Französische Republik.
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Paris, 20. März.
Der Moniteur füllt sich fast ausschließlich mit einem Rundschreiben, das der Minister Faucher an alle Präfekten richtet und das die Wahlen zum Gegenstande hat; so wie
zweitens mit der gestrigen Rede Favre's gegen das Clubgesetz.
— Der hiesige Deutsche Verein feierte gestern Abend die Wiener und Berliner Revolution.
Die Montagne beabsichtigte heute eine große Demonstration zu Ehren der vorjährigen Mailänder Erhebung und der übrigen westlichen Revolutionen. Indessen hat man es für gut gefunden, diese Feier zu
verschieben. Es schien ihr etwas unpassend, in demselben Augenblick die Champagnerpfropfen knallen zu lassen, wo der östreichische Centaur die italienischen Patrioten wie tolle Hunde niederschießen
läßt, und sich rühmt, den Frieden nur in Turin zu unterzeichnen.
Für die beiden Hingerichteten, Daix und Lahr, wird eine große Kirchenfeier organisirt.
— F. Pescantini, einer der Gesandten Rom's, ist von Bonaparte zum zweiten Male im Elysée empfangen worden. Er ist, sagt man, mit diesem Besuche besser zufrieden, als mit dem
ersten. Auch seinen Collegen Beltrami sieht man jetzt häufiger im Ministerium des Aeußeren mit Drouy[unleserlicher Text] de Lhuys verkehren, und es verlautet, daß die jüngsten Debatten das ministerielle Gewissen etwas
erschüttert haben.
— Aus Lyon erhalten wir eben die Meldung, daß das demokratische Blatt „Peuple Souverain“ von dem dortigen Geschwornengericht in seinem berüchtigten Prozesse gegen Bugeaud
freigesprochen worden ist.
— (Verhaftungen unter dem Militär.) Sieben und zwanzig Gemeine und sechs Unter-Offiziere wurden allein vorgestern aus der Garnison von Vincennes in strenge Haft abgeführt, weil sie
die rothe Republik hatten hochleben lassen und sich zum Sozialismus bekannten. Hr. Changarnier ist fest entschlossen, eher, wie weiland St. Mauritius, die ganze Armee zu decimiren als zu gestatten,
daß sie vom Kommunismus angesteckt werde. Er hat hierfür sehr sinnreiche Mittel erfunden. Er schickt provozirende Agenten in die Casernen und läßt Alles einstecken, was schreit: Vive la Republique
democrat. et sociale! Er wird hierin von Carlier und Bertoglio auf's Wärmste unterstützt. Sieht irgend ein Polizeibüttel ein demokratisches Blatt in der Hand eines Tourlourou, so reißt er es
ihm aus der Hand oder wirft ihn in's Loch. Dies Alles hält jedoch die Rothen nicht ab, zusammen zusteuern, um ihre Journale gratis an das Militär zu vertheilen. „Peuple“ meldet,
daß bis zum 20. März bereits 280 Fr. 50 Ct. hierfür einliefen und 1068 Exemplare seines Blattes an Soldaten vertheilt wurden. In der Rue Montmartre kam es zu einer förmlichen Prügelei zwischen den
Sbirren Carlier's und unseren sozialistischen Marssöhnen. Armer Changarnier!
„Peuple“ bringt heute eine energische Protestation von einem Theil der Vincenner Garnison gegen dieses Verfahren.
— Die heutige dem Klubgesetz gewidmete Sitzung der Nationalversammlung war sehr heiß. Das Auftreten Pierre Leroux rief einen unerhörten Tumult hervor.
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Bourges, 19. März.
Die heutige Sitzung füllte größtentheils ein Verhör Ledru Rollins. Die Sitzung wurde um 5 1/2 Uhr geschlossen und auf morgen verlegt, wo Marrast verhört werden soll.
— National-Versammlung. Sitzung vom 20. März. Marrast, aus Bourges zurückgekehrt, eröffnet die Sitzung um 1 1/4 Uhr.
Die Versammlung verwirft, ehe sie in die Tagesordnung tritt, den ihr schon vor geraumer Zeit gestellten Antrag der Staatsanwaltschaft auf Verfolgung der Deputirten Bourbousson und Reynaud, die sich
duellirten. Der Ausschuß selbst hatte übrigens, wie bei früheren ähnlichen Gelegenheiten, die Verwerfung bevorwortet. Das Prinzip des Zweikampfes wäre also von Neuem sanktionirt.
