[1349]
Neue Rheinische Zeitung
Organ der Demokratie.
No 243. Köln, Sonntag, den 11. März
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Vierteljähriger Abonnementspreis in Köln 1 Thlr. 7 1/2 Sgr., bei allen preußischen Postanstalten 1 Thlr. 17 Sgr. — Im Auslande wende man sich: in Belgien an die betreffenden Postanstalten; in London an W. Thomas, 21 Catherine-Street, Strand; in Paris an W. Thomas, 38 Rue Vivienne, und an A. Havas, 3 Rue Jean Jacques Reusseau.
Insertionen werden mit 18 Pf. die Petitzeile oder deren Raum berechnet.
Auskunft, Annahme und Abgabe chiffrirter Briefe gratis.
Nur frankirte Briefe werden angenommen.
Expedition Unter Hutmacher Nro. 17.
Zweite Ausgabe.
Deutschland.
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[ 20 ] Aus dem Reich.
Wieder im Reich! o welche Lust! Wie viel hab' ich nicht an Haupt- und Nebenspäßen während einer nur kurzen Abwesenheit eingebüßt. Nun wieder im Reich, mitten unter neuen Reichswitzen und Späßen: das erheitert ein germanisches Gemüth und schärft den Appetit. Dem deutschen Kaiser haben sie während des tollen Faschings den Kopf im Mutterleibe zusammengedrückt, so daß er mausetodt war, noch eh' ich zurückkehrte. Die „Reichs“ -Hebammen in der Paulskirche haben entschiedenes Pech! Zuerst beförderten sie ein todtgebornes Wesen zur Welt, das sie Volkssouveränetät nannten. Es war ein arger Wechselbalg und ging auch sofort in eine greuliche Reichsverwesung über. Aber Michels Nerven sind stark, er verträgt einen guten Puff. Hielt er sich auch bisweilen die Nase zu, so war er doch über den Ursprung des widerlichen Modergeruches im Unklaren. Er glaubte ihn dem verfaulenden Cadaver des deutschen Bundestags zuschreiben zu müssen, der sich aber, wenn gleich vorerst incognito, ganz wohl befand. Die Reichs-Hebammen förderten inzwischen immer neue Geburten zur Welt. Je größere Bankerts es waren, und je ärger die Mißgeburt, desto inniger die Freude unsrer gesalbten und gottbegnadeten Landesväter. So wie ihnen aber ein gesünderes und an einigen Gliedmassen wohlgestalteteres Kindlein aus der Paulskirchner Erzeugungsanstalt zu Gesicht kam: da wurden die Herren Landesväter giftig über die Maaßen und befahlen ihren „Bevollmächtigten“ die verhaßte Frucht durch Kolbenstöße, haarscharf geschliffene Schwerter, Lanzenstiche etc. vom Leben zum Tode zu befördern. Herodes konnte nicht ingrimmiger gegen die Kindlein von Bethlehem wüthen, als die deutschen Herodesse gegen die Kindlein von Frankfurt. Ich meine nur der Wirkung nach; denn im Verfahren dort und hier ist der Unterschied so groß, wie die Kluft zwischen den 20 Jahrhunderten, die dazwischen liegen. Wir sind seitdem in der Civilisation unendlich fortgeschritten und unsre Landesväter ebenfalls. Sie verfuhren modern-höflich, oft mit allerliebsten Redensarten. Stand doch die Uebersetzung der Worte leibhaftig und behelmt und bespießt gleich dahinter, so daß es nie am gehörigen Nachdruck fehlen konnte. Der Paulskirchner Reichs-Michel ließ sich auch wenig stören. Konnte er gleich jeden Tag mit vollem Recht ausrufen: oleum et operam perdidi: so arbeitete er doch unverdrossen fort. Einige Kunststückchen: z. B. ein „kühner Griff,“ ein ganz absonderlicher Waffenstillstand, ein extrafeiner Volksknebelungsapparat, waren ihm vortrefflich gelungen; er hatte damit bei den hohen Herrn gute Geschäfte gemacht. Er gerieth indeß auf den deutschen Gedanken der Gründlichkeit, der ihm zur fixen Idee wurde. Er entledigte sich seiner durch Fabrikation einer Maschinerie, die er, der deutschen Gründlichkeit zu lieb, „Grundrechte“ nannte. Von diesem Artikel konnte der gute Junge gar nichts an den Mann bringen. Die große Volksmasse sah sich die Waare ziemlich gleichgültig an, weil sie in ihren übrigen Hausrath nicht hineinpaßte und für die hohen Herrn war sie zu wenig Rococo. Nur einige gutmüthige Landesväter nahmen sie aus Mitleid mit dem Paulskirchner-Michel einstweilen in Commandite, um sie später vielleicht ihren geliebten Unterthanen theilweise im Detail abzulassen. So ist's gekommen, daß die sogenannten „Grundrechte des deutschen Volkes“ auf dem Gebiete von mindestens 6 deutschen Vaterländern, die zusammen immerhin einen Flächenraum — den der Flachköpfe hinzugerechnet — von 8 1/2 Quadratmeilen enthalten mögen, bereits zur vollsten Anerkennung gelangt sind — in den Spalten der obrigkeitlichen Bekanntmachungen. Für die großen germanischen Vaterländer, wie Oesterreich, Preußen etc. sind sie als theoretischer Liberalismus reiner Luxus, da sie das Kleeblatt Windischgrätz-Welden-Wrangel schon längst in praktischen Liberalismus übersetzt haben und es noch täglich thun.
Unsere Herrn Nationalversammelten wurden aber nur um so fleißiger. Sie zimmerten ein „Volkshaus,“ ein „Staatenhaus,“ ein „Reichsgericht,“ einen „Reichsrath“ zusammen und ein Kämmerchen „vom Reich“ genannt. Unsere gottbegnadeten Landesväter wurmte es schon lange, daß da in Frankfurt noch immer Leute säßen, die angeblich im Namen des Volks über die künftige Gestalt des Reichs und was damit zusammenhängt, Bestimmungen treffen wollten.
Es wurde endlich Zeit, den Burschen etwas auf die Finger zu klopfen, ihnen die legitime Ruthe zu zeigen und sie bald wieder nach der Pfeife von Oben tanzen zu lassen oder, sollten sie sich sträuben, sie mit einigen gnädigen Fußtritten nach Hause zu schicken. Unsere Landesväter hatten in aller Muße sich untereinander vereinbart. Ueber den einzuschlagenden Weg war man völlig einig geworden. Daher kamen denn nun auch Noten, Erläuterungen, Proteste, nachträgliche Bemerkungen etc. von allen gottbegnadeten landesväterlichen Seiten herbeigeflogen und umschwirrten die Köpfe der Paulskirchner. Deutsches Professorengesindel und ähnliches Gelichter stand nun wie der Ochse vor'm Berge. Man ließ ihnen aber wenig Ruhe. Mit immer neuen Noten, Erläuterungen, Bemerkungen etc. wurde und wird ihnen fast täglich zugesetzt, so daß doch hie und da Mancher an die Tage von Aranjuez, an Mai und Juni 1848, wehmuthsvoll zurückdenkt, wo es in der Macht der Nationalversammelten stand, den Herren „von Gottes Gnaden“ den Daumen aufs Auge zu setzen und dem deutschen Volke endlich einmal Genugthuung und Recht zu verschaffen, während sie jetzt aus eigener Schuld von eben jenen hohen Herren genarretheit werden und durch Stupidität, Feigheit, Eitelkeit und Verrath zu wahren Reichs-Lumpazi[unleserlicher Text] hinabgesunken sind.
Die Rache ist mein und ich will vergelten: spricht der neu erstandene heilig-allianzliche Bundestag. Die sanften Redensarten: „Verständigung“, „Zustimmung“, „Vereinbarung“, die einstweilen noch in den Noten der Reichs-Legitimitäten vorkommen, ändern nichts an der Sache. Diese besteht darin, daß eben der alte Bundestag mindestens zu Ostern sein Auferstehungsfest offiziell und in optima forma feiern könne. Aus pflichtschuldigem Danke für geleistete Dienste wird er den Mitgliedern des Frankfurter Märzbier-Vereins zu besagter Feier schön gestochene Einladungskarten zustellen. Das Ende wird der Paulskirchner Race würdig und vom Hohngelächter des ganzen Reichs begleitet sein. Das Volk aber murmelt den Paulskirchnern und dem neu ausstaffirten Bundestag seinerseits schon vernehmlich den Spruch zu: „Mein ist die Rache, und ich will vergelten!“
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[ 127 ] Ruhrort, 9. März.
Wie ich Ihnen schon mittheilte, hat sich hier ein demokrat. Verein gebildet. Es war vorauszusehen, daß ihn die Heuler nicht mit kaltem Blute neben sich dulden würden. Da die vielen Unbilden und Anfeindungen durch die Duisburger Zeitung nicht fruchten wollten, so wurde endlich zu einem Parforce-Mittel Zuflucht genommen. Als sich vorgestern Abend der demokrat. Verein eben im Tromp'schen Saale versammelt hatte, drang eine mit Knütteln bewaffnete Bande in die Versammlung und schlug die Mitglieder, unter Absingung des Liedes, „Ich bin ein Preuße, kennt ihr meine Farben“, zum Saale hinaus.
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[ 222 ] Berlin, 9. März.
Die zweite Kammer hielt heute keine Sitzung. Es fanden die Wahlen zur Adreßkommission in den Abtheilungen statt. Die Kommission besteht aus 21 Mitgliedern, jede der sieben Abtheilungen hat 3 gewählt. Die Wahlen, so weit sie jetzt am Postschluß zu unsrer Kenntniß gelangten, sind überwiegend konservativ ausgefallen und voraussichtlich wird die Rechte bedeutend die Oberhand in der Kommission haben.
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[ X ] Berlin, 9. März.
In den bisherigen Kammersitzungen waren die Minister v. Brandenburg und v. Strotha unkonstitutionell genug, in Uniform und bis an die Zähne bewaffnet zu erschienen. Mehrere Abgeordnete der linken Seite sahen sich deshalb veranlaßt, folgendes Schreiben an den Präsidenten Grabow zu richten:
„Herr Präsident! Die Unterzeichneten haben mit Erstaunen gesehen, daß in der heutigen Sitzung zwei Minister bewaffnet den Berathungssaal der zweiten Kammer betraten. Sie, als Präsident der zweiten Kammer, werden von uns ergebenst und dringend ersucht, diesem auffälligen und unzulässigen Benehmen entgegenzutreten und jedem Bewaffneten den Eintritt in den Berathungssaal zu untersagen.“
Berlin, den 8. März 1849.
Elsner. Lisiecki. Schmiedicke (Neiße). D'Ester etc.
In den meisten Abtheilungen ist der Antrag Schneider's aus Köln, den Justizrath Groneweg, der zu Münster im Zuchthause sitzt, sogleich einzuberufen, durchgefallen.
Aus Wien erzählt die „Demokr. Korresp.,“ daß Militär und Volk im offenen Kampfe begriffen seien. Fischhof und Goldmark sollen schon hingerichtet sein. (Wir bezweifeln diese Hinrichtung sehr stark.)
Das 6. Kürassirregiment, Kaiser von Rußland, ist aus Brandenburg ausgerückt, um den Großherzog von Mecklenburg bei gewissen Eventualitäten gegen seine rebellische Landesversammlung zu unterstützen.
Der bekannte Linden-Müller hat an den Unterstaatssekretär Bassermann einen Brief geschrieben, in dem er ihn zur Feier des 18. März einladet. Er überschickt ihm zugleich eine sauber gestochene Mitgliedskarte des Linden-Klubs.
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[ * ] Wien, 6. März.
