Ungarn.
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Unsre Wiener und Prager Briefe und Zeitungen sind heute Abend wieder nicht angekommen. Aber auch in Breslauer, Leipziger etc. Blättern kein Wort von östreichischer Seite über
die Kriegsoperationen. Die magyarische Corresp. der Bresl. Ztg. spricht dagegen von neuen Kämpfen in der Gegend von Czegled, von großen Massen Verwundeter, die nach Pesth gebracht wurden, von
Vorbereitungen zum Rückzug. Doch meldet auch sie noch nichts Entscheidendes.
Was an dem östreichischen Schweigen am meisten auffällt, ist, daß von keiner Seite her etwas mitgetheilt wird. Sonst gab es doch immer irgend ein Winkelchen, aus dem die Kaiserlichen einen
kleinen Vortheil zu berichten hatten. Jetzt aber hat auch das aufgehört. Die Magyaren scheinen plötzlich auf allen Punkten eine ganz unerwartete Energie zu entwickeln und dem Vordringen der 250,000
Kaiserlichen höchst unvorhergesehene Hindernisse entgegenzusetzen.
Seit dem 16. oder 17. Februar, d. h. seit 4 Wochen aus Siebenbürgen keine Nachricht. Von dem Vordringen der Götz-Ramberg-Jablonowski'schen Truppen gegen Tokei kein Wort. Von Nugents
Operationen in Syrmien kein Wort. Ueber die Thaten Rukavina's, Todorovich's und Gläser's im Banat keine Silbe. Erfahren wir hier und da ein Wort, so erfahren wir es durch nicht
offizielle, unbestimmte Gerüchte.
Kurz, das Schweigen der offiziellen Berichte wird immer unheimlicher, und der Inhalt der nichtoffiziellen Berichte wird immer drohender für Oestreich. Ueber letztere morgen einige Details.
Die Oestreicher bereiten sich nach einer Corresp. der A. O. Z. vor, die Russen, wie in Siebenbürgen, so auch in Krakau einrücken zu lassen.