Etienne wiederholt seinen Antrag auf Dringlichkeit der Erledigung der Repräsentativgelder für den Vicepräsidenten Boulay im Betrage von 90,000 Fr. (Oh! Oh!)
Lacrosse, Bauminister, unterstützt die Dringlichkeit. (Stimmen: Namentliche Zettelabstimmung!)
Die Repräsentationsgelder gehen mit 345 gegen 290 Stimmen durch.
Drouyn de Lhuys, Minister des Aeußern, legt mehrere Kreditentwürfe vor, welche auf sein Departement Bezug haben.
Gehen an den Ausschuß.
Türk erhält das Wort für einen Spezialantrag. Das uns vom Minister des Innern vorgelegte Clubgesetz ist ein schönes Ding. (Oh! Oh! rechts.) Man kann es den Prevotalhöfen an die Seite stellen
(Lärm rechts) und es mag ebenso historisch wie diese werden. Aber es giebt ein Ding, das nicht weniger wichtig ist als die vermeintliche Clubgefahr, ich meine das Budget. Ich beantrage, daß man
Nachtsitzungen halte. (Oh! Oh! von allen Seiten).
Goudchaux, unterstützt von mehreren andern Gliedern, welche die Ruhe in der Nacht lieben, stellen und entwickeln den Antrag:
„Die Sitzungen um 11 1/2 Uhr zu beginnen und erst um 6 oder 7 Uhr Abends zu schließen.“
Türk besteht auf seinen Nachtsitzungen.
Dieselben werden jedoch verworfen.
Goudchaux's Vorschlag wird dagegen angenommen.
Die Sitzungen beginnen also in Zukunft schon um 11 1/2 Uhr, was für Paris außerordentlich früh ist.
Die Versammlung geht nun zur Clubdebatte über.
Kerdrel, der Elsässer, vollendet seine gestern abgebrochene Rede gegen die Clubs, die er als eine Pestbeule an dem gesellschaftlichen Staatskörper bezeichnet. Die Clubs haben, ruft er durch
den Tumult, den 15. Mai und 23. Juni erzeugt. Es wäre schon höchst gefährlich, daß man gestatte, daß die demokratischen Journale jeden Morgen die gesellschaftliche Ordnung untergraben und das Feuer
schüren dürften. Das wolle er aber nicht wehren, denn die Preßfreiheit stehe in der Verfassung, doch die Clubs könne er nimmermehr gestatten.
Ein unaufhörlicher Tumult erstickt die Stimme des schwächlichen, hochschlanken Jünglings Kerdrel.
Pierre Leroux erhält noch gegen den Gesetzentwurf das Wort. Die Rede, die Sie so eben gehört, bläst das Feuer gegen die Republik. (Man lacht.) Der ministerielle Entwurf ist ihr nicht minder
feindlich. (Oh! Oh!) Jawohl, sagen Sie frei heraus, wollen Sie die Republik oder nicht? Wollen Sie dieselbe, nun so rauben Sie doch nicht dem Volke das einzige Mittel, sich zu besprechen, sich zu
verständigen. Man hält die Clubs für gefährlich; ich war in der jüngsten Zeit in den Clubs. (Stimme: Sehr oft!) Jawohl, sehr oft; aber ich habe in ihnen niemals so viele Immoralitäten gehört, als ich
hier in diesem Saale höre. (Stimmen rechts: Zur Ordnung! Zur Ordnung!)
Marrast: Möge sich der Redner erklären.
Pierre Leroux erklärt sich, aber der ganze Saal bebt. Die Rechte macht einen so fürchterlichen Scandal, daß wir nur hören, wie Pierre Leroux gegen die Wiedererrichtung des politischen
Schaffots protestirt.
Rechts wüthend: Zur Ordnung! Keine Rechtfertigung der Meuchelmörder Brea's.
Pierre Leroux: Ich vertheidige mein Recht, ich vertheidige die Meinungsfreiheit, die Regierung hat das Schaffot‥‥
Rechts: Sie dürfen sich keine Lobrede (apologie) des Meuchelmords erlauben.