Aus der „Wiener Zeitung“ ersieht man, daß nicht nur der Ban Jellachich mit dem Guelphenorden, sondern auch Fürst Windischgrätz mit dem St. Georgsorden begnadigt ist, den außer ihm, Metternich und Wittgenstein, bisher nur gekrönte Häupter oder Mitglieder regierender Fürstenhäuser empfingen.
Krainer Blätter enthalten einen Aufruf des Gubernialpräsidiums von Illyrien, worin die Einwohner, welche im März v. J. nicht nach Frankfurt haben wählen wollen, zur Wahl ermahnt werden. Es wird ihnen ganz offen gesagt: daß die östreichische Regierung dienstwillige Stimmen für sich in Frankfurt brauche, damit sie mit um so größerer Sicherheit ihre Pläne in Deutschland durchführen könne.
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[ * ] Olmütz, 7. März.
Was so lange als Gerücht ging, hat sich jetzt erfüllt. Auch der gottbegnadete Standrechtskaiser hat das Beispiel seines Hrn. Vetters in Potsdam nachgeahmt. Der Reichstag ist auseinander gejagt, und „um die Revolution zu schließen“, für Oestreich eine Verfassung octroyirt. Sie ist so eben erschienen und beginnt natürlich mit den Worten: „Wir Franz Joseph (Tamerlan) der Erste, von Gottes Gnaden, Kaiser von Oestreich etc. etc.“ Der Inhalt läßt sich, wie folgt, zusammenfassen:
Das Reich umfaßt nebst den schon am Reichstage vertretenen Ländern auch noch Kroatien, Slavonien, Ungarn, Siebenbürgen, die Militärgränze, Lombardei und Venedig.
§ 1. Diese Kronländer bilden die freie, selbstständige, untheilbare und unauflösbare konstitutionelle Monarchie.
§ 2. Wien ist die Hauptstadt des Kaiserreichs und der Sitz der Reichsgewalt.
§ 3. Den einzelnen Kronländern wird ihre Selbstständigkeit innerhalb jener Beschränkungen gewährleistet, welche diese Reichsverfassung feststellt.
§ 4. Alle Volksstämme sind gleichberechtigt und jeder Volksstamm hat ein unverletzliches Recht auf Wahrung und Pflege seiner Nationalität und Sprache.
§ 5. Das ganze Reich ist ein Zoll- und Handelsgebiet. Ausnahmen einzelner Orte oder Gebirgstheile bleiben der Reichsgewalt vorbehalten.
§ 7. Der Kaiser wird gekrönt und beschwört bei seiner Krönung die Reichsverfassung. Dasselbe geschieht von seinen Nachfolgern.
§ 13. Jede Verfügung bedarf der Gegenzeichnung eines verantwortlichen Ministers.
§ 18. Der Kaiser ernennt und entläßt die Minister, und verleiht den Adel, Orden und Auszeichnungen.
§ 19. Für alle Völker des Reichs giebt es nur ein allgemeines Reichsbürgerrecht.
§ 23. In keinem Kronland darf zwischen seinen Angehörigen und jenen eines andern Kronlandes ein Unterschied in Rechten und Lasten bestehen.
§ 24. Die Freizügigkeit der Person innerhalb des Reichs unterliegt keiner Beschränkung. Die Freiheit der Auswanderung ist nur durch die Wehrpflicht beschränkt.
§ 25. Die öffentlichen Aemter und Staatsdienste sind für alle dazu Befähigten gleich zugänglich.
§ 28. Jeder östreichische Reichsbürger kann in allen Theilen des Reichs Liegenschaften jeder Art erwerben, so wie jeden gesetzlich erlaubten Erwerbszweig ausüben.
§ 30. Die Gemeinde-, Landes- und Reichsangelegenheiten sind abgesondert in den §§ 33-36 bestimmt. — Der allgemeine österreichische Reichstag soll aus zwei Häusern; dem Ober- und dem Unterhause bestehen und wird alljährlich im Frühjahre von dem Kaiser berufen.
§ 38. Der Reichstag versammelt sich in Wien, kann aber von dem Kaiser auch an einen andern Ort berufen werden.
§ 39. Das Oberhaus wird gebildet aus Abgeordneten, welche für jedes Kronland von dessen Landtage gewählt werden.
§ 40. Die Zahl der Abgeordneten für das Oberhaus beträgt die Hälfte der verfassungsmäßigen Zahl des Unterhauses.
§ 41. Die Wahlen für das Oberhaus sind indirekt, die für das Unterhaus direkt (auf 100.000 S. ein Abgeordneter) mit dem Steuercensus von 5-20 Fl., oder auch nur dem aktiven Wahlrecht. Das Oberhaus wird auf 10, das Unterhaus auf 5 Jahre gewählt. Bei Auflösung des Reichstags, welche dem Kaiser zusteht, muß die Wiederberufung nach 3 Monaten erfolgen.
§ 42-69. Der § 66 hinsichtlich des Veto lautet: Die Uebereinstimmung des Kaisers und der beiden Häuser des Reichstags ist zu jedem Gesetze erforderlich. — Aenderungen dieser Reichsverfassung können im ersten Reichstage im gewöhnlichen Wege der Gesetzgebung beantragt werden.“
Außerdem hat derselbe Franz Joseph-Tamerlan den Oestreichern auch die „Grundrechte“ — 13 Stück an der Zahl — octroyirt. Und das Ministerium erläßt zugleich eine Proklamation, worin es erklärt, daß es jetzt die heiligste Pflicht der Behörden sei, „diesen Gesetzen die vollste Geltung zu verschaffen und den Feinden der Ordnung mit Entschiedenheit entgegenzutreten; Zweifelnde und Schwankende zu belehren, Irregeleiteten eindringliche Vorstellungen zu machen, gegen Verführer energisch aufzutreten, wider jede Ungesetzlichkeit, jeden Widerstand gegen das Gesetz oder die gesetzliche Autorität, entschieden vorzugehen.“
Auch ein Robot-Entschädigungs-Patent ist oktroyirt worden: Eine wesentliche Bestimmung desselben ist, daß von der ausgemittelten Entschädigung 1/3 der Berechtigte wegen früherer Steuerentrichtung, 1/3 der Verpflichtete und 1/3 das betreffende Land zu tragen hat.
Wir kommen auf diese saubern Vorgänge später zurück.
Donaufürstenthümer.
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Bukarest, 9. Febr.
Der kais. königl. Kommissär in den Donaufürstenthümern, General von Duhamel, hat folgende Note an den Herrn Kaimakam der Walachei gerichtet:
Ich habe nicht ermangelt, das kaiserl. Ministerium davon in Kenntniß zu setzen, daß in Folge des Bürgerkrieges, der in Siebenbürgen wüthet, viele Einwohner dieses Landes, die ihrem rechtmäßigen Herrscher die Treue bewahrt haben, in der Walachei einen Zufluchtsort gesucht und gefunden haben, um sich den alles zerstörenden Gewaltthaten ihrer unerbittlichen Feinde zu entziehen, und daß die walachische Regierung, ihrem edlen Mitleidsgefühl Gehör gebend, eine Collecte eröffnet hat, um die Bedürftigen unter ihnen zu unterstützen.
Se. Majestät der Kaiser, mein erhabener Gebieter, den wärmsten Antheil an den Unglücksfällen nehmend, die Siebenbürgens unglückliche Einwohner betroffen haben und von dem innigsten Mitgefühl durchdrungen für so schweres Leid, hat mich ermächtigt, „in Seinem Namen die Summe von eintausend Dukaten beizusteuern, um sie an nothleidende Flüchtlinge zu vertheilen.
Indem ich mich beeile, diesen hohen Erlaß Euer Excellenz mitzutheilen, benachrichtige ich Sie zugleich, daß dieses Geld ungesäumt von Petersburg hierher gesendet werden wird etc.
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@facs1349
Bukarest, 16. Febr.
In Angelegenheiten unseres eigenen Landes ist es gegenwärtig ziemlich still, desto mehr beschäftigen uns die Kämpfe in Siebenbürgen und der Einmarsch der Russen daselbst. Wie unsere Regierung (natürlich nach den Ansichten der russischen) die Sache betrachtet, mögen Sie daraus entnehmen, daß an sämmtliche Klöster (und es sind deren in der Wallachei nicht wenige) die Weisung ergangen ist, die Siebenbürger Flüchtlinge gastlich aufzunehmen, auch die Polizeiämter die Weisung erhalten, den Armen davon Unterstützung zukommen zu lassen, Denjenigen aber, die für den Augenblick vom Gelde entblößt sind, Vorschüsse zu geben. Als zuverlässig kann ich Ihnen melden, daß neuerdings 24,000 Mann Russen den Pruth überschritten haben, um in unser Fürstenthum einzurücken. Die sich immer mehr den Grenzen Rußlands nahenden Revolutionsstürme scheinen den Kaiser Nikolaus zur strengen Vorsicht zu veranlassen. — Hier in Bukarest herrscht dagegen fröhliches Leben im Carnaval, und ein lustiges Fest verdrängt das andere, wobei in den Cirkeln der Vornehmen unerhörte Pracht, namentlich unter den Damen herrscht, die buchstäblich fast alle Läden der Juweliere geleert haben. General Duhamel ist ein Lebemann und gibt mit den russischen Offizieren, die in den Gesellschaften sehr beliebt geworden sind, den Ton an. Vor ein paar Tagen veranstaltete er einen costümirten Maskenball, das prachtvollste Fest nach allgemeiner Aussage, das unsere Stadt noch je gesehen hat.
[(A. D. Z.)]
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Dänemark.
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Koppenhagen, 4. März.
Die Berlingsche Zeitung erzählt, daß Stellvertreter zum Heere mit 1000 Rbrth. bezahlt seien, ja daß man in Fühnen 1900 Rbrth. (1425 Rth. preuß.) für einen Stellvertreter gegeben habe!! Die Kriegslust muß also sehr geringe sein.
Französische Republik.
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[ * ] Paris, 9. März.
Oestreich hat durch seinen Gesandten Hr. v. Thom dem Minister Drouyn de Lhuys in Bezug auf Italien drei Noten überreichen lassen. In der ersten Note rechtfertigt das Wiener Kabinet den Einfall in Ferrara ganz im Sinne des bekannten Artikels der Wiener Zeitung. In der zweiten Note spricht es sich für eine Intervention zu Gunsten des Pabstes aus; doch möchte er diese Intervention zunächst von einer Armee der Mächte zweiten Ranges durchgesetzt wissen, welche das Korps des Generals Zucchi unterstützte (!). In der dritten Note vindizirt es dem Hause Oestreich die Reversibilitätsthronfolge auf Toscana aus dem Vertrag von 1735.
— Bei Saint Maur [Pariser Bannmeile] arbeitet man an Errichtung kolossaler hölzerner Baraken, welche für Behausung der 2ten Brigade der Alpenarmee bestimmt sind, die Hr. Changarnier noch zur Bewachung der rothen Republikaner nothwendig hält.
— Aus Bourges erhalten wir eben die Sitzung vom 8. März. Sie begann erst um 11 Uhr.
