1849.
Geburten.
Barb. Wilhelm. Antonie, T. v. Joh. Jak. Groyen, Kaufm., Bolzeng. ‒ Anna Maria Marg. Joseph., T. v. Joh. Jos. Masson, Faßbinder, Glockenring. ‒ Peter, S. v. Adrian Grieff, Metzger,
Sachsenhausen. ‒ Anna Marg. Louise, T. v. Julian Andr. Joh. Marchand, Steinmetzpolier, Salzmagazin. ‒ Peter Anton, S. v. Heinr. Nettesheim, Gärtner, Entenpf. ‒ Joh., S. v. Wilh.
Palm, Schneider, Langg. ‒ Herm. Hub., S. v. Franz Peter Büchel, Kaufm., Mathiasstr. ‒ Anna Christ., T. v. Tilmann Jakob Schumacher, Stellmacher, Achterstr. ‒ Bernard. Wilhelm., T.
v. Jacob Burscheid, Strumpfwirker, Straßburgerg. ‒ Zwei unehel. Knaben.
Sterbefälle.
Joh. Riessen, Maurer, 25 J. alt, unverh., Severinstr. ‒ Adelh. Junck, 15 M. alt, Löhrg. ‒ Anna Gertrud Hubert. Schmitz, 2 J. 1 M. alt, Glockenring. ‒ Maria Josepha Bungartz,
geb. Wald, 22 J. alt, Komödienstr. ‒ Anna Marg. Odenthal, 6 T. alt, Weideng. ‒ Marg. Rath, 1 J. 9 M. alt, Perlenpf.
Altenmarkt Nr. 73 ‒ sind zwei durcheinandergehende, fein möblirte Zimmer, mit schöner Aussicht zu vermiethen.
Herrenkleider werden gewaschen und reparirt. Herzogstraße Nr. 11.
Verkauf des Hauses Schildergasse Nr. 49‒.
Das zu Köln in der Schildergasse, der Herzogstraße gegenüber, in der besten Geschäftslage unter Nr. 49 - gelegene, in jüngster Zeit neu erbaute, von Herrn Friseur Steinmeyer bewohnte, zum Nachlasse
des hierselbst verlebten Rentners Herrn Cornelius Menzen gehörige Haus sammt Hofraum und Hintergebäude, wird theilungshalber
Donnerstag den 3. Mai nächstkünftig, Nachmittags 3 Uhr,
auf meiner Schreibstube, unter den daselbst hinterlegten und nach Belieben einzusehenden Bedingungen einer öffentlichen Versteigerung ausgesetzt werden , und bemerke ich, daß die Bedingungen
rücksichtlich der Zahlung bequem gestellt sind und das Haus sofort anzutreten ist.
Köln, den 1. April 1849.
Fier, Notar.
BRUNO BAUER, die bürgerliche Revolution in Deutschland, seit 1844 bis zur Gegenwart, (Preis 1 1/2 Thlr.) ist so eben aus Berlin eingetroffen und zu haben bei M. LENGFELD, Hochstrasse Nr.
109 in Cöln.
Nun leben Sie aber recht wohl, Herr Urheuler und Tapeten-Fabrikant Ph Hoffmann.
Heute den 13. April, fand in Deutz eine Vorversammlung der Wahlmänner des Landkreises Köln und des Kreises Mülheim statt. ‒ Nachdem 4 Kandidaten gesprochen hatten, trat auch der Heuler Ph.
Hoffmann auf und präsentirte sich als Kandidaten. ‒ Er hatte bei seinem Auftreten die Frechheit zu verlangen, daß die anwesenden Urwähler den Saal verlassen sollten. ‒ Die so
ausgewiesenen Urwähler statten hiermit dem obengenannten Herrn ihren verbindlichsten Dank ab, daß er ihnen ersparte den Schwulst seiner gehaltlosen Rede (nach Aussage mehrerer Wahlmänner)
anzuhören.
Die Nachteulen scheuen das Licht ‒ der Oeffentlichkeit.
Mülheim. XX.
Sehr billiger Verkauf von vier neuen Gemälden:
1) Nonnenwerth an der Elbe (15 Thlr.) zu 5 Thlr. 2) Bingen am Rhein (30 Thlr.) zu 12 Thlr 3) Lurley am Rhein (30 Thlr.) zu 12 Thlr. 4) Ein Jagdstück, ein böhm. Fuchs u. s. w. (80 Thlr.) zu 25 Thlr.
Bei J. G. Späner, Domhof Nr. 13.
Die Manufaktur- und Mode- Waaren-Handlung von Joseph Baum, Obenmarspforten Nr. 11,
macht hiermit die ergebene Anzeige, daß die neuesten Waaren des In- und Auslandes, für die Sommer-Saison in reichhaltigster Auswahl, eingetroffen, und hält sich dem geneigten Zuspruche ihrer
geehrten Abnehmer, unter Zusicherung billigster Bedienung, bestens empfohlen.