Marrast: Sie spielten auf eine richterliche Verurtheilung an. Ich ersuche Sie, sich zu erklären, oder ich verweise Sie zur Ordnung.
Pierre Leroux: Ich vertheidige ein Recht. (Neuer Lärm von der ganzen Rechte.)
Marrast: Ich rufe Sie zur Ordnung.
Pierre Leroux: Ich acceptire Ihren Ordnungsruf als eine Ehre.…
Die ganze Rechte: Genug! Genug! Zur Ordnung! Zur Ordnung!
Marrast, zornig, Herr Pierre Leroux ist zwei Mal zur Ordnung verwiesen worden.… Er gratulirt sich sogar hierzu beim zweiten Male.… In Gemäßheit des Reglements frage ich die
Versammlung, ob sie ihm das Wort noch länger lassen will oder nicht. (Ja! Ja! Nein!)
Die Versammlung nimmt dem Redner das Wort. Nur die äußerste Linke erhob sich gegen diesen seit dem 4. Mai 1848 einzigen Fall.
Die Generaldiskussion über das Clubgesetz wird als geschlossen erklärt. Die Versammlung gibt dem Berichterstatter das Wort, um die Debatte zu resumiren.
Cremieux entfaltet seinen langen Ausschußbericht und resumirt die Debatte. Der Ausschuß spricht sich bekanntlich gegen den Entwurf aus.
Grevy ersetzt den Marrast im Präsidium.
Barrot (von der Ministerbank) erklärt, daß Cremieux als Berichterstatter weniger Leidenschaftlichkeit hätte beweisen sollen. Das Ministerium bestehe auf seinem Entwurf; es ziehe ihn nicht
zurück. Derselbe confiszire keineswegs den Grundsatz des Vereinsrechts, sondern steuere nur den Mißbräuchen. Die Minoritat habe ein Amendement gestellt, das den Absichten der Regierung besser
entspräche; doch ziehe sie ihren Entwurf vor, unterstütze aber das Amendement.
Senard: Es scheint, daß die Regierung ihren Entwurf dem Amendement der Minderheit des Ausschusses unterordne. Dieses Verfahren sei unbegreiflich.
Die Versammlung geht in der That zur Artikelweisen Berathung des Entwurfs der Minoritat des Ausschusses uber.
„Artikel 1. Die Clubs sind untersagt. Es sollen jedoch nicht als Clubs betrachtet werden, diejenigen öffentlichen politischen Versammlungen, welche behufs Berathung eines bestimmten
Gegenstandes stattfinden.“
Laboulie unterstützt diese Fassung im Namen der bewußten Minorität. Die Clubs müssen untersagt werden, sie seien ein fortwährender Bürgerkrieg. (Beifall rechts. Lärm vom Berge.)
Senard bekämpft dieselbe. Eine Regierung, die aus dem allgemeinen Stimmrecht hervorgegangen sei und erklärt habe, daß sie keiner Partei ausschließlich angehören wolle, müsse doch stark genug
sein, um die Clubs mit gehörigen Strafmaßregeln nicht zu fürchten.
Odilon Barrot: Man möchte die Clubs vom Vereinsrecht scheiden Unmöglich. Man wirft uns Verfassungsbruch vor. (Ja, Ja! Nein, Nein!) Man sagt, keine Republik ohne Clubs. (Ah!) Das wäre etwas
Neues. (Lärm.) Die Clubs haben im Gegentheile alle Freiheit zerstört. Das Vereinsrecht soll und wird fortbestehen, nur die Clubs nicht. Er unterstützt daher die Fassung der Minorität. (Ah, Ah!
Agitation.)
Nach dieser gewichtigen Erklärung, daß die Regierung ihren Entwurf verlasse und das Minoritätswerk zu dem Ihrigen mache, bietet die Sitzung kein Interesse mehr. Schluß 9 1/2 Uhr. Fortsetzung
morgen.
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Die Probenummern, welche vielfach vertheilt sind, liefern den Beweis, daß hier ein in jeder Beziehung entschiedenes, von bedeutenden geistigen Kräften unterstütztes demokratisches Blatt dem
Publikum geboten wird.
Wir bitten um möglichst rasche Bestellung, um die Auflage bestimmen zu können.
Münster, den 20. März 1849.
Die Expedition der „Demokratischen Zeitung für Westfalen.“
Neue Bonner Zeitung.