Präsident Berenger zeigte dem Gerichtshofe an, daß der Grund dieser Verspätung in dem Widerstande liege, den Barbes und Albert dem ferneren Beiwohnen der Verhandlung entgegengestellt hätten. Der Gerichtshof habe in Folge dessen zu den Maßregeln seine Zuflucht nehmen müssen, welche ihm die (Thiers'sche) Gesetzgebung des Septembers 1835 an die Hand gebe. Anfänglich habe man die vorgeschriebenen Aufforderungen an die Weigernden erlassen, dann aber seien die Gefangenen durch Gensd'armen transportirt worden. Die Genannten, Barbes und Albert, erschienen in der That zwischen Gensd'armen, die sie an den Armen gefaßt hielten, im Saale. Den Verlauf der Verhandlungen, die sich bis 4 Uhr hinzogen und sich um reines Formwesen drehten, finden Sie in den eben erschienenen Journalen vollständig. General Courtais, durch Bethmont wahrscheinlich bestimmt, erkannte die Kompetenz des Gerichtshofes an; Blanqui, Raspail, Flotte etc. bestritten dagegen die Kompetenz desselben, weil sie ihm keine Retroaktivität zugestehen könnten u. s. w. Doch der Hof, von diesen Schwierigkeiten absehend, zog sich in seinen Berathungssaal zurück und redigirte dort der Form halber eine Erklärung, durch die er seine Kompetenz aussprach. Morgen werden wohl die eigentlichen Verhandlungen vor sich gehen. Am Schlusse der Sitzung verlas der Präsident ein Schreiben sämmtlicher Zeugen, worin dieselben höhere Taggelder beanspruchen, als ihnen das Gerichtsreglement vom Jahre 1811 zugesteht. Es sei ihnen [sagen sie] unmöglich, bei der jetzigen Theuerung der Lebensweise in Bourges mit dem bisherigen Lohne auszukommen. Aus den umliegenden Städten hört man, daß sich ganze Schwärme von Agenten aus der Rue de Jerusalem, gleich Heuschrecken, in ihnen niederlassen, um die Sicherheit der Gegend zu überwachen. *) *) Der Mangel an Raum gestattet uns heute nicht, die Sitzung vollständig zu geben. Wir bringen eine ausführliche Darstellung in der Dienstagsnummer. [A. d. R.]
Nationalversammlung. Sitzung vom 8. März. Anfang 1 1/4 Uhr. Präsident Marrast. Das Protokoll wird verlesen.
Gent nimmt das Wort, um die Versammlung an die gestrigen Schlussscenen zu erinnern. Man diskutirte, wie Sie wissen, das Wahl-Recht der Land- und Seearmee im Felde. Ein Glied (Ducoux) hatte den Antrag gestellt, der Armee dieses Recht zu wahren und sie dessen namentlich nicht in einem Augenblick zu berauben, wo man ihre Pflicht doppelt in Anspruch nehme. Ich sah die Eile, mit welcher Marrast auf Abstimmung durch Aufstehen und Sitzenbleiben drängte und trug bei der Wichtigkeit der Sache auf Abstimmung durch Stimmzettel an. Statt meinem Antrag zu willfahren, hob Marrast die Sitzung auf. Dieses Verfahren ist unwürdig. Ich protestire dagegen und verlange die Einrückung der Protestation in das Protokoll. (Unterstützt! zur Linken.)
Marrast erwidert, daß sich die Sache nicht ganz so zugetragen, daß das Votum bereits begonnen hatte und daß man inmitten des Aufstehens nicht Stimmzettelvotum reklamiren dürfe. Uebrigens könne man wohl Rektifikationen, aber keine Protestationen ins Protokoll aufnehmhn. (Beifall rechts.)
Gent beantragt daß man dann seine Protestation in Form einer Rektifikation ins Protokoll aufnehme. (Zur Tagesordnung! Zur Tagesordnung!)
Marechal, Gent und Ducoux streiten sich noch eine Weile und dann geht die Versammlung zur Tagesordnung über.
An der Tagesordnung stehen in erster Linie die Buvignierschen Interpellationen wegen Italien. (Aufmerksamzeit.)
Buvignier: Große Militärbewegungen finden in Deutschland und Italien statt. Gegen wen sind sie gerichtet? Sie gehen von den sogenannten Nordmächten aus und sind angeblich gegen Italien gerichtet; doch bald werden sie sich gegen die französische Republik wenden. Italien ist nur der Vorposten im Plan dieser Coalition der Könige. Sie fühlten dieß so gut, daß Sie am 24. Mai die Befreiung Italiens und einen Bruderbund mit dem deutschen Volke aussprachen. Im Vertrauen auf die Ehrlichkeit dieser Erklärung erhob sich Italien wie wir, aber die Fürsten haben sich gegen dasselbe verbündet und es droht in diesem Augenblick zu unterliegen. Welches ist das Interesse Frankreichs? Was verordnet ihm seine Ehre? Italien zu Hülfe zu eilen! Jedes Herz theilt diese Ansicht im Volke! Aber man sucht es durch allerlei falsche Vorstellungen abzuwenden. Man vergleicht 1849 mit 1762 und sieht nicht einmal wie irrthümlich das ist. 1792 stand die Republik selbst in Frage, man machte von allen Seiten her der republikanischen Regierungsform selbst den Krieg und sagte, die Republik sei dem Lande nur von einer Faktion aufgedrungen, sie läge nicht im Wunsche des Volks u. s. w. Ich behaupte nicht, daß man heute eine ähnliche Sprache führe (Gelächter), aber es ist für Niemand ein Geheimniß, daß die Feinde der Republik ihre Masken abgeworfen haben und das Königthum wieder zu verjüngen suchen (et cherehent à rajeunir la Royauté), daß sie eine Coalition der Höfe zu bilden suchen (stürmische Unterbrechung zur Rechten, doch die Enthüllung dieser Umtriebe gehört nicht hieher. Ich will vielmehr prüfen, ob das Ministerium durch seine Handlungen nach Außen jene Coalitionspläne nicht bestätigt. Nach dieser Einleitung hält der Redner eine Heerschau der Ereignisse in Italien. Die Oestreicher stürzen nach Ferrara … Hat das Gouvernement protestirt? Nein! Es mußte energisch protestiren und durfte nicht die Vermuthung gegen sich aufsteigen lassen, daß es jemals auf die Verträge von 1815 hin unterhandeln würde. Diese Verträge können weder der That noch dem Rechte nach bestehn. Die Nationalversammlung hat sich am 24. Mai von ihnen losgesagt, freilich waren wir damals noch nicht in Republikaner und Royalisten gespalten (Lärm). Seither machte die Vollziehungsgewalt Rückschritte. Mein Antrag geht daher dahin: die Erklärung vom 24. Mai feierlich zu wiederholen.
Eine Stimme rechts: Das sind keine Interpellationen.
Drouyn de Lhuys: Wir vermutheten Interpellationen; statt dessen beantragt man von Ihnen eine Erneuerung der Beschlüsse vom 24. Mai v. J., bezüglich Italiens und Deutschlands. Wir sind jenen Beschlüssen treu geblieben. (Lärm zur Linken.) Wie soll man jene Beschlüsse deuten? (Lärm.) Ein Theil der Versammlung scheint unter ihnen Krieg mit allen seinen Gefahren und Gräueln zu verstehen, Es ist an der Nationalversammlung, darüber zu entscheiden, wie diese Beschlüsse zu verstehen. (Beifall zur Rechten.)
Rechts Stimmen: Zur Abstimmung! Zur Abstimmung!
Ledru-Rollin: Man sagte Ihnen so eben, daß es überflüssig die Erklärung vom 24. Mai zu wiederholen, daß man ihr treu geblieben sei. In der Hauptsache will man aber nicht antworten. Erlauben Sie mir, da das Ministerium nicht antworten will, daß ich für dasselbe antworte. (Hohngelächter zur Linken, Murren rechts.) Ja, ich werde für das Ministerium antworten, denn eben diese Antwort bildet die Hauptsache. Das Ministerium hüllt sich in Stillschweigen und sagt Ihnen, daß es Ihrem Dekrete gemäß handele. Ich aber sage Ihnen, daß es demselben gerade entgegengesetzt handelt. (Lärm.) Euer Benehmen (zu den Ministern gewendet) ist unwürdig. Wie habt Ihr die römischen Gesandten empfangen? Kaum daß ihr ihnen die Thüre öffnet. Haltet Ihr so unsere Beschlüsse? Nennt Ihr das jene Dekrete erfüllen? Wie hat sich Eure Rolle geändert. Einst bestieg derselbe Mann, den ich hier als Conseilpräsident sitzen sehe, die Bühne in einer andern Kammer, um für dieselben Grundsätze zu kämp[f]en, für welche ich hier stehe und für welche er jene Gesandten fast zurückstößt. (Sensation. Der Redner liest eine Barrot'sche Rede von 1831 vor, die der Letztere damals gegen Casimir Perier hielt. Dieser Vortrag wird durch Hohngelächter links häufig unterbrochen.) Ich wiederhole, sagt er schließlich, daß Euer Betragen schändlich ist. Der Redner beleuchtet dann die ganze Handlungsweise der provisorischen Regierung und sucht sie zu rechtfertigen. Die jetzige Regierung sei davon abgewichen, sie sei dem Dekrete vom 24. Mai untreu. Aber, schließt er, sie ist auch der Wahl vom 10. Dezember untreu geworden, denn die Bauern stimmtin in Masse für Bonaparte aus Gedächtniß an den Ruhm des großen Napoleon. Endlich beleuchtet er die weltliche Stellung des Pabstes und hält sie für die katholische Religion für unnütz. (Pause.)
Lamartine unterläßt natürlich nicht so oft von der provisorischen Regierung die Rede ist, das Wort zu ergreifen. Er ermüdet die Versammlung fast drei virtel Stunde.
Cavaignac benutzt die Gelegenheit um zu erklären, daß er die Angelegenheiten Italiens im besten Zustande seinem Nachfolger im Amte übergeben.
Der Vorredner, fährt der Exdiktator fort, hat auf den Unterschied hingewiesen, welcher zwischen seiner Politik und der von mir befolgten herrsche. Er hat sich ausgedrückt, daß zwischen der Politik der provisorischen Regierung und derjenigen der Exekutiv-Commission die ganze Alpendicke lüge. Ich bin von der Linie des Manifestes nicht abgewichen. Ich bin bereit, auf dieser Bühne über jede einzelne Thatsache meiner Staatsverwaltung zu antworten.
Lamartine stößt wiederholt jede Solidarität mit der Politik des Exdiktators und seines Ministeriums zurück.
Emanuel Arago: Im Laufe der Debatte wurde auch der republikanischen Bewegung im nahen Savoyen (Chambery etc.) erwähnt und mir die Urheberschaft dieser Schilderhebung unterschoben. Ich that im Gegentheile Alles, um diese Bewegung zu hindern (Ah! Ah!)
Sarrans le jene zeigt sich auf der Bühne. Die ganze Rechte: Zur Abstimmung! Zur Abstimmung! Die Linke: Nein! Nein! (Tumult.)
Die Sitzung wird auf eine viertel Stunde suspendirt.
Sarrans eröffnet die Debatte wieder und stellt an das Ministerium die Frage: Was es unter den gegenwärtigen Umständen zu thun gedenke?
Drouyn de Lhuys erwidert, daß er von der National-Versammlung dieselbe Gunst erbitte wie der General Cavaignac, nämlich in diplomatischen Dingen den strengsten Vorbehalt zu beobachten und das volle Vertrauen der Versammlung zu genießen. (Zur Abstimmung! Zur Abstimmung!)
Stimmen Rechts. Einfache Tagesordnung!
Stimmen Links: Nein! Abstimmung durch Zettel!
Die einfache Tagesordnung wird mit 438 gegen 341 Stimmen entschieden.
Dufaure stattet im Namen des Finanz-Ausschusses seinen Bericht über den Antrag auf Bewilligung der beiden Budg[e]traten pro April und Mai ab. Der Ausschuß bewilligt die Dringlichkeit.
Die Debatte wird auf Montag verschoben. Die Versammlung geht um 6 1/4 Uhr auseinander.
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[ 12 ] Paris, 8. März.