Bierbrauerei „zum Bart.“
Die Eröffnung meiner Gartenwirthschaft, Scheiben und Vogelschießen zeige ich ergebenst an; und empfehle mich bestens mit einem vorzüglichen Weißbier, welches dem bairischen in mancher Hinsicht
vorzuziehen ist
Joseph Frings.
Brand Nro. 1, an der gr. Neugasse.
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Sachs
Obenmarspforten, gegenüber dem Jülichsplatze.
Mailust in Deuz.
Heute Sonntag Harmonie, Abends Ball.
Entrée zum Ball 10 Sgr. Damen frei. Anfang 8 Uhr.
So wie jeden Sonn- und Feiertag den Sommer hindurch Nachmittags
Harmonie, Abends Ball.
Die Harmonie- und Ballmusik wird heute an vom Musik-Chor des 29. Infanterie-Regiments ausgeführt.
Ueberfahrt nach Australien und Californien mit Anlaufen am Vorgebirge der guten Hoffnung und Sydney, für Cajüten- und Zwischendeck-Passagiere.
Die ausgezeichnet schnellsegelnde, gekupferte und kupferfeste belgische Fregatte „Océanie“, 700 Tonnen groß, wird gegen Medio Mai von Antwerpen unter dem Kommando des erfahrnen
Capitains G. Radon, der schon verschiedene Male diese Reise unternommen hat, nach den obigen Bestimmungen aussegeln.
Passagiere finden in diesem, vor fünf Jahren für den Wallfischfang gebauten Schiffe, den sichersten, bequemsten Raum und alle sonstigen Erleichterungen für eine so lange Reise. Das gefährliche
Umsegeln des Cap Horn mitten im Winter, wird auf diesem Wege vermieden und gewährt die neutrale belgische Flagge Sicherheit gegen Kriegsgefahr. Der angegebene Lauf des Schiffes bietet ferner
Handelspassagieren und auch Emigranten, welche Ansiedelungsplätze suchen, die Mittel, höchstwichtige Erfahrungen, jeder in seinem Fache, zu erwerben.
Mäßige Ueberfahrts-Bedingungen zu erfahren bei Schiffsmakler Brequigny oder Koch & Comp., in Antwerpen.
Für Passagiere u. Auswanderer nach New-York.
Die Schiffe der Hamburg-Amerik.-Paketfahrt-Aktien-Gesellschaft unter der Direktion der Häuser
Ad. Godeffroy, H J. Merk et Cp. und F. Laeisz in Hamburg werden unfehlbar an folgenden Tagen von Hamburg expedirt:
1. an folgenden Tagen von Deutschland expedirt: Hancker am 21. April 1849.
2. an folgenden Tagen von Nordamerika expedirt: Rathje am 19. Mai 1849.
3. an folgenden Tagen von Elbe expedirt: Heitmann am 23. Juni 1849.
Ueber obige neuen, dreimastigen, gekupferten Schiffe, welche durch hohes, luftiges Zwischendeck und elegant eingerichtete Kajüten sich auszeichnen, so wie über die billigst gestellten
Ueberfahrts-Preise und Bedingungen ertheilt nähere Auskunft der Schiffsmakler August Bolten, Wm. Millers, Nachfolger in Hamburg, und Franz Carl Mainone in Cöln, Haupt-Agent für die Rhein-Provinz.
Central-Verein für Auswanderung in Cöln und Düsseldorf.
Konstituirt unter dem Schutze und mit Genehmigung der hohen Staats-Regierung.
Wir benachrichtigen hierdurch alle Diejenigen, welche gesonnen sind nach Amerika auszuwandern und unsere Ueberfahrts-Gelegenheiten benutzen wollen, daß unsere Bedingungen, sowohl hier in unserem
Central-Büreau, Friedrich-Wilhelmstraße Nro. 6-8. als bei unseren sämmtlichen Agenten zu erfragen und letztere zum Abschluß von Ueberfahrts-Verträgen ermächtigt sind.
Die Preise sind fest normirt und begreifen sämmtliche Posten, Eisenbahn- und Dampfschifffahrts-Frachten von dem bestimmten Sammelplatze bis zum überseeischen Hafen, sowie die Versicherung der
Effecten in sich.
Sowohl über Bremen und Hamburg als über Havre, Antwerpen und Rotterdam haben wir uns für diesen und den folgenden Monat ausgezeichnete Dreimaster-Schiffe nach New-York, Baltimore, Philadelphia,
New-Orleans und Calveston auf bestimmte Abfahrtstage gesichert und sehen uns dadurch in den Stand gesetzt, jedem Bedürfnisse zu genügen.
Bei eintretender Blocade erfolgt die Beförderung über Bremen und Hamburg durch Schiffe unter neutraler Flagge.