Unter fortwährender oberster Leitung des Abgeordneten in Berlin, Herrn Gottfried Kinkel, erscheint auch im nächsten Vierteljahr diese Zeitung, deren entschieden ausgesprochenes Streben die
Verwirklichung der socialen Demokratie ist, sechsmal wöchentlich nebst der Sonntagsbeilage „Spartacus“.
Die regelmäßigen und genauen Mittheilungen des Redacteurs, so wie die Betheiligung anderer namhafter Abgeordneten seiner Partei werden das Blatt namentlich im deutschen Westen genügend empfehlen.
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O! welche Großmuth.
Der Ober-Präsident der Rheinprovinz gab gestern von Koblenz nach Bonn fahrend, dem Ober-Kellner für seine ihm beim Diner etc. geschenkte Aufmerksamkeit 12 Pfenninge Trinkgeld.
Nun leben Sie mir recht wohl, und reisen glücklich nach Berlin.
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Ostsee-Zeitung und Börsen-Nachrichten der Ostsee.
Mit dem 1. April beginnt ein neues Quartal für das Abonnement auf diese Zeitung, zum bisherigen Preise 2 THALER inclusive Porto, wozu alle preussischen Postämter Bestellungen annehmen.
Stettin, im März 1849. DIE REDACTION.
Einladung zum Abonnement auf die Mainzer Zeitung.
Herausgegeben von L. Bamberger und K. Bölsche.
Unser Blatt ist den Interessen der konsequenten Demokratie gewidmet; den Stoff der Tagesereignisse sind wir stets bemüht in möglichst großer Fülle und Raschheit herbeizuziehen. Der Umfang unserer
Zeitung und die Zahl unserer Verbindungen setzen uns in den Stand, dies mit Erfolg zu betreiben. Wir sind durch unsere örtliche Lage mit am schnellsten von allen deutschen Blättern im Besitz der
Nachrichten aus dem westlichen Europa. Wir bringen fast täglich Marktberichte von den wichtigsten Handelsplätzen.
Bestellungen auf das mit dem 1. April beginnende Quartal sind auf allen Postämtern Deutschlands (für Frankreich bei G. A. Alexandre in Straßburg, Brandgasse Nr. 28, und bei demselben in Paris, Rue
Nôtre-Dame de Nazareth Nr. 23) möglichst bald zu machen, indem auf vollständige Exemplare, nur bei rechtzeitigem Eintreffen der Bestellung in Mainz, gerechnet werden kann.
Im Großherzogthum Hessen, der Provinz Hanau, dem Herzogthum Nassau, der Landgrafschaft Hessen-Homburg und der freien Stadt Frankfurt erlassen die Postämter das Blatt zu fl. 2. 30 kr. vierteljährig,
während in entfernteren Gegenden der Postaufschlag sich verhältnißmäßig erhöht.
Ankündigungen werden mit 4 Kreuzer für die vierspaltige Petitzeile oder deren Raum berechnet.
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Bürgschaft für deren Nützlichkeit und Bewährtheit und wird diese Attestsammlung in meinen sämmtlichen Niederlagen gratis ausgegeben.
Da meine Ketten bereits vielfach nachgebildet und anderweitig ausgeboten werden, so bitte ich darauf zu achten, daß jede K. K. patentirte Goldberger'sche galvano-electrische Kette auf der
Vorderseite ihres Etuis meinen Namen und auf der Rückseite den K. K. östreich. Adler und das Wappen der freien Bergstadt Tarnowitz trägt.
J. T. Goldberger in Tarnowitz, im Oberschlesischen Bergbezirk, K. K. privil. Fabrik von electro-magnetischen Apparaten.
Bekanntmachung.
Hoher General-Post-Amts Verfügung gemäß soll das Bestellgeld bei den durch die Postfakteure täglich 3mal und zwar des Morgens um 8 Uhr,
des Mittags um 12-1 Uhr,
und des Nachmittags um 3-4 Uhr,
auszufahrenden Paketen und Geldern vom 6. d. Mts. ab versuchsweise wegfallen und die Faktagebühr nach folgenden ermäßigten Sätzen:
Für jedes Paket: |
bis | inclusive | 20 Pfd. | 1 Sgr. |
bis | inclusive | 40 Pfd. | 1 1/2 Sgr. |
bis | inclusive | 50 Pfd. | 2 Sgr. |
bis 100 Pfund und darüber 3 Sgr. |
Für jede Geldsendung: |
bis inclusive 100 Thlr. 1 Sgr. |
über | 100 | bis incl. | 300 Thlr. | 2 Sgr. |
über | 300 | bis incl. | 500 Thlr. | 3 Sgr. |
über | 500 | Thlr. für jede | 100 Thlr. | 1/2 Sgr. |
erhoben werden, worauf ich das korrespondirende Publikum hiedurch aufmerksam mache.