Wir haben endlich den Anklageakt gegen die Beschuldigten vom 15. Mai vor uns. Es sind ihrer zwanzig, die sich im Anklageakt folgendermaßen verzeichnet finden:
1) Blanqui (Louis Auguste), 42 Jahre alt, Schriftsteller, geboren zu Nizza (Sardinien), und wohnhaft in Paris, Rue Boucher Nr. 1.
2) Flotte (Benjamin), 34 Jahre alt, Koch, geboren zu Cuers (Var), wohnhaft in Paris, Rue Boucher Nr. 1.
3) Martin (Alexander), genannt Albert, 33 Jahre alt, Volksrepräsentant, geboren zu Burg (Oise), wohnhaft in Paris, Rue du Helder, im Hotel gleichen Namens.
4) Blanc (Jean Joseph Louis), 34 Jahre alt, Volksrepräsentant, wohnhaft in Paris, Rue d'Enfer Nr. 51, abwesend.
5) Barbés (Armand), 38 Jahre alt, Volksrepräsentant, wohnhaft in Paris, Rue Vivienne Nr. 59.
6) Sobrier (Joseph Marie), 37 Jahre alt, Rentner, geboren zu Lyon, wohnhaft in Paris, Rue Rivoli Nr. 16.
7) Seigneuret (Joseph Hippolyte), 29 Jahre alt, Advokat, geboren zu Fontainebleau, abwesend.
8) Houneau (Joachim), 24 Jahre alt, Publizist, geboren zu Paris, abwesend.
9) Hubert, früher wohnhaft in Paris, abwesend.
10) Raspail, 54 Jahre alt, Chemiker, Publizist und Volksrepräsentant, geboren zu Capentras (Vaucluse), wohnhaft in Montrouge, Rue de la Tombes-Issoire Nr. 55.
11) Laviron, Artillerie-Kapitän der Nationalgarde von Paris, wohnhaft daselbst, Rue Hautefeuille Nr. 30, abwesend.
12) Quentin (Auguste François), 49 Jahre alt, Eigenthümer, geboren zu Angers, wohnhaft in Paris, Rue de la Chaussed'Antin Nr. 38.
13) Degré (Paul), der Pompier genannt, 36 Jahre alt, Maler, geboren zu Paris, wohnhaft in Montargis.
14) Chanal (Napoleon), Ex-Kommissär der provisorischen Regierung, abwesend.
15) Larger (Xavier Viktor), 33 Jahre alt, Mechaniker, Ex-Chef der Nationalgarde von Passy, geboren zu Soultz (Haut-Rhin), wohnhaft in Passy, Rue Montagne Nr. 23.
16) Borme (Daniel), 27 Jahre alt, Chemiker.
17) Thomas (Louis Jules Ferdinand), 31 Jahre alt, Pharmazeut, geboren zu Antony, wohnhaft in Vaugirard, Rue Blomet Nr. 1.
18) Courtais (Gaspard Henry), 57 Jahre alt, Volksrepräsentant, Ex-Kommandant der Nationalgarde von Paris, wohnhaft daselbst, Rue Choiseul Nr. 8.
19) Caussidière (Marc-Louis), 39 Jahre alt, Volksrepräsentant, wohnhaft zu Paris, Rue Constante Nr. 26, abwesend.
20) Villain, früher wohnhaft in Paris, abwesend.
Der Anklageakt beginnt damit, weitläufig darzuthun, daß die Nationalversammlung, die am 4. Mai zusammentrat, und „mit Akklamation die Republik proklamirte“, eine „rechtmäßig konstituirte Gewalt“ war. „Ihre ersten Akte, heißt es, bewiesen ihr sehnliches Streben, eine honette und vernünftige Republik zu organisiren. Aber kaum hatten ihre Arbeiten begonnen, als am 15. Mai ein gehässiges Attentat gerichtet ward gegen die Nationalversammlung, gegen die Regierung der Republik, welche aus 10 Millionen Stimmen hervorgegangen.“ Es folgt sodann ein Lob auf die Nationalversammlung, auf ihre Festigkeit, die diesem Attentate widerstanden, und sodann wird das Attentat selbst in Verbindung gesetzt mit dem 17. März und dem 16. April. Es fehlte weiter nichts, als den 24. Februar noch hinzuzusetzen, und wir würden sehen, daß dieselbe Masse, welche am 15. Mai nach der Versammlung zog, um sie zu einem allgemeinen sozialen Krieg gegen die koalisirten Bourgeois aller Nationen, gegen die damals noch „schlummernden Windischgrätz und Jelachich“ zu bewegen, keine andre war, als die Masse der Februarrevolution selbst, wie sie sich am 17. März zeigte, und am 16. April. Die Sieger im Februar waren damals noch zusammen; bei der geringsten Zuckung, welche die Bourgeoisie machte, trat die Masse zum Vorschein und zeigte sich in ihrer ganzen Macht. Aber die Bourgeoisie hatte bereits durch ihre stille Macht, durch die Macht des Kapitals und der Metalliques, durch die Macht der Hypotheken und der Rente, en détail wieder erobert, was sie en gros verloren hatte. Sie verübten durch ihre Gerichtsvollzieher und Gerichtsvollstrecker im Namen der Republik dieselbe Gewalt, welche sie früher im Namen des Königs verübte. Es handelte sich nur noch, diese Macht zu konsolidiren, und dazu war es vor allen Dingen nöthig, mit den ausländischen Staaten im freundschaftlichen Verhältnisse zu bleiben. Der 15. Mai war der Tag, wo die Polenfrage debattirt wurde, und in allen Klubs, in allen Cafe's sprach man sich zu Gunsten der Polen aus. Die Franzosen fühlten, daß es sich vor allen Dingen um einen sozialen Krieg handelte, wenn die Errungenschaften der Revolution gesichert werden sollten. Was sagt dagegen der Anklageakt? „Das Dekret der Nationalversammlung über die Bildung der exekutiven Kommission, sowie die Zusammensetzung des damaligen Ministeriums, aus welchem Louis Blanc und Albert ausgeschlossen waren; ein anderes Dekret, nach welchem es den Bürgern verboten war, Petitionen persönlich in die Nationalversammlung zu bringen — führten eine feindselige Manifestation gegen die Nationalversammlung herbei, unter dem Vorwande einer Petition zu Gunsten Polens.“ Der Anklageakt geht sodann auf die Vorbereitungen über, welche zum 15. Mai in den Klubs getroffen wurden. Im Ganzen sollte die Manifestation eine friedliche sein; man sollte hinziehen zur Nationalversammlung unbewaffnet; dabei wird im Anklageakt insinuirt, daß man heimlich Waffen bei sich zu führen übereingekommen war. Der Zug ging von dem Platze der Bastille aus. „Aufrührerische Reden haben die Köpfe erhitzt.“ Man weiß, daß nach der Februar-Revolution bis zum 15. Mai es keine aufrührerischen Reden gab; das Wort aufrührerisch war gänzlich unbekannt; und es wurde blos angewandt gegen Royalisten. „Gegen Mittag kam der Zug auf dem Place de la Madeleine an, wo er dem General Courtais begegnete, der mit dem Kommando über die zur Beschützung der Nationalversammlung aufgestellten Truppen beauftragt war. Nach einigen gegenseitig gegebenen Erklärungen versprach der General, daß eine Deputation der Delegirten die Petition der Nationalversammlung überreichen, und daß die Kolonne weiter über die Brücke de la Concorde und den Quai d'Orsai defiliren sollte. Dieses Versprechen wurde weder von dem Präsidenten der Nationalversammlung, noch von Lamartine ratifizirt, ungeachtet aller Versuche von Seiten des Generals. Indessen war die Kolonne nahe bei der Obeliske angekommen. Der Ruf: Vorwärts! Vorwärts! ertönte aus den Reihen des Klubs von Blanqui. Man befand sich eben an der Brücke der Concordia; der Zugang war nur von einer schwachen Abtheilung besetzt. Der General ließ die National- und die Mobilgarde auf das Trottoir sich zurückziehen, mit dem Rufe: Laßt das Volk passiren. Die Volksmasse stand bald vor dem Gitter der Nationalkammer, wo sie einen Augenblick angehalten ward von der Garde außerhalb und innerhalb des Gitters. „Die Mobilgarde hat ihre Waffen geladen, sie wird auf uns schießen,“ hieß es plötzlich. Da kehrten die Gardisten ihre Gewehre um, andere stießen den Ladstock in den Lauf des Gewehres, um zu zeigen, daß die Waffen nicht geladen waren. Der General Courtais ließ das Gitter öffnen und erleichterte so den Zugang zu der Nationalkammer. Während dieser Zeit hatte die Volksmenge sich gegen den andern Eingang zu der Kammer gerichtet. Die wenigen Nationalgardisten, die sich dort aufgestellt fanden, erhielten den Befehl, die Bajonette abzunehmen, und der General Courtais scheint nur deshalb sich oberhalb der Mauer aufgepflanzt zu haben, um den Aufrührerischen die Hand zu reichen, damit sie desto leichter die Mauer übersteigen könnten. Das Hauptthor wird endlich geöffnet und in demselben Augenblicke war der ganze Saal rein überschwemmt von einer wahren Menschenfluth!“
Der Anklageakt spricht sodann über die würdige Haltung der Deputirten. — Man weiß, daß das Gefühl der Furcht, das Gefühl der Schuld, das einzige Gefühl war, welches damals obwaltete. Die Partei des National fühlte sowohl, daß sie sogar nichts mit dem aus der Februar-Revolution hervorgegangenen Siege gemein hatte, daß ein großer Theil der Deputirten dieser Partei sich zuerst aus dem Saale flüchtete. Die Volksmasse, welche sowohl in als außer der Kammer stand, belief sich auf 200,000 Mann. Es waren wie gesagt, dieselben Männer, welche sich in der Februar-Revolution erhoben. Mobilgardisten und ein großer Theil der National-Garde waren damals so sehr mit ihnen einverstanden, daß sie, wie der Anklageakt selbst zugesteht die Ladstöcke in die Gewehre stießen, um zu zeigen, daß sie nicht geladen. Es waren nicht einige Mobilgardisten, es waren die Bataillone, die damals vor der Kammer aufgepflangt standen, und als der metallene Ton von unten aus dem Gewehre herausdrang, und wie die Laute einer Harmonika in wiederholendem Geklingel sich fortpflanzte über die ungeheure Volksmenge, da wogte die Masse immer weiter, immer näher zu den Soldaten hin, die wie sie von gleichem Kriegseifer entbrannt waren, ihre Waffen zu tragen gegen den Feind, im Ausland, während die Bourgeois-Kammer und der Bourgeois-National, durch Rothschild'sche Metalliques unterstützt, sich festsetzen wollten innerhalb der französischen Republik an die Stelle Louis Philipps. Und waren die Männer, die an der Spitze des Zuges standen, nicht gerade diejenigen, durch welche die Februar-Revolution vollbracht ward? Waren nicht einige von ihnen Mitglieder der provisorischen Regierung? Und waren sie nicht deßhalb in die provisorische Regierung zugezogen worden, um dem siegreichen Proletariat die ihm am 24. Februar gemachten Versprechungen zu garantiren?