Für die westlichen Provinzen beliebe man sich an unsere unten verzeichnete Haupt-Agenten zu wenden:
an Herrn B. Wilhelmi in Düsseldorf.
an Herrn Gust. Kehr in Creuznach.
an Herrn Wirth u. Frank in Coblenz.
an Herrn C. F. W Henn in Elberfeld.
an Herrn R. Scheuer in Zimmern.
an Herrn Wm Tourneau in Münster.
an Herrn C. T. Stirn j in Hamm.
an Herrn J. B. Becker in Berleburg.
an Herrn F. W. Hausmann in Gummersbach.
an Herrn F. W. Franke in Minden.
Köln, im April 1849.
Der Central-Verein für Auswanderer:
Chr. Fremery. Joh. Ad. Roeder. L. Spiegelthal!.
Ineiner der ersten Geschäftsstraße Kölns, Höhle Nr.35, steht das halbe Unterhaus, für jedes Ladengeschäft geeignet, mit 7 Zimmern, Küche, Keller, Brunnen- und Regenwasser zu vermiethen. In
demselben ist jetzt beinahe 4 Jahr mit dem größten Erfolge ein Modengeschäft betrieben worden, und in den übrigen Räumen des Hauses wird seit 21 Jahren ein ausgedehntes Geschäft betrieben, was einen
großer Ruf genießt.
Ein, braves und solides Mädchen, in Handarbeit und im Ladengeschäfte erfahren, wünscht in einem ähnlichen Geschäfte oder auch bei einer stillen Familie zur Verrichtung der häuslichen
Arbeiten beschäftigt zu werden.
Bescheid unter Kästen Nro. 4 u. 6.
Alles Glück, Heil und Segen der holden Frau Anna in L……e zu ihrem heutigen Geburtstage.
„Zum deutschen Reichsverweser.“
Kegelbahn, große Mainzerflasche Wein zu 5 Sgr. bei einer feinen Restauration.
Louis Kertell.
Vortreffliches Futter für Ratten, Mäuse, Schwaben und Wanzen. Große Budengasse Nro. 5.
Großes freies Tanzvergnügen Sonntag den 15. April bei J. Dickopf im Eiser'schen Saal, der heute mit einer ganz neuen Dekoration geschmückt ist. Das berühmte Musik-Corps des 29
Infanterie-Regiments wird zum zweiten Male mit einigen außer ordentlichen Genüssen das Orchester auf's Vollständigste vertreten. Für Ordnung, gute Weine, Maiwein ist bestens gesorgt. Anfang 3
Uhr.
Freies Tanzvergnügen.
Heute Sonntag den 15 April im „Neuen Kuhberg“ auf der Ehrenstraße bei L. Senf. Anfang 4 Uhr.
Täglich frischer Maitrank bei Schmitz-Bilstein, zum „goldenen Kreuz“, Gereonsstraße Nr. 38.
Täglich frischer Maitrank im „Freischützen.“
Täglich Großer Fischfang bei Gebrüder Wattler am Thürmchen.
Geräucherter Speck in Seiten à 4 1/2 Sgr. per Pfd, zu haben im Kaufhause.
Kost und Logis. Kreuzgasse Nr. 10.
Bürger-u. Handwerker-Gesang-Verein.
Versammlung heute Nachmittags 2 Uhr, Mühlengasse Nr. 1.
pr. Direktion:
W Herr, Lehrer.
Mission-Verein Sternengasse Nr. 30.
Heute Sonntag Abend, 7 Uhr, Versammlung, wozu alle Mitglieder und Freunde höflichst eingeladen werden.
Der Vorstand.
Vereinigter 1. und 2. gesell. Dombau-Verein.
Heute Abend 7 Uhr Versammlung. Breitstraße bei Menzen, im Palast.
Theatralische Abend-Unterhaltung.
Bürgerlicher Dombau-Verein.
Morgen Ostermontag große theatralische und deklamatorische Abend-Unterhaltung im Vereinslokale Löwengasse Nr. 66. Um zahlreiches Erscheinen bittet der Vorstand.
Geselliger Cuniberts Bau-Verein.
Morgen Abend 7 Uhr bei Herrn Nakatenus Eigelstein.
Minoriten Reparatur Bau-Verein.
Bei Jüsgen, jeden Dienstag Abend Versammlung.
Omnibus-Fahrten von Köln nach Bergheim und Jülich et vice versa, während der Sommerperiode 1849, vom 1. April ab.
Von Köln nach Bergheim.
Morgens gegen 6 und 10 Uhr.
Nachmittags gegen 3 und 6 Uhr.
Von Köln nach Jülich.
Morgens gegen 10 Uhr.
Von Bergheim nach Köln.
Morgens gegen 6 und 10 Uhr.
Nachmittags gegen 1 und 6 Uhr.
Von Jülich nach Köln.
Morgens gegen 10 1/4 Uhr.
Köln, den 31. März 1849.