Köln, den 5. März 1849.
Ober-Post-Amt, Rehfeldt.
Versteigerung.
Am Samstag den 24. März 1849, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln, 1 Mühlenkarrenpferd gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.
Der Gerichtsvollzieher, Clören.
Grüne bittere Pomeranzen, billigst bei P. Weingärtner, Hochstrasse Nro. 82 (zwischen der Höhle und Vierwinden).
Neue rheinische Maiwein-Essenz, Cardinal-Essenz und Maiwein-Syrup, von Apotheker Dr. Voget in Heinsberg, deren ausgezeichnete Güte überall rühmlichst anerkannt ist, alleinig zu haben bei P.
Weingärtner, Hochsrasse Nro. 82 (zwischen der Höhle und Vierwinden).
Oeffentlicher Verkauf im hiesigen Leihause.
Mittwoch den 28. März 1849 und folgenden Tag aus dem Monat März 1847.
Die Linzer wünschen ihrem Pastor Bürresheim, wenn er sich aus Linz macht ein dreifaches Lebehoch.
Ein Haus zu kaufen gesucht, dem Mittelpunkt der Stadt nicht zu entfernt, mittler Größe mit Hofranm. Anerbietungen unter L. G. Nr. 2 dieser Zeitung.
Zu vermiethen zu einer Restauration.
Ein Haus mit Garten. N. Tempelstraße Nr. 35.
Der Unterzeichnete wird vom nächsten Monat ab ein Wochenblatt für den Landkreis Köln herausgeben und den Prospektus im Laufe dieser Woche versenden.
Diejenigen Personen welchen der Prospektus aus Versehen nicht zukommen sollte, erhalten ihn auf gefälliges Verlangen portofrei.
Köln, den 19. März 1849. K. Krah.
Messingene, bleierne und guszeiserne Pumpen aller Art, empfehle ich zur gefälligen Abnahme, als: eiserne freistehende Säulen, Gestell- und Dreh-Pumpen, so wie messingene und bleierne Hauspumpen,
von denen ich eine Auswahl in meinem Lager sowohl, als im Betrieb zur Ansicht aufgestellt habe. Für alle von mir gefertigten Pumpen wird eine hinlängliche Garantie geleistet.
Aug. Hönig, Altenmarkt Nr. 56 in Köln.
Kunstausstellung.
Einer liegenden Venus von 5 Fuß 9 Zoll Größe, nebst Ruhbett von Marmor im Theater-Saal, täglich von Morgens 9 bis 5 Uhr Abends.
Entree 5 Sgr.
W. J. Imhoff.
Zu vermiethen.
Das Haus mit Garten, Follerstraße 74.
Das Haus mit Garten, Telegraphenstraße 45.
Das Unterhaus, Trankgasse 33. N. Trankgasse 35.
Puppentheater.
Heute den 23. März, zum Erstenmal wiederholt, und auf vielfaches Verlangen:
Die Häßlichste ist die Schönste.
Lustspiel in 2 Akten. Hierauf:
Die drei Liebhaber auf dem Grabe.
Lustspiel in 1 Akt. Anfang 7 Uhr.
Theater-Anzeige.
Freitag den 23. März.
Vor ihrer Abreise nach London werden die Geschwister Neruda, so wie die Kinder-Ballet-Gesellschaft des Hrn. Price und Brunner auf allgemeines Verlangen heute zum letztenmale auftreten.
Programm:
Erste Abtheilung:
Rataplan der kleine Tambour.
Vaudeville in 1 Akt von Pillnitz.
Zweite Abtheilung:
Concert der Geschwister Neruda.
Dritte Abtheilung:
Ballet der Kinder-Ballet-Gesellschaft der Herren Price und Brunner.