Der Anklageakt gibt zu, daß Raspail, welcher die Tribüne zuerst betrat, weiter nichts that, als daß er die Petition zu Gunsten der Polen verlas. Es herrschte in diesem Augenblicke eine unbeschreibliche Wuth unter allen denen, die in die Kammer gedrungen, und diese Wuth theilte sich, wie ein elektrischer Schlag, dem ganzen Zuge mit. Die Kammer war zum Ersticken voll. Man sah es den Leuten an, daß Raspail ihnen nicht genügte. Da bestieg Blanqui die Tribüne; er sprach von der Ausschließung Louis Blanc's und Albert's aus der Exekutiv-Kommission, er warf der Kammer die Scenen von Rouen vor, sprach von dem allgemeinen Elende u. s. w. Das Volk schäumte; auch Blanqui genügte nicht. Es war so zu sagen in diesem Augenblicke keine Kammer mehr: Volk und Kammer waren Eins. Während dieses innerhalb der Kammer vorging, werden Barbés, Louis Blanc und Albert gewaltsam in die Kammer gedrängt oder vielmehr getragen von der wogenden Menge; der Anklageakt läßt den Louis Blank bei seinem Eintritt in die Kammer die Worte sagen: „Die Manifestation von heute ist keine von denen, die erschüttern, sondern die umstürzen.“ Ob Louis Blanc diese Worte gesagt hat, bleibt dahingestellt; jedenfalls schildern sie richtig die Bedeutung der Manifestation. Die Wuth stieg immer mehr und mehr; Barbés besteigt die Tribüne, gesteht dem Volk das Recht der Petition zu, und ladet es ein, sich zurückzuziehen. Vergebens! Der Drang von außen wird immer stärker; Hubert sprach sich in demselben Sinne aus. — Vergebens! Das unbefriedigte Volk streckt racheschnaubend seine Hände nach den Deputirten aus; es wollte mit ihnen die Verhältnisse brechen, welche es ungeachtet seines Sieges noch festhielten in der Abhängigkeit des Kapitals; denn gerade der Mangel an Geld wurde allgemein vorgeschoben, um die Polenfrage im Bourgeoissinne zu beantworten. Da besteigt Barbés abermals die Tribüne: er verlangt, daß eine Legion sofort nach Polen abgeschickt und die Reichen mit einer Milliarde belastet würden. Er trägt darauf an, alle diejenigen für Vaterlandsverräther zu erklären, welche den Rappell schlagen ließen. Die Wuth des Volkes legte sich auf der Stelle; man hörte ordentlich, wie die Leute aufathmeten. Durch diesen Vorschlag hat Barbés den Deputirten das Leben gerettet, und zugleich verhütet, daß Regimenter oder Nationalgardisten, welche herbeieilen konnten, nicht in blutige Collision mit dem Volke geriethen.
Der Appel ertönte indessen gegen 2 Uhr, und wie es im Anklage-Akt heißt, auf Befehl von Garnier-Pages. „Als die Aufrührerischen, heißt es weiter, den Appel schlagen hörten, geriethen sie sofort in Wuth gegen den General Courtais, der sie in die Deputirtenkammer eingeführt habe, um sie besser verrathen zu können. Hubert sagte: „Wir sind verrathen, und wir haben keine Zeit zu verlieren. Auf der Stelle fertigt man die Listen an zur Bezeichnung der Mitglieder einer neuen provisorischen Regie [1351] rung. Die Namen, welche übrigens nicht übereinstimmen in den verschiedenen Listen, sind Louis Blanc, Barbes, Albert, Blanqui, Raspail, Hubert, Caussidière, Pierre Leroux, Cabet, Proudhon u. s. w.“ Wie wir sehen, will der Anklage-Akt noch an ein Fortbestehen der alten Regierung glauben machen, und läßt daher die „Aufrührerischen“ ausrufen: Wir sind verrathen. Dies ist aber so wenig der Fall gewesen, und das Volk war bereits seines Sieges so gewiß, daß es unmittelbar nach den Worten Barbes größtentheils auseinander ging; es war dies ungefähr um 3 Uhr und allgemein hieß es damals in Paris: Jetzt müssen wir wieder von Neuem anfangen; die Hauptsache ist, daß wir andere Männer jetzt an die Regierung setzen wie früher. Das Volk, wie gesagt, ging in zerstreuten Haufen nach dem Stadthause. Das Stadthaus gilt einmal für die offizielle Geburtsstätte jeder provisorischen Regierung. Hätte man in der Deputirtenkammer selbst die provisorische Regierung eingesetzt, so war die Sache richtig. Es war dieses um so leichter, als die Kammer selbst sich schon als aufgelöst betrachtete und froh war, durch Barbes Vorschlag mit dem Leben davon gekommen zu sein. Hubert konnte den Deputirten getrost sagen. „Ihr seid nichts mehr, geht nach Hause.“ Nach dem Anklage-Akt war es auch Hubert, der das Volk aufgefordert hat, sich nach dem Stadthause zu begeben. Wie gewiß übrigens der Sieg war, geht aus derselben Stelle im Anklage-Akt hervor, wo es heißt, man sei in zwei verschiedenen Abtheilungen nach dem Stadthause gezogen, die eine Abtheilung, von Barbes geführt, auf dem rechten Seine-Ufer, die andere, von Albert, auf dem linken. Soviel geht übrigens aus der ganzen Zusammenstellung hervor, daß die Kammer sowie die exekutive Kommission sich völlig resignirt hatte, daß sie keinen Augenblick mehr dachte, ihre Stellung wieder einzunehmen. Daß sie aber ihre frühere Stellung wieder eingenommen, ist sicher nicht ihre Schuld.
Die fast ganz vergessene Nationalgarde zog auf das Stadthaus in spärlicher Masse, und da sich das Volk nur spärlich noch vorfand, so nahm sie auf Befehl Lamartine's und Ledrü-Rollin's Besitz von demselben. Ueber Lamartine brauchen wir kein Wort zu verlieren; aber offenbar hat Ledrü-Rollin hier eine doppelte Rolle gespielt. Einerseits figurirte er in der von Albert und Barbes unterzeichneten Liste; andrerseits wollte er sich seine Stelle als Mitglied der provisorischen Regierung offen halten. Wie dem aber auch sein mag, so lag es ebenfalls nicht in der Absicht von Barbes und Blanc, daß die Bewegung so weit gehen sollte. Blanqui hatte allerdings gleich anfangs den Plan gefaßt, die Kammer zu sprengen auf jede mögliche Weise, selbst mit Hülfe der Gewalt. Die Polenfrage war für Blanqui Nebensache; sie war bloß ein Vorwand. Als Abends vorher Barbes Kunde erhielt von den Plänen Blanqui's, wollte er sogar sich nicht betheiligen an dem Zuge, als er endlich seine Zustimmung gab, geschah es bloß unter der Bedingung, daß man es blos bei der Petition und bei der Manifestation bewenden ließe. Die Bewegung ist, wie wir gesehn, ihm über den Kopf gewachsen; ohne es zu wollen, sah er sie zu einer völligen Revolution heranwachsen; aber er glaubte sie damit beendet, womit Blanqui sie beginnen wollte: mit der Sprengung der Kammer. Und weil er sie eben ohne Blutstropfen für beendet glaubte, kam Blanqui gar nicht zum Handeln.
Barbes war, was man im Französischen nennt, die lebendige bonne foi: er sah eine ungeheure Bewegung in eine blutige Collision umschlagen; er verhinderte letztere, indem er „moralisch“ eine Revolution vollbrachte, die Blanqui physisch beginnen wollte. Da das Ziel erreicht war, ohne die Mittel, die das Ziel befestigen konnten, so war Blanqui so zu sagen aus dem Felde geschlagen. Auch figurirt er nicht in dem von dem Anklageakte veröffentlichten Dekrete Barbes und Albert's. Dieses Dekret lautete:
„Da das Volk die Nationalversammlung aufgelöst, so besteht keine andere Gewalt als die des Volkes selbst.“
„Da nun das Volk den Wunsch an den Tag gelegt hat, die Bürger Louis Blanc, Albert, Ledrü-Rollin, Barbes, Raspail, Pierre-Leroux und Thorè in der provisorischen Regierung zu sehn, so werden dieselben als Mitglieder der Regierungs-Kommission ernannt.“
„Der Bürger Caussidière bleibt in den Funktionen des Polizei-Präfektes.“
„Die Nationalgarde e[r]hält den Befehl, sich in ihre Quartiere zurückzuziehen.“
Unterzeichnet: Barbes und Albert.
Der Anklageakt erzählt nun weiter die Verhaftung der verschiedenen Angeklagten, und die Scenen im Saale Molière, wo zwei Nationalgardisten getödtet wurden. Wie man aber weiß, waren es die Nationalgardisten selbst, die in Folge eines Irrthums gegen einander schossen. Gegen Caussidière liegt nach dem Anklageakte selbst weiter nichts vor, als daß er alle Verbindung mit der provisorischen Regierung abgebrochen, und sich mit seinen ihm blindlings ergebenen Montagnards in die Polizei-Präfektur, wie in eine Festung eingeschlossen habe.
Der Anklageakt geht hierauf zu den einzelnen Angeklagten über:
1) L. A. Blanqui. Als politisch Verurtheilter wurde er durch die Februar-Revolution aus dem Gefängniß befreit. Fast unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Paris suchte er Mittel auf, die prov. Regierung zu stürzen. Unter dem Namen: „republikanische Central-Gesellschaft“ stiftete er einen Klub, dem er präsidirte. Die Redner dieser Gesellschaft schlugen die gewaltsamsten Maßregeln vor, um den Triumph ihrer Lehren herbeizuführen. Die von der Justiz weggenommenen Sitzungsprotokolle liefern in dieser Hinsicht die unbestreitbarsten Beweise. Die Instruktion hat die mehrmals von Blanqui entworfenen Pläne, sich des Stadthauses zu bemächtigen, aufgefunden. Am 17. März mischten sich zu diesem Zweck seine Agenten unter die Volksmassen, welche gegen die Manifestation der Nationalgarde protestirten. Sie wurden am Eindringen ins Stadthaus verhindert, indem man nur die Delegirten zuließ.
Später, vor dem 16. April. sieht man Blanqui sich mit Offizieren der republikanischen Garde, in deren Reihen er Anhänger zählte, ins Einvernehmen setzen. Er verschafft sich durch Drevet, Volksdelegirten, Eintritt ins Stadthaus, prüft die Lokalitäten und sucht den Unterlieutenant Derate zu bestimmen, daß er ihn zu einer festgesetzten Stunde mit seinen Leuten unter dem Anschein einer rückkehrenden Patrouille frei passiren lasse. Diese Versuche blieben ohne Erfolg.
Die Veröffentlichung eines angeblich von Blanqui im Jahre 1839 verfaßten Dokuments in der „Revue retrospective“ störte den Angeklagten keineswegs in seinen Entschlüssen und trennte ihn auch nicht von allen seinen Genossen. Er gab eine Antwort auf den Artikel in der „Revue retrospective“ und entwickelte nur noch größere Feindseligkeit und Ausdauer in seinem Kampfe gegen die prov. Regierung. „Das ist jetzt,“ schrieb eine seiner Schwestern am 15. April, „für August eine Frage politischen Lebens oder Todes. Entweder siegt er und das Volk mit ihm, oder seine Karriere ist zu Ende.“ Der 16. April gab Blanqui Gelegenheit zu einem neuen Versuch, die prov. Regierung zu stürzen. Ein große Zahl von Arbeitern war auf das Marsfeld berufen worden, anscheinend um die Wahlen des Generalstabes der Nationalgarde vorzubereiten. Blanqui und seine Anhänger mischen sich unter die Versammelten und verbreiten das Gerücht, den Delegirten im Luxembourg seien die Vollmachten genommen, L. Blanc sei ermordet und Ledru-Rollin todt.
So gelang es Blanqui, mit bedeutenden Massen gegen das Stadthaus vorzudringen. Man weiß, wie schnell die Nationalgarde zur Vertheidigung des letztern herbeieilte und Blanqui nöthigte, den Ausbruch der Verschwörung noch einmal zu vertagen. Die Ereignisse in Rouen am 27. und 28. April lieferten Blanqui einen neuen Vorwand, den Saamen der Zwietracht auszustreuen und die Leidenschaften zu erregen. In Plakaten nannte er jene Vorfälle die Metzeleien von Rouen, schilderte die dortigen Nationalgarden als Mörder und hieß sie Bourgeois-Garden. Mit Flinten bewaffnete Montagnards wurden von der Polizeipräfektur geholt und vor Blanqui's Haus aufgestellt, um das Herabreißen der Plakate zu hindern.
Alle diese strafbaren Handlungen hatten die Aufmerksamkeit der Justiz in Anspruch genommen. Ende April wurde gegen Blanqui ein Vorführungsbefehl erlassen, jedoch seine Ausführung vertagt. Eine Untersuchung hatte begonnen. Bald sollte sie mit der heute wegen des Attentats dem hohen Gerichtshofe übertragenen Prozedur zusammenfallen.
Der Gedanke dieses Attentats ist in der Sitzung des Blanquischen Klubs am 13. Mai frech entwickelt worden. Ein Mitglied verlangte, daß der Klub direkt der Nat.-Vers. eine Reihe von Anfragen überreiche. „Wir werden, sagte er, an 40, 50 bis 100 Tausend Mann stark uns hinbegeben, und in ganz bestimmter Fassung die Frage vorlegen: Will die Versammlung oder will sie nicht? Wir werden ein sofortiges Dekret verlangen und wenn sie's verweigert, so werden wir handeln.
Wir dürfen mit dieser Manifestation nicht zögern, wir müssen sie sofort, für die nächste Sitzung am Montage unternehmen.“ Blanqui stimmte dem bei, bemerkte aber, daß man den rechten Augenblick wählen müsse. Das Volk begreife noch nicht den Kommunismus, es sei aber mit dem magischen Worte: Polen! hinzureißen. Schließlich behielt er sich vor, den passenden Moment zu jener Manifestation anzuzeigen.
War es Blanqui unbekannt, daß bereits Tags vorher in einer von Huber, präsidirten Versammlung der 15. Mai zur Ausführung der Resolution bestimmt worden oder verstellte er sich?
Einer der Zeugen ist für letztere Ansicht. Gewiß ist, daß Blanqui bei Eröffnung der Klubsitzung am 14. Mai den Beschluß durchsetzt, daß die „republikanische Centralgesellschaft“ sich den Korporationen anschließen werde, die eine Petition zu Gunsten Polens vor die Nat.-Vers. bringen sollen, daß sich aber der Klub nicht auf den Bastillenplatz, den allgemeinen Versammlungsort, sondern abgesondert auf den Boulevard du Temple begeben und dann sich der vorbeiziehenden Kolonne einreihen werde. In der That schloß sich auch der Klub am 15. Mai gleich den ersten Reihen des Zuges an und Blanqui nahm seinen Platz an der Spitze mit den Delegirten zusammen. (Ueber die Motive, welche Blanqui geleitet, führt der Anklageakt die Ansichten dreier Zeugen an; Ansichten statt Thatsachen.)
Blanqui war unter den ersten, die in den Saal der National-Versammlung drangen. Einem Zeugen zufolge befand er sich mit Raspail an der Spitze der Deligirten, um deren Zulassung General Courtais nachsuchte und die gegen 1 Uhr Mittags das Gitter gegenüber der Konkordienbrücke durchbrachen. Später freilich antwortete er im Sitzungssaale dem ihn befragenden Zeugen Sklower: „Es ist eine friedliche Manifestation; wir kommen wegen Polen und um das Petitionsrecht festzustellen.“ Aber fast im nämlichen Augenblick äußerte Feuillàtre, einer von Blanqui's Freunden: „Wir haben die wachthuende Nationalgarde entwaffnet und die Trommeln eingeschlagen, um sie am Schlagen des Rappells zu hindern: wir werden heute unsre Revanche nehmen, den Saal der National-Versammlung besetzen, die Repräsentanten durch's Fenster werfen und die Augiasställe reinigen.“ Als der Saal voll von Eingedrungenen und die Petition von Raspail verlesen war, besteigt Blanqui die Tribüne. Er verlangt ein sofortiges Dekret über die Anträge der Petition: er fordert im Namen des Volkes Gerechtigkeit wegen der Ereignisse in Rouen und ruft aus: Wenn es einen Strafbaren gibt, so sind es nicht die Opfer, sondern die Anstifter der Metzelei. Er spricht dann von dem Elend des Volks und fordert die National-Versammlung auf, sich auf der Stelle mit den Mitteln zu beschäftigen, um Tausenden von brodlosen Mitbürgern Arbeit zu verschaffen. „Seine Worte“, sagt ein als Zeuge vernommener Repräsentant, „waren keine Friedensworte, denn sie waren geeignet, das Volk gegen die Reichen aufzureizen.“ Zum Schluß erklärt Blanqui, das Volk habe mit Schmerz gesehen, daß Männer, die es liebt, gleichsam systematisch von den Kreisen der Regierung entfernt gehalten worden und dies habe das Vertrauen erschüttert. Der Zeuge Lebreton meint, daß, ohne Blanqui, der Sitzungssaal schon um 3 1/4 Uhr hätte geräumt werden können. Aber die von ihm hervorgebrachte Aufregung führte bald zu den Szenen, während welcher Hubert die Auflösung der Versammlung auszusprechen wagte und Andre die Listen einer neuen Regierung vertheilten, auf denen auch der Name Blanqui's figurirte. Mit einer dieser Listen verließ Blanqui, Einer der Letzten, den Saal mit den Worten: „Die Kammer ist aufgelöst; jetzt nach dem Stadthause!“ Der Zeuge Schlinger erklärt, daß er ihn mit mehreren Personen in einen Saal des ersten Stocks im Stadthause eintreten gesehen. Zeuge Robequin ist weniger bestimmt; aber er glaubte ihn in einem Individuum zu erkennen, das man am Halstuch gefaßt hatte. Endlich stand auf einigen Listen der neuen Regierung, die zu den Fenstern des Stadthauses herausgeworfen wurden, Blanqui's Name mit obenan. Man warf auch rothe Karten heraus, die nichts anders waren, als Einlaßkarten für den Klub der „republikanischen Centralgesellschaft.“
Des Abends, als die „Ordnung“ gesiegt und Nationalgarde und Linientruppen unter dem Ruf: „Es lebe die National-Versammlung!“ die Straßen durchzogen, verloren Blanqui's Anhänger noch immer nicht jede Hoffnung. Zwischen 7 und 8 Uhr Abends in ihrem gewöhnlichen Klubsaale unter Thouard's Vorsitz vereinigt, beschlossen sie, sich nach der Polizei-Präfektur zu begeben. Einer der Montagnard's frug, ob mit oder ohne Waffen? Lacambel, der Vize-Präsident, antwortete: „Man wird's Euch sagen.“ Damit wurde die Sitzung aufgehoben. Blanqui entging einige Tage lang den Nachforschungen der Polizei. Er wurde am 26. Mai in einem Hause, rue Montholon, wo er ein Asyl gefunden, verhaftet. Im Laufe der Untersuchung verweigerte er jede Antwort. Seine Absicht ist, wie er sagt, sich nur in öffentlicher Sitzung über die ihm zur Last gelegten Anschuldigungen auszusprechen.
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@facs1351
[ 068 ] Bourges, 7. März. (Schluß.)
Blanqui. Bürger, man hat mir die gedruckten Aktenstücke mitgetheilt. Sie enthalten die Zeugenaussagen aus der Untersuchung. Mit Verwunderung aber habe ich die wichtigsten zu unsern Gunsten gemachten Depositionen vermißt. Ja noch mehr, es wird darin auf Depositionen Bezug genommen, die theils ganz entgegengesetzten Inhalts sind, theils garnicht existiren. Ich begnüge mich, diese Fälschung zu constatiren.
General-Prokurator Baroche erklärt, daß sein Gewissen ihm keinen Vorwurf mache. Man habe den Angeklagten oder ihren Advokaten alle Piecen mitgetheilt. Die öffentliche Meinung möge richten.
Raspail. Man hat weder uns noch unseren Advokaten die vollständigen Piecen mitgetheilt. Obwohl ich die Absicht hatte, keinen Advokaten zu nehmen, wollte ich durch einen Freund, einen Advokaten, wenigstens Copie von den Piecen nehmen lassen. Man hat diesen Mann zu allerlei Reisen veranlaßt, ohne daß er etwas hätte erhalten können. Ja, noch mehr. In dem Anklageakt finden sich Polizeinoten gegen mich, ohne daß man uns die Einsicht in die sämmtlichen Polizeilisten gestattet und die Möglichkeit einer Confrontation der Mouchards, der Enthüllung ihrer elenden Lügen geboten hätte. Man hat uns vorher entwaffnet, vorher gerichtet.
Baroche. Weiß nichts von Polizeinoten.
Raspail. Was ich gesagt habe, ist wahr. Die Polizeinote ist sogar die einzige Anklage-Piece gegen mich, und man hat mir nicht gestattet, sie zu widerlegen.
Präsident. Der Zwischenfall ist erledigt. Ich werde den Anklageakt verlesen lassen.
Die Verlesung desselben (s. oben) dauert zwei Stunden.
Als der Greffier die Worte liest: „Der Angeklagte Barbes verlangt eine Steuer von einer Milliarde auf die Reichen. Man antwortet ihm: Nein, Barbes, du irrst dich, wir brauchen zwei Stunden Plünderung!“ erheben sich stürmisch die sämmtlichen Angeklagten, und erklären diese Erzählung als die schamloseste Verläumdung.
Blanqui: Das ist des ganzen Aktes würdig!
Albert: Es ist eine Infamie!
Barbes: Kein französischer Bürger kann je so sprechen!
Sobrier: Diese elenden Lügen besudeln den Namen Frankreichs!
Raspail: Ich begreife nicht, wie der Bürger Barroche solche Infamien gegen das französische Volk verlesen lassen kann, welchem er seine Stelle verdankt.
Präsident: Ich fordere die Angeklagten auf, sich aller Unterbrechungen zu enthalten.
Barroche: Ich erwidere den Angeklagten, daß die angegriffenen Worte dem Moniteur entlehnt sind.
Barbes: Sie sind eine Lüge.
Raspail: Und eine amtliche Lüge! (Stürmischer Beifallsruf im Publikum).
Der Greffier fährt in der Verlesung fort. Als er die den Angeklagten Quentin betreffende Stelle beendigt, erhebt sich dieser mit dem Ruf: „Das ist die schmachvollste Lüge. die die Geschichte besudelt.“
Der Angeklagte Borme unterbricht von Neuem die Verlesung bei Gelegenheit der Deposition Beaumonts. „Der Kommandant Beaumont, ruft er entrüstet, hat mich einen Mann aller Parteien genannt; ich erkläre vor dem Gerichtshof und vor Ihnen, Bürger Geschworene, daß ich mit Leib und Seele nur der rothen Republik angehöre.“
Courtais. Ich protestire gegen einen Akt der Brutalität, den ein Gensdarme soeben an mir verübt. Ich verbitte mir, daß diese Menschen die Hand an mich legen.
Der Präsident will zum Zeugenverhör schreiten; Barbes verlangt das Wort, um seine Verweigerung jeder Vertheidigung zu begründen.
Barbés. Das Recht, mit welchem Ihr euch zu meinen Richtern aufwerft, ist das Recht der Gewalt. Wenn die Männer, welche am 15. Mai in das Hotel de Ville zogen, Sieger geblieben wären, Ihr würdet Euch heute vor ihrer Regierung beugen, wie ihr euch vor der des 24. Februar gebeugt habt. Mit dem Recht der Gewalt, nur nach dem Recht der Gewalt sitzt ihr hier als Richter über uns. Ihr verurtheilt uns vor einem Ausnahmgericht, denn man hat euch allein aus den Feinden unserer Prinzipien gewählt. Ihr sitzt hier wie die Heiden saßen, welche Christus verdammten. Welches Wonnegefühl für euch, die Sozialisten zu erwürgen! Unter euch und uns giebt es nur einen Krieg auf Leben und Tod, ja, nur auf Leben und Tod. Wir, wir wollen euch zu Boden schlagen, um die Wohlfahrt des leidenden Volks zu ermöglichen, um Frankreich glücklich zu machen, Frankreich und selbst Sie, meine Herren Geschwornen. Sie aber, Sie wollen uns in den Gefängnissen vermodern lassen, oder uns, kürzer noch, die Köpfe abschlagen. (Aufregung im Publikum.)
Präsident. Angeklagter, Sie werden in dieser Weise nicht weiter fortfahren.
Barbes. Ich habe keine persönliche Beleidigungen ausgesprochen, ich erkläre lediglich das historische Verhältniß zwischen Ihnen und uns.
Ein Geschworner. Wir wollen dergleichen Erklärungen nicht hören! (Murren im Auditorium.)
Angeklagter Flotte. Es ist den Geschworenen verboten, während der Sitzung ihre Meinung zu äußern.
Der Geschworene. Ich bin bereit sie zu wiederholen. (Ausbruch der Entrüstung im Auditorium.)
Baroche. Es ist unmöglich, länger eine solche Sprache zu dulden. Die Geschworenen sind hier auf Grund eines Dekrets, welches die Nationalversammlung erlassen hat.
Angeklagter Albert. Drei Monate nach dem 15. Mai, drei Monate nach unserer Verhaftung.
Barbes. Alles was ich sagen wollte ist, daß ihr mich morden aber nicht richten könnt. Wenn der edle Herr Baroche erklärt, daß wir nicht nach dem Recht der rohen Gewalt hier stehen, so frage ich ihn, ob wir wohl hier sein würden, wenn die Männer des 15. Mai Sieger geblieben wären?
Präsident. Ich entziehe Ihnen das Wort.
Albert. Ich nehme die ausgesprochenen Erklärungen meines Freundes Barbes auch als die meinigen an.
Barbes. Wenn man mich nicht sprechen lassen will, verlasse ich die Sitzung, und werde mich nur mit Gewalt zurückbringen lassen.
Präsident. Aeußern Sie sich mit Achtung vor den Richtern und Geschworenen.
Barbes. Ich begreife Ihren Haß und Ihre Wuth gegen uns, aber auch wir haben noch Zukunft! (Tumult unter den Geschwornen.)
Advokat Boinvilliers. Nach den Erklärungen der Angeklagten Albert und Barbes muß ich die Erlaubniß verlangen, mich zurückzuziehen.
Generalprokurator Baroche widersetzt sich diesem Verlangen.
Martin Bernard. Ich verlange das Wort.
Baroche. Hr. Bernard ist bloß Rechtsbeistand; ich widersetze mich allen Erklärungen von seiner Seite.
Barbes. Diese Freiheit der Vertheidigung ist des gegenwärtigen Tribunals wie der honetten Republik vollständig würdig.
Martin Bernard. Ich verlange als Volks-Repräsentant das Wort.
Präsident Berenger. Ich gebe es Ihnen nicht.
Angeklagter Raspail. Erlauben Sie mir einige Worte ruhiger Verständigung.
Präsident Berenger. Wir haben dergleichen nicht nöthig. (Nous n'avons pas besoin de cela.)
Raspail. Wir sind hier vor unsern Mitbürgern; wir können verschiedene Meinungen haben, aber ich glaube, daß keiner von uns diejenigen, welche man unsere Richter nennt, beleidigen will. Ich wünschte, daß der Hr. Generalprokurator selbst ein Beispiel der Mäßigung gäbe.
Baroche. Ich weise diese Ermahnung zurück.
Barbes. Es ist vernommen und constatirt worden, daß ich nur durch die Gewalt hier in diesem Saal zurückgehalten werde.
Präsident. Es wird im Protokoll vermerkt werden.
Nach Namensaufruf der Zeugen, welche meistens antworten, wird die Sitzung um 6 1/4 Uhr aufgehoben.
Morgen früh um 10 Uhr Wiedereröffnung.
[1352]
Italien.
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@facs1352
[ * ]
Die „Constituante“ vom 1. März schreibt: Heute sind die in den Gefängnissen der Inquisition noch befindlichen Gefangenen auf Befehl der provisorischen Regierung von Rom in Freiheit gesetzt worden. Es befand sich unter ihnen ein Bischof von Aegypten, unter Leo XII. verurtheilt. Er hatte in Folge seiner langen Haft das Gehen verlernt. Dies Inquisitionsgefängniß war die Bastille von Rom. Die römische Bastille ist jetzt gefallen.
In der Sitzung der römischen Constituante vom 24. Februar machte das Ministerium ihr in ihren Abtheilungssitzungen die Anzeige, daß eine Intervention zwischen Oestreich, Spanien und Neapel beschlossen sei. Frankreich habe noch nicht geantwortet auf die Einladung einzutreten. Es erklärte unter anderm: Nach einem Berichte des Kriegsministers könne die römische Republik nur eine regelmäßige Armee von 24,000 Mann in's Feld stellen. Aber die Landbevölkerung sei vom besten Geiste beseelt, namentlich an der neapolitanischen Gränze. Die Bevölkerung würde sich in Masse erheben, sobald die Neapolitaner das Territorium überschritten. Die piemontesischen Generale Barguer und Rovero seien abgesetzt worden in Folge des kläglichen Zustandes, worin die gegenwärtige Regierung die ihnen anvertrauten Truppentheile gefunden habe. Es seien Anstalten zur möglichst raschen Beschaffung von Zündhütchen getroffen; 20,000 Gewehre würden baldigst eintreffen, 6 Artillerie-Batterien würden vervollständigt werden. Die Organisation und Ausrüstung der Cavallerie mache die meisten Schwierigkeiten.
Während die Constituante den (in unserer ersten Ausgabe mitgetheilten) Beschluß über die Zwangsanleihe faßte, erließ der Minister des Innern, Saffi, ein sehr energisches Cirkulär an die Präsidenten der Provinzen, worin es unter anderm heißt:
„Während im Norden der östreichische Räuber das Land brandschatzt und bestiehlt und sich dann zurückzieht, wünscht der Bourbone mit Seufzern den Augenblick herbei, wo er in Rom die sicilianischen und neapolitanischen Massaker erneuern kann. Der Vater der Gläubigen selbst hat vor dieser blutigen und verbrecherischen Berührung nicht zurückgebebt. Der Krieg, womit man uns bedroht, ist kein Krieg von civilisirten Nationen, sondern von Spitzbubenbanden. Wir dürfen nicht dulden, daß sich an irgend einem Punkte die Scene von Ferrara wiederhole. Die Regierung hat die energischsten Maßregeln zur Vertheidigung des Territoriums gegeben. Ihr von euerer Seite müßt mit allem Eifer die Regierung und den Volksenthusiasmus unterstützen.“
„Zu diesem Behufe werdet ihr die nothwendigen Instruktionen vom Kriegsminister erhalten. Sobald ein östreichischer oder neapolitanischer Soldat die Gränze überschreitet, werdet ihr davon unterrichtet werden. Ihr habt dann sofort die Sturmglocke läuten zu lassen, damit jeder Bürger sich erhebt und zu den Waffen greift, und daß alle diejenigen, die eine Pike, ein Gewehr, einen Dolch zu handhaben wissen, aus den Thälern und den abgelegensten Orten hervorstürzen und sich mit ihren Brüdern vereinigen und in Masse dahin fliegen, wohin sie die Gefahr des Vaterlandes ruft. Sorgt dafür, daß die Nationalgarden sich bereit halten, um auf den ersten Wink sich mobil und marschfertig machen zu können, daß das Landvolk ihnen mit den Waffen folgt, die die äußerste Gefahr ihm bietet.“
„Die Regierung wird sich mit den Mitteln beschäftigen, diese großartige Massenerhebung zu organisiren; sie wird Verbindungscentren bewerkstelligen und auch im Augenblicke der Gefahr die nöthigen Instruktionen geben. Jedes Gebüsch unsrer Gärten, jedes Haus unsrer Thäler, jeder Baum unsrer Felder möge einen Rächer versteckt halten. Mögen die kroatischen und neapolitanischen Horden auf dem geheiligten Boden der Republik die Kraft des Armes eines Volkes fühlen, das für immer seine Freiheit und seine Unabhängigkeit wieder gewinnen will. Die Macht eines Volkes mißt sich nicht an seiner Einwohnerzahl. — Ihr müßt euch auf die Höhe der gegenwärtigen Umstände erheben und euch als die ersten Soldaten an die Spitze des Volkes stellen. Wir werden mit euch sein.“
Die provisorische Regierung von Rom entwickelt wirkliche revolutionäre Energie, während die französische alle Thatkraft in Lamartinescher Poesie ertränkte.
Am 28. Februar erfuhr die Regierung von Toskana, daß die österreichischen und modenesischen Truppen, die nach Carrara expedirt waren, sofort wieder zurückberufen worden sind; daß alle Soldaten von Este sich auf Brescello zurückgezogen haben, und daß die Oesterreicher in die Festung zurückgekehrt sind. Man erklärt diese Rückzugsbewegung aus der Erscheinung eines zahlreichen piemontesischen Korps auf den modenesischen Bergen von der Seite von Paulo. Denselben Tag dekretirte die provisorische Regierung: 1) J. Montanelli, Mitglied der provisorischen Regierung, wird sich in außerordentlichem Auftrage nach Lunigiana begeben mit Vollmacht, für die Vertheidigung der Gränze zu sorgen. 2) im Centrum der Administration des Staats bleiben die beiden andern Mitglieder der provisorischen Regierung.
Diesen Dekreten ist folgende Proklamation beigefügt:
„Die Regierung, unterrichtet, daß die Truppen von Este zu Castelnuovo bei Monti angelangt, in Fivizzano einzurücken drohten, hat alle Anstalten getroffen, um sie zu verjagen.
Selbst wenn sie von den Oestreichern unterstützt würden, ist die Regierung im Stande, diese beiden Feinde zu bekämpfen. Also Muth! Thut eure Pflicht, die Regierung wird sich ihrer Aufgabe gewachsen zeigen. Wenn die Toskaner Vertrauen in ihr Vaterland, Liebe zu ihm hegen, wird dieser Tag einer der schönsten unseres Lebens sein.“
Die Redaktoren der Journale „Alba,“ „Constituante“ und „Nazionale“ von Florenz haben ein Circular an die toskanischen Wähler für die italienische Constituante erlassen. Es sind 37 Deputirte von Toskana für die italienische Constituante zu ernennen. In jenem Circular werden 37 der bekanntesten Patrioten zu diesem Zwecke in Vorschlag gebracht.
Der Gouverneur von Livorno hat heute nachstehende Proklamation erlassen:
„Bürger, der Herzog von Modena, dieses furchtsame Gespenst, nähert sich der Grenze und bedroht Toskana. Livornesen, dieses Gespenst muß man durch Eisen beschwören, es im Blut der Kroaten ersticken, von denen es umringt ist.
Zu den Waffen, Livornesen, zu den Waffen!
Die Kolonnen der Majore Petracchi und Guardicci werden jede auf 600 M. gebracht werden und zu ihrer Vollzähligmachung unter den sich meldenden Freiwilligen wählen.
Heute organisirt, werden morgen diese Kolonnen zu ihrem Truppentheil abmarschiren und sich unter den Befehl eines von unsrer Regierung bezeichneten höhern Offiziers stellen. Livornesen, vollendet das Werk Eures Patriotismus. Noch Eine Anstrengung Eures Muthes und das gerettete Vaterland wird Euch seine würdigen Söhne nennen und Euch der Bewunderung von ganz Europa als würdiges Exempel aufstellen.
Es lebe Livorno! Es lebe Italien!
Die heilige Allianz hatte von vorn herein so wenig den piemontesischen Truppen getraut, daß sie die Regierung von Turin aus ihrer Ligue ausschloß.
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[ * ] Florenz, 1. März.
Am 28. Februar hat das provisorische Gouvernement von Toskana folgende Proklamation veröffentlicht:
„Toskaner! Das provisorische Gouvernement hat mit der Zustimmung des ganzen Volkes, die toskanische Versammlung und die Deputirten für die italienische Konstituante zusammenberufen, damit sie über das Schicksal des Landes entscheiden. Diese Angesichts der Nation getroffene Entscheidung wird aufrecht erhalten werden. Die Prinzipien der jetzigen Gouvernementsmitglieder sind bekannt genug, um keinen Zweifel mehr über die Stellung überzulassen, welche sie in der toskanischen Versammlung und in der italienischen Konstituante einnehmen werden.
Das Gouvernement will, daß das Volk um Rath gefragt werde, daß es eine so hochwichtige Angelegenheit reiflich überlege, und daß es in voller Freiheit seine Wahl treffe. Jeder, der dem Vaterlande Gewalt anzuthun und ihm eine Tyrannei aufzudringen suchen wird, soll als Verräther erklärt und nach der Strenge des Gesetzes vom 22. Februar 1849 bestraft werden.
Das Volk und die toskanische Versammlung haben dem Gouvernement die Bewachung der Freiheit und die Vertheidigung der Volksrechte anvertraut; das Gouvernement wird sich dieser Mission würdig zeigen und die Tyrannei bekämpfen, unter welcher Form sie sich auch zeigen mag.
Florenz, 27. Februar 1849.
Montanelli, Guerrazzi, Mazzoni.“
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Modena, 26. Februar.
Der Herzog ist am 24. mit etwa 600 Mann gegen die toskanische Gränze hin gezogen. In der Stadt arbeitet man eifrig an den Festungswerken; Mörser und Bomben langen von Mantua hier an, und wahrscheinlich werden auch östreichische Truppen gegen Massa rücken, um die Fahne der Empörung unter der dortigen Bevölkerung abermals aufzustecken. Der Herzog von Modena läßt, wie die Oestreicher, junge Leute arretiren, die nach Mantua gebracht werden, um dort unter die Truppen Radetzky's gesteckt zu werden.
[Redakteur en chef Karl Marx. ]
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Herr Redakteur!
Ihr Frankfurter Korrespondent führt mich unter denen auf, welche gegen das Wahlgesetz gestimmt haben. Vermuthlich verwechselte er mich mit dem Abg. Naumann aus Frankfurt a. d. O.; es bedurfte jedoch dann nicht des Beisatzes von „liberalen Berlinern.“
Einem hiesigen Correspondenten sollte es nicht unbekannt sein, daß von allen 6 Abgeordneten für Berlin nur Einer entschieden demokratisch gesinnt ist
Um gefällige Aufnahme dieser Berichtigung bittet Ihr ergebenster Nauwerk, Abgeordneter aus Berlin.
Frankfurt a. M., 7. März 1848.
Meteorologische Beobachtungen.
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Handelsnachrichten.
gap: insignificant
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Gerichtlicher Verkauf.
Am Montag den 12. März 1849, Morgens 10 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Aktenmarkte zu Köln, 1 runden Tisch, Stühle, 1 Spiegel, 1 Schreibpult, 1 Theke, 1 Ladengestell, 1 Kleiderschrank, 1 Kommode, 1 Ofen, öffentlich an den Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher Lustig.
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Gerichtlicher Verkauf.
Am Dienstag den 13 März 1849, Morgens 10 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Apostelnmarkt zu Köln, Tische, Stühle, Schränke, 1 Ofen etc, öffentlich an den Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher Lustig.
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Gerichtlicher Verkauf.
Am Dienstag den 13. März 1849, Morgens halb eilf Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, Tische, Stühle, Kommoden, Kleiderschränke, kupfernes Küchengeräthe etc. öffentlich an den Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher Lustig.
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Gerichtlicher Verkauf.
Am Dienstag den 13. März 1849, Mittags 12 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Altenmarkte zu Köln, ein Tisch, Stühle, ein Ofen, ein Spiegel in Goldrahmen, 50 neue seidene Regenschirme, Pelzwaaren etc., öffentlich an den Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher, Lustig.
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Gerichtlicher Verkauf.
Am Mittwoch den 14. März 1849, Morgens 10 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Altenmarkte zu Köln, Tische, Stühle, ein Spiegel, ein Glasschrank, ein Ofen etc., öffentlich an den Meist- und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher, Lustig.
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Todes-Anzeige.
Entfernten Verwandten und Freunden hiermit die Trauer-Anzeige, daß es dem Allmächtigen gefallen, unsern vielgeliebten Vater und Großvater Jacob Metternich am 9. d. Mts., 3 Uhr Nachmittags, zu einem bessern Leben abzurufen, nachdem er vorher mit den heiligen Sterbe-Sakramenten der katholischen Kirche versehen war.
Derselbe starb in einem Alter von 87 Jahren an Altersschwäche und hinterläßt 4 Kinder und 22 Enkel, welche an seinem Sarge trauern.
Um stille Theilnahme bittend, empfehlen wir den Verblichenen dem Gebete aller Gläubigen.
Mathias Metternich.
Im Namen der Kinder und Schwiegerkinder.
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Meine Versetzung von Bensberg an das Königliche Landgericht dahier, zeige ich hiermit ergebenst an.
Köln, den 3. März 1849.
W. Pickart, Gerichtsvollzieher.
Schwalbengasse Nr. 9, in der Nähe des Appellhofplatzes.
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Die demokratischen Vereine der Rheinprovinz werden ersucht, ihre Adressen der „Neuen Rheinischen Zeitung“ oder der „Neuen Kölnischen Zeitung“ baldigst zugehen zu lassen.
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Zu vermiethen.
Das Haus mit Garten, Follerstraße Nr. 74.
Das Haus mit Garten, Telegraphenstraße Nr. 45.
Das Unterhaus, Trankgasse Nr. 33 N. Trankgasse 35.
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Ein solider junger Mann der seine Lehrzeit in einem bedeutenden Wein- und Kommissions-Geschäft bestanden, und über seine spätere Führung gute Atteste vorzulegen im Stande ist, wünscht baldmöglichst eine Comptoir- oder Reisestelle. Das Nähere bei der Exp. d. Z.
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Ein durchaus erfahrener oberländischer Bäckergeselle wird gesucht. St. Apernstraße 20-22.
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In der Möbel-Fabrik von Johann Heininger Sohn, Trankgasse 27, sind zwei schön meublirte Zimmer zu vermiethen.
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Das große Kleider-Magazin der Gebrüder Emanuel, Hochstraße Nr. 126 empfiehlt für die jetzige Saison
Tuchröcke von 6 bis 14 Thaler.
Elegante Frack und Fantasieröcke von 7 bis 15 Thaler.
Leichte Ueberziehröcke von 5 bis 13 Thaler.
Hosen von 1 1/3 bis 8 Thaler.
Sammet Jagd-Röcke von 5 1/2 bis 10 Thaler.
Westen von 1 1/2 bis 5 Thaler.
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Volks-Versammlung in Frechen.
Sonntag den 11. März 1849. Nachmittags 4 Uhr, bei Herrn Wirth Johann Kann.
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Heilsame Erfindung.
Hümmert's Pollutions-Instrument mit Suspensorium, welches, ohne im Geringsten Unannehmlichkeiten oder nachtheilige Folgen für die Gesundheit herbeizuführen, durchaus keine Pollution zuläßt. Die Wahrheit dieser Aussage ist durch vielfache Erfahrungen bestätiget und durch Zeugnisse von den berühmtesten Aerzten als: vom Herrn Geh. Med.-Rath Prof. Dr. Dieffenbach in Berlin, von den Herrn Prof. Dr. Braune, Prof. Dr. Cerutti, Prof. Dr. Carus zu Leipzig, Herrn Geh. Med.-Rath Dr. v. Blödau zu Sondershausen, und vielen Andern dargethan, weshalb ich mich jeder weitern Empfehlung enthalte. Da das Instrument in Holz bei Bewegungen im Schlafe leicht zerbricht, so sind nun auch welche in Metall zu nachstehenden Preisen zu haben, und erhält man gegen portofreie Einsendung des Betrages das Instrument nebst Gebrauchs-Anweisung vom Unterzeichneten zugeschickt.
1InstrumentinfeinemNeusilbermit Suspens. 4 Thlr.
1InstrumentinfeinemNeusilbermit Suspens. und durchaus gepolstert 5 Thlr.
1InstrumentinfeinemMessingmit Suspens. 3 Thlr.
1InstrumentinfeinemMessingmit Suspens und durchaus gepolstert 4 Thlr.
1InstrumentinfeinemHolzohne Suspens. 2 Thlr.
S. K. Friedrich in Nordhausen und in Leipzig Reichsstr. Nr. 55/579 im Uhrengewölbe.
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Der weibliche Monster-Elephant wird bis Sonntag, d. 11. März, unwiederuflich dem verehrlichen Publikum zur Schau ausgestellt bleiben und findet die Fütterung zu jeder Stunde und um 6 Uhr Abends die Hauptfütterung Statt.
M. Hutter.
In der gestrigen Annonce steht irriger Weise Montag den 11. statt Sonntag den 11. März.
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Das in der kleinen Neugasse Nro. 1 und 3 gelegene Wohnhaus nebst Hintergebäude, mit Bleiche und Hofraum ist zu vermiethen oder zu verkaufen.
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Auf der Marzellenstraße Nr. 61 sind 3 möblirte Zimmer nebst Küche, Keller und Speicher gleich zu vermiethen.
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Bürgerlicher Dombau-Verein.
Einführung des neuen Vorstandes, bei deklamatorischer Abend-Unterhaltung mit Musik, wozu alle Dombau-Vereine und Dombaufreunde ergebenst einladet der Vorstand.
Anfang 7 Uhr.
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DIEPGEN & BECKERSHOFF in Neanderthal bei Mettmann, Kreis Elberfeld, empfehlen: Roman-Cement, Mineral-Farben, Stuckatur- und Land-Gyps, Traß, Hydraul-Kalk, Knochenmehl, geschnittene, geschliffene und behauene Sand-, Kalk- und Marmor-Steine zu Flurbelegen, Bausteinen, Mühlen-Kopfstein-Geläufen, Denkmäler etc. zur geneigten Abnahme.
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Wohnungs-Veränderung.
Unser Lager und Comptoir befindet sich seit heute am St. Marienplatz Nr. 2 dem Englischen Hof gegenüber.
Cöln, den 1. März 1849.
A. J. Rothschild Söhne.
Leinenhandlung en gros.
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Hôtel Royal 26 New-Bridge-Street Blackfriars London bei C. de Keyser.
Das einzige Hotel in London, wo sämmtliche Bedienung in deutscher und französischer Sprache Statt findet.
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Für Grundeigenthümer und Wald-Besitzer.
Eine große Parthie sehr starke Canada-Pappel-Pflänzlinge, 6 Fuß hohe Lerchentannen, 8 Fuß hohe Maulbeerbäume und 4 Fuß hohe Tuyas, so wie noch circa 8000 Stück 5-6jährige Rothtannen, und eben so viel 3jährige Kiefer sind billig zu verkaufen bei Ad. Bastin in Stolberg.
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Der Gerant Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.